AMTZELL AMTZELL, Tobel (Aussichtspunkt)
ARNACH, Kapellensteige BAD WALDSEE-KOHAUS
BAD
WURZACH, GOTTESBERG BERG
BONLANDEN, Kloster BODNEGG-RODHEIDLEN
DEUCHELRIED DIETMANNS
DIEPOLDSHOFEN,
Friedhofskapelle EBENWEILER
EGLOFS EHINGEN a. d. Donau EHRENSBERG
ELLWANGEN ENGERAZHOFEN
ENKENHOFEN FISCHBACH
FLEISCHWANGEN FRONHOFEN
GORNHOFEN GUNDERATWEILER
HAIDGAU HASLACH (ROT AN DER ROT)
HASLACH (WANGEN IM ALLGÄU)
HEGGBACH
HEIMENKIRCH
HERBRAZHOFEN HÜNLISHOFEN, KGdm. Arnach
KAPPEL
KARSEE
KIßLEGG LEUPOLZ
MERAZHOFEN MOCHENWANGEN
MOLPERTSHAUS NEURAVENSBURG
OBERREUTE OBERESCHACH
RAVENSBURG REUTE, Bad Waldsee
RÖTENBACH
SCHWEINHAUSEN
STEINBRONNEN TALDORF
TANNHEIM, SE
Rot-Iller ÜBENDORF
UMMENDORF, Kreuzberg WALDBURG
WALTERSHOFEN WEINGARTEN
WEINGARTEN, Grabesgrotte
WEIPOLDSHOFEN
WEITPRECHTS (Zimmerei Hafner)
WEITPRECHTS (ehem. Pfründnerhaus)
WILLERAZHOFEN
WINTERSTETTENDORF WINTERSTETTENSTADT
WOLFEGG/LORETOKAPELLE
WOLKETSWEILER WOLPERTSWENDE
KLEINE LOURDESGROTTEN / BILDSTÖCKE
Die Zahlen unter der Ortsbezeichnung der Arma-Christi-Kreuze geben deren Koordinaten an.
Per Klick auf die Zahlen wird der Standort in Google Maps angezeigt (Toleranz ca. 50 m Umkreis).
Dort kann dann auch eine "Route" zu den Wegzeichen eingegeben werden.
DEUCHELRIED, Seelsorgeeinheit Wangen, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Lourdesgrotte
beim Kreuzweg
47.693, 9.859
Am
8. August 1897 wurde von der damaligen Adlerwirtin Kreszentia
Bodenmiller die Lourdesgrotte gestiftet. Diese befindet sich am
sogenannten "Grottenbuckel", also am Aufgang des Berges, wenn man
Richtung Watt fährt.
Die ursprüngliche Marienstatue wurde in der Mayer´schen Hofkunstanstalt
in München für damalige 270 Mark
gekauft. Die Grotte selbst wurde von dem aus Tettnag stammenden
Steinhauermeister Bruder aus Tuffstein geschaffen, der bis vom Bäratal
(nahe Beuron an der Donau) hergeschafft wurde. Auch wurde ein Gitter
erstellt (Schmiedemeister Merath aus Deuchelried), sowie eine
Wasserleitung verlegt. Insgesamt wurden für die Anlage, incl. des
zwei Jahre später enstandenen Kreuzweges 6000 Goldmark ausgegeben, was
zu
dieser Zeit eine enorme Summe darstellte. Wie in einem Artikel in der
Schwäbischen Zeitung vom 16. August 2007 berichtet wurde, wurde die
erste Marienstatue im Dritten Reich beschossen, danach zwar repariert,
schließlich aber doch in der Zeit von Pfarrer Karl Schraivogel
1957 durch eine neue Gips-Madonna aus Laiz bei Sigmaringen ersetzt.
Als Witwe vermachte Kreszentia Bodenmiller die Anlage der
Kirchengemeinde. Bis heute wird im Mai an jedem Montagabend und von
Juni bis September an jedem Sonntagabend bei der Lourdeskapelle gebetet. Am
"Grottenfest" tritt sogar immer ein "Grottenchörle" zusammen, das mit
einer Abordnung der Musikkapelle und vielen Gläubigen den Gebets-Ort
mit Leben und Musik erfüllt.
Quelle:
https://www.katholische-kirche-wangen.de/st-petrus-deuchelried/unsere-kirche/kirchengeschichtliches/,
23.09.2021; Autor: Stephan Wiltsche
MOLPERTSHAUS,
Seelsorgeeinheit Oberes Achtal, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Lourdeskapelle als Abschluss des Kreuzwegs
47.873, 9.809
Zur
Molpertshauser Lourdeskapelle gibt es eigens einen Stiftungsvertrag des
Erbauers dieser Kapelle aus dem Jahr 1888. Nachfolgendes ist im
Stiftungsvertrag der Eheleute Sturm festgelegt:
"
Der
Unterzeichnete und dessen Ehefrau Kreszentia, geb. Hepp, bestimmen
hiermit ausdrücklich, daß die von ihnen auf ihrem Hofgut auf Parzelle
Nr. 16 erbaute Marienkapelle mit Lourdesgrotte Eigentum des Erbauers
bzw. des Hofgutes ist, solange ein Nachkomme von unserem Stamm im
Besitz des Hofgutes ist. Sollte das Hofgut durch Kauf oder Tausch in
fremde Hände übergehen, so geht die Kapelle samt dem eingefriedeten
Platz um dieselbe und der zu derselben führende Weg als Eigentum an die
Pfarrgemeinde über. Die Bestimmungen der Stiftung sind folgende: 1. Die
Kapelle wurde zu Ehren der Unbefleckten Empfängnis der allerseligsten
Jungfrau Maria erbaut. 2. Sie wird dem allgemeinen öffentlichen Besuche
gewidmet und es darf niemand, der sie in religiöser Absicht besucht,
daran
gehindert werden. 3. Alle diejenigen, welche zum Baue beigetragen
haben, sei es Handarbeit, Leistung von Fuhrwerk oder Geldbeiträgen
sollen an den Gebeten, die in allen Zeiten darin verrichtet werden, den
gleichen Anteil haben. Möge die Kapelle für alle Zeiten ein
vielbesuchter Gnadenort sein und der Segen des Himmels auf der ganzen
Pfarrgemeinde ruhen. Vorstehender Stiftungsvertrag anerkennen und
unterzeichnen: Molpertshaus, den 28. Juni 1888 Benedikt Sturm /
Kreszentia Sturm".
Mittlerweile ist die Kapelle längst
in das Eigentum der Kirchengemeinde St. Katharina Molpertshaus
übergegangen. Hin und wieder gibt es in der Kapelle, soweit dies
möglich ist, Maiandachten. Zudem wird die Kapelle derzeit von Monika
Fink als Mesnerin betreut. Sie und ihr Ehemann Matthias Fink, der auch
im Kirchengemeinderat Molpertshaus ist, bringen an Weihnachten ihre
Familienkrippe in die Kapelle und laden so ganz besonders zum Besuch
des kleinen Gotteshauses ein.
Erbaut wurde die Marienkapelle mit
Lourdesgrotte in Molpertshaus von Franz Xaver Hafner (* 05.03.1853 in
Weitprechts, + 25.07.1935 in Weitprechts),
Zimmermeister, Maler, Künstler und Landwirt aus Weitprechts. Die
Lourdesgrotte von Molpertshaus ist dabei nicht aus Tuffsteinen
aufgebaut, sondern wurde durch Gipsverputz, der auf Pflanzenteile und
kleine Äste aufgebracht wurde, einer Tuffsteingrotte "ähnlich" gemacht.
Von dem Erbauer der Grotte, besagtem Franz Xaver Hafner, sind auch die
Stationsbilder des ursprünglichen Molpertshauser Kreuzwegs. Allerdings
ist von diesen nur noch ein Bild erhalten. Xaver Hafner hat sich in besonderer Weise als Baumeister von Lourdesgrotten
verdient gemacht. Er soll mindestens 33 Lourdesgrotten erbaut haben. So ist u. a. auch die Kapelle mit
Lourdesgrotte in Oberreute, Gemeinde
Immenried, von ihm.
Literatur:
Dietrich Weber, Auf den Spuren des Franz Xaver Hafner (1853-1935). -
Kapellen, Lourdesgrotten, Heiligenbilder, in: Im Oberland 2012, Heft 2,
Seite 36
WILLERAZHOFEN,
Seelsorgeeinheit St. Gallus - Allgäu, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Friedhofkapelle mit Lourdesgrotte
47.827, 9.954
Auch
das gibt es in Oberschwaben und zwar mehrfach. In Kapellen, manchmal
sogar in Kirchen, wird in eine Nische eine kleine Lourdesgrotte
eingebaut. In Übendorf fehlt allerdings eine Statue der heiligen
Bernadette Soubirous, wie dies, gerade bei so kleinen Lourdesgrotten
immer wieder festzustellen ist. Die Schrift auf dem Sockel der
Gipsstatue "N. D. de Lourdes", heißt Notre Dame de Lourdes, also
übersetzt: Unsere Dame von Lourdes, wie auch Bernadette die Erscheinung
Mariens zunächst als die einer "schönen Dame" bezeichnet hat. Vermutlich
ist das Material der Grotte auch in dieser Kapelle Tuffstein.
EHRENSBERG,
Seelsorgeeinheit Bad Waldsee, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Laurentiuskapelle mit kleiner Lourdesgrotte
47.901, 9.807
Eine
sehr kleine Lourdesgrotte ist in der Laurentiuskapelle Ehrensberg,
Kirchengemeinde St. Johannes Haisterkirch, anzutreffen. Obwohl die
Grotte kaum höher als ein Meter ist, gibt es hier neben der
Lourdesmadonna (N. D. de Lourdes) auch eine noch
kleinere Figur der Bernadette Soubirous. Vermutlich kam die kleine
Lourdesgrotte nach einer Lourdeswallfahrt eines Bewohners oder einer
Bewohnerin von Ehrensberg in die Kapelle. Vielleicht ereignete sich bei
der vermuteten Lourdeswallfahrt sogar ein (kleines) Heilungswunder.
Dabei darf angenommen werden, dass für die Lourdesgrotte eigens eine
Nische in die Kapellenwand
geschlagen wurde, die dann mit grobem Putz ausgekleidet wurde.
HAIDGAU - Seelsorgeeinheit Bad Wurzach, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Lourdesgrotte im
Friedenshain
47.908, 9.830
In der
Festschrift anlässlich 150 Jahre eigenständige Pfarrei St. Nikolaus
Haidgau sind über die Einweihung des Friedenshains und damit auch der
Lourdesgrotte folgende Ausführungen mit Datum vom 5. Oktober 1919 zu
lesen:
"Ein
Sonnentag in trüber Zeit! Verklärt vom herrlichsten Herbstsonnenschein,
unter großem Andrang des gläubigen Volkes, fand heute die feierliche
Einweihung der neuerrichteten Friedens-Anlage statt. Die ganze
Gemeinde, Kollegium, Vereine, die Jugend, Kirchenchor, Musikkapelle,
zogen mittags 2 Uhr hinauf zum Friedenspark, der mit 750 Meter
Meereshöhe auf dem Bergrücken zwischen den Städten Waldsee und Wurzach,
etwas vorgelagert, angesichts des großartigen Alpenpanoramas die ganze
Gegend weithin beherrscht. Der neue heilige Hain enthält eine
Lourdesgrotte, vom gewandten Meister Hafner aus Weitprechts, selbst
Lourdespilger, als seine 33ste erbaut; gekrönt ist dieselbe in der
Mitte mit einer Kreuzigungsgruppe mit riesigem Kriegskreuz nebenan.
Später, nächstes Jahr schließen sich dann nach oben die 14
Kreuzwegstationen an; der Park hiezu ist schon angelegt. Die
Tropfsteine stellte die fürstliche Standesherrschaft in hochherziger
Weise zur Verfügung; die Statuen wurden von Bildhauer Lämmle* in Neufra,
bei Riedlingen, mustergültig hergesteltt. Um die Errichtung der ganzen
Anlage machte sich in besonderer Weise Kirchenpfleger Brauchle
verdient. Die Einweihung selber verlief programmäßig. Kirchenchor und
Musikkapelle leisteten Vorzügliches. Mächtig rauschte und wogte nach
der Bergpredigt das Großer Gott über das weite Tal hin, himmelan! Möge
die neue Anlage des heiligen Berges eine reiche Quelle des Trostes
werden für das gläubige Volk ringsum. Für alle Opfer an Geld und Arbeit
auch an dieser Stelle ein herzliches und aufrichtiges Vergelts Gott -
nicht zuletzt den Jungfrauen, die in edlem, verständigem Wetteifer der
ganzen Anlage ein prächtiges Festgewand angelegt hatten."
Mittlerweile ist die
Kreuzigungsgruppe und das "riesige" Kriegskreuz nicht mehr erhalten.
Der Kreuzweg wurde nicht erstellt, allerdings sind im Friedenshain 14
kleinere Findlinge, jeweils mit einem kleinen Kreuz zu sehen, die quasi
die Stationen andeuten sollen. Der Friedenshain und die Lourdesgrotte
sind allerdings weiterhin Orte für manche Besucherin und manchen
Besucher, um Trost und Zuversicht zu finden, und um den Frieden in der
Welt zu beten, wie es der blaue Stein zum Ausdruck bringt.
Der "gewandte Meister Hafner aus Weitprechts", wie nicht anders zu
erwarten, der bereits erwähnte Erbauer von zahlreichen Lourdesgrotten,
nämlich Franz Xaver Hafner, von dem unter anderem eine nicht mehr
erhaltene Lourdesgrotte vor der ehemaligen Wirtschaft zur frohen
Aussicht in Mennisweiler stammt, der aber auch die Lourdesgrotten in
Molpertshaus, Immenried, Geboldingen, Humberg, Arnach, Weitprechts und
anderswo schuf.
* Ergänzung: Gabriel Lämmle (* 1851, + 1925) hat u. a. auch den
Kreuzweg am Kreuzberg Ummendorf und den Kreuzweg in Laupheim
geschaffen.
WOLKETSWEILER - Lourdesgrotte in der
Andachtsstätte "Föhrenbühl"
47.783, 9.497
Die
Andachtsstätte "Föhrenbühl" geht auf Adolf Aich (* 1824 in Rottenburg
a. N., + 1909 in Untermarchtal), Pfarrer in Wilhelmskirch von 1874 bis
1904 zurück. Er ist der Gründer der heute meistens als Lourdesgrotte
Wolketsweiler bezeichneten Stätte aus dem Jahr 1886. Adolf Aich
gilt auch als Gründer der "Stiftung Liebenau", die aus dem von Aich ins
Leben gerufene St.-Johann-Verein im Jahre 1866 hervorgegangen ist.
Damals war Aich Kaplan von St. Johann in Tettnang. Später konnte er das
"Schlösschen Liebenau" erwerben, wo er eine Klinik für behinderte und
benachteiligte Menschen einrichtete.
Die Andachtsstätte "Föhrenbühl", die
in dem nur wenige Kilometer von Wilhelmskirch entfernten Ort
Wolketsweiler (heute ein Teilort von Horgenzell) liegt, weist neben der
Lourdesgrotte eine beeindruckende Ölberggrotte, ein großes Kreuz, ein
Grab Christi und einen zum Teil beschädigten und nicht mehr ganz
vollständigen Kreuzweg auf. Zudem ist ein Bildstock mit einer
dornenkranzbekränzten Jesusfigur zu sehen. Der Kreuzweg Wolketsweiler
ist unter dem Link Kreuzweg auf dieser Homepage zu finden.
Die Figur der Muttergottes und die des mit Dornen bekränzten Jesus
sind, wie auch die Figurengruppe des Ölbergs, von dem Ravensburger
Moriz
Schlachter (* 1852, + 1931). Von ihm bzw. aus seiner Werkstatt
ist auch die Ölberggruppe in Molpertshaus.
AMTZELL, Seelsorgeeinheit An der Argen, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Lourdesgrotte im Greuter Wald
47.707, 9.754
Vor
ziemlich genau 120 Jahren wurde die Amtzeller Lourdesgrotte geweiht. In
der Schwäbischen Zeitung Wangen vom 17. Juni 2021 schildert Walther
Schmid, Altbürgermeister von Amtzell, die Historie der außergewöhnlich
hohen Grotte, die für den "Webmaster" dieser Homepage ein
Kletterparadies in der Kindheit der 60-er-Jahre war (damals gab es das
Hinweisschild, das es kein(!) Tummelplatz sei, noch nicht...).
Walther Schmid berichtet: "Die Bäuerin Walburga Ortlieb vom Hof
Singenberg östlich des Dorfes Amtzell gelegen, unternahm 1894 per
Eisenbahn eine Wallfahrt zum Marienerscheinungsort
Lourdes/Südfrankreich, um dort für ihre erkrankte Tochter Katharina zu
beten. Bei der Heilung, so versprachen sie und ihr Mann, soll im nahen
Greuter Wäldle eine Lourdesgrotte entstehen. Katharina wurde geheilt.
Ihr Vater Josef Ortlieb schloss vor dem damaligen Schultheiß Riedesser
von Amtzell am 17. Juli 1895 mit der Waldbesitzerin Josefa Kollros vom
Weiler Neuhaus einen Vertrag, nachdem diese in diesem Wald eine
Betstelle von rund zwei Ar samt Zugang kostenlos auf Dauer zur
Verfügung stellte. Die Einweihung der Grotte, die mit Tuffstein aus dem
Grenzgebiet zu Waldburg erbaut wurde, fand am 17. Juni 1901, also vor
120 Jahren statt. Zwischenzeitlich ging das Eigentum am Greuter Wäldle
1957 auf die Familie Ott im Korb und von dieser wiederum 1997 auf
die Gemeinde Amtzell über. Während die Familien Ortlieb, Bentele
in Singenberg bis 1978 die Unterhaltung der Grotte inne hatten, gingen
1978 vertraglich alle ursprünglichen Recht an der Betstelle auf die
Pfarrstelle Amtzell über. Innerhalb der umzäunten Grotte ist diese für
die Unterhaltung verantwortlich, für die Bänke vor der Umzäunung jedoch
die Gemeinde. Frauen aus dem Dorf schmücken die oft bescuhte Grotte,
die für Amtzell ihre Bedeutung bis heute nicht verloren hat."
Noch heute ist die Lourdesgrotte, vornehmlich in den Monaten Mai und
Oktober, ein Ort des Gebets. Der größere Platz mit den Bänken vor der
Grotte erlaubt es auch einer größeren Gläubigenschar dort Andachten zu
halten, die immer wieder auch von einer Abordnung der Musikkapelle
musikalisch begleitet werden.
RAVENSBURG - Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Lourdesgrotte
im Schwarzwäldele
47.780, 9.624
Die
Andachtsstätte Schwarzwäldele in Nähe des Ravensburger Hauptfriedhofs
zeigt neben dem eindrucksvollen Kreuzweg mit Reliefs von Theodor
Schnell (* 1836, + 1909) auch eine Ölbergszene und eine große
Lourdesgrotte. Diese wurde
schon 1886 eingeweiht. Der Kreuzweg ist unter dem Link Kreuzwege in
Oberschwaben auf dieser Homepage zu finden. Die Lourdesgrotte wurde im
Jahre 1886 gebaut (siehe Hinweistafel). Offensichtlich erfahren
Menschen bis auf den heutigen Tag Hilfe, wenn sie sich bittend an Maria
wenden.
KIßLEGG, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Lourdesgrotte bei der
Pfarrkirche
47.788, 9.881
Wie in
vielen Kirchengemeinden gibt es in Kißlegg eine kleinere Lourdesgrotte
auf dem Kirchplatz der Pfarrkirche St. Gallus in Kißlegg. Die
Lourdesgrotte ist reich mit Blumenschmuck
ausgestattet (die Fotos wurden Ende September aufgenommen). Daran kann man erkennen, dass es noch immer viele
Menschen gibt, die einen ganz besonderen Bezug zu der "Notre Dame de
Lourdes" haben, wie die Lourdesmadonna vielfach genannt wird.
Angesichts der Gedenktafel, die etwas versteckt in einer Höhlung der
Lourdesgrotte zu entdecken ist, kann vermutet werden, dass die
Lourdesgrotte auf Initiative oder gar selbst von Distriktsarzt Dr.
Jacob
Schneiders gebaut bzw. gestiftet wurde. Die Lebensdaten des Arztes
(* 1858, + 1909)
sprechen für diese Annahme.
Zur Loretokapelle Wolfegg gelangt man
über einen ungeteerten Weg entlang der 14 Kreuzwegstationen des am 8.
September 1881 eingeweihten Kreuzwegs.
Unmittelbar vor der Loretokapelle geht ein schmaler Weg nach rechts ab,
der zur Lourdeskapelle auf der Südseite der Kapelle führt. Die
Lourdesgrotte wurde im Jahre 1912 von Schulheiß Katein gestiftet.
Schon am frühen Morgen brannten
bei dieser Lourdesgrotte drei Kerzen, obgleich die Loretokapelle selbst damals
noch verschlossen war und in den Jahren 2021/2022 renoviert wurde. So wird deutlich, dass auch
die Lourdesgrotte bei der Loretokapelle für viele Menschen ein Ort ist,
wo sie zur Ruhe
kommen und ihre Anliegen der Muttergottes anvertrauen können.
WEITPRECHTS,
Seelsorgeeinheit Bad Wurzach, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Lourdesgrotte an der
Giebelwand des Hauses Hafner
47.846, 9.827
An der
Giebelwand des Hauses der Zimmerei Hafner in Weitprechts ist zentral
eine circa ein Meter hohe
Lourdesgrotte angebracht. Franz Xaver Hafner (* 1853, + 1935) aus
Weitprechts ist spätestens seit dem Artikel von Dietrich Weber mit dem
Titel "Auf den Spuren des Franz Xaver Hafner. - Kapellen,
Lourdesgrotten, Heiligenbilder" in der Zeitschrift Im Oberland, 23.
Jahrgang, 2012, Heft 2, Seite 31 bis 36 nicht nur als Grottenbauer
bekannt.
Vermutlich hat also auch Franz Xaver Hafner diese Lourdesgrotte gebaut.
Allerdings ist diese auf dem Anwesen der Nachfolger seines Bruders, der
ebenfalls Zimmerer war, zu sehen. Die Lourdesgrotte im Vorgarten
des im Jahre 1905 erbauten Pfründnerhauses von Franz Xaver
Hafner ist weiter unten zu sehen.
WEITRPRECHTS, Seelsorgeeinheit Bad Wurzach, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Lourdesgrotte im Vorgarten des ehemaligen
Pfründnerhauses Franz Xaver Hafner (an der Straße)
47.845, 9.827
Franz
Xaver Hafner (* 1853, + 1935) ist
wohl der(!) Lourdesgrottenbauer in unserer Region. Zahllose
Lourdesgrotten sind von ihm, unter anderem auch die in Haidgau oder in
Molpertshaus. Leider ist noch nicht ganz erforscht, welche
Lourdesgrotten von dem vielfältig begabten Zimmermeister, der auch
gemalt und schon ganz früh fotografiert hat, tatsächlich stammen. Auf
dieser Seite sind gewiss noch einige zu finden, die bisher noch nicht
eindeutig zugeordnet werden konnten. Die nachfolgende Lourdesgrotte im
Vorgarten des ehemaligen Pfründnerhauses Hafner ist allerdings ganz
gewiss von ihm erbaut worden.
RÖTENBACH, Seelsorgeeinheit Oberes Achtal, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Lourdesgrotte etwas versteckt am Weg zum Kindergarten
47.795, 9.806
Eine
kleine Lourdesgrotte ist am Weg zum Kindergarten in Rötenbach zu
finden. Die sehr gepflegte Lourdesgrotte ist ganz eingewachsen, eine
Bank vor der Grotte lädt zum Verweilen ein.
DIETMANNS, Seelsorgeeinheit Bad Wurzach, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Lourdesgrotte auf dem Friedhof mit verhülltem Haupt der Madonna
47.845, 9.827
Warum
die Lourdesmadonna auf dem Friedhof in Dietmanns ihr Haupt mit dem
überwuchernden Efeu verhüllt, entzieht sich der Kenntnis des
Fotografen. Selbst mit einigen Verrenkungen konnte der Kopf der
Muttergottes nicht ins Bild gebracht werden. Man kann allerdings
erahnen, wie dieser aussieht, nachdem auf dieser Seite ja schon einige
Lourdesmadonnen abgebildet sind. Diese sind übrigens alle nach dem
Vorbild der von Joseph Hugue Fabisch (* 1812, + 1886) gestalteten
Marienfigur, vielfach aus Gips, gefertigt. Joseph Hugue Fabisch
wiederum hat die Madonna nach Angaben der Bernadette Soubirous in der
typischen weißen Kleidung mit dem blauen Gürtel gearbeitet. So gesehen
kann man annehmen, dass die Figur der Erscheinung der Bernadette sehr
nahe kommt.
Im Juni 2022 hat nun auch die Dietmannser Madonna ihr Gesicht gezeigt.
Und nicht nur das. Auf einer Tafel über dem Haupt der Madonna fordert
diese auch noch zum Innehalten auf, was gewiss ein guter Tipp, eine
angemessene Aufforderung ist.
MERAZHOFEN, Seelsorgeeinheit St. Gallus - Allgäu, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Lourdesgrotte in einer
Kapelle auf dem Friedhof bei der Grabstätte von Pfarrer Augustinus
Hieber
47.755, 9.948
Die
Lourdesgrotte Merazhofen ist, im
Gegensatz zu den zahlreichen anderen Grotten in der Region
Oberschwaben, nicht aus Tuffstein, sondern mit Rinden- und
Holzstückchen und Wurzeln gebaut. So wurden früher eher
Krippenlandschaften gestaltet.
In der Kapelle selbst liegt ein
Anliegenbuch mit zahlreichen Einträgen und Danksagungen auf.
Die Lourdesmadonna selbst ist, wie in allen Grotten, in
gleicher Weise (weiß gekleidet mit hellblauem, breitem Stoffgürtel und
Rosenkranz) gearbeitet. Auch die Figur der Bernadette Soubirous ist
denen anderer Lourdesgruppen vergleichbar. Fast immer kniet die heilige
Bernadette. Ihre Kleidung besteht ebenfalls stets neben dem
eigentlichen Kleid mit Schürze aus einem Kopftuch und einem über Kreuz
liegenden, manchmal mit einem Muster versehenen Schal, der
offensichtlich typisch war für die Kleidung Mitte des 19. Jahrhunderts
in Lourdes und Umgebung.
WEIPOLDSHOFEN, Seelsorgeeinheit St. Gallus - Allgäu, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Lourdesgrotte
in der Antoniuskapelle
47.812, 9.975
Eine
ganz besonders schöne und gepflegte
Lourdesgrotte gibt es in der Antoniuskapelle Weipoldshofen,
Kirchengemeinde Heggelbach, zu sehen. Die Lourdesgrotte wurde im Jahre
1897 bei einer größeren Renovation und Neugestaltung der Kapelle auf
die Altarmensa aufgesetzt. Ganz besonders auffallend ist das Panorama
von Lourdes, das im Hintergrund der Lourdesgrotte gemalt ist. Dieses
stammt ursprünglich von Johann Nepomuk Göser, einem Onkel des
ehemaligen Schulleiters der Schule Willerazhofen, Bernhard Göser, und
wurde 1945 (vgl. Signatur
rechts unten) von dem Maler und Künstler gefertigt. Johann Nepomuk Göser
hat auch in der St. Wolfgang-Kapelle Reichenhofen und offensichtlich in
Starkenhofen gearbeitet. 2005 wurde das Panorama von Restaurator Erwin
Roth aus Ausnang nicht nur "aufgefrischt", sondern quasi neu gemalt.
Dabei fällt vor allem die originalgetreue Zeichnung der Basilika von
Lourdes auf. Zudem wird mit dem Hügelland deutlich, dass Lourdes in den
Ausläufern der Pyrenäen, nahe der spanischen Grenze, liegt.
EGLOFS, Seelsorgeeinheit, Seelsorgeeinheit Argenbühl, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Lourdesgrotte
im EGLOFSER TOBEL am Kirchenweg von Eglofstal nach Eglofs
47.662, 9.916
Es ist ein ziemlich steiler Kirchweg,
den die Bewohner von Eglofstal
einstmals nach Eglofs hinauf zur Kirche angelegt haben. Auf etwa halbem
Weg ist ein Wegkreuz mit Bänkchen zum Ausruhen gelegen. Dem Wegkreuz
gegenüber ist eine Tafel mit der Aufschrift "Zur Lourdes-Grotte" zu
sehen. Nach wenigen Metern ist man schon im Wald bzw. im Wolfegger
Tobel und findet die idyllisch gelegene Andachtsstätte. Die Eglofser
Grotte wurde, im Gegensatz zu vielen anderen, aus Tuffstein gebauten
Erinnerungsstätten an die Marienerscheinungen von Lourdes im Jahre
1858, in den Fels bzw. in die Felsenhöhle der hier anstehenden
Nagelfluhwand erweitert und mittlerweile vielfach mit Beton und Verputz
gesichert. Im Jahre 1912 kam die Idee auf, an dieser Stelle eine Grotte
zu bauen.Drei Jahre später wurde diese fertiggestellt und eingeweiht.
Es waren 15 Eglofser Bürger, die 1912 eine Wallfahrt unternahmen.
Offensichtlich waren sie von der Gnadenstätte in Südfrankreich so sehr
fasziniert, dass sie diese quasi auch ins Allgäu holen wollten, wie
dies an so vielen Orten geschah. Das Gelände unterhalb des Pfarrhauses
wurde von Regina Bader aus Eglofstal zur Verfügung gestellt, Pfarrer
und Oberlehrer setzten sich für den Bau ein, sammelten Spenden und
forcierten so die Umsetzung der Idee, die mit Ausbruch des Ersten
Weltkriegs im Jahre 1914 neuen Auftrieb erfuhr und nun auch von der
bürgerlichen Gemeinde mit dem damaligen Bürgermeister Alois Egger
unterstützt würde.
Gerade im Krieg war die Lourdesgrotte
ein von vielen Menschen besuchter
Ort, an dem der Rosenkranz für die gesunde Heimkehr der Soldaten aus
Eglofs und Eglofstal gebetet wurde. Noch heute sind Votivtäfelchen an
den Wänden der Grotte zu finden, selbst wenn der ganz große Zustrom zur
Grotte deutlich nachgelassen hat. 1937 stand eine Renovierung der
Anlage an, weitere folgten im Jahre 1962 durch die Katholische
Landjugend und 1978 mit "tüchtigem Einsatz" des Pfarrgemeinderats. Zuletzt
wurde mit 10.000 Euro und viel ehrenamtlichem Einsatz und Sachspenden
im Jahre 2015 eine Sanierungs- und Sicherungsmaßnahme durchgeführt,
Dabei wurde der Platz neu befestigt, zum Teil gepflastert und
barrierefrei gestaltet. Zudem kam ein neues Geländer um die Grotte,
womit die Gefahr eines Abrutschens in den Eglofser Tobel gebannt war.
So hofft nicht nur die nun schon in dritter Generation die
Lourdesgrotte betreuende Familie Walser darauf, dass die Anlage wieder
sicher ist und für viele Beter und interessierte Besucherinnen und
Besucher ein Ort des Innehaltens und der Marienverehrung bleiben wird.
Quelle: u. a. Vera Stiller,
Kirchengemeinde saniert Eglofser Kleinod,
in: Schwäbische Zeitung, Ausgabe Wangen, 14. Juli 2015, Seite 17
SCHWEINHAUSEN, Seelsorgeeinheit Heimat Bischof Sproll, Dekanat Biberach, Lourdesgrotte oberhalb des Geburtshauses von Bischof Dr. Joannes
Baptista Sproll
48.037, 9.806
Die
kleine Lourdesgrotte in Schweinhausen, die an dem Fußweg (Kirchenweg)
nach Berg liegt, ist nur wenige Meter vom Geburtshaus von Bischof Dr.
Joannes Baptista Sproll (*1870, + 1949, Bischof der Diözese Rottenburg
vom 14. Juni 1927 bis zu seinem Tode am 4. März 1949) entfernt. Dem
Buch "200 Jahre
Pfarrgemeinde Mariä Himmelfahrt Schweinhausen" ist zu entnehmen, dass
die Lourdesgrotte aus Süßwasser-Kalksteinen ("Katzenköpfe" genannt)
zusammengesetzt wurde. Die ursprüngliche Figur der Lourdesmadonna mit
der Schrifttafel "Ich bin die unbefleckte Empfängnis" wurde
mittlerweile durch eine farbig gefasste Tafel ersetzt, auf der die
Lourdesmadonna aufgemalt ist. Die fast immer in Lourdesgrotten
ebenfalls anzutreffende Figur der Bernadette Soubirous, der Maria im
Jahr 1858 insgesamt 18 Mal erschienen sein soll, ist hier mit einem
kleinen Bild, das Bernadette im Ordensgewand zeigt, ersetzt worden.
Interesssant ist im Zusammenhang mit
der Lourdesgrotte Schweinhausen, dass diese vom damaligen
Kirchenpfleger Franz Xaver Sproll, einem Bruder des Bischofs, erstellt wurde
und von dem damaligen Pfarrer von Kirchen bei Ehingen, nämlich dem späteren Bischof Dr. Joannes Baptista Sproll im
Marienmonat Mai, näherhin am 16. Mai 1910 (zugleich Pfingsmontag im Jahr 1910) eingeweiht wurde. In oben
genanntem Buch "200 Jahre Pfarrgemeinde Mariä Himmelfahrt" ist ein Foto
mit der ursprünglichen Marienfigur abgebildet.
Von Frau Gisela Christ aus Schweinhausen konnte ich mittlerweile (Juni
2022) noch weitere Informationen erhalten. So war es der damalige
Pfarrer Dr. Sproll, der veranlasste, dass die Steine zur Erbauung der
Grotte aus den Wäldern rund um Kirchen nach Schweinhausen gebracht
wurden. Dies geschah unter großen Anstrengungen mit Pferdefuhrwerken
("Truchenwagen"), wie es überliefert ist. Diese Steine wurde als
"Waldsteine" bezeichnet. Es sind also Süßwasser-Kalksteine, die auch
Tuffsteine genannt werden.
Heute ist die Lourdes-Grotte in Privatbesitz. Die ehemalige Figur mit
der Schrifttafel (s. o.) wure teilweise zerstört, aber wieder
fachkundig von der Besitzerin restauriert.
Vermutlich wurde die Lourdesgrotte im Zusammenhang mit dem 50-jährigen
Jubiläum des Lourdes-Wunders, dessen im Jahr 1908 gedacht wurde,
erbaut. Ob es auch einen persönlichen Grund für die Erbauung der Grotte
gibt, ist bisher noch nicht bekannt geworden.
In den Ausführungen, die ich von Frau Christ erhalten habe, ist noch
eine weitere interessante Information enthalten. Da heißt es nämlich,
dass der erste süddeutsche Pilgerzug bereits im Mai 1891 unter der
Leitung von Prälat Dr. Hofele aus Ummendorf in Zusammenarbeit mit der
Druckerei Liebel Bad Waldsee nach Lourdes ging. Die Druckerei Liebel
war seinerzeit Herausgeber des Waldseer Wochenblatts. Auf Initiative
von Prälat Dr. Hofele geht in Ummendorf die beeindruckende
Andachtsstätte Kreuzberg zurück. Er war in den Jahren von 1880 bis 1881
Administrator der damals vakanten Pfarrei Schweinhausen. So könnte auch
dies für den Bau der Lourdesgrotte eine gewisse Rolle gespielt haben.
Gewiss ist aber, dass der in den Zeiten der Administration durch Prälat
Hofele 10jährige, damals noch mit "h" geschriebene Johannes Baptista
Sproll den rührigen Priester also gut gekannt hat.
Quelle: Kath. Kirchengemeinde Mariä
Himmelfahrt Schweinhausen (Hg.), 200 Jahre Pfarrgemeinde Mariä
Himmelfahrt Schweinhausen, Druckwerk Süd, Bad Waldsee 2008, Seite 66
ARNACH, Seelsorgeeinheit Bad Wurzach, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Lourdesgrotte als Altaraufsatz in der Marienkapelle (Kapellensteige)
47.855, 9.892
Gerhard
Reischmann vermutet in seinem
Faltblatt zu den Arnacher Kapellen, dass die Marienkapelle an der
Kapellensteige Arnach schon recht alt sein könnte. Er gibt an, dass
diese vor 1835 erbaut wurde, eventuell schon von Pfarrer Dr. Johann
Wilhelm Rom im Jahre 1749. Vermutlich ist die aktuelle Kapelle
allerdings eher ein Nachbau. Eigentümer ist jedenfalls Wolfgang Schmid.
Die Kapelle weist neben zwei Figuren neueren Datums, eine
Herz-Jesu-Figur auf der linken Altarseite und eine Marienfigur auf der
rechten Seite eine Lourdesgrotte als Altarersatz auf. Es ist keine
Signatur zu erkennen. Nachdem aber Franz Xaver Hafner aus Weitprechts (*1853, + 1935),
der äußerst fleißige Erbauer von Altären, aber auch von Lourdesgrotten,
sowohl im nahe gelegenen Geboldingen, als auch, so jedenfalls ist zu
vermuten, in der Kapelle Humberg gearbeitet hat, darf angenommen
werden, dass auch diese Lourdesgrotte von ihm stammt.
Quelle:
Radtouren zu den Kapellen der Pfarrei Arnach, entnommen:
https://redaktionsbuero-reischmann.de/wp-content/uploads/2020/06/Faltblatt_Radtouren-Arnacher-Kapellen.pdf,
04.11.2021
DIEPOLDSHOFEN, Seelsorgeeinheit St. Gallus - Allgäu, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Friedhofskapelle mit Lourdesgrotte
47.845, 9.946
In
sieben Kapellen auf dem Gebiet der Stadt Leutkirch (Diepoldshofen,
Weipoldshofen, Merazhofen, Herbrazhofen, Hünlishofen,
Krankenhauskapelle
Leutkirch, Willerazhofen) ist anstelle eines Altars eine Lourdesgrotte
aufgebaut. In der Friedhofskapelle von Diepoldshofen ist eine geradezu
imposante Grotte zu sehen, die etwa durch ein Modell der Kathedrale von
Lourdes oberhalb der Grotte und durch Wandbilder, die die Landschaft um
Lourdes quasi durch spitzbogige Fenster zeigen, ergänzt wird und
sich so deutlich von anderen Kapellen mit Lourdesgrotten unterscheidet
(allerdings zeigt Weipoldshofen ein besonders gelungenes Panoramabild
mit der Kathedrale und der Umgebung von Lourdes).
Die Friedhofskapelle von
Diepoldshofen wurde 1887 im neugotischen Stil gebaut. Neben der
imposanten und exakt in die Architektur der Kapelle eingebauten
Lourdesgrotte sind die dem Jugendstil gemäße Bemalung, die Konstruktion
und Gestaltung der Holzdecke und die Wandbilder der heiligen Anna neben
der Urmutter Eva und der Statue des heiligen Joachim neben dem Patriarchen Abraham
besonders hervorzuheben.
TANNHEIM,
Kirchengemeinde St. Martin, Seelsorgeeinheit Rot - Iller, Dekanat Biberach, Lourdeskapelle auf dem Weg zum Friedhof
48.002, 10.080
Mit
Tannheim überschreiten wir nicht nur die Kreisgrenze, sondern damit auch die
Dekanatsgrenze, bleiben aber in der Tradtion der Lourdesgrotten, die
offensichtlich weit über unsere (das ist in diesem Fall das Dekanat
Allgäu-Oberschwaben) Region hinausreicht. Warum auch nicht, hat doch
die Begeisterung für die Lourdeswallfahrten Ende des 19. Jahrhunderts
nach den Erscheinungen im Jahr 1858 mindestens ganz Europa erfasst. So gibt es auch in Tannheim
eine sehr schön gepflegte Lourdesgrotte am Weg zum Friedhof der
Pfarrgemeinde.
Die Geschichte der Tannheimer Lourdesgrotte wird an dieser Stelle aus
dem Wikipedia-Artikel (Quellenangabe siehe unten) wörtlich übernommen: "
Die Mariengrotte wurde ursprünglich unter
Pfarrer Jacob Braun im
ehemaligen
Beinhaus
eingerichtet.
Aufgrund einer Erweiterung des Friedhofs im Jahr 1938 wurde die
Lourdesgrotte an ihren heutigen Platz verlegt. Ein Bauer stellte zu
diesem Zweck den nahe gelegenen Berghang zur Verfügung. Von einem
Maurermeister sowie einem Tannheimer Bürger wurde unter Verwendung
alter Grabsteine die heutige Lourdesgrotte errichtet. Zu Zeiten des
Zweiten
Weltkrieges fanden ab Herbst 1944
allabendliche Bittgänge zur
Grotte statt, um für ein baldiges Kriegsende sowie um Verschonung des
Heimatortes zu beten. Als gegen Kriegsende Tannheim, wegen der Nähe
zu Memmingen, seines Bahnhofes und des Illerwerkes
II Tannheim, immer mehr durch
Luftangriffe gefährdet war, befahl Pfarrer Hugo Farny (1934–1961) das
Dorf dem Schutz Mariens an und gelobte, bei Verschonung
alljährlich eine Prozession zur Lourdesgrotte abzuhalten. Da Tannheim vom Krieg weitestgehend verschont
wurde, wird seither das Skapulierfest im Juli als Tannheimer
Fest abgehalten um das Gelöbnis zu erfüllen."
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lourdesgrotte_(Tannheim), 05.11.2021
Anmerkung: Der Tannheimer Pfarrer Hugo Farny war der ältere Bruder von
Oskar Farny, der nicht nur Chef der gleichnamigen Edelweißbrauerei war,
sondern auch Bundestagsabgeordneter (im Jahre 1953, allerdings nur 36
Tage lang) und württembergischer Staatsminister für
Bundesangelegenheiten (von 1953 bis 1960).
UMMENDORF,
Seelsorgeeinheit Heimat Bischof Sproll, Dekanat Biberach, Lourdeskapelle am Kreuzberg
48.063, 9.836
Auch
das gibt es. Zum Zeitpunkt der eigentlich geplanten Fotoaufnahmen der
Lourdeskapelle am Kreuzberg in Ummendorf waren die beiden
"Protagonistinnen" der Lourdeskapelle, nämlich die Lourdesmadonna
selbst und
die Seherin Bernadette Soubirous gerade bei einer Renovation aushäusig.
Allerdings gilbt es von dem rührigen Förderverein Kreuzberg Ummendorf
e. V. auch zur Lourdesgrotte Informationen. Diese ist wohl eine der
jüngsten weit und breit. Jedenfalls gibt es den Eintrag, dass die
Lourdeskapelle erst 1987 im Rahmen eines Gottesdienstes dort
ausgestellt wurde, wo die "ehemalige Geburtsgrotte" über viele Jahre
hinweg zu sehen war. Die Einweihung der Lourdesgrotte fand im Rahmen
einer Wort-Gottes-Feier im August 1987 statt. Die renovierten Figuren
der Madonna und der Bernadette werden hier veröffentlicht, sobald ein
weiterer Besuch des Kreuzbergs mit den neu renovierten Figuren bekrönt
wird. Mittlerweile ist die Lourdesmadonna und die Bernadette längst
wieder zurückgekommen und nun in der Lourdesgrotte quasi am Fuße des
Kreuzbergs "eingezogen" (siehe unten!).
Quelle: https://www.kreuzberg-ummendorf.de/05.11.2021
Madonna
ist coming home... Kaum
waren die Fotos, die auf die Restaurierung der Lourdesmadonna und der
Bernadette hinweisen, aufgenommen und an dieser Stelle veröffentlicht,
kamen die Figuren mit denen der Geburtsgrotte schon wieder heim. Diese
Rückkehr, also so etwas wie "Madonna is coming home", hat die
Vorsitzende des Fördervereins Kreuzberg Ummendorf e. V., Christa
Hiller, im Bild festgehalten und soll an dieser Stelle veröffentlicht
werden. Besonders erfreut zeigte sie sich, dass bei der Rückkehr auch
Martin Mayer, ehemals Schulseelsorger am Bischof-Sproll-Bildungszentrum
(in rotem Anorak) mit dabei war.
WALTERSHOFEN, Seelsorgeeinheit Kißlegg, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Lourdesgrotte
mit Fatima-Madonna unterhalb der Pfarrkirche
47.757, 9.916
Unterhalb der Pfarrkirche von
Waltershofen, Seelsorgeeinheit Kißlegg, liegt, ein wenig verborgen an
der
Straße, die Lourdesgrotte von Waltershofen. Kurios an der Grotte ist,
dass diese keine Lourdes-Madonna, sondern eine Fatima-Madonna
beherbergt. Diese ist offensichtlich in den Jahren 1955/56 in die
Lourdesgrotte, vermutlich als Ersatz für eine beschädigte oder
entwendete Lourdes-Madonna gekommen. Die 1,20 m hohe Figur ist aus
Beton gearbeitet. Im Jahre 2010 wurde die Figur von der Kißlegger
Kirchenmalermeisterin Ruth Welte restauriert und neu gefasst. Eine
Spenderin aus Waltershofen, die nicht genannt werden wollte, hat die
Renovation der Statue ermöglicht. Nun ist diese allerdings eindeutig
als Fatima-Madonna in der typischen Gebetshaltung, den Rosenkranz
zentral haltend, auf einer Wolke stehend, mit dem weißen Umhang mit
goldener Verzierung bekleidet, identifzierbar. Der für eine
Lourdes-Madonna typische Gürtel fehlt völlig. Dies alles tut allerdings der
Andacht an der Lourdes-/Fatima-Grotte offensichtlich keinerlei Abbruch!
Die Fatima-Verehrung beginnt mit den Erscheinungen Mariens im
portugiesischen Fatima am 13. Mai 1917. Damals soll Maria den drei
Hirtenkindern Lúcia dos Santos (*1907, + 2005) und
Jacinta (*1910, + 1920, verstarb an den Folgen der Spanischen Grippe)
und Francisco Marto (*1908, + 1919, verstarb ebenfalls an der Spanischen Grippe)
erschienen sein. Jeden 13. des Monats, so die Überlieferung,
wiederholten sich die
Erscheinungen bis zum 13. Oktober des Jahres 1917, als diese mit
einem "Sonnenwunder" endeten.
Bekannt wurden die Ereignisse vor allem durch die drei
"Geheimnisse von Fatima", deren letztes erst im Jahre 2000
veröffentlicht
wurde. Im ersten Geheimnis, so wird angenommen, hat Maria den
Geschwistern Jacinta und Francisco angekündigt, dass sie schon bald in
den Himmel kommen werden, zudem gewährte Maria den Hirtenkindern einen
Blick in die Hölle. Im zweiten Geheimnis wurde das Ende des Ersten
Weltkriegs vorausgesagt, allerdings auch ein möglicher Zweiter
Weltkrieg angekündigt. Das dritte, lange Zeit geheim gehaltene
Geheimnis soll das Attentat auf Papst Johannes Paul II am 13. Mai 1981
(also genau 64 Jahre nach der ersten Erscheinung) vorausgesehen haben.
Die Kugel, die seinerzeit beinahe den Heiligen Vater getötet hätte,
wurde später vergoldet und in die Krone der Marienstatue in Fatima
eingearbeitet.
STEINBRONNEN,
Seelsorgeeinheit Bad Saulgau, Dekanat Biberach, Lourdesgrotte in
der Andachtsstätte
48.008, 9.564
Die Lourdesgrotte von Steinbronnen,
Seelsorgeeinheit Bad Saulgau, liegt in einer parkähnlich angelegten
Andachtsstätte. Wie aus der Homepage der Seelsorgeeinheit zu entnehmen
ist, liegt die Grotte in einer früheren Nagelfluh-Kiesgrube, in der
eine Quelle entspringt, die dem Ort den Namen "Steinbronnen" gab. Ein
ehemaliger Seelsorger von Steinbronnen, Pfarrer Fiesel, ließ die
Gebetsstätte nach seiner Lourdeswallfahrt im Jahr 1900 errichten. Ende
des 19. Jahrhunderts wurden zahlreiche Lourdesgrotten
gebaut. Die Begeisterung für den Wallfahrtsort im Süden Frankreichs hat
dazu geführt, dass man diesen Ort quasi nach Hause holen wollte. Zudem
wurden die Lourdesgrotten wohl auch als religiöser Protest gegen die
Anfeindungen in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts verstanden,
die ihren Höhepunkt politisch in den vom damaligen Ministerpräsidenten
Otto von Bismarck initiierten "Kulturkampf" fand. Des Weiteren, so wird
immer wieder angemerkt, hätte auch die relativ günstige Herstellung der
aus Gips gefertigten typischen Lourdes-Madonna den großen Zuspruch
befördert. So sind auch die Figuren in Steinbronnen, die
Lourdes-Madonna und die Figur der Bernadette Soubirous denen in Lourdes
nachgemacht. Alle Lourdesmadonnen sind nach dem selben Typus
gearbeitet. Diesen hatte im Jahre 1863 nach Gesprächen mit Bernadette
Soubirous Joseph-Hugues Fabisch (*1812, + 1886) geschaffen. Die Statue
wurde im folgenden Jahr offiziell geweiht und in der Grotte von
Massabielle aufgestellt.
Neben der Lourdesgrotte sind in der Steinbronner Andachtsstätte noch
Figuren von Antonius von Padua und von dem Kapuzierbruder Konrad von
Parzham aufgestellt. Zudem ist ganz links in einer Nische eine Pietà
aus dem 17. Jahrhundert zu sehen. Der heilige Kapuzinerbruder Konrad
von Parzham (*1818, + 1894) war die meiste Zeit seines Lebens
Klosterpförtner des Kapuzinerklosters St. Anna in Altötting, wo
er sich 41 Jahre lang um die Anliegen der Armen, Wallfahrer,
Wanderburschen und vor allem auch der Kinder kümmerte. Sein Festtag ist
der 21. April. Er wird als Patron der Pförtner, der kathlischen
Burschenvereine und in allerlei Nöten angerufen.
Zur Anlage in Steinbronnen gehört auch eine moderne Kapelle mit
Ausstattungsgegenständen des 19. Jahrhunderts. Beim auf der linken
Seite der Anlage sich befinden Brunnen, aus dem Wasser der Quelle von
Steinbronnen fließt, steht in französischer Sprache: "ALLEZ BOIRE DE LA
FONTAINE ET VOUS Y LAVER" und das Datum 25. Fevrier 1858.
Offensichtlich ist dieses Zitat der Bernadette Soubirous zugesprochen
worden, die am 11. Februar 1858, also zwei Wochen vor dem genannten
Datum, die erste Erscheinung hatte. Übersetzt heißt der Text: "Geh zum
Brunnen/zur Quelle, trinke und wasche dich/wascht euch dort".
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph-Hugues_Fabisch, 12.11.2021
https://kath-kirche-badsaulgau.de/steinbronnen-lourdesgrotte, 12.11.2021
Inga Dammer, Birgit Adam, Das große Heiligenlexikon, Seehamer Verlag
Weyarn, 1999, Seite 188
BAD WURZACH GOTTESBERG, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Lourdesgrotte
in der rechten Seitenkapelle
47.904, 9.900
Die Wallfahrtskirche auf dem Wurzacher
Gottesberg hat eigentlich gar keinen eigenen Namen. Vielmehr wird diese
einfach als "Gottesberg" bezeichnet, was ja gewiss an Bedeutsamkeit
kaum zu überbieten ist. Die wechselvolle Geschichte des Gottesbergs
wird unter anderem im Kirchenführer dargestellt. Dabei sind die Jahre
1764 und 1921 von ganz besonderer Bedeutung. Im Jahre 1764 kamen drei
Paulanerbrüder aus Rettenberg bei Obergünzburg auf den Gottesberg und
begründeten so die Tadition der Paulanerbrüder, die mit der
Säkularisation (vgl. Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar
1803) unterbrochen und letztlich mit dem Tod des letzten
Paulanerbruders im Jahre 1835 beendet wurde. Seit 1806 war nun der
Gottesberg also Eigentum des Hauses Waldburg-Zeil. 1912 wurde dann der
Gottesberg von Fürst Georg Max von Waldburg-Zeil an die Pfarrgemeinde
St. Verena übereignet. Am 14. September 1921 übernahmen
Salvatorianerpatres die Wallfahrts-Seelsorge. Im Jahr 1924 wurde das
Salvatorkolleg Bad Wurzach im Wurzacher Schloss mit zunächst 24
Schülern gegründet. 1928 wurde das erste Heilig-Blut-Fest gefeiert. Die
Tradition der Salvatorianerpatres auf dem Gottesberg hält bis in unsere
Zeit an.
Die Lourdes-Grotte in der Wallfahrtskirche Gottesberg wurde am 15.
August 1886, also am Gedenktag Mariä Himmelfahrt, benediziert, also
geweiht.
In der Seitenkapelle, in der die Grotte zu sehen ist, sind auch einige
Votivtäfelchen und ein Mariengebet zu finden.
PFÄRRICH-TOBEL, Seelsorgeeinheit An der Argen, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Lourdesgrotte mit Aussichtspunkt
47.717, 9.785
An
einem wunderschönen Aussichtspunkt, von dem aus bei entsprechender
Witterung und Sicht die Alpenkette zum Greifen nahe ist, liegt eine
kleine Lourdeskapelle, an der stets Blumenschmuck zu finden ist. Um vor
den Unbilden des Wetters geschützt zu werden, wurde die Madonna hinter
Glas gestellt. So lohnt der Besuch der Lourdeskapelle gleich doppelt.
Zum einen wegen der aus Tuffsteinblöcken gemauerten kleinen Grotte
selbst, die sogar einen Weihwasserkessel hat, zum anderen wegen der
grandiosen Aussicht. Zu erreichen ist die Stelle von Pfärrich aus,
immer den Berg hoch, an der alten Käserei über die Kreuzung und weiter
bergan, und von Amtzell aus, wenn man nach Goppertshäusern Richtuing
Pfärrich fährt und nach Hackbrettler Richtung Wochenhaus / Ruhmaier /
Tobel links abbiegt und so lange auf der Straße bleibt, bis man quasi
am höchsten Punkt links die Lourdesgrotte vor dem Wald sieht. Bei gutem
Wetter steht an der Stelle fast immer ein Auto.
NEURAVENSBURG, Seelsorgeeinheit An der Argen, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Lourdesgrotte am Fußweg zur Burgruine in Schwarzenbach
47.637, 9.756
Die Lourdesgrotte am
Neuravensburger Burgberg (Höhe 533 Meter) wurde im Jahre 1891 erbaut.
Anlass dafür war
der Tod von Agatha Roth im Alter von erst 41 Jahren. Sie war Mutter von
acht Kindern und Erbin des
Gasthofes "Zum weißen Kreuz" sowie des ganzen Burgbergs und der
Burgruine. Ihr Ehemann Friedrich Roth ließ die Lourdesgrotte seiner
Frau zum Gedenken und der Muttergottes zu Ehren auf Mauerresten der
Burganlage erbauen. Damals war es der Roggenzeller Künstler Johann
Baptist Bingger, der die Fassarbeiten der Grotte sowie die der Marienfigur
nach dem Vorbild der Lourdes-Madonna übernahm und den Platz vor der
Grotte gestaltete. Die heutige Marienfigur stammt aus Lourdes. Bis ins
Jahr 1930 wurden zur Lourdesgrotte Neuravensburg regelmäßig
Bittgänge abgehalten und an der Anlage der Rosenkranz gebetet. Mit den
Jahren ist die Anlage zunehmend verwittert und fast schon baufällig
geworden. In den Jahren 2012 bis 2015 wurde diese mit Gesamtkosten in
Höhe von 40.000 Euro renoviert und instand gesetzt. Der damalige
Pfarrer der Seelsorgeeinheit An der Argen, Dr. Martin Schniertshauer,
segnete die Anlage, die, entgegen vieler anderer
Lourdesgrotten, nicht
mit Tuffsteinen erbaut wurde und die mit einem Kreuz bekrönt ist, im
Rahmen einer Maiandacht im Jahre 2016. Das Projekt konnte, wie aus
einem Bericht von Vera Stiller in der Schwäbischen Zeitung, Ausgabe
Wangen vom 22.05.2016 zu entnehmen ist, nur durch das Zusammenwirken
von privatem, gesellschaftlichem und kommunalem Engagement und großer
Spendenbereitschaft der Neuravensburger realisiert werden und so wieder
zu einem Ort werden, "an dem sich Himmel und Erde berühren", wie
Architekt Karl Herter die Besonderheit der renovierten Anlage beschrieb.
Eine Anmerkung meinerseits... Tatsächlich ist die Lourdesgrotte in
Neuravensburg eine ganz besondere Anlage. Wie bereits erwähnt, ist
diese gemauert bzw. betoniert, ist mit einem Kreuz quasi "bekrönt",
zeigt die Jahreszahl der ursprünglichen Erbauung (mit einem Punkt nach
der Zahl 1891), ist mehrfach durch Glas und Gitter gesichert,
allerdings, wie schon fünf Jahre nach der Renovation deutlich zu
erkennen ist, aufgrund der exponierten Lage sehr stark dem Wetter und
damit der Verwitterung ausgesetzt.
Die Fotos sind nicht besonders gelungen, manche sind einigermaßen
bearbeitet und dadurch farblich nicht immer stimmig, sodass also nur
ein wirklicher Besuch nach einem etwas anstrengenden Spaziergang auf
dem steilen Fußweg zur Burganlage ein tatsächliches Bild von der
Andachtsstätte gibt. Die Anstrengung, das sei versichert, lohnt sich
allerdings, nicht nur wegen der Lourdeskapelle, sondern auch wegen der
Aussicht, die vom Burgberg aus zu genießen ist.
Quellen: Artikel "Sanierte
Lourdesgrotte: Wo Himmel und Erde sich berühren" von Vera Stiller in:
Schwäbische Zeitung, Ausgabe Wangen, 22.05.20216
Kapellen in der Seelsorgeeinheit "An der Argen", Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg im Allgäu, 1. Auflage 2022, Seite 33
ENKENHOFEN, Seelsorgeeinheit Argenbühl, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Lourdesgrotte an der Außenwand des Chores der Pfarrkirche
47.743, 9.987
Die Lourdesgrotte in Enkenhofen ist in einer Nische an der Außenwand des Chores der Enkenhofener Pfarrkirche St. Laurentius
mit den Figuren der Lourdesmadonna und der Bernadette Soubirous zu finden.
In Enkenhofen lohnt sich allerdings
auch noch ein Blick in die Pfarrkirche selbst. Allerdings sind aktuell
die Fenster auf der Südseite nach Glasbruch bei einem heftigen Sturm im
Jahre 2021 mit Pressspanplatten abgedichtet. Im Chor selbst ist
ein sehr beachtliches Deckengemälde mit Enkenhofener Bürger
und Bauern und mit dem früheren Rottenburger Bischof Dr. Joannes
Baptista Sproll zu sehen.
WOLPERTSWENDE, Seelsorgeeinheit Westliches Schussental, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Lourdeskapelle auf dem Friedhof
47.894, 9.613
Die Lourdesmadonna auf dem Wolpertswender Friedhof steht quasi ganz im Grün, das heißt, dass die Lourdesgrotte,
vermutlich aus Tuffstein erbaut, mittlerweile komplett mit Efeu
zugewachsen ist. Vermutlich muss die Figurengruppe immer wieder mal
frei geschnitten werden. Wie an der beschrifteten Dachplatte zu
erkennen ist, erfährt Maria noch immer große Verehrung. Auf der
Dachplatte steht:"O MARIA, OHNE SÜNDE EMPFANGEN, BITTE FÜR UNS, DIE WIR UNSERE ZUFLUCHT ZU DIR NEHMEN."
MOCHENWANGEN, Seelsorgeeinheit Westliches Schussental, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Lourdesgrotte am Krummensbach
47.879, 9.625
Wenige Meter außerhalb Mochenwangens
liegt an der Straße nach Wolpertswende auf der rechten Seite eine
kleine Siedlung an der Stelle, wo der Krummensbach unter der Straße
durchgeführt wird. Die Lourdesgrotte ist nur über einen circa 150 Meter
langen schmalen Fußweg zu erreichen. Allerdings lohnt dieser kleine
Abstecher. Ein Parkplatz ist gleich neben der Straße eigens für die
Lourdesgrotte angelegt. Die Grotte selbst sieht fast etwas
abenteuerlich aus, wird von einem großen, vermutlich aus Tuffstein
gestalteten Kreuz bekrönt und ist insgesamt sehr gepflegt. Die
Lourdesmadonna hebt sich in der Gestaltung und der Farbigkeit der
Kleidung deutlich von der klassischen weiß und hellblau gekleideten
Lourdesmadonna nach dem Vorbild von Massabielle ab. Zum Zeitpunkt der
Fotos war diese gar in einem schützenden "Wintermantel" gehüllt, damit
Kälte und Schnee der Statue nicht zu sehr zusetzen sollte. Sobald ich
im Frühling noch einmal in der Gegend bin, werde ich selbstverständlich
die schöne Lourdesmadonna ohne ihren Winterschutz fotografieren und an
dieser Stelle zeigen.
Die Lourdesgrotte wurde am 27. Mai 1890 durch Kaplan Pfaff eingeweiht.
GUNDERATWEILER, Kirchengemeinde Esseratsweiler, Seelsorgeeinheit An der Argen, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Lourdesgrotte auf dem Weg von Gunderatweiler nach Siberatsweiler
47.616, 9.689
Nachfolgend zitiere ich aus dem
Kapllenführer "Kapellen in der Seelsorgeeinheit An der Argen",
Kunstverlag Josef Fink Lindenberg i. Allgäu, 1. Auflage 2022, Seite
21f. Der Kapellenführer wurde von Ingeborg Maria Buck aus
Riedlingen erstellt und ist in den Pfarrämtern der Seelsorgeeinheit An
der Argen erhältlich.
In besagtem Kapellenführer wird die Lourdesgrotte von Grunderatweiler
wie folgt beschrieben: "Die Lourdesgrotte von Gunderatweiler strahlt
Ruhe und Geborgenheit aus. Gebaut wurde sie 1916 von dem Ehepaar Josef
Gebhard und Josefine Kennerknecht. Die Familie hatte vier Kinder, drei
Söhne und eine Tochter. Das Mädchen war zart, kränklich und starb mit
12 Jahren an Tuberkulose. Der Vater, ein großer Marienverehrer,
entschloss sich daraufhin, eine Lourdesgrotte in der Nähe seines Hofes
zu errichten, um eine stille Stätte zu haben, wo er und die Familie für
das Kind beten konnten. Das Baumaterial für die Grotte beschaffte er
sich aus der nahen Argen. Die ausgewaschenen Flusssteine lud er auf
sein Pferdefuhrwerk und setzte Stein auf Stein aufeinander, wie
Elfriede Mayer, die Enkelin des Erbauers, erzählt. Sie ist es auch, die
bis heute die Lourdesgrotte, die 2021 von ihrer Familie aufwendig
restauriert werden musste, liebevoll pflegt. [Es folgen Informationen
zur Lourdestradition...]
Es gibt unzählige Beispiele an Lourdesgrotten
auch in Deutschland. Sie finden sich außen an Kirchenwänden, in
Vorhallen oder in Steitenaltären, in Wäldern, am Wiesenraund oder an
einer Wegkreuzung. So entschied sich Josef Gebhard, seine Lourdesgrotte
am Weg von Gunderatweiler nach Siberatsweiler an der Wegkreuzung nach
Sassenweiler zu bauen. Vor der efeuumrankten Grotte ist ein kleiner
Garten mit einem Blumenbeet angelegt, und eine Bank lädt zum Verweilen
ein. Den Hintergrund säumen Bäume. Umrahmt wird die Verehrungsstätte
von einer Mauer und einem Gartenzaun. Im Innern der Grotte ist die
Muttergottes nach dem Vorbild von Lourdes zu sehen. Es ist nicht die
ursprüngliche Figur, die der Stifter einst aufgestellt hat. Im Lauf der
Zeit wurden die Marienfiguren wiederholt gestohlen. Gemeindemitglieder
stifteten diverse Lourdes-Madonnen, die in der Grotte von
Gunderatweiler zur Verehrung aufgestellt wurden."
Anmerkung: Trotz der zahlreichen Marienfiguren, die die Lourdesgrotte
zieren und Ausdruck der Verbundenheit der Menschen von Gunderatweiler mit ihrer Lourdesgrotte
sind, fehlt die Figur, von der wir von den Erscheinungen Mariens
wissen, nämlich die der hl. Bernadette Soubirous.
HEIMENKIRCH, Pfarreiengemeinschaft Heimenkrich, Dekanat Lindau, Lourdesgrotte unterhalb des Pfarrhauses
47.629, 9.904
Auf
einem schmalen Fußweg gelangt man vom Kirchhof, also dem Platz zwischen
Kirche und Pfarrhaus, zu der unterhalb des Pfarrhauses gelegenen
Lourdeskapelle. Diese wird, so lässt sich unter anderem auch an den
zahlreichen Votivtafeln erkennen, sehr von der Heimenkircher Bevölkerung
angenommen. Viele Menschen, so kann vermutet werden, suchen
hier Trost und Zuversicht für ihre Lebenssituation. Und nicht wenige
erfahren offensichtlich diesen Trost und diese Perspektive, die sich
dann immer wieder auftut. Die Anlage macht einen äußerst gepflegten
Eindruck. Eine Besonderheit der Heimenkircher Lourdesgrotte sind auch
die beiden Tafeln, die in Reimform deutlich machen, warum Maria in
vielfältiger Weise den Menschen Trost und Zuversicht bedeuten kann:
"Geh' zu Maria, liebe Seele, wenn Kreuz an Leib und Seel dich drückt. O
glaube, was dir immer fehle, sie ist im Heilen sehr geschickt."
Wenn man so will, blickt die Lourdes-Madonna auch wohlwollend auf das
gegenüberliegende Hochland-Gelände, das die Marktgemeinde Heimenkirch
ganz wesentlich prägt und deren Namen weit in die Welt trägt.
KLOSTER BONLANDEN in der SEELSORGEEINHEIT ROT-ILLER, DEKANAT BIBERACH, Lourdeskapelle nach der Station 14 des Kreuzwegs
48.070, 10.068
Wie
nicht anders zu erwarten zeigt sich die Lourdesgrotte im Kloster
Bonlanden in einem eigenen kleinen Kapellengebäude und wunderbar
gepflegt. Offensichtlich hat auch die Verehrung Mariens und die
Anrufung der im Jahre 1858 der Bernadette Soubirous erschienenen
Muttergottes für die "Franziskanerinnen von der Unbefleckten Empfängnis
Unserer Lieben Frau (OSF)", deren Mutterhaus ja das Kloster Bonlanden
ist, eine große Bedeutung.
EBENWEILER, SEELSORGEEINHEIT ALTSHAUSEN, DEKANAT BIBERACH, Lourdesgrotte auf dem Friedhof
47.902, 9.515
Die Lourdesgrotte von Ebenweiler liegt
ziemlich zentral auf dem Friedhof bei der Kirche. Auf selbigem liegt ja
auch die Ölberggrotte, allerdings etwas entfernt von der mittlerweile
sehr eingewachsenen Lourdesgrotte. Vor der Grotte sind drei
Priestergräber zu finden, deren Grabsteine bzw. Grabkreuze recht
unterschiedlich sind. Offensichtlich, so kann vermutet werden, waren
auch die Priester große Marienverehrer. Vielleicht hatte gar die
Lourdes-Wallfahrt für die drei Geistlichen eine besondere Bedeutung.
HASLACH (ROT AN DER ROT), DEKANAT BIBERACH, Lourdesgrotte auf halbem Kreuzweg zur Pfarrkirche
47.976, 10.046
Die sehr gepflegte Haslacher
Lourdesgrotte befindet sich auf etwa halbem Weg vom früheren Pfarrhaus
(heute u. a. Pfarrbüro) zur Pfarrkirche auf dem Berg. Die Grotte ist so
Teil der Andachtsstätte Haslach mit Kreuzweg, Ölberg und eben der
Lourdesgrotte. Die Figuren wurden erst vor kurzem renoviert (die Fotos
sind im Januar 2022 aufgenommen worden). Leider sind schon jetzt wieder
einige Beschädigungen festzustellen, die wohl mutwillig verursacht
wurden (vgl. zwei Nahaufnahmen der Bernadette bzw. der rosenumkranzten
Füße der Madonna).
Von Gerhard Schnellhardt, der sich unter anderem um die Pflege der
Lourdesgrotte kümmert, konnte ich mittlerweile in Erfahrung bringen,
dass die Haslacher Lourdesgrotte am 7. November 1915, am
Seelensonntag, am Berg unterhalb der Kirche eingeweiht wurde. Sie wurde
vom damaligen "Schultheiß Seitz auf seine eigenen Kosten erbaut und
verschönert das herrliche Bild der Lage unserer Kirche", wie es in der
Chronik von Haslach heißt.
Lourdesgrotten wurden nicht selten in Kriegszeiten erbaut, um einen Ort
für diejenigen zu schaffen, die für eine gesunde Heimkehr ihrer Söhne
und Väter zu beten. Vermutlich war auch dies Anlass des Baus der
Haslacher Grotte.
WINTERSTETTENDORF, KIRCHENGEMEINDE ST.
PANKRATIUS, SEELSORGEEINHEIT RIß-FEDERBACHTAL, DEKANAT BIBERACH,
Lourdesgrotte unterhalb des Friedhofs
47.988, 9.737
Die mit zwei Schiebetüren versehende
Lourdesgrotte unterhalb des
Friedhofs von Winterstettendorf ist gut vor Witterungseinflüssen geschützt.
Dementsprechend sind die Figuren sehr gepflegt. Dass die Lourdesgrotte
für die Menschen in Winterstettendorf große Bedeutung hat, erkennt man
auch an den Kerzen, die aufgestellt und zum Teil gar entzündet sind.
Auffallend dabei ist, dass offensichtlich die Verehrung des
"Segenspfarrer vom Allgäu", Augustinus Hieber, der bis in die
60er-Jahre in Merazhofen als Pfarrer wirkte, bis nach Winterstetendorf
reicht (sieh Foto mit der entsprechenden Kerze).
ELLWANGEN, PFARRKIRCHE ST. KILIAN UND URSULA, SEELSORGEEINHEIT ROT-ILLER, DEKANAT BIBERACH, Lourdesgrotte in der Kirche
47.975, 9.940
Die Besonderheit der Pfarrkirche St.
Kilian und Ursula in Ellwangen ist gewiss die Bemalung von August
Blepp, wodurch in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts aus der
Dorfkirche in Ellwangen eine ganz besondere Pfarrkirche wurde, die
sich von den seinerzeit häufig anzutreffenden barocken oder
historisierenden Ausstattungen deutlich unterschieden hat. Und dennoch,
so scheint es, war es den Gläubigen aus Ellwangen wichtig, dass auch
ganz traditionelle, vielleicht sogar als volkstümlich zu bezeichnende
sakrale Einrichtungselemente in der Kirche verbleiben. Gewiss hat in
diesem Zusammenhang die Lourdesgrotte bzw. Lourdesnische im hinteren
Teil der Kirche neben dem dortigen
Arma-Christi-Kreuz aus Holz schon immer eine ganz besondere Bedeutung für die Menschen gehabt.
Ein Einblick in die Chronik der Kirchengemeinde wäre sicherlich sehr
aufschlussreich. Es ist durchaus anzunehmen, dass die Bemalung der
Kirche mit den expressionistischen Fresken und Bildern nicht die
ungeteilte Zustimmung der Ellwanger Katholiken fand. Vielleicht lässt
sich diese Vermutung bei Gelegenheit noch bestätigen oder auch
verwerfen. Um obige Überlegungen zu verdeutlichen, wird an dieser
Stelle neben den Fotos der Lourdesgrotte auch ein Foto abgebildet, das
die Bemalung der Chorwand der Kirche zeigt.
FLEISCHWANGEN, Seelsorgeeinheit Altshausen, Dekanat Saulgau, Lourdesgrotte an der Mauer im östlichen Bereich der Kirche
47.879, 9.479
Wie
in vielen Kirchengemeinden wurde auch in Fleischwangen nach den
Erscheinungen der Muttergottes im Jahr 1858 eine verkleinerte
Nachbildung der Grotte von Massabielle gebaut. In die Grotten wurde
immer die "typische" Lourdes-Madonna mit dem weißen Gewand und dem
breiten, hellblau gefärbten Gürtel gestellt. Fast immer kam auch eine
Figur der Bernadette Soubirous, der die Muttergottes erchienen ist,
hinzu. In Fleischwangen ist die Figur der Bernadette auffallend klein.
Als hier die ursprüngliche Marienfigur, die aus Gips geformt war, durch
die Witterungseinflüsse immer mehr zerfiel, stiftete Christa Hack eine
neue Figur aus Plastik. Christa Hack ist es auch, die das
Marienheiligtum seit vielen
Jahren liebevoll schmückt und pflegt. Gelegentlich treffen sich die
Gläubigen von Fleischwangen zu einer Maiandacht oder zur
Rosenkranzandacht an der Grotte.
Offensichtlich hat die ehrwürdige Klosterschwester Maria Kajetana
Bernhart etwas mit dem Bau der Lourdesgrotte zu tun. Jedenfalls ist ihr
zum Gedenken eine Tafel an der Lourdesgrotte mit folgendem Inhalt
angebracht: "Zur fromen Erinnerung an die ehrwürd. Klosterfrau M.
Kajetana Bernhart O. St. Fr. gest. den 6. Mai 1901 im Kloster Süssen." (Anmerkung: Die Rechtschreibung wurde wie auf der Tafel beibehalten.)
KARSEE St. Kilian und Ursula, SEELSORGEEINHEIT WANGEN IM ALLGÄU, DEKANAT ALLGÄU-OBERSCHWABEN; Lourdesgrotte als Nische am Kirchturm
47.751, 9.805
Auf
dem Weg in die Kirche von Karsee sieht man fast zwangsläufig die
Lourdesgrotte, besser vielleicht Lourdesnische, im Kirchturm. Die
Nische ist gut einen Meter hoch und etwa 70 cm breit. Vermutlich wurde
diese um 1900 in die Mauer des Kirchturms in der damaligen
Lourdes-Euphorie geschlagen. Erst bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass die Lourdesmadonna auf beiden Füßen steht.
KOHAUS, KIRCHENGEMEINDE ST. PETER BAD WALDSEE, DEKANAT ALGÄU-OBERSCHWABEN, Lourdesbildstock an der Straße nach Mattenhaus
47.953, 9.767
An der Straße von Hifringen über Kohaus
zur B 30 sieht man an der so ziemlich höchsten Stelle mehrere
Nadelbäume, die einen Lourdesbildstock quasi "beschützen".
REUTE, Klosteranlage, DEKANAT ALLGÄU-OBERSCHWABEN, Lourdesgrotte an der Klostermauer (nach dem Haupteingang zum Friedhof links)
47.902, 9.704
Die
sehr schön gepflegte Lourdesgrottenanlage an der Klostermauer des
Klosters Reute weist nur eine Lourdesmadonna auf. Diese trägt einen
auffallend hellblauen Gürtel. Der Gesichtsausdruck ist wohl als sehr
andächtig und sanftmütig zu bezeichnen. So zeigt sich einmal mehr, dass
die Figuren der Lourdes-Madonnen zwar quasi auf den ersten Blick schon
eindeutig zu identifizieren sind, bei genauerer Betrachtung allerdings auch
deutliche Unterschiede zeigen. Nebenbei sei angemerkt, dass auch die
Fußstellung durchaus nicht bei allen Lourdes-Madonnen gleich ist. Als
Beleg sei die Madonna an der Kirchturmmauer von Karsee genannt.
GORNHOFEN St. Walburga, SEELSORGEEINHEIT RAVENSBURG SÜD, DEKANAT ALLGÄU-OBERSCHWABEN, Lourdesgrotte an der Friedhofsmauer
47.723, 9.621
"450
freundliche Menschen" kündigt ein Ortschild von Gornhofen an. Und
tatsächlich ist Gornhofen neben der überschaubaren Einwohnergröße ein
sehr idyllisch gelegener Ort mit einer renovierten Kirche, die der
heiligen Walburga geweiht ist. Auf dem Friedhof der Kirchengemeinde
liegt an der nördlichen Mauer die Lourdesgrotte mit der
Lourdes-Madonna, einer Figur der Bernadette Soubirous und einem
steinernen Kreuz. Die Grotte ist vermutlich aus dem für Lourdesgrotten
typischen Material Tuffstein erbaut.
TALDORF, ST. PETRUS, SEELSORGEEINHEIT RAVENSBURG WEST, DEKANAT ALLGÄU-OBERSCHWABEN, Lourdesgrotte direkt neben dem Haupteingang zur Kirche
47.741, 9.511
Die Taldorfer Lourdesgrotte liegt
unmttelbar links neben dem Haupteingang zur Kirche St. Petrus. Die
Anlage umfasst neben bzw. mit der Lourdesgrotte zugleich das Taldorfer
Kriegerdenkmal, das an die Gefallenen und Vermissten der beiden
Weltkirege erinnert. Es ist anzunehmen, dass die Lourdesgrotte schon
einige Jahre vor dem Kriegerdenkmal an dieser Stelle aufgebaut wurde.
Das Kriegerdenkmal selbst nimmt mit den Mauern, an denen die
Gedenktafel angebracht sind, das Baumaterial der Lourdesgrotte, nämlich
Tuffstein, auf.
An anderen Orten konnte schon darauf hingewiesen werden, dass
Lourdesgrotten gerade in Kriegszeiten für die, die zuhause blieben,
wichtige Orte waren, wo um die gesunde Heimkehr der Ehemänner, Söhne,
Enkel, Brüder und Freunde gebetet wurde. Die Verbindung der
Lourdesgrotte mit dem Kriegerdenkmal ist so wie in Taldorf allerdings
eher selten, bis dato (März 2022) habe ich in unserer Raumschaft
jedenfalls noch keine vergleichbare Anlage gesehen.
FISCHBACH, Kirchengemeinde St. Odilia, Seelsorgeeinheit Heimat Bischof Sproll, Dekanat Biberach, Lourdesbildstock an der Straße nach Dietenwengen
48.043, 9.853
Unmittelbar nach dem Ortsschild von
Fischbach an der Straße nach Dietenwengen liegt der Hain mit dem
Lourdesbildstock aus dem Jahre 1895. Die sehr schön gepflegte Anlage
strahlt angenehme Ruhe an der viel befahrenen Straße aus und ermöglicht
zugleich einen Ausblick nach Fischbach, das zur Seelsorgeeinheit Heimat
Bischof Sproll gehört. Schweinhausen, der Geburtsort des
"Bekennerbischofs" liegt auch nur wenige Kilometer von Fischbach
entfernt. Dass auch Bischof Sproll ein großer Marienverehrer war,
erkennt man schon daran, dass er im Jahre 1943 die Diözese feierlich
unter den Schutz Mariens gestellt hat (Weihegebet an Maria, GL 933).
Zuletzt hat auch Papst Franziskus die Länder der Ukraine und Russlands
dem unbefleckten Herzen Mariens geweiht und damit seiner Hoffnung auf
baldigen Frieden und seinem Gebet um Versöhnung besonderen Ausdruck
verliehen. Übrigens darf durchaus angenommen werden, dass Joannes
Baptista Sproll, der 1870 in Schweinhausen geboren wurde, als junger
Priester bei einem seiner Besuche in der Heimat auch den
Lourdesbildstock von Fischbach, der 1895 gebaut wurde, gesehen hat und
an der Stelle auch kurz oder länger innegehalten hat.
HEGGBACH, Wohnanlage der St.-Elisabeth Stiftung, Lourdesgrotte an der Ummauerung
48.149, 9.896
Sie
sind wieder da. Im Winter werden die beiden Figuren der Lourdesgrotte
in Heggbach, also die Lourdesmadonna und die Figur der heiligen
Bernadette Soubirous eingelagert, damit diese noch lange erhalten
bleiben. Diese Aktion, so scheint es, zahlt sich aus. Die Anlage ist
gewiss eine der schönsten im weiteren Umkreis. Zudem trägt die
Heggbacher Lourdesmadonna eine goldfarbene Krone. Dies ist tatsächlich
sehr selten. Vielfach tragen die dem Typus der Lourdesmadonnen
zuzuweisenden Figuren entweder nur den Schleier oder eben einen
"Heiligenschein", manches Mal auch mit der Aufschrift: "Ich bin die
unbefleckte Empfängnis."
Mit den Bänken und den Treppenstufen, die zu der Lourdesgrotte an der
Ummauerung der Wohnanlage Heggbach führen, lädt der Ort tatsächlich zum
Verweilen, zum Innehalten und Gebet ein. Wenn man dann möchte, kann man bei
einem Besuch des nahegelegenen Kreuzwegs die Besinnung an der Grotte nachklingen lassen.
KIRCHENGEMEINDE ST. JOHANNES BAPTIST OBERESCHACH, Seelsorgeeinheit Ravensburg-Süd, Lourdesgrotte an der Kirchenmauer
47.728, 9.600
Eine sehr schöne Lourdesgrotte findet man in Obereschach an der östlichen Kirchenmauer
der Pfarrkirche St. Johannes Baptist. Die etwa 3,5 bis 4 Meter hohe
Grotte, vermutlich aus Tuffsteinen, ist mit einem Kreuz bekrönt. Maria,
die "Unbefleckte Empfängnis", wie sie sich nach Aussage der Bernadette
Soubirous selbst bezeichnet haben soll, steht über einer großen
Grottennische in einer etwas kleineren Nische. Links von ihr sieht man
die knieende Bernadette.
Die Anlage habe ich bei einem eher traurigen Anlass im Juni 2022
gefunden. In Obereschach wurde an diesem späten Mittwochnachmittag für
einen allzu früh verstorbenen ehemaligen Schulleiterkollegen das
Abschiedsgebet gehalten.
WALDBURG, Lourdesgrotte oberhalb des alten Friedhofs
47.758, 9.710
Die Lourdesgrotte von Waldburg liegt
oberhalb des alten Friedhofs bzw. oberhalb der Kirche, also im Westen
des Gotteshauses. Zu erreichen ist die Lourdesgrotte entweder durch
einen Zugang zu einem schmalen Fußweg neben dem großen Bildstock im
Westen des besagten Friedhofs oder von der Straße her, wenn man
außerhalb der Begrenzungen des Kirchengeländes den schmalen Fußweg
geht. Die Lourdesgrotte zeigt sich sehr klassisch, allerdings ist die
heilige Bernadette Soubirous etwas eigenwillig gekleidet.
Links neben der Lourdesgrotte stehen noch einige Grabkreuze, die
offensichtlich auf dem Friedhof durch einen Grabstein ersetzt wurden,
nun aber noch für eine geraume Zeit bei der Lourdesgrotte verbleiben,
wohl deshalb, weil man die Verstorbenen in besonderer Weise der
Muttergottes empfehlen möchte. Rechts an der Lourdesgrotte ist eine
Meditation zu lesen, die es wert ist, beachtet zu werden.
Stand: Oktober 2022
BODNEGG-ROTHEIDLEN, kleine, private Lourdesgrotte an der Straße
47.729, 9.700
In Rotheidlen liegt, wenige Meter vom
großen Kreisverkehr der B32 entfernt eine kleine, offensichtlichlich
von privat erbaute Lourdesgrotte. Diese ist von einem schönen Kreuz
bekrönt, teilweise, vermutlich um weitere Beschädigungen zu vermeiden,
mit einem weißen Gitter versehen. Im Sockel sind die Buchstaben M D L,
vermutlich für Maria (oder Madonna) de Lourdes zu lesen. Mehrere
unterschiedliche Engel zeigen die sehr persönliche und damit geradezu
liebevolle Verehrung der Lourdesmadonna. Es ist zu vermuten, dass die
Lourdesgrotte aus Dankbarkeit, evtl. für eine unerwartete Heilung von
einer Krankheit, erbaut wurde. Damit wird einmal mehr deutlich, dass
die Menschen aus früherer Zeit, vielleicht aber auch noch heute, ihr
Schicksal immer auch mit religiösen Überzeugungen verbunden haben.
HERBRAZHOFEN, Kirchengemeinde Schloß Zeil, Seelsorgeeinheit St. Gallus - Allgäu
47.860, 9.990
Die
Lourdesgrotte von Herbrazhofen befindet sich in der 1891 erbauten
Kapelle von Herbrazhofen. " 's Käbbele isch offa" zeigt eine Holztafel
an, wenn die kleine Kapelle, vornehmlich an Sonntagen, geöffnet ist. In
der Kapelle zeigt sich dann eine ganz besonders schöne Lourdesgrotte
mit einer geradezu freundlich blickenden Madonna in glitzerndem Kleide.
Seit kurzem (Februar 2023) ist in der Lourdesgrotte nicht nur ein
glasgeschütztes "Prager Jesulein", sondern eben auch eine Figur der
Bernadette Soubirous zu sehen. Kunsthistorisch weithin bedeutsamer ist
allerdings der gotische Gnadenstuhl von Herbrazhofen aus der Zeit um
1520. Die Figurengruppe mit Gottvater und dem Leichnam seines Sohnes
Jesus Christus ist dementsprechend auch mit einem Metallkorb geschützt.
An der Decke der Kapelle sind drei
Medaillons mit Anrufungen Mariens aus der Lauretanischen Litanei zu
sehen: Geistliche Rose, Turm Davids und Himmelspforte sind drei der
insgesamt 13 Symbole, die für Maria in der Lauretanischen Litanei
Eingang gefunden haben und ihre besondere Bedeutung in der
Heilsgeschichte und ihre Tugendhaftigkeit zum Ausdruck bringen sollen.
Des Weiteren sind die neugotische
Bemalung der Kapelle, besonders der Kapellenwand mit der Lourdesgrotte,
ein Kruzifix und die gerahmten Drucke des Kreuzwegs der Beuroner
Malerschule zu beachten. Wie in zahlreichen anderen Kapellen auch, ist
die Ausstattung der Herbrazhofer Kapelle immer auch "dynamisch", das
heißt, dass Gläubige ihre Anliegen oder ihre je eigene Spiritualität
zuweilen auch in die Kapellen tragen. So ist im Winter 2023 in der
Lourdesgrotte etwa ein geknotetes Tau zu finden, das auf Maria
Knotenlöserin (vgl. Gnadenbild der katholischen Wallfahrtskirche St.
Peter am Perlach in Augsburg) verweist oder ein Jesusbild, das nach der
Vision der Faustina Kowalska gemalt wurde und meistens den
Schriftzug "Jesus, ich vertraue auf dich" (JEZU, IFAM TOBIE) am
unteren Rand des Bildes zeigt.
WINTERSTETTENSTADT, Seelsorgeeinheit Riß-Federbachbal, Dekanat Biberach, Lourdesnische auf dem Burgberg
48.005, 9.740
In einer Nische einer noch erhaltenen
Mauer der einstmaligen Burg Winterstetten ist, mittlerweile vergittert,
eine Lourdesgrotte mit einer Bernadette Soubirous eingelassen.
BERG, Seelsorgeeinheit Westliches Schussental, Dekanat Allgäu-Oberschwaben
47.815, 9.596
Die Lourdesgrotte von Berg ist
eigentlich ein Bildstock, in dem in der Nische eine Lourdes-Madonna
steht. Der Bildstock befindet sich "hinter" der Kirche, also im Osten
derselben, an der Kirchhofmauer. An der rechten Außenwand ist eine
Erinnerungstafel angebracht, die an den Bauernkrieg im Jahre 1525
erinnert, als die Anführer des "Seehaufens" im Pfarrhaus Berg Quartier
bezogen hatten und am Ostermontag 1525 nach Weingarten zogen, um dort
mit dem Bauernjörg ohne Blutvergießen den "Weingartener Vertrag" zu
schließen. Bei der Lourdesgrotte von Berg eröffnet sich ein großartiger
Ausblick ins Schussental mit den Städten Weingarten und Ravensburg.
In der Chronik von Berg ist über die
Weihe der Lourdesgrotte folgendes zu lesen: "Am Sonntag, 09. Oktober
1887, nachmittags, war die Einweihung der Lourdesgrotte neben der
Kirche in Berg. Herr Pfarrer Lupberger von Oberzell hielt in der
überfüllten Kirche eine Predigt über die Entstehung der Wallfahrt in
Lourdes. In feierlicher Prozession zog die Gemeinde anschließend zur
Lourdesgrotte. Der Kirchenchor umrahmte den Gottesdienst in der Kirche
und die Weihe der Lourdesgrotte mit festlichen Liedern. Die
schulpflichtigen Mädchen trugen zu ihren weißen Kleidern und blauen
Schärpen Kränze. Die christenlehrpflichtigen Jungfrauen trugen
ebenfalls Kränze, schwarze Kleider und blaue Schärpen. Nachdem die
Prozession wieder in die Kirche zurückgekehrt war, wurde die
Lauretanische Litanei gebetet und zum Schluß mit dem Allerheiligsten
der Segen erteilt.
Zum Bau der Lourdesgrotte haben
besonders die Geschwister Stemmer, Töchter des Lehrers Franz Joseph
Stemmer und der Angelina Stemmer, geborene Epel, durch ihre Stiftung
beigetragen.
Die Muttergottesfigur der Lourdesgrotte wurde von Bildhauer Schlachter, Ravensburg, gefertigt.
In selbstloser Weise wurde unserer
Lourdesgrotte 1979 und 1982 renoviert. Ein Zeitungsbericht vom 10.
Oktober 1887 endet seinen Bericht über die Einweihung der Lourdesgrotte
mit dem Wunsch: 'Möge sich die eingeweihte Stätte stets zahlreichen
Besuches erfreuen'."
Quelle: Den Bericht über die Weihe der Lourdesgrotte habe ich dankenswerter Weise von Diakon Gerhard Marquard erhalten.
Lourdesgrotte in WEINGARTEN, Kreuzberg
47.803, 9.639
Die Lourdesgrotte am Kreuzberg in
Weingarten hat eine Lourdesmadonna und eine Figur der hl. Bernadette
Soubirous. Am Kreuzberg Weingarten gibt es neben der Lourdesgrotte
einen Kreuzweg mit einer großen Kreuzigungsgruppe als 12. Station.
Zudem gibt es einen Ölberg, eine Kapelle, ein Denkmal für die
gefallenen und vermissten Soldaten, Bildstöcke und eine Grabesgrotte,
die nach der Lourdesgrotte an dieser Stelle gezeigt wird.
Grabesgrotte mit einer Skulptur des Leichnams Jesu am Kreuzberg WEINGARTEN
47.803, 9.639
Eigentlich werde auf dieser Webseite
Lourdesgrotten dargestellt. Nachdem aber die Grabesgrotte quasi zum
Ensemble des Kreuzbergs gehörte, wird diese an dieser Stelle als
"Exkurs" aufgeführt.
HÜNLISHOFEN, Kirchengemeinde Arnach, Lourdesgrotte in der Kapelle
47.845, 9.922
Am 27. September 2021 hat es in der Kapelle
Hünlishofen gebrannt. Verursacht wurde der Brand, der zu einer sehr
starken Verrußung des Innenraums und der Figuren in der Kapelle
einschließlich der Lourdesgrotte geführt hat, durch eine Grabeskerze, die
offensichtlich nicht, wie erhofft, sachgemäß abgebrannt ist. Vermutlich hat die
aus Kunststoff bestehende Umhüllung Feuer gefangen, und so zu dem
geschätzten Sachschaden in Höhe von 50.000 Euro geführt.
Nun, im März 2023, zeigt sich die
Lourdesgrotte an der Stirnseite der Kapelle wieder völlig entrußt. Die
Lourdes-Madonna scheint nochmals freundicher zu blicken als noch vor dem Brand. Die Grotte selbst, vermutlich
durch Gipsputz den klassischen Tuffsteingrotten nachempfunden, strahlt nun geradezu
in hellem Lichte. Sobald auch die Figuren in der Kapelle wieder aufgestellt
werden können, wird ein "Kleiner Kapellenführer" erstellt werden.
Quelle: Schwäbische Zeitung, Ausgabe Leutkirch, 29. September 2021
ENGERAZHOFEN, Lourdesgrotte unterhalb der La-Salette-Kapelle
47.772, 9.973
Unterhalb
der im Jahre 1866 eingeweihten La-Salette-Kapelle in Engerazhofen,
einem Teilort von Leutkirch, wurde
eine Lourdesgrotte errichtet. Die Erscheinungen der Bernadette
Soubirous in Lourdes ereigneten sich ja im Jahre 1858.
In La Salette soll den
Hirtenkindern Melanie Calvat (15 Jahre alt) und Maximin Giraud (11
Jahre alt) Maria als weinende Mutter ja schon ein paar Jahre früher,
nämlich am 19. September 1846, in La Salette oberhalb von Grenoble in
den Französischen Alpen erschienen sein. Ihre Botschaft und ihr
eindringlicher Appell soll der Aufruf zum Besuch der Sonntagsmesse,
das Unterlassen des Fluchens, das regelmäßige Gebet und die Einhaltung
des Fastengebots gewesen sein. Die Erscheinungen wurden schon im Jahre 1851
anerkannt, worauf sich eine rege Wallfahrt nach La Salette ergab.
Zugleich soll Maria eine große Hungersnot angekündigt haben.
Tatsächlich hat es in den Jahren 1846/47 die wohl letzte große
Hungersnot in Europa gegeben, die, so wird vermutet, gar Auswirkungen
auf die Revolutionswelle in Europa im Jahr 1848 gehabt haben soll.
Etwas außergewöhnlich in Engerazhofen
ist, dass es neben der dort bis auf den heutigen Tag anhaltenden
Verehrung der Gottesmutter von La Salette eben auch die Erinnerung an
die Erscheinungen in Lourdes gibt. Die Lourdesgrotte liegt zwar
unterhalb der Kapelle und wurde selbstverständlich erst später erbaut,
ist aber doch ein sichbares Zeichen für die vermutlich insgesamt
bekannteren Marienerscheinungen von Lourdes gegenüber denen von La
Salette.
Vor der Lourdesgrotte selbst steht
eine Kniebank, zum "Ensemble" gehört auch ein großer Findling, der mit
einer Tafel seine Herkunft und Aufgabe erklärt: "Vom Hochgebirg stamm
ich, Das Geltschereis schob mich, Der Menschen Hand hob mich, Der
Jugend Kraft zog mich, Der Gottesmutter dien ich".*
Der Stein
soll aus der Gegend zwischen Bludenz und Feldkirch in Vorarlberg
stammen und vor 15.000 Jahren in der Gegend von Toberazhofen nach
Abschmelezn des Gletschers der Würmeiszeit abgelagert worden sein. Es
wird vermutet, dass er vor 1930 an die jetzige Stelle transportiert
wurde.
* Die Schreibweise wurde von der Tafel übernommen.
FRONHOFEN, Seelsorgeeinheit
Westliches Schussental, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Lourdesgrotte an
der südöstlichen Ecke der Kirche
47.859, 9.522
Vermutlich wissen nicht einmal alle
Fronhoferinnen und Fronhofer, dass an der südöstlichen Ecke ihrer
Kirche eine Lourdesgrotte steht. Diese ist so sehr eingewachsen, dass
man schon etwas nahe treten muss, um die Lourdesmadonna und die
Bernadette Soubirous, die links unten kniet, zu erkennen. Bei näherem
Hinschauen sieht man allerdings den sehr aussagekräftigen
Augenaufschlag der Maria. In Fronhofen richtet die im Jahre 1858 der
Bernadette insgesamt 18 Mal erschienene "schöne Dame" den Blick in
Richtung zu der damals 14-jährigen Bernadette. Andere
Lourdesmadonna-Figuren zeigen oftmals auch einen Blick nach oben gen
Himmel. So wird einmal mehr deutlich, dass der Typus der Lourdesmadonna
tatsächlich sofort zu erkennen ist, im Detail allerdings doch recht
unterschiedliche Darstellungen erarbeitet wurden.
KAPPEL, Seelsorgeeinheit Zocklerland im Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Lourdesgrotte auf dem Friedhof
47.771, 9.450
Ein Besuch der Kirche Kappel lohnt sich
allemal. In der Kirche selbst befindet sich in einer großen Nische eine
historische Ölbergszene und gegenüber eine Kreuzigungsdarstellung. Auf
dem Friedhof ist eine Lourdesgrotte mit einer andächtig die Augen zum
Himmel richtenden Lourdesmadonna und einer betenden Bernadette
Soubirous.
Lourdesgrotte in Wangen-Haslach auf dem Gelände von St. Konrad - Heim für geistig behinderte Erwachsene
47.675, 9.737
Die Lourdesgrotte in Haslach, Große
Kreisstadt Wangen im Allgäu, liegt etwas verborgen auf dem Gelände von
St. Konrad, dem Heim für geistig behinderte Erwachsene. Man trifft dort
allerdings fast immer jemanden an, der odern die dann freundlich
Auskunft gibt und vielleicht sogar mitgeht. Dort, wo die Lourdesgrotte
dann, übrigens schön eingewachsen, zu finden ist, steht auch noch eine
kleine Hütte mit ein paar Bänken, ein Kreuz aus Granitstein und ein
Bildstock. Man sieht, dass es immer wieder Besucherinnen und Besucher
bei der Lourdesgrotte gibt, die einen Stein oder eben auch Blumen dort
ablegen.