AICHSTETTEN ALLMISHOFEN, Stadt Leutkirch i. Allg.
ALTTANN AMTZELL
AMTZELL,
OBERHELBLER ANKENREUTE
ANKENREUTE, Richtung Volkertshaus
ARNACH ARNACH, BERNGARIUSSTRASSE
ARNACH, SCHLESIS
ARNACH, ZIEGELEISTRASSE BAD WALDSEE, RINGERS
BAD
WURZACH Bad Wurzach, ALBERS Bad Wurzach, ALBERS, Ortsmitte
Bergatreute, GIESENWEILER BIBERACH-RISSEGG
BONLANDEN DEUCHELRIED
DIEPOLDSHOFEN DIEPOLDSHOFEN, BODENHAUS
DIETMANNS EBERHARDZELL, SIMISHOF
EGGMANNSRIED ELLWANGEN
ELLWANGEN, in der Kirche Engerazhofen, ENGELBOLDSHOFEN
FRAUENZELL
GEBRAZHOFEN GESTRATZ, RAUEN
GRÜNENBACH,
Straße zum Center Parcs
Isny-Beuren, GUMPELTSHOFEN GUMPELTSHOFEN, Arma-Christi-Kreuz am Bauernhaus
Haisterkirch, HITTISWEILER Hechingen, BOLL, bei der Wallfahrtskapelle Mariazell
Heggelbach, LANZENHOFEN HEGGELBACH Tettnang-HILTENSWEILER
Immenried, KRAMERHOF
INGOLDINGEN INGOLDINGEN, Rohrachstraße
ISNY, SCHWEINEBACH Kißlegg, UNTERHORGEN
Kißlegg, ZAISENHOFEN Kleinhaslach LEUTKIRCH
Leutkirch, ADRAZHOFEN Leutkirch, ADRAZHOFEN, Richtung Tannhöfe
Leutkirch, BALTERAZHOFEN Leutkirch, TAUTENHOFEN (Brücke)
MAIERHÖFEN MELLATZ
MERAZHOFEN MITTELURBACH, Ortschaftsverwaltung
MOOSHAUSEN
MÜHLHAUSEN MYWILER
NEUTRAUCHBURG, HAUBACH OBERMOOWEILER
OTTERSWANG OTTMANNSHOFEN
Pfärrich, IBELE Pfärrich, UNTERIBELE
REICHENHOFEN Reute, KÜMMERAZHOFEN
ROHR
RÖTENBACH
RÖTENBACH, Straße nach Reute RÖTHENBACH, STEINEGADEN
SCHLIER, KATZHEIM SCHMALEGG
SEEDEN Seibranz, HERRENBÜHL
SIGGENER HÖHE TAUTENHOFEN, Umweltkreuz UNTERSCHWARZACH
Unterschwarzach, KNETZENWEILER Unterschwarzach, MENHARDSWEILER
VOGT,
NEUHAUS WALTERSHOFEN
WILLERAZHOFEN, Richtung Heggelbach WINTERSTETTEN, Stadt Leutkirch
WOLFEGG, BAUERNHAUSMUSEUM WOLFEGG, Höhe Annaburg
WOLFEGG, Richtung Kißlegg WOLFEGG-ROTENBACH
Die Zahlen unter der
Ortsbezeichnung der Arma-Christi-Kreuze geben deren Koordinaten an.
Per Klick auf die Zahlen wird der Standort in Google Maps angezeigt
(Toleranz ca. 50 m Umkreis).
Dort kann dann auch eine "Route" zu den Wegzeichen eingegeben werden.
Arma-Christi-Kreuz ALTTANN, an der
Straße nach Forst bzw. Bergatreute
47.844,
9.784
Das
Arma-Christi-Kreuz wurde bei unterschiedlichen Belichtungssituationen
fotografiert.
Inschrift (schwer leserlich): "Gekreuzigter Jesus Christus, erbarme
dich unser im Leben und im Tode. Vater unser".
Auffallend an dem Arma-Christi-Kreuz in Alttann, das im
Diözesanatlas
zwar knapp, aber doch eindeutig auf der Gemarkung der Kirchengemeinde
St. Nikolaus Alttann liegt, ist das Ornament um die Uhr. Dieses
Ornament
findet sich im Übrigen noch an anderen Arma-Christi-Kreuzen in der
Region, etwa in Vogt-Neuhaus oder in Wolfegg, Richtung Kißlegg.
Gleich zu Beginn der Arma-Christi-Darstellungen sei auch noch auf den
Hahn aufmerksam gemacht. Dieser erinnert nicht nur an die Verleugnung
des Petrus (Mt 26, 34: Jesus sagte zu ihm: Amen, ich sage dir: In
dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen),
sondern dient auch als Wetterfahne, sofern die Mechanik, wie wohl
häufig zu beobachten, nicht gerade verrostet ist. Leider ist nämlich
der Hahn stets an der höchsten Stelle des Kreuzes zu finden, wo nur mit
Leiter der vermutlich oft benötigte Tropfen Öl Abhilfe verschaffen
könnte. Und noch eins:
Eine klassische Frage ist, wohin der Hahn blickt.
Also, der schaut, wenn er sich tatsächlich mit dem Wind drehen sollte,
stets in die Richtung aus der der Wind kommt. Wenn man dann also noch
weiß, in welche Himmelsrichtung er blickt, kann man sagen, ob es der
bei uns häufige Westwind, ein warmer Südwind oder ein eher kühler
Nordwind oder gar ein garstig kalter "Oschter", also Ostwind ist.
Übrigens ist an den nachfolgenden Fotos zu erkennen, dass
der Wetterhahn des Alttanner Kreuzes noch funktioniert. Er schaut
tatsächlich in unterschiedliche Richtungen...
Arma-Christi-Kreuz oberhalb
von GIESENWEILER, Kirchengemeinde Bergatreute, Seelsorgeeinheit Oberes
Achtal, Dekanat Allgäu-Oberschwaben
47.866,
9.765
Das Arma-Christi-Kreuz oberhalb von
Giesenweiler ist hier in verschiedenen Jahreszeiten fotografiert
worden. Es wurde vor nicht langer Zeit renoviert. Insbesondere die
golden farbigen Elemente des Kreuzes strahlen "in neuem Glanz", wie es
in fast jeder Zeitungsmeldung nach Renovation eines Kreuzes oder einer
Kirche und Kapelle zu lesen ist.
Gerade die Winteraufnahmen mit Rauhreif zeigen zudem den ganz
besonderen Charme des Kreuzes, das offensichtlich von einem Bauern mit der Bitte um Segen für die Fluren aufgestellt wurde.
Arma-Christi-Kreuz vor
RÖTENBACH aus Richtung Wolfegg
47.801,
9.807
Schon oft bin ich am Arma-Christi-Kreuz
kurz vor dem Ortseingang von Rötenbach aus Richtung Wolfegg
vorbeigefahren. Wie viele andere zeigt auch das Rötenbächer Kreuz schon
deutliche Verwitterungsspuren. Die Tafel zwischen der Säule und dem
Kleid Jesu ist zudem schon ziemlich verrostet, sodass ich die Inschrift
kaum entziffern konnte. Tatsächlich sind manche Worte gar unleserlich,
wie es scheint, vielleicht sogar etwas mit Farbe überstrichen. Nun aber
vermute ich, dass die Inschrift wie folgt lautet (
die sechs Zeilen werden durch Bindestriche voneinander abgetrennt):
"Was will das Kreuz - das hier am Wege
steht? - O es will dem Wanderer - der vorübergeht - die Wahrheit sagen - dass dein
Heiland das Kreuz - auch hat für dich getragen."
Demnach wäre die Inschrift der ersten Strophe eines Gedichts von Georg
von Dyherrn (* 1848, + 1878) nachempfunden, das wie folgt lautet:
Was
will das Kreuz, das am Wege steht? - Es will dem Wanderer, der
vorübergeht, - Das große Wort des Trostes sagen: - Der Herr hat deine
Schuld getragen.
Was will das Kreuz, das am Wege
steht? - Es will dem Wanderer, der vorübergeht, - Das große Wort der
Weisheit sagen: - Du sollst dem Herrn dein Kreuz nachtragen.
Was will das Kreuz, das am Wege steht? - Es will dem Wanderer, der vorübergeht, - Das große Wort der Hoffnung sagen: - Das Kreuz wird dich zum Himmel tragen.
Quelle: http://www.familie-wimmer.com/allpro/ap01/ap01h01/h01t1.html
Arma-Christi-Kreuz
RÖTENBACH, an der Straße von Siggen nach Reute
47.775, 9.818
Ein auffallend schönes, buntes und stets mit Blumen geschmücktes
Arma-Christi-Kreuz findet man zwischen Siggen und Reute, der
Kirchengemeinde Rötenbach zugehörig, allerdings nicht an einer
Hauptstraße. Arma-Christi-Kreuze wie dieses laden die Radfahrer und
E-Biker in ganz besonderer Weise zum Innehalten an.
Arma-Christi-Kreuz
WOLFEGG, Nebenweg Richtung Rötenbach, Höhe Annaburg
47.816,
9.805
Arma-Christi-Kreuz
WOLFEGG, an der Straße Richtung Kißlegg
47.821,
9.816
Ein stark verwittertes
Arma-Christi-Kreuz, das vor allem auch durch seinen 9-teiligen
Strahlenkranz um den Christus-Korpus auffällt, liegt an der Straße von
Wolfegg nach Kißlegg, etwa 300 Meter nach dem Ortsschild von Wolfegg
etwas erhöht auf der rechten Seite.
Arma-Christi-Kreuz
ANKENREUTE, Kirchengemeinde Bad Waldsee, Richtung Gaisbeuren
47.885,
9.751
Nicht besonders groß, aber sehr schön
bemalt und mit insgesamt vier Assistenzfiguren, nämlich zwei Engeln ,
wobei einer der beiden gar einen Kelch in Händen hält, und den
klassischen Assistenzfiguren Maria (mit einem Schwert, das ihr Herz
durchbohrt) und Johannes, einmal mit rotem Untergewand und olivgrünem
Obergewand (klassisch wäre ja das grüne Untergewand) steht auf
Privatgelände in Ankenreute bei Bad Waldsee. In einer sehr schönen
Schrift steht auf der Tafel oberhalb des Kleides Jesu die
Glaubensgewissheit: "Kreuz und Leyden hat Gott geben, da wir können
ewig leben".
ANKENREUTE, Arma-Christi-Kreuz am Bauernhof, Ortsmitte Richtung Volkertshaus auf der linken Seite
47.883, 9.754
Das eher kleine Arma-Christi-Kreuz an
der Durchgangsstraße in Ankenreute Richtung Volkertshaus, wenige Meter
vor dem Ortsausgang, auf der linken Seite, ist schon sehr verwittert.
Allerdings sind die beiden Assistenzfigurenpaar als Silhouette und im
Falle von Johannes und Maria auch noch in der Bemalung ansatzweise zu
erkennen. Die kleineren Assistenzfiguren oberhalb der Figurengruppe
Johannes / Maria zeigen wohl zwei Engel, die in der Gegend um Bad
Waldsee offensichtlich zum "Standard" eines Arma-Christi-Kreuzes
gehören.
Die Fotoserie zeigt das Arma-Christi-Kreuz zu unterschiedlichen
Jahreszeiten. So sind weiter unten einige Fotos zu sehen, die im August
2023 aufgenommen wurden. Zu diesem Zeitpunkt suchten einige Pferde bzw.
Ponys die Nähe des Kreuzes.
Arma-Christi-Kreuz
ROHR, Kirchengemeinde Eintürnen,
Seelsorgeeinheit Bad Wurzach
47.867,
9.837
Das imposante Arma-Christi-Kreuz von
Rohr ist geradezu ortsprägend. Allerdings zeigt das Arma-Christi-Kreuz
auch die besondere "Gefahr" dieser gerade im Oberland häufig
anzutreffenden Verehrung Jesu Christi auf. Die Blechtfafeln sind ohne
weiteren Schutz das ganze Jahr hinweg dem Wetter ausgesetzt und deshalb
eben oftmals stark verwittert. Neben den zahlreichen "Arma", die das
Kreuz aufweist, wird mit der Tafel zu Füßen des Kreuzes auch die
Verehrung dessen zum Ausdruck gebracht, was "hinter" dem religiösen
Kleindenkmal steht. Dort heißt es, in Teilen nur noch schwer zu
entziffern: "Wir beten dich an, Herr Jesus Christ und preisen dich,
denn durch dein hl. (= heiliges) Kreuz hast du die ganze Welt erlöst."
Arma-Christi-Kreuz
in SEEDEN, Bad Waldsee
47.893,
9.750
Ein kleines, aber im besten Sinne sehr
feines Arma-Christi-Kreuz ist in Seeden, Kirchengemeinde St. Peter Bad
Waldsee, zu finden. Ein besonders schön gefasster Hahn krönt das Kreuz.
Die letzten Worte Jesu am Kreuz (nach Johannes) lassen die tiefere
Bedeutung des Arma-Christi-Kreuzes erahnen. "Es ist vollbracht", was
wohl bedeuten soll, dass Jesus seine Botschaft mit dem Tod am Kreuz
erfüllt hat, da es vermutlich kein größeres Werk gibt, als sich und
sein Leben für andere hinzugeben.
Die Ausführung des Seedener Arma-Christi-Kreuz zeigt mit den beiden
"Querschnitten" einer Schale, in der die Marterwerkzeuge Zange und
Geißelsäule, aber auch Kleid Jesu und Kelch stehen, eine Besonderheit.
Arma-Christi-Kreuz in HERRENBÜHL,
Kirchengemeinde Seibranz, Seelsorgeeinheit Bad Wurzach
47.894,
9.959
Immer
wieder interessant, eher sehenswert, wie die Kleindenkmale bei
unterschiedlichen Lichtverhältnissen oder auch in unterschiedlichen
Jahreszeiten ganz neue Ansichten bieten.
Am Rande bemerkt: Auch der Herrenbühler Wetterhahn zeigt sich sehr beweglich...
Arma-Christi-Kreuz
in ZAISENHOFEN (bei Kißlegg)
47.779,
9.894
Das
Arma-Christi-Kreuz in Zaisenhofen wurde 1996 restauriert und am 13.
Oktober des Jahres von Pfarrer Krieger geweiht. Schon etwa 25
Jahre zuvor wurde es in schlechtem Zustand wegen der Verlegung der
Wangenerstraße abgebrochen und lag offensichtlich unbeachtet in einer
Kiesgrube. Nach einem Bericht der Schwäbischen Zeitung, Ausgabe Wangen,
vom 31. Mai 2016 wird das Auffinden des Kreuzes den Nachforschungen von
Heinz Linder, dem Ortsheimatpfleger von Kißlegg, zugeschrieben. Das
Kreuz wurde von der Familie
Meier-Puszti
als Projekt in der Oberschwäbischen Werkstätte für Behinderte
originalgetreu hergestellt. Die Patenschaft für das Kreuz hat der am 6.
Oktober 2000 gegründete Kapellenverein Zaisenhofen e. V. übernommen.
Materielle und ideelle Unterstützung gab es bei der Renovation durch
die Kirchengemeinde Kißlegg, durch Herrn Max Scharpf, Kirchenmaler
Herbert Mayer aus Gebrazhofen und Dr. Manfred Thierer vom Leutkircher
Heimatpflegeverein.
Arma-Christi-Kreuz
in AMTZELL, am Weg von Singenberg nach Steppach
47.706,
9.761
Nachfolgend
abgebildetes Arma-Christi-Kreuz war das wohl erste, das der "Webmaster"
dieser Homepage schon in Kindheitstagen gesehen und bewundert hat. Es
liegt an einem Weg zwischen zwei Bauernhöfen, nämlich Singenberg und
Steppach, quasi am Fuße des "Steppra Buckel", dem für uns ersten Skifahrerhang,
der in den 1960er-Jahren noch "geträppelt" werden musste, damit der
Pulverschnee einigermaßen verdichtet war, um eine gut befahrbare
Skipiste zu bilden. Lang, lang ist's her und schön war's!
Mittlerweile ist das
Arma-Christi-Kreuz mit dem nebenstehenden Baumstamm noch etwas
"dekorativer". Ein geschickter Holzkünstler hat in den Baumstamm drei
Eulen geschnitzt, die ständig das Arma-Christi-Kreuz bewachen.
Arma-Christi-Kreuz in der Nähe des
KRAMERHOFS, Kirchengemeinde Immenried, SE Kißlegg St. Gallus
47.831,
9.886
In einer landschaftlich sehr
reizvollen
Gegend steht das Arma-Christi-Kreuz an der Abzweigung zum Kramerhof
(von Immenried her kommend). Nachdem Arma-Christ-Kreuze dazu neigen,
relativ rasch zu verwittern, kann man davon ausgehen, dass das
Wegzeichen erst vor kurzem renoviert wurde (Stand: Oktober 2021).
Tatsächlich ist dieses Arma-Christi-Kreuz der Familie Weiland im Jahr
2016 renoviert und neu geweiht worden. Die Restauratoren waren
Flaschnermeister und Restaurator Wolfgang Huber und
Kirchenmalermeisterin Ruth Welte aus Kißlegg, die in 100 Arbeitsstunden
mit ihrem Team die Arbeit verrichteten. Insgesamt liefen dabei 7.000
Euro an Kosten auf, wovon 4.250 durch Zuschüsse und Spenden der
Gemeinde Kißlegg, des Landratsamtes Ravensburg, des Heimatvereins
Kißlegg, der Kreissparkasse Ravensburg, der Diözese
Rottenburg-Stuttgart und einer privaten Spende zusammenkamen.
Wolfgang Huber und Ruth
Welte haben schon mehrere Flurkreuze und Arma-Christi-Kreuze in unserer
Region saniert. So auch das viel beachtete Arma-Christi-Kreuz in
Schlier-Katzheim (siehe weiter unten), ein Wegkreuz in Wiggenreute bei
Kißlegg, das erst vor kurzem wieder gesegnet wurde, das älteste
Feldkreuz auf dem Gemeindegebiet von Kißlegg an der Straße von
Straßburg nach Schurtannen, das große Holzkreuz auf dem Friedhof von
Waltershofen und vermutlich noch einige mehr.
Arma-Christi-Kreuz
bei WILLERAZHOFEN, Straße Richtung Heggelbach, Abzweigung
Willerazhofen-Bad
47.826,
9.960
Das
eher kleinere Arma-Christi-Kreuz "versteckt" sich etwas im Gebüsch, wie
dies auch bei anderen Wegkreuzen immer wieder feststellbar ist. Die aus
Blech geschnittenen Arma, also Waffen, mit denen Christus gemartert
wurde, sind auch in Willerazhofen, zumal noch in insgesamt exponierter
Lage, schon wieder arg verwittert. Das scheint das Los der
Arma-Christi-Kreuze zu sein... Auffallend sind bei dem Willerazhofener
Arma-Christi-Kreuz die beiden Engel links und rechts vom Christuskorpus
mit den Aufschriften "Ecce" und "Homo", also dem Schriftzug, der
gemeinhin im Zusammenhang mit Pontius Pilatus (Johannesevangelium, Joh
19, 5), der Jesus, gekleidet mit dem purpurroten Mantel und der
Dornenkrone auf dem Haupt, mit diesen Worten der Menge präsentierte, oder eben auch im
Zusammenhang mit dem Leiden Jesu insgesamt zu sehen ist. "Ecce homo"
bedeutet übersetzt: "Seht, welch ein Mensch" und soll eben auf das
Leiden und die Menschlichkeit und die Besonderheit Jesu Christi
verweisen.
Arma-Christi-Kreuz
in ALBERS, Seelsorgeeinheit Bad Wurzach, an der Straße nach Treherz
47.923,
9.925
Wenn
man in Albers bei der Kapelle in Richtung Treherz abzweigt, steht
unmittelbar vor dem Ortsausgang des Weilers auf der linken Seite ein
etwas "vergrautes" Arma-Christi-Kreuz. Wie so viele der Wegzeichen, die
die Waffen und Werkzeuge, die im Zusammenhang mit der Kreuzigung Jesu
stehen, zeigen, sind auch die bemalten und aus Blech ausgeschnittenen,
zweidimensionalen Darstellungen der Arma Christi eben unmittelbar der
Verwitterung ausgesetzt und bleiben somit in aller Regel nicht
sehr lange in der farbigen Pracht nach einer Renovation. Unabhängig
davon sind diese Wegzeichen immer auch Mahnmale, die an den Erlösertod
Jesu Christi erinnern und nicht selten, wie auch in Albers, zum
Nachdenken aufrufen. So ist am Fuße des Kreuzes der Schriftzug "Dies
tat ich für Dich, was tust Du für mich" zu lesen.
Arma-Christi-Kreuz
in der Pfarrkirche St. Johannes Baptist MOOSHAUSEN, Seelsorgeeinheit
Aitrachtal, Dekanat Allgäu-Oberschwaben
47.971,
10.085
Geradezu
klassisch sind die aus Blech geschnittenen Darstellungen der "Arma
Christi", die am Kreuz und um den Christuskorpus gruppiert sind, die im
Oberland und Allgäu im Freien vielfach anzutreffen sind. Eher selten
findet man diese besondere Kreuzesdarstellung in den Gotteshäusern
selbst. In Mooshausen im Aitrachtal ist auf der Orgelempore ein
hölzernes Arma-Christi-Kreuz zu finden.
GRÜNENBACH, Kirchengemeinde St. Martinus Urlau, Seelsorgeeinheit Alpenblick,
an der Nebenstraße zum Center Parcs Allgäu
47.792,
10.056
Ein
zwar nicht besonders großes, aber ein sehr schönes und besonderes
Arma-Christi-Kreuz in einer Anlage, die mit einem kleinen Zaun umgeben
ist, gibt es an einer Nebenstraße von Grünenbach zum Center Parcs
Allgäu. Das Kreuz zeigt einen besonders prächtigen Hahn, der dem
Kreuzesstamm aufgesetzt ist und an den Hahn erinnert, der mit der
Leugnung des Petrus, Jesus zu kennen, in Zusammenhang gebracht wird.
Dabei wird in der Bibel tatsächlich Unterschiedliches berichtet. Im
Matthäusevangelium steht: "In dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst
du mich dreimal verleugnen" (Mt 26, 34). Im Markus-Evangelium heißt es:
"Heute, in dieser Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich
dreimal verleugnen". Ganz ähnlich wie bei Matthäus, heißt es im
Lukas-Evangelium: "Ich sage dir, Petrus, ehe heute der Hahn kräht,
wirst du dreimal leugnen, mich zu kennen" (Lk 22, 34). Auch im
Johannes-Evangelium kräht der Hahn nicht dreimal, wie es so oft zitiert
wird. Dort steht: "Amen, amen, ich sage dir: Noch ehe der Hahn kräht,
wirst du mich dreimal verleugnen" (Joh 13, 38). Von einem dreimaligen
Krähen des Hahnes, wie diese oftmals genannt wird, ist in der Bibel,
jedenfalls in der aktuellen Einheitsübersetzung nichts zu finden...Wie
aus einem Artikel aus der
Schwäbischen Zeitung vom 14. August 2020 zu entnehmen ist, wurde das
Kreuz erst im Jahr 2020 von Kirchenmaler Herbert Mayer aus Gebrazhofen
renoviert. Ursprünglich wurde das Kreuz von Bischof Dr. Georg Moser (*
1923, + 1988, neunter Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart von 1975
bis 1988) im Jahr
1987 gestiftet. Die Vorfahren des Bischofs stammen aus Grünenbach. Die
Besonderheit des Arma-Christi-Kreuzes liegt unter anderem darin, dass
vier der Leidenwerkzeuge (also Speer, Morgenstern, Hellebarde und
Schwamm) in einem auf Eck gesetzten Quadrat um den Christus-Korpus
angeordnet wurden. Üblicherweise sind diese fächerartig nach links und
rechts des Korpus angeordnet. Das Kreuz hat der Leutkircher Georg
Zimmer entworfen. Der frühere Baubürgermeister von Leutkirch war auch
wesentlich am Bau der Autobahnkapelle auf dem Winterberg bei
Tautenhofen beteiligt. Entstanden ist das Kreuz offensichtlich im
Rahmen einer Aktion des im Jahre 1982 gegründeten Vereins Heimatpflege
Leutkirch e. V. Bei dieser Aktion wurden tatsächlich noch einige
Glaubenszeichen mehr wieder hergerichtet, bemalt und bepflanzt, wie im
Bericht der Schwäbischen Zeitung nachzulesen ist. Gepflegt wird die
Anlage von Winfried Rauh, der auch die Grünenbacher Vitus-Kapelle als
Mesner betreut.
Quelle: https://www.schwaebische.de/landkreis/landkreis-ravensburg/leutkirch_artikel,-arma-christi-kreuz-erstrahlt-in-neuem-glanz-_arid,11257993.html,
29.11.2021
MERAZHOFEN, Seelsorgeeinheit St. Gallus Allgäu, Abzweigung
UTTENHOFEN, Arma-Christi-Kreuz als Flurkreuz
47.753,
9.954
Das Arma-Christi-Kreuz, das, von
Merazhofen kommend, an der Abzweigung nach Uttenhofen im Allgäu steht,
ist, was für Arma-Christi-Kreuze eher selten gilt, als Flurkreuz
aufgestellt worden. Der Schriftzug "O Herr, segne unsere Fluren" weist
darauf hin. Zudem ist am Fuße des Kreuzes neben Maria und Johannes auch
noch Maria von Magdala zu sehen. Auch diese Besonderheit zeichnet das
Flurkreuz aus. Vermutlich sind die Arma-Christi-Kreuze mit ihren
bemalten Blechtafeln tatsächlich mit die pflegeintensivsten religiösen
Kleindenkmale. Die Blechtafeln bieten eben eine große "Angriffsfläche"
für die Verwitterung durch Kälte, Regen, Schnee und Nebel. Dennoch sind
sie, auch im Zustand fortgeschrittener Verwitterung echte Kleinode in
unserer Kulturlandschaft.
Arma-Christi-Kreuz
von ENGELBOLDSHOFEN, Kirchengemeinde Engerazhofen, Seelsorgeeinheit St. Gallus Allgäu
47.764,
9.969
Gewiss
sind Engelboldshofen und Willerazhofen nicht besonders weit voneinander
entfernt und dennoch ist es verwunderlich, dass in beiden Ortschaften,
die zur Stadt Leutkirch gehören, nahezu identische Arma-Christi-Kreuze
zu finden sind. Besonderes Merkmal dieser Arma-Christi-Kreuze, die mit
circa zwei Metern Höhe nicht besonders groß sind, ist das Engelpaar mit
dem Schriftzug "ecce homo", der beim Willerazhofener Arma-Christi-Kreuz
kurz erklärt wird. Vermutlich hat eben ein Hofbesitzer seinen Kollegen
von Willerazhofen oder umgekehrt der von Willerazhofen den von
Engelboldshofen gefragt, wer denn das schöne Arma-Christi-Kreuz gemacht
hat. Und sogleich hatte der Schmied einen weiteren Auftrag. Allerdings,
das sei an dieser Stelle vermerkt, gibt es doch noch den einen oder
anderen kleinen Unterschied, der so beide Kreuze zu sehenswerten
Unikaten (vgl. die Gegenüberstellung des Engelboldshofener
Arma-Christi-Kreuzes und des Willerazhofener Wegzeichens) macht.
Allerdings ist dies auch nicht so ganz bedeutsam. Vielmehr sollen ja
die Arma-Christi-Kreuze den oder die Betrachter/in auffordern, darüber
zu meditieren, was Jesus Christus für uns Menschen auf sich genommen
hat. Irgendwie ist es tatsächlich seltsam, dass nicht nur in der
Landschaft Oberschwabens und des Allgäus so viele Wegzeichen
aufgestellt sind, die mit der Passion und dem Kreuzestod Jesu zu tun
haben (Kreuze, Kreuzwege, Ölberge). Auferstehungszeichen sind eher
selten, wobei ja doch die Kirchen als die exponierten Orte der
Gottesbegegnung gelten. In den Kirchen wird ja Sonntag für Sonntag ein
kleines Osterfest und damit die Auferstehung Jesu Christi gefeiert. So
passt es dann wieder...
Gegenüberstellung der
Arma-Christi-Kreuze von Engelboldshofen (links bzw. oben) und
Willerazhofen (rechts bzw. unten)
LANZENHOFEN, Kirchengemeinde St. Margareta Willerazhofen, Seelsorgeeinheit St. Gallus Allgäu, Arma-Christi-Kreuz
bei der Magnuskapelle
47.812,
9.961
Eine
besonders schöne Anlage ist in
Lanzenhofen, ebenfalls Stadt Leutkirch, zu finden. Ein im Jahr 2008 von
der Heimatpflege Leutkirch e. V.
renoviertes und mit einem auffallend "goldenen" Christuskorpus
geziertes Arma-Christi-Kreuz steht dort vor der Lanzenhofener
Magnuskapelle und bietet einen geradezu bilderbuchhaften Anblick.
Eine weitere Besonderheit des Lanzenhofener Wegzeichens ist das Buch,
auf dem der häufig dargestellte Kelch steht. Ein Buch ist höchst
selten bei einem Arma-Christi-Kreuz zu finden. Zudem wurde am Fuß des
Kreuzes eine Blechtafel mit dem Bild einer Pietà, angebracht, also die
Darstellung, wie Maria den vom Kreuz abgenommenen Jesus auf ihrem Schoß
trägt. Auch diese Darstellung ist höchst selten an einem
Arma-Christi-Kreuz zu finden.
St. Bartholomäus OTTMANNSHOFEN, Seelsorgeeinheit Alpenblick, Arma-Christi-Kreuz
an der Straße nach Hofs
47.856,
10.072
Im
Sommer 2016 wurde das Arma-Christi-Kreuz an der Straße von
Ottmannshofen Richtung Hofs nach der Restauration durch Restaurator
Erwin Roth aus Ausnang von Pater Robert gesegnet. Familie Baumann hatte
das Kreuz "als Dankeschön, dass wir von schlimmer Krankheit und von
einem Hofbrand verschont geblieben sind" zur Restauration gegeben, wie
Maria Baumann berichtete. Manfred Thierer, der schon mehrere
Veröffentlichungen zu den Arma-Christi-Kreuzen und anderen christlichen
Kleindenkmalen geschrieben hat, ist überzeugt davon, dass das Ottmannshofer
Kreuz nun "mit Sicherheit eines der schönsten Arma-Christi-Kreuze im
Allgäu ist". Bei der Weihe des Kreuzes waren neben der Familie Baumann,
Restaurator Erwin Roth, Manfred Thierer auch einige Bürger von
Ottmannshofen und Umgebung zugegen. Zudem umrahmte die Feier eine
Abordnung der Musikkapelle Wuchzenhofen. Im Gebiet Leutkirch, so wurde
bei der Einweihung des restaurierten Kreuzes erwähnt, soll es insgesamt
etwa 20 dieser besonderen Wegkreuze geben.
Die Fotos, die heute (3. Dezember
2021) vom Ottmannshofer Kreuz veröffentlicht werden, zeigen die
Schönheit des Kreuzes mit einem weißen Schneeüberzug verhüllt. Bei
nächster Gelegenheit werden weitere Fotos aufgenommen, dann aber ganz
unverhüllt und in voller Farbenpracht. So sind die nun schneefreien
Fotos auch noch im Winter 2022, allerdings erst im Februar entstanden.
Diese Fotos machen deutlich, dass das Arma-Christi-Kreuz von
Ottmannshofen tatsächlich ein ganz besonders schönes Exemplar ist.
Zudem fordert auch das Kreuz zwischen Ottmannshofen und Hofs zum Gebet
bzw. zum Nachdenken auf. Der Text am Fuße des Kreuzes lautet: "O Herr,
der Anblick deiner Schmerzen erfüllt mit Liebe alle Herzen. O steh mir
bei in jeder Not und tröste mich dereinst im Tod. Gelobt sei Jesus
Christus."
Quelle: Schwäbische Zeitung,
Ausgabe Leutkirch, 04. August 2016
BALTERAZHOFEN, Seelsorgeeinheit Leutkirch, Arma-Christi-Kreuz zwischen Leutkirch und Balterazhofen
47.835,
10.050
Das eher schlichte Arma-Christi-Kreuz,
das an der Straße von Leutkirch nach Balterazhofen an einer exponierten
Stelle liegt, stammt aus den 1980er-Jahren. Das Kreuz entstand im
Rahmen eines Schülerprojekts des Leutkircher Gymnasiums. Eigenwillig
ist dabei die Anordnung einiger Leidenswerkzeuge an einem um den
Christuskorpus liegenden Quadrat, das "auf Eck" gestellt ist. Das
Kreuz betrachtend schweift der Blick fast unwillkürlich in die sanft
bewegte Landschaft, die ihre ganz besondere Prägung durch die Gletscher
der Würmeiszeit vor etwa 20.000 Jahren erfahren hat. Auch für dieses
Kreuz gilt selbstverständlich, dass es, vermutlich spätestens im
Frühjahr, noch einmal ganz neu und in Farbe fotografiert wird, was
mittlerweile auch geschehen ist, wie man beim Scrollen nach unten
erkennen kann. Mittlerweile konnte ich auch in Erfahrung bringen, dass
die Vorlage für das Arma-Christi-Kreuz von der damaligen Schülerin
Annette Grundwald, heute verheiratete Ammann, stammt. Die
Künstlerin ist mittlerweile Apothekerin in Leutkirch, immer noch
begeisterte und erfolgreiche Skilangläuferin und wirkt im
Kirchengemeinderat der evangelischen Kirche mit.
Die schneefreien Fotos sind im Februar 2022 entstanden. Mit diesen wird
kaum überbietbar deutlich, dass die Arma-Christi-Kreuze tatsächlich so
etwas wie Scherenschnitte in der Landschaft sind. Die Schülerarbeit,
die als Vorlage für das Kreuz diente, hat nicht nur einige Waffen,
sondern auch die Dornenkrone und die Uhr sehr schemenhaft dargestellt.
Zudem wird am Fuß des Kreuzes gar der Umriss der Assistenzfiguren Maria
und Johannes deutlich. Das Kreuz ist nicht bemalt, sondern liegt quasi
in seiner metallischen Fassung vor.
VOGT, Neuhaus, Seelsorgeeinheit Tor zum Allgäu
47.767,
9.776
Ein
nicht nur äußerst imposantes, sondern auch ein geradezu katechetisches
Arma-Christi-Kreuz steht, an exponierter Stelle, in der Nähe von Vogt,
Neuhaus. Das Arma-Christi-Kreuz kann gefunden werden, wenn man von Vogt
aus Richtung Hannober fährt. Noch in Vogt, an der Kreuzung in der
70-er-Zone, geht es nach links. So nach circa einem Kilometer ist das
Kreuz zu sehen.
Neben den zahlreichen Waffen und
Gegenständen, die im Zusammenhang mit der Kreuzigung Jesu am Kreuz
angebracht sind, sind auch das Gebet und die Mahnung auf den
Schrifttafeln interessant. Diese sind bei näherem Hinschauen auch noch
zu lesen, seien aber an der Stelle doch noch eigens zitiert. Dabei
wurde die Orthografie so übernommen, wie ich diese auf den Tafeln
erkennen konnte. Auf der ovalen Schrifttafel steht die Mahnung an die
Gläubigen: "Denk oft oh Mensch an Jesu Leiden. Tu ihm zu lieb die Sünde
meiden. Auch dich ruft Jesus einst zum Sterben. Drum richt Dein Leben
ein auf Erden, Daß wenn mit dem Leichenwagen sie dich fahren, Dein Seel
zum Himmel ist gefahren." Darunter steht das Jahr der Renovation bzw.
Restaurierung des Kreuzes: "Rest. 1985".
Am Fuß des Kreuzes ist dann auf der
rechteckigen Tafel ein Bild des Fegefeuers mit Flammen und schemenhaft
einigen Menschen zu erkennen. Darunter steht der Gebetsruf: "Oh Jesus
durch dein kostbares Blut, am Kreuze vergossen, Schenke den Armen
Seelen im Fegfeuer die ewige Ruhe. Vater Unser..."
DIETMANNS, Seelsorgeeinheit Bad
Wurzach, Dekanat Allgäu-Oberschwaben
47.932,
9.933
Die Gegend um Bad Wurzach ist reich an
Arma-Christi-Kreuzen. Schon in Albers stehen gleich zwei dieser besonderen Form der Kreuzesdarstellung (an der Straße,
die an der Kapelle abzweigt, Richtung Treherz und fast am Ortsausgang links in Richtung Dietmanns). Fährt man von
Albers weiter in Richtung Dietmanns, steht auf der linken Seite, etwa
auf halber Höhe zwischen den beiden Ortschaften, ein weiteres
Arma-Christi-Kreuz, bei dem die meisten der Leidenswerkzeuge nicht
fächerartig, wie vielfach üblich, sondern vertikel am Kreuzbalken und
zwei weiteren Balken unterhalb des eigentlichen Kreuzbalkens angebracht
sind. Im Hintergrund des Kreuzes liegt das mit mehr als 1800 Hektar
goße Wurzacher Ried, ein höchst schützenswertes Biotop mit
"Europadiplom". Das Wurzacher Ried gilt als das größte Hochmoorgebiet
Mitteleuropas. Hochmoorgebiete werden bekanntermaßen im Rahmen der
Diskussionen um die CO2-Belastung der Atmosphäre immer wieder als
bedeutende Speicher des Kohlenstoffdioxids genannt.
Die Aufnahmen des Arma-Christi-Kreuzes sind in der Dämmerung
entstanden, sodass die meisten der Fotos mit Blitzlichtunterstützung zu
sehen sind.
KNETZENWEILER, Seelsorgeeinheit
Bad Wurzach, Dekanat Allgäu-Oberschwaben
47.944,
9.892
Unmittelbar vor Knetzenweiler, an der
Straße von Dietmanns nach Unterschwarzach, liegt auf der linken Seite
ein weiteres Arma-Christi-Kreuz. Auch dieses wurde in der Dämmerung mit
Blitzlicht fotografiert, was dem Kreuz eine ganz besondere Stimmung
verleiht.
UNTERSCHWARZACH, Seelsorgeeinheit
Bad Wurzach, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, an der Ellwanger Straße
47.952,
9.873
Auf der linken Seite der Ellwanger
Straße, nahe dem Ortsausgang Richtung Truilz / Ellwangen, steht, etwas
erhöht über der Straße und vor einem Wohngebiet das Unterschwarzacher
Arma-Christi-Kreuz, umrahmt von Bäumen und Sträuchern. Das Kreuz ist in
sehr gutem Zustand, was ja erfahrungsgemäß nicht für alle
Arma-Christ-Kreuze gilt, die ja besonders verwitterungsanfällig sein.
Eine Besonderheit des Unterschwarzacher Kreuzes ist die Anordnung der
Säule, an die Jesus angekettet war, mit der entsprechenden Kette und
dem Krummsäbel im Hintergrund. Ansonsten zeigt das Kreuz die üblichen
"Arma", wobei zwei Geißeln als quasi zweiter, kleinerer Querbalken
dienen, um den daran befestigten Geräten, wie etwa Speer, Schwamm,
Schaufel usw. den nötigen Halt zu geben. Seit wann das Kreuz an der
Stelle aufgestellt ist, muss erst noch erfragt werden.
MENHARDSWEILER, Kirchengemeinde
Unterschwarzach, Seelsorgeeinheit Bad Wurzach, an einer Weggabelung
47.956,
9.860
Das Arma-Christi-Kreuz von
Menhardsweiler liegt wenige Meter außerhalb der Ortschaft an einer
Gabelung, an der es rechts nach Oberschwarzach geht und links nach ...,
eben in die andere Richtung. Das Kreuz ist einigermaßen "verblasst",
jedenfalls zeigen die aus Blech gefertigten Tafeln mehrerer
Gegenstände, die das Arma-Christi-Kreuz als solches ausweisen, nur noch
die Farbe grau. Vermutlich ist diese Farbgebung allerdings sogar
bewusst so angelegt worden. Die Lage des Kreuzes zeigt vor der
Strom-Überlandleitung und deren beiden Masten einen interessanten
Kontrapunkt.
Die Fotos wurden mit zwei unterschiedlichen Kameras aufgenommen (iphone
11; Canon EOS 77D), was wohl auch an den Bildern zu erkennen ist.
Dieses Arma-Christi-Kreuz kommt ganz ohne zweiten Querbalken aus. So
wird immer wieder deutlich, dass die Kreuze sich zwar zunächst sehr
ähneln, im Detail aber doch mehrere Unterschiede erkennen lassen.
Oftmals wurden die Kreuze ja von den örltichen Dorfschmieden gefertigt,
die ihre ganz eigenen Vorstellungen einbrachten.
Offensichtlich wurden die beiden Thuja-Bäume, die auf früheren Fotos
noch zu sehen sind, erst vor kurzem gefällt. Damit wird nun der ganz
besondere Kontrast zu den Strommasten im Hintergrund deutlich.
KÜMMERAZHOFEN, Kirchengemeinde
St. Peter und Paul Reute, Seelsorgeeinheit Bad Waldsee, Dekanat
Allgäu-Oberschwaben
47.895,
9.689
Ein ganz besonderes Arma-Christi-Kreuz
ist in Kümmerazhofen zu finden. Wenn man etwa in der Ortsmitte von
Kümmerazhofen, von Reute kommend, in einer fast rechtwinkligen
Linkskurve nach rechts abbiegt, sieht man das Kreuz in der Nähe einer
Hofstelle nach etwa 200 Metern. Hinter dem Kreuz steht eine Linde, die,
weil Winter, blätterlos einen besonderen Kontrast zum Kreuz bildet. Das
4 Meter und 30 Zentimeter hohe Kreuz selbst wurde im Jahre 2015
restauriert. Ursprünglich stammt das Kreuz vermutlich aus dem frühen
19. Jahrhundert und war seinerzeit und noch lange danach das Ziel von
Ösch- und Bittprozessionen. Auf Initiative von Kurt Lais wurde das
Kreuz von einem pensionierten Allgäuer Kirchenmaler restauriert. Dieser
stellte allerdings kein Honorar in Rechnung, sondern wollte nur seinen
Aufwand entschädigt bekommen. Durch das ehrenamtliche Engagement von
etwa zehn Anliegern und Bürgern aus Kümmerazhofen und Reute, die ihre
Arbeitskraft, ihr Geschick, Zeit, Traktor und Bagger und Material zur
Platzgestaltung spendeten, blieben die Kosten in Höhe von 1500 Euro im
Rahmen. Diese übernahmen die Kreissparkasse Ravensburg und die
Raiffeisenbank Reute-Gaisbeuren. Zudem bewilligte der Kulturausschuss
des Kreistags Gelder aus dem Kreisdenkmalprogramm.
Zur besonderen Gestaltung der Anlage trägt auch die Eichenbank mit
einer Aufforderung an die Menschen, die zum Kreuz kommen, bei. Da steht
auf der Lehne auf schwäbisch geschrieben:
"Gang doch it so schnell an dem Arma
Christi Kreuz vrbei, hock a weile na und bsinn de aweng, so viel Zeit
wird wohl no sai". Ganz genau, das stimmt so!
Neben der Bank steht auch noch eine Tafel, die die Besonderheit der
Arma-Christi-Kreuze beschreibt und eine Anregung zum Nachdenken und zum
sich "Bsinna" für die Besucher der Anlage enthält. Der Text ist von
Dekanatsreferent Dr. Ansgar Krimmer aus Kißlegg. Da ist zu lesen bzw.
zu entziffern:
"In Oberschwaben sind
die Arma-Christi-Kreuze noch weit verbreitet. Die Leidenswerkzeuge,
derer sich die Folterknechte bei der Passion bedient haben, sind dort
abgebildet: Hammer, Nägel und Zange, Schaufel und Hacken, Lanzen und
Peitsche. Auch der Beutel des Judas mit den 30 Silberlingen hängt mit
am Kreuz. Es sind Gegenstände des Alltags, die Menschen für ihre Arbeit
tagtäglich gebraucht haben oder immer noch brauchen. Jedoch sind sie in
ihrem Nutzen völlig verkehrt worden. Hammer und Nägel stehen nicht mehr
für den Aufbau, sondern für die Zerstörung von Leben, der Geldbeutel
ist nicht mehr die Vorratstasche für den gerechten Lohn, sondern für
den niederträchtigen Verrat. Diese verkehrten Symbole schreien nach
Verwandlung, dass aus dem Schlechten und Abgründigen wieder das Gute
und Tiefgründige werden kann. Sie hängen links und rechts vom
gekreuzigten Jesus, von dem die Gläubigen diese Verwandlung und
Erlösung erhoffen. Beim Blick auf die Arma-Christi-Kreuze meiner
Allgäuer Heimat frage ich mich immer wieder, was ich an ein solches
Kreuz hängen würde, welches meine lebenshinderlichen Alltagsgegenstände
und Alltagshaltungen sind. So führen sie mich auf die Spur, die mir
zeigt, wo in meinem alltäglichen Leben Verwandlung angesagt ist. Wenn
ich meine Lebenssymbole neben Christus ans Kreuz nagle, darf ich
hoffen, dass er sie in seine Auferstehung mithineinnimmt und sich so
Auferstehung mitten in meinem Alltag ereignet."
Des Weiteren stehen auf der Tafel ein paar Zeilen derer, die
sich um das Kreuz kümmern:
"Schön,
dass Sie hier am Feldkreuz ein wenig innehalten. Gerade in diesen
turbulenten und bedrohlichen Tagen dürfen wir das Gebet nicht vergessen
und können Jesus und die Gottesmutter um Hilfe anrufen".
Dazu wurde die Eichenbank aufgestellt. Ein kleines Element
unterhalb der Bank ist Symbol dafür, dass die Einladung äußerst
freundlich gemeint ist. Nachdem im Sommer bzw. im Herbst die Blätter
der Linde auf der Bank liegen und im Winter Äste und anderes den Sitz
vielleicht gar verschmutzen, ist der Handbesen unter der Bank das
Werkzeug, das gebraucht wird, damit man dann gerne auch Platz
nimmt.
Eine weitere Besonderheit des Arma-Christi-Kreuzes von
Kümmerazhofen ist das Weingartener Heilig-Blut-Reliquiar, das oberhalb
der Johannesdarstellung zu sehen ist. Für alle Oberschwaben ist sofort
klar, was das Bild zeigt. Für die Nicht-Oberschwaben hat der
Restaurator noch eigens den Hinweis gegeben, dass es sich um das Blut
Jesu Christi handelt. Der Hinweis ist in lateinischer Sprache
abgefasst, wobei das "u" mit dem "i" in dem lateinischen Wort für Blut,
nämlich "sanguis" vertauscht wurde, was allerdings der Besonderheit des
Kreuzes keinerlei Abbruch tut. Bei genauerem Studium der Texte dieser
Homepage sind nämlich zahlreiche solcher Verwechslungen und
orthografischen Unstimmigkeiten zu finden...
Quelle: Artikel
"Wegkreuz erstrahlt in neuem Glanz" in: Schwäbische Zeitung, Ausgabe
Bad Waldsee, 10. Juli 2015
OTTERSWANG, Seelsorgeeinheit Bad
Schussenried, Dekanat Biberach, Arma-Christi-Kreuz an der Straße nach
Hopferbach
47.989,
9.634
Zum
Hintergrund des Arma-Christi-Kreuzes von Otterswang, das an der Straße
nach Hopferbach liegt, hat Arthur Kolb in seinem Buch "Otterswang,
Schätze der Erinnerung" folgende Ausführungen notiert: "Dort, wo sich
der Weg
nach Fünfhäuser und Schussenried gabelt, stand generationenlang ein
Barockkreuz
aus rotem Sandstein. Als es von einem Langholz-Lastwagen beschädigt
worden war,
musste es entfernt werden. Josef Bohner, der Altbauer vom Hof in
nächster Nähe
der Stelle, hatte Ende der Siebzigerjahre seinen Hof aufgegeben und war
in die
Stadt gezogen, hatte aber den Wunsch geäußert, zum Abschied ein
Feldkreuz zu
stiften.
Mit Pfarrer Becks
Hilfe fand man den Wangener Kunstschlosser Hans Brutscher, der in
mühevoller
Arbeit am Amboss das Flurkruzifix mit den Leidenssymbolen schuf.
Malermeister
Albert Pfarr stellte beim Fassen der Schmiedearbeit ebenfalls sein
ganzes
Können unter Beweis. Am Himmelfahrtstag 1983 feierte die Gemeinde den
Öschgottesdienst am Kreuz und Pfarrer Beck erteilte ihm die liturgische
Weihe.
Seitdem steht das sogenannte Arma-Christi-Kreuz als Denkmal
heimatlicher
Gegenwartskunst am Wegrand und vereinigt in sich barocke und moderne
Elemente." Hans Brutscher
fertigte ein Jahr später das schmiedeiserne Tor am Südeingang zum
Kirchhof.
Für Nicht-Otterswanger sei kurz angemerkt, dass Pfarrer Otto Beck (*
1932 in Leutkirch, + 2007 in Wangen im Allgäu) von 1965 bis 1999 die
Pfarrei St. Oswald Otterswang leitete und darüber hinaus
zahlreiche Kirchenführer geschrieben hat.
Das Arma-Christi-Kreuz ist
tatsächlich eine sehr gelungene Arbeit. Neben dem Gebet, das am Fuße
des Kreuzes angebracht ist, ist auch die Fahne, die ganz rechts am
Querbalken des Kreuzes metallisch weht, eine Besonderheit. Zeigt diese
doch mit der Schrift SPQR die juristisch für den Tod Jesu am Kreuz
Verantwortlichen, nämlich Rom, die Besatzungsmacht Judäas zur Zeit Jesu
(SPQR bedeutet ja Senatus Populusque Romanus, also Senat und Volk von
Rom).
Am Fuße des Kreuzes steht, wohl als Anregung für die Menschen, die am
Kreuz innehalten, das Stoßgebet: "GEKREUZIGTER HERR JESUS CHRISTUS
ERBARME DICH UNSER IM LEBEN UND IM TODE".
Quelle: Kolb, Arthur, Otterswang - Schätze der
Erinnerung, Gerhard-Hess-Verlag Bad Schussenried, 1. Auflage 2022,
Seite 250f
RISSEGG,
Seelsorgeeinheit Biberach, Dekanat Biberach, Arma-Christi-Kreuz in der
Rißegger Straße
48.074,
9.803
Arma-Christi-Kreuze
sind tatsächlich eher selten in Städten anzutreffen. Nun ist Rißegg als
Teilort der Stadt Biberach zwar nicht im eigentlichen Sinne eine Stadt.
Dass das Arma-Christi-Kreuz hier allerdings an der Hauptstraße Rißeggs
steht, ist wohl dem geschuldet, dass das Wohngebiet vermutlich erst in
den 80er oder 90er Jahren des letzten Jahrhunderts erschlossen
wurde und so das einstmals auf dem Land stehende Kreuz nun plötzlich an
einem etwas ungeahnten Ort steht. Das Kreuz ist jedenfalls für wohl
alle Schülerinnen und Schüler des Bischof-Sproll-Bildungszentrums immer
wieder Ort eines Morgenkreises am Montag in der ersten Stunde und wird
dann ausführlich erklärt. Selbst wenn das eine oder andere Foto, wie man
leicht erkennen kann, bearbeitet wurde, kann dennoch festgestellt
werden, dass das nach Westen ausgerichete Kreuz noch sehr gut, auch
farblich, erhalten ist. Offensichtlich wird es gut gepflegt.
Das Kreuz weist insgesamt drei Inschriften auf. Zum einen steht auf dem
in ocker etwas ungewöhnlich gefärbten Kleid Jesu: "Sie haben meine
Kleider unter sich geteilt und über mein Gewand das Los geworfen". Hier
wird also die Formulierung gewählt, wie sie im Psalm 22, Vers 19, zu
lesen ist. In den synoptischen Evangelien (Mt, Mk, Lk) ist die
Formulierung berichtend zu lesen, wie etwa bei Lukas: "Um seine Kleider
zu verteilen, warfen sie das Los" (Lk 23, 34).
Die zweite Inschrift scheint etwas unvollständig zu sein. Hier fehlt
offensichtlich ganz am Schluss des Stoßgebets das Wörtchen "sein". Zu
lesen ist jedenfalls: "Jesus du mir gnädig bist und die Sünden mir
vergibst und den Seelen in der Pein laß Dein Blut zur Labung".
Schließlich steht auf dem Sockel des Arma-Christi-Kreuzes noch die
Bitte, die gerade in unseren Tagen (Februar/März 2022) ganz neu
aktuelle Bedeutung hat: "Vor Pest Hunger u. Krieg bewahre uns Herr
Jesus Christus".
BAD WURZACH,
Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Arma-Christi-Kreuz in der Nähe des
Leprosenhaus
47.907,
9.885
In
Anlehnung eines bekannten Schlagers der "Klaus Lage Band" könnte ich
beinahe nachfolgende Erkenntnis bezüglich der erstmaligen Wahrnehmung
des Wurzacher Arma-Christi-Kreuzes meinerseits formulieren: "Tausend
Mal passiert (und zwar im Sinne von vorbeigefahren), tausend Mal ist
nix passiert (habe das Kreuz nicht gesehen), tausend und einmal mehr
und es hat "Zoom" gemacht". Das im Jahre 1993 aufgestellte
Arma-Christi-Kreuz
von Bad Wurzach liegt ein paar Meter oberhalb der
Umgehungsstraße der Stadt, stadteinwärts etwa 100 Meter nach dem
Leprosenhaus. Daneben wächst seit 1973 ein noch eher kleinerer Baum,
der sich schon ganz selbstbewusst "Siechenlinde" nennt. Dieser ist
allerdings der
Ersatzbaum für eine im Jahr 1966 bei einem Sturm umgestürzte
Siechenlinde, die früher auch als Gerichtslinde bekannt war. Man
betrachtet das Kreuz in Richtung nach Süden und damit gegen die Sonne
und dann ist der Blick beim Autofahren auch noch gewöhnlich auf die
Straße gerichtet. Und dennoch hätte man das Kreuz sehen können, zumal
es ja an einer besonderen Stelle steht, wie ein Text in einem Medaillon
am Kreuz besagt. Dort steht nämlich: "Jesus erbarme Dich durch Dein
Kreuz und Deine (unleserlich, evtl. Leiden) der armen Sünder, die hier
auf dem Richtplatz im Schächergrund nahe bei der Siechenlinde einstens
durch die Hand des Scharfrichters am Galgen und mit dem Schwert vom
Leben zum Tod befördert, als Hexen verbrannt oder als Selbstmörder
verscharrt wurden. Gott möge ihren armen Seelen gnädig sein. Amen".
Darunter fordert eine weitere Tafel mit armen Seelen im Fegefeuer zu
einem "Vater unser" auf. Ansonsten ist das Kreuz selbst wenig
spektakulär und entspricht weitgehend den im Allgäu häufig
anzutreffenden Arma-Christi-Kreuzen mit den Assistenzfiguren Maria und
Johannes und dem obligatorischen Hahn auf der Spitze des Kreuzes.
Weiter unten gibt es noch zwei Fotos, die weniger mit dem
Arma-Christi-Kreuz als vielmehr mit der Siechenlinde zu tun haben.
Beide konnte ich bei einer Radwallfahrt im Jahr 2023, die uns unter
anderem ins Leprosenhaus von Bad Wurzach führte, fotografieren. Das
Foto vom Foto ist wohl ebenso vor dem Aufstellen des
Arma-Christi-Kreuzes entstanden, wie auch das Foto vom Gemälde von Sepp
Mahler (* 1901 im Leprosenhaus in Bad Wurzach, + 1975 in Wangen im
Allgäu). Das Leprosenhaus mit der angebauten Kapelle ist, nebenbei
bemerkt, eine gute Adresse für einen Museumsbesuch, der vielerlei
interessante Einblicke in die Zeit der frühen Neuzeit und im Umgang mit
Leprakranken, später mit den Armen in Bad Wurzach, verschafft. Von
Anfang April bis Ende Oktober ist das Museum von 14 bis 17 Uhr an Sonn-
und Feiertagen geöffnet. Näheres gibt es unter
http://www.leprosenhaus.de/
DIEPOLDSHOFEN-BODENHAUS,
Seelsorgeeinheit St. Gallus, Dekanat Allgäu-Oberschwaben,
Arma-Christi-Kreuz neben der Besenkapelle
47.862,
9.952
Also,
selbst wenn das Arma-Christi-Kreuz von Bodenaus immer wieder auch schon
mal Seibranz zugeschrieben wird, so liegt dieses doch auf Gemarkung
Diepoldshofen und gehört somit zur Stadt Leutkirch. Es gibt allerdings
auch sonst noch einige Angaben, die nicht so ganz korrekt sind. So wird
das Kreuz zwar im Buch von Erwin Ulmer mit dem Titel "111 Orte in
Oberschwaben, die man gesehen haben muss", erschienen im Jahre 2020 auf
Seite 120f unter der Nummer 56 mit dem Titel "Das Arma-Christi-Kreuz.
Ausdruck besonderer Volksfrömmigkeit" beschrieben, aber farblich
irgendwie falsch eingeschätzt. Es ist nämlich nicht "strahlend weiß
bemalt und deshalb unübersehbar", sondern eben schön renoviert und
nicht nur deshalb besonders und an einem besonderen Ort neben der
Besenkapelle gelegen. "Im Grunde", so in dem besagten Buch von Erwin
Ulmer, "sollen die Arma-Christi-Kreuze die Bewohner der Umgebung vor
Unheil schützen und gleichzeitig Details der Passion immer wieder ins
Bewusstsein rücken." Das stimmt schon irgendwie....
Um das Kreuz zu finden, muss man schon etwas über so genannte Grüne-Plan-Wege fahren oder wandern. Neben dem offensichtlich erst
vor kurzem renovierten Kreuz ist auch die Aussicht über die Leutkircher
Haide an der Stelle zu genießen. Für Fahrradfahrer und E-Biker ein
absolutes Muss, zumal auf der Tour und in der Nähe auch noch alte
Bauernhöfe, die Kartause Marienau und andere Kleinode sehenswert sind.
BAD
WALDSEE - RINGERS, Seelsorgeeinheit Bad Waldsee, Dekanat
Allgäu-Oberschwaben, links an der Straße nach Michelwinnaden
47.935,
9.747
An der
Straße von Bad Waldsee nach Michelwinnaden geht es etwa nach 400 Metern
nach Ortsschild Bad Waldsee nach links zum Mostbauern bzw. nach
Ringers. Unmittelbar vor der Abzweigung wird ein kleineres
Arma-Christi-Kreuz von zwei Bäumen gesäumt. Das Kreuz ist entweder schon
stärker verwittert oder hat ganz bewusst einige sehr helle, fast weiße
Blechschnitte aufzuweisen. So ist der Hahn an der Spitze des Kreuzes
ebenso blass wie die Assistenzfiguren am "Fuße" des Kreuzes. Auffallend
ist zudem, dass der Christus-Korpus entgegen der üblichen Dornenkrone,
die als Spottkrone der biblischen Überlieferung nach Jesus aufgesetzt
wurde, eine mehrfach gezackte richtige Krone auf dem Haupt trägt.
INGOLDINGEN, Seelsorgeeinheit
Riß-Federbachtal, Dekanat Biberach, oberhalb Ingoldingens, Richtung
Grodt bzw. Voggenreute
48.038,
9.745
Oberhalb Ingoldingens, also im Norden
der Ortschaft, wenn man über Grüne-Plan-Wege Richtung Voggenreute und
weiter nach Reute fährt, kann man das bei einer stattlichen Birke
stehende Arma-Christi-Kreuz sehen. Dieses zeigt sich in auffallend
schöner Farbigkeit und ist, wie angedeutet, von weitem zu erkennen.
Tatsächlich ist das Kreuz wohl erst vor wenigen Jahren renoviert
worden. Gestiftet wurde es vom langjährigen früheren Rektor Franz
Schmidberger (Auskunft von Frau Renate Gleinser).
ARNACH,
Seelsorgeeinheit Bad Wurzach, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, an der
Straße von Immenried nach Arnach
47.853,
9.891
Das Arma-Christi-Kreuz, das, von
Immenried kommend, unmittelbar vor dem Ortseingang von Arnach liegt,
weist, wie viele andere auch, die Assistenzfiguren Maria und Johannes
auf. Näheres ist, wie bei so vielen Arma-Christi-Kreuzen zunächst nicht
bekannt.
SIGGENER HÖHE, Seelsorgeeinheit
Argenbühl, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Arma-Christi-Kreuz an der
Straße von Ratzenried zur Siggener Höhe
47.712,
9.914
Nur ein Gehöft steht in der näheren
Umgebung des Arma-Christi-Kreuzes vor der Siggener Höhe. Offensichtlich
ist das Kreuz mit den Inschriften "Es ist vollbracht" und "Gott segne
unsere Fluren" im Jahre 2009 von jemandem mit den Initialen D. P.
restauriert worden. Vielleicht lässt sich der Name ja noch ergründen.
AMTZELL OBERHELBLER,
Seelsorgeeinheit An der Argen, Dekanat Allgäu-Oberschwaben,
Arma-Christi-Kreuz, an der Straße nach Hannober
47.727,
9.753
Das Arma-Christi-Kreuz in Amtzell
Oberhelbler steht im Garten eines Wohnhauses. Es zeigt sich sehr schön
renoviert. Die Aufnahmen entstanden im Winter 2021 bei Nebel und wurden
leicht bearbeitet, sodass der Hintergrund fast weiß erscheint, wodurch
die Farben etwas besser leuchten.
DEUCHELRIED, Seelsorgeeinheit
Wangen im Allgäu, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, beim Riedhof, Obere Dorfstraße
47.695, 9.859
Das Deuchelrieder Arma-Christi-Kreuz ist in mehrfacher Hinsicht ein
besonderes unter den Arma-Christi-Kreuzen im Allgäu. Zum einen ist
das Kreuz selbst aus Holz gearbeitet, zum anderen wird auf einer Tafel am Fuße
des Kreuzes beschrieben, aus welchem Anlass das Kreuz im
Jahre 1878 erstellt wurde. In dieser Beschreibung wird auch sehr
eindrücklich vermittelt, wie sehr die sakralen Kleindenkmale fast immer
einen ganz persönlichen Bezug zur Bevölkerung haben. Nachfolgend wird
die Inschrift mit der Überschirft "Arma-Christi-Kreuz beim Riedhof"
zitiert: "Im Jahre 1877 starben drei Kinder des Riedhofbauern Franz Josef Biggel und
seiner Frau Anna Maria, geb. Straub, an drei aufeinderfolgenden
Tagen, und zwar am 5., 6. und am 7. November: Maria Karolina im Alter
von 4 Jahren, die zweijährige Maria Anna und der neunjährige Franz Xaver.
Als Todesursache wird im Sterberegister bei allen Kindern "Halsbräune"
angegeben, heute als Diphterie bekannt, gegen die es damals keinen
Impfstoff gab. Auch ein weiteres Kind lag bereits im Sterben. Die Eltern gelobten, für
den Fall der Genesung des Sohnes Johann Georg ein Feldkreuz beim
Riedhof zu errichten. Nach der Gesundung des todkranken Kindes ließen
die Biggels - wohl im Jahr 1878 - das hier stehende Arma-Christi-Kreuz
errichten. Es ist das einzige Kreuz dieser Art auf der Gemarkung
Deuchelried. Der lateinische Begriff "arma Christi" bezeichnet die Gegenstände, die
mit dem Leiden Christi in Verbindung gebracht werden. Auf dem noch
vorhandenen Grabstein ist unter den Namen der verstorbenen Kinder
folgender Spruch zu lesen: In einem schönen Rosengarten thun wir unsrer
Eltern warten. Liebe Eltern, weinet nicht, wir loben Gottes Angesicht."
SCHMALEGG,
Seelsorgeeinheit Ravensburg-West, Dekanat Allgäu-Oberschwaben,
Arma-Christi-Kreuz "unter Strom" an der Straße nach Inntobel/Berg
47.809, 9.572
Wenngleich man noch keinen
Stromschlag bekommt, wenn man das Arma-Christi-Kreuz zwischen Schmalegg
und Inntobel berührt, so steht dieses doch fast im wahrsten Sinne des
Wortes "unter Strom". In unmittelbarer Nachbarschaft verläuft nämlich eine
Hochspannungsleitung, die mit dem entsprechend hohen Strommasten einen
interessanten Kontrast zu dem eigentlich farbenreichen
Arma-Christi-Kreuz bietet.
SCHLIER-KATZHEIM, Seelsorgeeinheit Vorallgäu, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, aufwändig renoviertes Arma-Christi-Kreuz
47.784, 9.6890
Kaum ein Arma-Christi-Kreuz ist in den
letzten Jahren so oft in der örtlichen Presse vorgestellt worden wie
das Arma-Christi-Kreuz bei Katzheim in der Gemeinde Schlier. Und das
hat nicht nur einen guten Grund.
Zunächst einmal darf mit Fug und Recht behauptet werden, dass das
Katzheimer Kreuz eines der schönsten in der Riege der
Arma-Christi-Kreuze ist. Dies gilt in ganz besonderer Weise seit der
Renovierung, die, auf Initiative des pensionierten Lehrers Ludger
Droste, im Jahr 2020 erfolgte. In einem Zeitungsartikel von Markus
Waggershauser ist zu lesen, wie es zur Renovation kam. Droste fand das
Kreuz "vermoost und eingewachsen" vor, "so dass überhaupt keine Sonne
dran kam", wie er selbst den Zustand des Kreuzes beschrieb. Die
Besitzerfamilie Gmünder, so erklärte er seinerzeit, war mit dem
Ansinnen einer Renovierung sehr einverstanden und unterstützte diese
ausdrücklich. Nun suchte und fand Droste Sponsoren wie die "Stiftung
Wegzeichen - Lebenszeichen - Glaubenszeichen", den Landkreis, die
Gemeinde Schlier und Geldinstitute. Die örtliche Kirchengemeinde
erklärte sich bereit, dann einzuspringen, wenn das Geld für die
Renovierung nicht reichen sollte.
Neben der Neufassung des im 19. Jahhundert aufgestellten Kreuzes waren
auch Nacharbeiten von fehlenden Teilen erforderlich. Droste fertigte
für
diese Bleistiftzeichnungen nach bekannten Vorlagen an (so etwa die
Fackel, das Geldsäckchen des Judas oder eine Handfessel). Anregungen
holte er sich etwa bei den Arma-Christi-Kreuzen in Alttann oder auch in
Rohr. Die
Renovierungsarbeiten haben Flaschnermeister Wolfgang Huber und
Kirchenmalerin
Ruth Welte, beide aus Kißlegg, fachmännisch übernommen, wobei sie sich
sehr an die Skizzen von Ludger Droste zu den fehlenden Teilen des
Arma-Christi-Kreuzes hielten. Beide haben
auch andere Arma-Christi-Kreuze, so etwa das bei Rahmhaus, schon
bearbeitet. Anton Gmünder, der Besitzer des Kreuzes, sorgte dann noch
dafür, dass die verwucherten Bäume zurückgeschnitten wurden und so ein
geradezu bilderbuchhaftes Ambiente entstanden ist. So wurde auf
Initiative von Ludger Droste in Kooperation mit Sponsoren, der
Besitzerfamilie, dem fachmännischen Rat von Manfred Thierer und der
fachkundigen Arbeiten von Müller und Welte ein Werk geschaffen, das mit
dem Stiftungspreis 2020 der "Stiftung Wegzeichen" und dem Preis für
sakrale Kunst des "Schwäbischen Heimatbundes" zu Recht ausgezeichnet
wurde.
Quelle (u. a.): Markus
Waggershauser, Leidenschaft für sakrale Kunst, veröffentlicht unter:
https://www.drs.de/ansicht/artikel/leidenschaft-fuer-sakrale-kunst-7587.html,
03. Februar 2022
Anmerkung: Die Fotos wurden, da am Tag der Aufnahme ein etwas trübes
Wetter herrschte, etwas bearbeit und zeigen so vereinzelt recht
unterschiedliche Eindrücke.
EBERHARDZELL-SIMISHOF, Seelsorgeeinheit Eberhardzell, Dekanat Biberach, Arma-Christi-Kreuz am Simishof
47.993, 9.834
Das Arma-Christi-Kreuz Simishof bei
Eberhardzell steht wenige Meter von der Hofstelle Simishof 1 entfernt.
Das Kreuz wurde erst vor kurzem neu renoviert, wobei auch die "Stiftung
Wegzeichen" einen Beitrag zur Renovation geleistet hat.
Auf der Homepage der
Stiftung ist über das Projekt "Arma-Christi-Kreuz Simishof" Folgendes zu lesen:
"Der
Simishof entstand im 18. Jahrhundert im Zuge der Vereinödungsbewegung.
Im Jahre 1928 wurde er in der Statistik vom Oberamt Waldsee als
Einzelhof erwähnt, mit 7 katholischen Bürgern. Im 20. Jahrhundert wurde
der Hof von zwei verschiedenen Besitzerfamilien bewirtschaftet, hierzu
liegen leider keine geschichtlichen Informationen vor. Wann das Kreuz
errichtet wurde, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Sicher ist,
dass diese Form von Flurkreuzen aus dem Südtiroler Raum zu uns kamen. Auch
im Bayrischen Wald kommen sie relativ oft vor. Einer der bekanntesten
Schöpfer dieser Ausführung war der bekannte Herrgottsschnitzer Joseph
Weidinger, welcher bereits im Jahre 1880 verstorben ist. Es ist davon
auszugehen, dass dieses Flurkreuz mit der neuen Hofstelle, oder kurz
danach, erbaut wurde. Von der jetzigen Besitzerfamilie Krattenmacher
wurde es bereits um 1970 renoviert, ein Verwandter der Besitzerfamilie
mit Malergeschäft in Altshausen erneuerte damals den Anstrich. Es
zeigte eine besonders reich gestaltete Ausführung eines
Arma-Christi-Kreuzes, mit der Vielzahl der Folterinstrumente, welche
nach der Überlieferung von der Kreuzigung Jesu damals verwendet wurden.
Aber der Zahn der Zeit brachte durch Korrosion nicht nur große Schäden
an der Farbe, sondern auch Metallteile waren so von Rost befallen, dass
sie nicht mehr an der Grundkonstruktion festhielten. Es musste eine
gründliche Renovierung stattfinden, um dieses Schmuckstück wieder
sehenswert zu machen und der Nachwelt als bedeutendes Kulturdenkmal zu
erhalten."
Text: Alois Schmid
In einem Zeitungsbericht der Schwäbischen Zeitung Biberach vom 9.
August 2020 gibt es zusätzliche Informationen. So heißt es dort, dass
neben der diözesanen Stiftung Wegzeichen auch die Raiffeisenbank
Biberach und die Gemeinde Eberhardzell mit zur Finanzierung der
Renovation beigetragen haben. Die Arbeiten wurden schließlich an die
Fachfirmen Weiss in Unterschwarzach (Blechbearbeitung) und den
Kirchenmaler Helmut Krattenmacher aus Altshausen vergeben und im Jahr
2019 fertig gestellt. Eingeweiht wurde das vom Landratsamt Biberach als
Kulturdenkmal eingestufte Kreuz in Ritzenweiler im August 2020. Bei der
Sanierung des Kreuzes hat der Arbeitskreis Heimatgeschichte
Eberhardzell wertvolle Beratung geleistet.
BONLANDEN, Seelsorgeeinheit Rot-Iller, Dekanat Biberach, an der Straße, nahe Ortseingang
48.066, 10.075
Das äußerst bunte Arma-Christi-Kreuz
an der Ulmer Straße in Bonlanden hebt sich von den "klassischen"
Arma-Christi-Kreuzen im Allgäu und im Oberland doch etwas ab. So ist
dieses nicht mit den typischen "Scherenschnitten" aus Blech, die nach
dem Zuschneiden angemalt wurden, ausgestattet, sondern weist die
insgesamt eher etwas weniger "Arma" aus einem Guss mit dem Kreuz
insgesamt auf. Das Kreuz selbst ist dann in eigenwilliger,
aber doch sehr wohltuender Farbigkeit gehalten. Zu vermuten ist, dass
die heutige Farbigkeit allerdings nicht mehr der entspricht, die vor
mehr als 100 Jahren, als das Kreuz im Jahr 1920 aufgestellt wurde, zu
sehen war. Ganz sicher aber wurde das Kreuz erst vor kurzem, vielleicht
zum 100jährigen Jubiläum, neu gefasst.
MÜHLHAUSEN, Seelsorgeeinheit Eberhardzell, Dekanat Biberach, an der Straße nach Bad Waldsee
47.962, 9.805
Immer wieder trifft man auf Wegzeichen
an Stellen, wo man es gar nicht erwarten würde, oder die man schon
häufig passiert hat. So geschah es mir auch mit dem Arma-Christi-Kreuz
an der Straße von Mühlhausen Richtung Bad Waldsee. Das
Arma-Christi-Kreuz liegt gegenüber dem Wald, allerdings etwas verborgen
zwischen zwei Nadelbäumen, die sehr viel Schatten spenden. Das Kreuz
wurde vermutlich schon längere Zeit nicht mehr neu gefasst. Die
Substanz ist allerdings sehr gut, das heißt, es lassen sich kaum
Roststellen entdecken. Die Farben auf den Blechtafeln sind
entweder sehr "metallisch" blau-schwarz oder in mehreren Teilen wohl
nur noch die Grundierung der ausgeschnittenen "Arma". Das Kreuz ist
circa 2 Meter 50 bis 3 Meter hoch und steht nur wenige Meter nach der
Abbiegung, die Richtung Haisterkirch führt.
NEUTRAUCHBURG-HAUBACH, Seelsorgeeinheit Isny, Dekanat Allgäu-Oberschwaben
47.738, 10.035
"Der
Kreuzesstamm, o Christ und alle Marterstücke, sie rufen ernst dir zu in
jedem Augenblicke. Der Sünden wegen mußte dein Erlöser leiden, O'
möchtest du dafür auch jede Sünde meiden, damit das hl. Blut das dort
herabgeflossen für dich ja nicht umsonst von Jesus sei vergossen. + "
So steht es auf dem arg verwitterten Arma-Christi-Kreuz an der Kreuzung
bei Haubach. Einstmals war das sehr kompakt gestaltete
Arma-Christi-Kreuz nicht nur wegen der Aufforderung an die Christen,
die das Kreuz betrachten, ein absoluter Hingucker. Noch immer kann dies
etwa an dem mittlerweile etwas arg verrosteten Hahn oder an dem
Schweißtuch der Veronika, das nur noch schemenhaft die Gesichtszüge
Jesu zeigt, erahnt werden. Dennoch übt das Kreuz den Charme
aus, den die zahlreichen Arma-Christi-Kreuze im Westallgäu ausstrahlen.
ISNY-SCHWEINEBACH, Seelsorgeeinheit Isny, Dekanat Allägu-Oberschwaben
47.686, 10.020
Ein ganz frisch renoviertes (Februar
2022) Arma-Christi-Haus steht vor einem offensichtlich
sanierungsbedürftigen alten Haus auf der linken Straßenseite auf dem
Weg nach Isny in Schweinebach. Die Farben sind noch ganz hell und
freundlich.
Die Inschrift am Fuße des Arma-Christi-Kreuz zeigt das bekannte
Stoßgebet: "Ich danke dir Herr Jesus Christ, dass du für mich gestorben
bist. Ach lass dein Blut und deine Pein an uns doch nicht verloren
sein. Amen"
TAUTENHOFEN, Seelsorgeeinheit St.
Gallus Allgäu, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Arma-Chrsiti-Kreuz am Fuß-
und Radweg nach Heggelbach
47.810, 9.987
Das Arma-Christi-Kreuz in Tautenhofen
zwischen dem Fuß- und Radweg und der Straße Richtung Heggelbach, wenige
Meter außerhalb des Ortsschilds ist wohl eher jüngeren Datums.
Jedenfalls hebt sich das Kreuz insofern ab, als es farblich nur in
einem metallischen Grau und Gold gehalten ist und so eine vornehme
Zurückhaltung zeigt. Zudem hat der Künstler oder die Künstlerin, die
oder der das Kreuz gestaltet hat, auf den Christus-Corpus ebenso
verzichtet wie auf den üblicherweise die Kreuze krönenden Hahn.
Mittlerweile (Juli 2022) konnte ich von Simone Schwägele aus
Tautenhofen und deren Vater Peter Heinz, der zugleich "Pate" des Kreuzes ist, in
Erfahrung bringen, dass das Arma-Christi-Kreuz von Pfarrer Roland
Rossnagel (* 1955, Vikar in Leutkirch in den Jahren 1985 bis 1987 und
mittlerweile Pfarrer in St. Peter und Paul, Heilbronn, und Dekan des
Dekanats Heilbronn-Neckarsulm) gespendet wurde. Geschaffen wurde es von
Kunstschmied Josef Peidl aus Leutkirch.
GEBRAZHOFEN, Seelsorgeeinheit St. Gallus Allägu, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Arma-Christi-Kreuz im Westen von Gebrazhofen
47.789, 9.948
Wenn man beim Gasthof Adler in
Gebrazhofen nach rechts oder links (je nach Herkunft) in den
Mooswiesenweg einbiegt und diesem - trotz Sackgassenschild - noch
einige Meter folgt, entdeckt man das auf freiem Feld an einer
Weggabelung stehende Arma-Christi-Kreuz, das mit einer Bank gleich auch
noch zum Verweilen einlädt. Das Kreuz ist zwar schon etwas verrostet
(Februar 2022), aber noch immer sehr schön und ansprechend und also
unbedingt einen Besuch wert.
LEUTKIRCH, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Arma-Christi-Kreuz beim Stadtweiher
47.825, 10.044
Östlich des Leutkircher Stadtweihers
bzw. Freibads steht ein farblich sehr zurückhaltendes, insgesamt aber
gut erhaltenes Arma-Christi-Kreuz. Allein der Hahn ist sehr bunt
bemalt. Ansonsten dominieren die Farben weiß und grau, wodurch die
goldfarbenen Teile besonders zur Geltung kommen. Das Kreuz wurde, so in
der Broschüre "Themenwege im württembergischen Allgäu. - Kreuzwege,
Feldkreuze bei Leutkirch", im Zuge einer Aktion der Heimatpflege
Leutkirch zur Erfassung und Renovierung von Flurdenkmälern im Jahre
1986 nach einer alten Vorlage erstellt.
Quelle: Broschüre der
Arbeitsgemeinschaft Heimatpflege im württemberg. Allgäu e. V.,
Herausgeber; Bearbeiter Manfred Thierer, Leutkirch, "Kreuzwege,
Feldkreuze bei Leutkirch", Reihe: Themenwege im württembergischen
Allgäu, o. J.
GESTRATZ-RAUEN, Pfarreiengemeinschaft Argental, Dekanat Lindau, Arma-Christi-Kreuz auf 810 m Höhe
47.673, 10.018
Bei einem Ausflug zu unseren bayrischen
Nachbarn im Dekanat Lindau konnte ich Mitte Februar 2022 gleich drei
Arma-Christi-Kreuze fotografieren. Zwei davon, das in Gestratz-Rauen
und das in Steinegaden sind vermutlich gar von ein und demselben
Restaurator saniert und neu gefasst worden, was u. a. durch die kleine
Blechtafel mit den drei Nägeln, die von der Dornenkrone bekränzt
werden, vermutet werden kann. Das dritte Arma-Christi-Kreuz ist ein
ganz besonderes, weil eingehaust, aus Holz und mit zahlreichen
Elementen ausgestattet, die ein Arma-Christi-Kreuz meistens am Kreuz
selbst angebracht hat, das Gehäuse des Arma-Christi-Kreuz aber mit der Rückwand Platz gibt für viele Elemente.
Das Arma-Christi-Kreuz in Rauen liegt in einer Höhe von etwa 810 m NN.
Wenige Meter vom Kreuz entfernt liegt der Weiler Rauen, von wo es dann
auch nicht mehr weitergeht. Neben einer herrlichen Aussicht bietet
Rauen gewiss viel Schnee und eben eine oftmals etwas rauhe Wetterlage.
Das Kreuz selbst wurde, wie der Homepage des Heimattags für den
Landkreis Lindau e. V. (https://www.heimattag-lindau.de/page-4) zu
entnehmen ist, von dem Vater von Josefa Wagner, geborene Bodenmüller,
errichtet, vermutlich deshalb, weil der gesund aus dem Krieg gegen
Frankreich in den Jahren 1870/71 heimgekehrt ist. Die Renovation wurde
u. a. durch die Gemeinde Gestratz und durch den Verein Heimattag für
den Landkreis Lindau (Bodensee) e. V. unterstützt und mitfinanziert.
Die Renovation ist, so kann gestrost festgestellt und besichtigt werden, durchaus gelungen.
RÖTHENBACH-STEINEGADEN,
Pfarreiengemeinschaft Argental, Dekanat Lindau, Arma-Christi-Kreuz in
Steinegaden auf dem Weg nach Röthenbach, gleich rechts
47.636, 9.960
Auch
das Arma-Christi-Kreuz von Steinegaden ist ganz frisch renoviert und
farblich gefasst worden. Es ähnelt dem in Gestratz, zeigt etwa wie das
Kreuz in Rauen das Ohr des Malchus auf dem Krummschwert des Petrus, die
drei Nägel, die von der Dornenkrone umkreist werden. Zudem ist am Fuße
beider Kreuze das Stoßgebet: "Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme
dich unser" zu lesen. Als Besonderheit hat das Steinegadener Kreuz
Maria am Fuße des Arma-Christi-Kreuzes, eine etwas zurückhaltendere
Farbgebung des Hahnes und manches mehr.
Das Kreuz wird als Kulturdenkmal mit
der "Hausnummer" Steinegaden 143 geführt und als "Gusseisenkruzifix mit
Arma Christi, Ende 19. Jahrhundert" bezeichnet. Als Akten-Nummer wird
angegeben: D-7-76-124-28.
MAIERHÖHFEN, Pfarreiengemeinschaft Argental, Dekanat Lindau, "Arma-Christi-Haus" wenige Meter nach Ortsausgang Richtung Eistobel
47.651, 10.043
In der Reihe der Arma-Christi-Kreuze
Oberschwabens (und mittlerweile auch etwas darüber hinaus bis ins bayrische Nachbarland) nimmt das Arma-Christi-Kreuz in
Maierhöfen-Reute als "eingehaustes" Arma-Christi-Kreuz eine besondere
Stellung ein. Die Holzeinhausung hat etwa die Ausmaße von 4 Metern
Höhe, circa 1,70 Meter Breite und vermutlich etwa gut einen Meter
Tiefe. Diese bietet mit der Rückwand reichlich Platz für die
verschiedenen Heilswerkzeuge und anderen "Arma", aber auch Schutz vor
Verwitterung. Die Jahreszahl ganz unten zeigt an, dass das Kreuz schon
1835 vermutlich an der Stelle errichtet, im Jahre 1933 aber wohl
erneuert wurde. Wer der Künstler ist, konnte bisher nicht eruiert
werden. An den Gesichtszügen Jesu und der Assistenzfiguren Maria und
Johannes und etwa an den übergroßen Händen ist zu erkennen, dass
es wohl eher eine bäuerliche Arbeit ist, die allerdings, wäre sie in
unserer Zeit entstanden, durchaus hohe, auch künstlerisch hohe
Anerkennung verdient.
Wie bei vielen Arma-Christi-Kreuzen wird auch hier der Betrachter
aufgefordert, nachzudenken, die Bedeutung des Todes Jesu für die
Menschen zu meditieren. Dazu dient auch der Text auf der Tafel
unterhalb der Assistenzfiguren, der lautet: "Lerne Christ auch Feinde
lieben, die dich hassen und betrüben. Jesus selbst für Feinde stirbt
und Vergebung dir erwirbt. Kreuz und Leiden ohne Klagen wollen wir mit
Jesus tragen, dann wird uns vor dem Gericht Jesu Kreuz erschrecken
nicht."
Am Rande sei noch vermerkt, dass das "Arma-Christi-Haus" irgendwie auch
in den sehr beachtenswerten "Skulpturenweg Maierhöfen" eingereiht
wurde, zumal unmittelbar neben dem Arma-Christi-Haus ein Kunstwerk mit
dem Titel "Bank" von Stephan Wagner aus dem Jahr 2006 steht. "Kunst
verbindet" steht auf der Bank geschrieben, möge dies auch für das
Christentum stehen, das mit dem Arma-Christi-Kreuz ein beeindruckendes
Zeichen in der Landschaft des Allgäu zeigt.
OBERMOOWEILER, Kirchengemeinde St. Andreas Niederwangen, Seelsorgeeinheit Wangen im Allgäu, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Arma-Christi-Kreuz aus Holz
47.653, 9.806
Ein im württembergischen Allgäu selten
anzutreffendes Arma-Christi-Kreuz aus Holz steht in Obermooweiler, so
ziemlich im Süden des Dekanats Allgäu-Oberschwaben. Das
Arma-Christi-Kreuz wäre so eher in Bayern zu erwarten, zumal es auch
noch das Wetterschild oder Dach aufweist, das für die in Bayern häufig
anzutreffenden, übermannsgroßen Kreuze typisch ist. Dies schützt
selbstverständlich das Kreuz, was allerdings einer Verwitterung dennoch nicht
immer standhält. So wurde auch das Arma-Christi-Kreuz von Obermooweiler erst vor wenigen Jahren einmal mehr renoviert.
EGGMANNSRIED, SEELSORGEEINHEIT BAD WURZACH, DEKANAT ALLGÄU-OBERSCHWABEN, Arma-Christi-Kreuz Ortsausgang Richtung Menhardsweiler, Wagnerstraße
47.950, 9.853
Das vielleicht als mittelgroßes
Arma-Christi-Kreuz von Eggmannsried zu bezeichnende religiöse
Kulturdenkmal zeigt schon einige Verwitterungsspuren. Leider ist auch
die für fast alle Arma-Christi-Kreuze typische Figur eines bunten Hahns
an der Spitze des Kreuzes offensichtlich abgebrochen. Schließlich mahnt
das Arma-Christi-Kreuz mit einem etwas abgewandelten Wort der sieben
Worte Jesu am Kreuz. Eigentlich spricht Jesus im Lukasevangelium seinen
Vater an. In Eggmannsried steht allerdings
"Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun." (
Satzzeichen wurden ergänzt).
An dieser Stelle seien die so genannten "sieben Worte Jesu am Kreuz"
kurz erwähnt. Nach den Evangelien ist Jesus im Lukasevangelium und im
Johannesevangelium am ehesten gesprächig. Von Johannes sind gleich drei
Worte bzw. Sätze Jesu am Kreuz überliefert. So steht nur in diesem
Evangelium die Aufforderung Jesu: "Frau, siehe dein Sohn!" und, an
Johannes gewandt: "Siehe, deine Mutter!" (Joh 19, 26f). Wenig später
sagte Jesus, damit sich die Schrift erfüllte: "Mich dürstet" (Joh 19,
28). Seine letzten Worte gemäß dem Johannesevangelium waren dann: "Es
ist vollbracht!" (Joh 19, 30). Im Lukasevangelium ist das am Fuße des
Eggmannsrieder Arma-Christ-Kreuz geschriebene Wort: "Vater, vergib
ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!" (Lk 23, 34) als Gebet
formuliert. Zudem sagt gemäß dem Lukasevangelium Jesus dem einsichtigen
Schächer (gewöhnlich als Dysmas benannt, allerdings ohne biblischen
Bezug!) zu: "Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im
Paradies sein" (Lk 23, 43). Die letzten Worte Jesu am Kreuz sind nach
dem Lukasevangelium folgende: "Vater, in deine Hände lege ich meinen
Geist" (Lk 23, 46). Schließlich ist der Ruf: "Mein Gott, mein Gott
warum hast du mich verlassen" sowohl im Markusevangelium (Mk 15,34) als
auch im Matthäusevangelium (Mt 27,46) als einziger Satz Jesu zu finden.
Dieser Ausruf ist Teil des Psalms 22, den die Juden als Abendgebet
sprachen. Im Markusevangelium und im Matthäusevangelium steht jeweils
der Ruf auch in hebräischer Sprache: "Eli, Eli (bzw. Eloi, Eloi), lema
sabachtani?"
Nur ganz am Rande: Wer wissen möchte, wie der uneinsichtige Schächer am
Kreuz genannt wird: Er wird u. a. mit dem Namen "Gestas"
bezeichnet. Der andere, eben Dysmas, wurde später gar heilig
gesprochen. Späte Einsicht kann sich doch noch lohnen...
ELLWANGEN, SEELSORGEEINHEIT
ROT-ILLER, DEKANAT BIBERACH, Arma-Christi-Kreuz an Straße zwischen
Bellamont und Ellwangen an der L265
47.987, 9.927
Ein auffallend großes Arma-Christi-Kreuz
im Dekanat Biberach liegt
an besagter L 265, der Hauptverbindung zwischen Bad Wurzach und
Ochsenhausen. Das Kreuz liegt etwas erhöht gegenüber der Landstraße und
ist von zwei Bäumen umgeben und durch das dahinter wachsende Gestrüpp
nicht sofort zu erkennen. Manfred Thierer hat für das Dekanat Biberach
nur fünf Arma-Christi-Kreuze notiert. Mit dem in Rißegg, dem in
Bonlanden, den beiden in Ingoldingen und dem in
Eberhardzell-Simishof und eben dem an dieser Stelle vorgestellten sind
es nun schon sechs, die ich, mit Hilfe von Ludger Droste, entdeckt
habe.
ELLWANGEN, Pfarrkirche St. Kilian und Ursula, SEELSORGEEINHEIT ROT-ILLER, DEKANAT BIBERACH, Arma-Christi-Kreuz in der Kirche
47.975, 9.939
Wie ich schon bei der
Lourdesgrotte in der Ellwanger Kirche
angedeutet habe, ist vermutlich auch das Arma-Christi-Kreuz in der
Ellwanger Kirche so etwas wie ein Gegenpol gegenüber der
expressionistischen Ausmalung der Kirche, die mit Fresken und mit
Bildern, vermutlich auch mit einem Kreuzweg von August Blepp eine, im
besten Sinne des Wortes, außergewöhnliche Kirche in der
Kirchenlandschaft Oberschwabens einnimmt.
So vermute ich, dass das Arma-Christi-Kreuz vielleicht auch ein
Zugeständnis an die Gläubigen Ellwangens war und vielleicht auch noch
ist, die nicht ohne Weiteres von der Ausmalung der Kirche begeistert
waren und sich vielleicht doch eher eine barocke Gestaltung oder eine, die dem Historismus zuzurechnen wäre, gewünscht
hätten. Nur eine vage Vermutung... Um die Vermutung wenigstens
andeutungsweise zu belegen, sei auch an dieser Stelle ein Foto des
"Marienaltars" abgebildet.
Das Arma-Christi-Kreuz ist, im Gegensatz zu den meisten Kreuzen dieser
Art im Freien, aus Holz und weist etwa mit der Schlange, dem Totenkopf
und dem Kelch mit der Hand, die wohl an die Ölbergszene erinnern soll,
eine ganz besondere Ausgestaltung auf.
HITTISWEILER, KAPELLE MARIA SCHNEE, SEELSORGEEINHEIT BAD WALDSEE, DEKANAT ALLGÄU-OBERSCHWABEN, Arma-Christi-Kreuz in der Kapelle
47.900, 9.793
In der schön gepflegten und reich ausgestatteten Kapelle Maria Schnee
in Hittisweiler ist auch ein circa 1,50 Meter hohes
Arma-Christi-Standkreuz zu sehen. Dieses ist als so genanntes
Doppelbalkenkreuz eher selten. Eine weitere Besonderheit des
Kreuzes ist der Verzicht auf einen Christus-Korpus. Dieser wird quasi
nur angedeutet mit Kopf (Schweißtuch der Veronika), Herz, Händen und
Füßen. Die Kapelle ist nicht immer geöffnet.
ADRAZHOFEN, Kirchengemeinde St. Martin Leutkirch im Allgäu, Arma-Christi-Kreuz
zwischen Adrazhofen und Wuchzenhofen
47.816, 10.064
Ein schon in rostige Jahre gekommenes
Arma-Christi-Kreuz gibt es etwa 0,7 km nach Adrazhofen in Richtung
Wuchzenhofen. Ausgestattet mit den klassischen "Arma" dieser besonderen
Art der Wegkreuze im Allgäu weist das Kreuz auch eine Tafel auf. Deren
Text lässt sich allerdings auch bei bestem Willen nicht mehr sicher
erschließen. Der Größe nach kann vermutet werden, dass, nachdem das
Kreuz auch fast auf freier Flur steht, die Bitte um Segen für die
Fluren die Tafel zierte.
Das Kreuz steht zwischen zwei "VolksBäumen!", wie es auf den Schildern,
die an den noch jungen Pflanzen angehängt sind, steht. Vielleicht sind
die Sponsoren der Bäume ja auch bereit, die Renovierung des Kreuzes zu
stemmen, damit die Bäume und das Kreuz zu einem wahrlich
beeindruckenden Ensemble werden.
WOLFEGG, Seelsorgeeinheit Oberes Achtal, Wolfegg-Wassers, beim unteren Parkplatz des Bauernhausmuseums
47.821, 9.790
Ein erst vor kurzem neu renoviertes
Arma-Christi-Kreuz gibt es am unteren Parkplatz des Bauernhausmuseums
Wolfegg. Auffallend bei diesem Arma-Christi-Kreuz ist, dass ein Buch
mit in die "Attribute" aufgenommen worden ist, dagegen fehlt eine
ansonsten oftmals vorkommende Uhr. Der Christuskörper ist bei den
meisten Arma-Christi-Kreuzen plastisch, hier ist dieser, wie die
übrigen Elemente des Kreuzes, aus Blech, das anschließend bemalt wurde.
Der Strahlenkranz ist einigermaßen "grob" geschnitten. Einzelne
Elemente sind sehr groß ausgefallen (Krug, Laterne, Schaufel). All dies
legt nahe, dass auch dieses Kreuz, dessen Künstler unbekannt ist, eine
bäuerliche Arbeit ist, die eben die tiefe Bedeutung des Leidens Jesu
Christi im Verständnis der Menschen der damaligen Zeit (und noch heute)
zum Ausdruck bringt. So ist auch die Inschrift am Fuße des Kreuzes zu
verstehen, die an ein Rosenkranz-Gesätz erinnert: "Jesus, der uns durch
seine Leiden erlöst hat".
WOLFEGG-ROTENBACH, Seelsorgeeinheit Oberes Achtal, Arma-Christi-Kreuz an der
Straße nach Kißlegg, Abzweigung Rotenbach
47.818, 9.823
Ein schon etwas verwittertes
Arma-Christi-Kreuz steht an der Straße von Wolfegg nach Kißlegg auf der
Höhe eines ehemaligen Bahnwärterhauses an der Abzweigung nach Rotenbach
(tatsächlich mit "o" nicht mit "ö" geschrieben). Ein offensichtlich
noch beweglicher Wetterhahn, ein sehr gut proportionierter
Christus-Korpus mit einem ansprechend gestalteten Gesicht, eine wohl
auf drei Uhr fast schon festgerostete Uhr und eine ingesamt als
"shabby chic" anmutende natürliche Verrostung machen das
Arma-Christi-Kreuz zu einem durchaus ansehnlichen sakralen Kleindenkmal
unserer Kulturlandschaft. Auch im Katholizismus, so können dieses und
andere Kreuze fast schon symbolisch verstanden werden, ist nicht
alles Gold, was einstmals glänzte... Und doch strahlt das Kreuz auch im
Umfeld des dominanten Baumes sehr viel Würde aus, eben wie auch die
katholische und selbstverständlich auch die evangelische Kirche dies
tun.
Als ich mich vor wenigen Tagen mit Ludger Droste, auf dessen Initiative unter anderem das Arma-Christi-Kreuz in
Schlier-Katzheim renoviert wurde, für eine 50-Kilometer-Oberland-Tour
getroffen habe, hat er mir nicht nur die Arma-Christi-Kreuze in
Wolfegg-Rotenbach und Wolfegg-Wassers beim Bauernhausmuseum gezeigt,
sondern auch noch auf einige andere hingewiesen. Unter anderem war auf
dieser kleinen Liste eben auch das eher moderne Arma-Christi-Kreuz in
Arnach, Richtung Brugg, Abzweigung Ziegeleistraße dabei. Dieses ähnelt
geradezu auffallend dem bei
Dietmanns.
Die Ähnlichkeit zeigt sich in der Anordnung der Heilswaffen, aber auch
im Material und anderem mehr. Einige Nuancen ergeben sich bei näherer
Betrachtung etwa bezüglich einer bei einem Kreuz fehlenden Uhr, wofür
dann eine Segensbitte steht und mancher Ornamentik. Die, die die Kreuze
gestaltet haben, haben sich aber ganz gewiss entweder gut gekannt, aber
es war ein und derselbe. Vielleicht finde ich es noch heraus...
Noch eine Bemerkung zur Inschrift des Arnacher Arma-Christi-Kreuzes. Noch ist das "Kürzel"
IHS mit
einem dem H aufgesetzten Kreuz zu erkennen. Nun sind diese drei
Buchstaben die Anfangsbuchstaben Jesu in griechischer Schrift.
Allerdings wurde das IHS vielfach als Abkürzung für verschiedene
Bedeutungen verwendet. Wohl am bekanntesten ist das kurze
Glaubensbekenntnis "Jesus Heiland Seligmacher" oder lateinisch "Jesus
Hominum Salvator", also Jesus, Retter der Menschen. Offensichtlich
verstanden die Jesuiten die drei Buchstaben als "Iesum Habemus Socius",
also: Wir haben Jesus als Gefährten. Wie auch immer. Vermutlich gibt es
gar keine richtige Deutung, außer der, dass die drei Buchstaben
tatsächlich aus dem griechischen Alphabet ursprünglich stammen. Wenn
aber diese Buchstaben quasi als Bekenntnis oder als Leitspruch
verstanden werden, haben sie ganz gewiss auch ihre besondere
Bedeutung.
Auf dem Dietmannser Kreuz steht übrigens auf der Tafel: "Gott segne
unsere Fluren" und das ohne Abkürzung und eindeutig in deutscher
Sprache und in einer "alten" Schrift.
REICHENHOFEN, Seelsorgeeinheit St. Gallus Allgäu, Arma-Christi-Kreuz an der Straße, Abzweigung Richtung Heggelbach
47.845, 9.970
Das Arma-Christi-Kreuz in Reichenhofen
ist, wie viele andere auch, zwischen zwei Bäumen an einer Wegkreuzung
aufgestellt. Schon aufgrund dieser Situation ist es nicht sogleich zu
erkennen. Erst beim zweiten Hinschauen entdeckt man das erst im Jahre
2014 einmal mehr renovierte Kreuz. Die Straße und die Bäume haben
aber zwischenzeitlich schon deutlich ihre Spuren hinterlassen, die
Teile des Kreuzes schon wieder sehr "alt" aussehen lassen. So hat die
Schrifttafel mit dem Stoßgebet "Gelobt sei Jesus Christus", das ganz
klassisch beim Vorübergehen an einem Kreuz gebetet wird, doch schon
einigen Straßenschmutz abbekommen, so dass die Schrift für Unkundige schon kaum
mehr zu lesen ist.
ADRAZHOFEN, SEELSORGEEINHEIT ST. GALLUS ALLGÄU, DEKANAT ALLGÄU-OBERSCHWABEN, Arma-Christi-Kreuz Abzweigung Richtung Tannhöfe
47.816, 10.060
In unmittelbarer Nähe zu einem zweiten
Arma-Christi-Kreuz von Adrazhofen liegt das etwas kleinere in Richtung
Tannhöfe. Auffallend und besonders an diesem Arma-Christi-Kreuz ist,
dass einige der "Heilswaffen" quasi aus einer Parabelform
herauswachsen. So ergibt sich eine ganz besondere Gestaltung des
Kreuzes, das den Christus-Korpus heraushebt. Im
Gegensatz zu vielen anderen Kreuzen fehlen hier allerdings die Würfel,
die eigene Abbildung der Nägel und eine typische Lanze. Zudem ist,
außer der INRI-Tafel keine Schreibtafel mit einem Gebet oder einer
Segensbitte zu finden.
ALLMISHOFEN, Stadt Leutkirch i. Allg., Arma-Christi-Kreuz im Ort
Etwas versteckt zwischen zwei mächtigen
Thuja-Bäumen steht das hohe Arma-Christi-Kreuz in Allmishofen beim Haus
Nr. 14 an der Straße. Es handelt sich um ein geradezu klassisches
Arma-Christi-Kreuz mit einer besonders schön gestalteten Tafel mit der
Inschrift "INRI", also "
Jesus von
Nazareth, König (
Rex) der
Juden"
. Am Fuße des Kreuzes steht, wie bei vielen dieser Kreuze, eine
Aufforderung an diejenigen, die vor dem Kreuz innehalten: "Du findest
Gott in der Natur, in jedem Winkel seine Spur. Doch willst Du ihn ganz
nahe sehn, dann bleib vor diesem Kreuze stehn." Auffallend an diesem
Kreuz ist zudem der Handschuh am Kreuzesbalken, der nicht auf allen
dieser Kreuze zu finden ist und noch immer Rätsel aufgibt, weil nicht
eindeutig geklärt ist, wofür der Handschuh steht. Vermutet wird, dass
dieser für den Backenstreich eines Knechtes steht.
IBELE, KIRCHENGEMEINDE MARIÄ GEBURT, SEELSORGEEINHEIT AN DER ARGEN, DEKANAT ALLGÄU-OBERSCHWABEN etwas abseits der Teerstraßen, in Tobel auf Feldweg abzweigend
47.714, 9.781
Einstmals haben viele Bauerfamilien
ihren Hof dem Schutz des Kreuzes oder eines Heiligen anvertraut und
etwa in einer Nische an der Hauswand die Figur eines oder einer
Heiligen aufgestellt. Nicht selten war dies auch eine Marienfigur
oder eben, wie bei den beiden Bauernhäusern in Ibele und Unteribele, ein
Arma-Christi-Kreuz, in beiden Fällen mit Wetterschutz. Das Bauernhaus
in Ibele ist eigentlich nur mit Fahrrad oder zu Fuß an einem Wanderweg
gut zu erreichen. Die Idylle des Hofes sollte möglichst von Autos
verschont bleiben. Sobald man auf dem Hof angekommen ist, begrüßen den
Besucher auch sogleich einige Hühner und ein stolzer Hahn. Wenn man
Glück hat, kommt auch der Besitzer des Anwesens vorbei und berichtet,
dass das Arma-Christi-Kreuz tatsächlich schon sehr alt ist und dass er
demnächst, wenn er mal dazukommt, ein paar Elemente neu macht oder
renoviert und wieder am Kreuz bzw. auf der Rückwand des Kreuzes
anbringt. Es kann durchaus angenommen werden, dass das Kreuz von
einem früheren Besitzer des Hofs in den Wintermonaten, in denen die
Arbeit auf einem Hof etwas weniger wurde, und so Zeit blieb für
Reparaturen an Haus und Hof, Werkzeugen und Fuhrwerken oder auch für
Arbeiten im Wald oder eben auch mal für Schnitzarbeiten, selbst gemacht
wurde. Der Christuskörper zeigt dabei, dass der Schnitzer durchaus
talentiert war, wie etwa an der Ausarbeitung der Muskulatur, am Gesicht
oder auch am Lendenschurz erkennbar ist.Schön, dass es diese sakralen Kulturgüter noch gibt.
UNTERIBELE, Kirchengemeinde Mariä Geburt Pfärrich, Seelsorgeeinheit An der Argen
47.708, 9.782
Dass in unmittelbarer Nachbarschaft der
beiden Hofstellen Ibele und Unteribele ein Arma-Christi-Kreuz an der
Hauswand hängt, ist gewiss kein Zufall. Vielmehr ist anzunehmen, dass
die beiden einstmaligen Besitzer sich entweder abgesprochen haben oder
der eine dem anderen nacheifern wollte. In diesem Fall ist beides zu
loben. Auch das Arma-Christi-Kreuz in Unteribele weist einen
Wetterschutz auf, ist allerdings heller und somit auch aus einem
anderen Holz geschnitzt. Ein Christus-Korpus ist in Unteribele nicht
(mehr?) vorhanden, allerdings ist die Zahl der "Heilswaffen" hier
größer als am Kreuz in Ibele. Anstelle eines echten Hahnes ist in Unteribele ein
Hahn auf dem Arma-Christi-Kreuz zu sehen. Dessen Gestaltung legt auch
hier die Vermutung nahe, dass es sich um eine bäuerliche Arbeit
handelt, die aus früherer Zeit stammt. Es ist schon erfreulich, und das
gilt mit Fug und Recht für beide Häuser, dass deren Besitzer die
Arma-Christi-Kreuze erhalten haben und offensichtlich noch immer in
Ehren halten.
Stellvertretend sei es mir an dieser Stelle erlaubt, all denen, die
sich um unsere Heimat auch mit diesen sakralen Kleindenkmälern verdient
machen, zu danken. "Vergelt's Gott", so lautet der sehr sinnige
Dankesspruch in unserer Region.
UNTERHORGEN, Kirchengemeinde St. Gallus Kißlegg, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Arma-Christi-Kreuz am Haus Unterhorgen 12
47.760, 9.889
Neben den beiden Arma-Christi-Kreuzen in
Ibele und Unteribele gibt es in Oberschwaben nur mehr sehr wenige, die
an einer Haus- oder Stallwand angebracht sind. So ist auch das
Arma-Christi-Kreuz in Unterhorgen, das ursprünglich an einer Mühle hing,
nach deren Brand im Jahre 1955 an die Hauswand gehängt worden. Früher war das Kreuz über dem Hauseingang angebracht, wie Ludger
Droste in einem Gespräch mit der Familie Strasser erfuhr. Das
Kupferdächle ist als Wetterschutz später hilnzugekommen. Ob die
"verrutschte" Dornenkrone das Ergebnis eines Sturms ist oder wegen
Schneelast nun die Augen Jesu Christi verhüllt, sei dahingestellt. Vielleicht
aber kann die Situation auch symbolisch dahingehend gedeutet werden,
dass Jesus selbst am Kreuz die derzeitige Situation mit dem Krieg in
der Ukraine im Jahr 2022 einfach nicht mehr mitansehen möchte...
ARNACH-SCHLESIS, Kirchengemeinde St. Ulrich und Margareta Arnach, Seelsorgeeinheit Bad Wurzach, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, viertes Arma-Christi-Kreuz in Arnach
47.847, 9.889
Arnach hat nicht nur eine beeindruckende
Pfarrkirche und zehn bzw. zehneinhalb Kapellen (wenn man die offene
Antonius-Wegkapelle bei Humberg hinzurechnet), sondern auch vier
Arma-Christi-Kreuze. Das letzte in diesem Reigen der
Arma-Christi-Kreuze hätte ich wohl ohne den Hinweis von Gerhard
Reischmann nicht gefunden. Bei einer Kapellentour, die Gerhard
Reischmann und Gebhard Baumann alljährlich im Rahmen des Projekts
"Samstagspilgern" im Dekanat Allgäu-Oberschwaben anbieten, hat er mich
auf das "gut gepflegte" Arma-Christi-Kreuz aufmerksam gemacht. Ein
erster Versuch, das Kreuz zu entdecken, scheiterte, weil ich von Arnach
aus in Richtung der Sportplätze zu früh wieder mit dem Pedelec
umdrehte. Ich hätte auf der Straße noch einige Meter weiterfahren
müssen, um bei Schlesis das tatsächlich sehr gepflegte
Arma-Christi-Kreuz zu finden. So gab es am nächsten Tag einen zweiten,
jetzt erfolgreichen Versuch. Allerdings ist das Kreuz wohl am besten zu
erreichen, wenn man von Immenried Richtung Arnach fährt und dann beim
Hinweisschild Schlesis, mehrere hundert Meter nach dem Ortsschild von
Immenried, rechts abbiegt. Das Kreuz selbst liegt dann ebenfalls auf
der rechten Seite. Voilà, das vierte Arma-Christi-Kreuz von Arnach.
INGOLDINGEN, Seelsorgeeinheit Riß-Federbachtal, Dekanat Biberach, Arma-Christi-Kreuz in der Rohrachstraße (Ortsmitte)
48.024, 9.742
In der Ortsmitte von Ingoldingen, ganz
in der Nähe der örtlichen Metzgerei, steht in einem Garten eines
Privathauses in der Rohrachstraße 19 ein mittelgroßes
Arma-Christi-Kreuz, das mit der Jahreszahl 1852 versehen ist. Das Kreuz
weist auch die etwa von Engelboldshofen oder auch von Bad
Waldsee-Ringers bekannten Engel zur Rechten und Linken des
Christuskörpers auf, wobei der linke Engel sich etwas im Nadelbaum
"versteckt". Auffällig an dem schon 170 Jahre alten Kreuz sind zudem
der gekrümmte Speer und der eigenwillige doppelte Heiligenschein Jesu
(klassischer Heiligenschein und vier sich schlängelnde Strahlen,
ausgehend vom Haupt Jesu).
Das
Kleindenkmal steht auf der Liste der Kulturdenkmale Ingoldingens im
"Verzeichnis der unbeweglichen Bau- und Kunstdenkmale und der zu
prüfenden Objekte des Landesamts für Denkmalpflege Baden-Württemberg"
und wird dort als "Arma-Christi-Kreuz bei Rohrach 19, BC 2272,
auf steinernem Sockel reich verziertes Metallkreuz mit
Assistenzfiguren, Engeln und den Leidenswerkzeugen Christi, bezeichnet
1852, geschützt nach § 2 DSchG" geführt.
Vermutlich sind die beiden Buchstaben CH zwischen der Jahreszahl 1852 die Initialen des Erbauers des Kreuzes.
Unmittelbar nach dem Kreisverkehr,
Ausfahrt Isny liegt auf der rechten Seite vor einer Halle, kaum
erkennbar, ein Arma-Christi-Kreuz, das im Wesentlichen aus verzinktem
Metall gearbeitet ist. Das Kreuz hat vergleichsweise wenige "Arma",
nämlich Lanze, Hellebarde, die drei Nägel, das Schild für die
Bezeichnung "Jesus von Nazareth, Retter (bzw. Rex, also König) der
Juden", abgekürzt INRI ist bereits abgeblättert. Unter einem Würfel ist
am noch weiter unteren Teil des Kreuzesstamms ein echter Hammer und
eine echte Zange zu sehen. Das Foto von der Rückseite des Kreuzes ist,
ob des Hintergrunds, fast "schöner" als die Fotos von der Frontseite
und zeigt in besonderer Weise das, was Manfred Thierer als den
"Scherenschnitt" im "beseelten Land" Oberschwaben bezeichnet. Die
Konturen des Kreuzes verschwinden eben fast vor dem Hintergrund, die
die z. B. mit Wellblech ausgestattete Halle zeigt.
Hechingen-Boll, außerhalb Oberschwabens, angedeutetes Arma-Christi-Kreuz (?) aus Stein
48.317, 8.980
Mit den klassischen Arma-Christi-Kreuzen
Oberschwabens und des westlichen Allgäus hat das Arma-Christi-Kreuz auf
dem Friedhof bei der Wallfahrtskapelle Mariazell unterhalb der Burg
Hechingen nur wenig zu tun. Auf dem verschmälerten Steinsockel, auf dem
ein schönes Metallkreuz steht, sind allerdings mehrere Arma abgebildet.
Zudem ist auf dem Steinsockel auch noch ein Bibelvers zu lesen.
ISNY-BEUREN, GUMPELTSHOFEN, Arma-Christi-Kreuz an der Kreisstaße
47.736, 10.000
Vermutlich werden nicht alle
Besucherinnen und Besucher dieser Page wissen, wo Gumpeltshofen liegt.
Per Klick auf die Zahlenkombination unterhalb der Ortsbezeichnung lässt
sich der Weiler südwestlich von Isny-Beuren finden. Und ein Besuch
lohnt sich nicht nur für Menschen, die sich für Arma-Christi-Kreuze
interessieren. Ganz in der Nähe gibt es nämlich auch noch ein
Arma-Christi-Kreuz in einem Wetterkasten an einem Hof, der vermutlich
aus dem 15. Jahrhundert stammt. Dazu weiter unten dann mehr.
Das hier abgebildete Arma-Christi-Kreuz liegt an der Kreisstraße, wohin
es beim Straßenneubau versetzt wurde. Mittlerweile ist es auch schon
einigermaßen eingewachsen, was die Äste, die den Blick auf das Kreuz
etwas verstellen, auch deutlich machen. An dem Kreuz fallen die vier
sich überkreuzenden Hände unterhalb der Uhr und über dem Haupt Christi
auf. In einem Flyer zum "Beuroner
Bildstöckleweg Wanderweg Nr. 18", der in der Kirche aufliegt, ist
hierzu
eine kleine Meditation, im Flyer als "Auslegung" bezeichnet, enthalten:
"Hände, die schlagen und foltern, Hände, die töten, aber auch Hände,
die pflegen und heilen, Hände, die Zärtlichkeit schenken."
ISNY-BEUREN, GUMPELTSHOFEN, Arma-Christi-Kreuz im Wetterkasten an denkmalgeschütztem Bauernhaus
47.736, 9.998
Im Gumpeltshofen befindet sich an einem
denkmalgeschützten Bauernhaus aus dem 15. Jahrhundert ein sehr seltenes
Arma-Christi-Kreuz im Wetterkasten. Vermutlich stammt das Kreuz auch
schon aus dieser Zeit und wurde dann über die Jahre hinweg immer wieder
"hergricht", wie es im süddeutschen Raum für das hochdeutsche Wort
"instandgesetzt" heißt. Bei genauem Hinsehen kann man dies etwa an der
Befestigung der ebenfalls sehr selten im Zusammenhang mit einem
Arma-Christi-Kreuz zu sehenden Heilig-Geist-Taube erkennen. Neben der
Heilig-Geist-Taube sind einige "Arma" im schützenden "Wetterkasten",
also Heilswaffen, zu erkennen. Zudem sind mit Maria und Johannes die
beiden "Assistenzfiguren" dargestellt, die vielfach an Kreuzen, auch an
Arma-Christi-Kreuzen zu sehen sind. Ein weiteres Mal ist auffallend,
dass für Johannes, den Lieblingsjünger Jesu, die typische Farbe grün
für sein Untergewand gewählt ist.
Weil das Bauernhaus, das nach einem kleinen Wanderführer mit dem Titel
"Beurener Bildstöckleweg, Wanderweg Nr. 18" aus dem 15. Jahrhundert
stammen sollte und noch immer bewohnt ist, nicht nur denkmalgeschützt,
sondern geradezu außergewöhnlich ist, wird dies mit zwei Fotos gezeigt.
KLEINHASLACH, Arma-Christi-Kreuz am Ortseingang Ecke Salzstaße / Fürstin-von-Quadt-Straße
47.696, 10.060
Das
Arma-Christi-Kreuz in Kleinhaslach ist ein weiteres, das ich ohne die
Hilfe von Ludger Droste, der vermutlich so ziemlich alle
Arma-Christi-Kreuze im Oberland, Allgäu und darüber hinaus kennt
und fotografiert hat, nicht gefunden hätte. Das Kreuz liegt, wie dies
eher weniger oft der Fall ist, eigentlich mitten im Ort, wurde
vermutlich aber ursprünglich knapp außerhalb der Ortschaft Kleinhaslach
im Osten von Isny aufgestellt.
WINTERSTETTEN, Stadt Leutkirch, Arma-Christi-Kreuz an der Durchgangsstraße
47.7640, 10.0987
Das Arma-Christi-Kreuz in Winterstetten
liegt an der Durchgangsstraße, von Hinznang kommend auf der linken
Seite. Es zeigt das fast klassische "Fächermuster" ohne einen zweiten
Querbalken. Farblich dominieren grau und gelb. Selbst der Hahn ist in
einer gelb-goldenen Farbe gehalten. Das Kreuz, das auf einem Findling
steht, weist, wie viele andere auch, einen Mahnspruch auf: "Das tat ich
für dich, was tust du für mich?" steht am Fuße des Kreuzes.
MYWILER, Kirchengemeinde Opfenbach, Arma-Christi-Kreuz aus dem Jahr 1863
47.642, 9.845
Das Arma-Christi-Kreuz von Mywiler,
Kirchengemeinde Opfenbach, zählt zu den Baudenkmälern Opfenbachs. Das
Kreuzw wurde, so eine Jahreszahl im Sockel desselben, im Jahre 1863
aufgestellt. Vielleicht war es der Benefiat Marquard Kiechle, der mit
für die Erstellung des Kreuzes verantwortlich war. Auf der Homepage der
Pfarreiengemeinschaft Heimenkirch ist jedenfalls eine Anekdote aus der
Zeit des Benefiziaten Kiechle berichtet, die nicht nur die Geschäftstüchtigkeit der Kirche, sondern auch die bäuerliche
Schläue und deren geradezu pragmatische Spiritualität und
Frömmigkeit zum Ausdruck bringt. Wenn es halt nicht für 30 Kreuzer
reicht, so werden wohl auch 24 schon ein beträchtliches Maß an
Seelenheil bedeuten können...
"Zum
hochwürdigen Herrn Marquard Kiechle, von 1863 bis 1871 Benefiziat in
Mywiler, später Pfarrer im benachbarten Wohmbrechts, kam ein Bauer,
bestellte eine heilige Messe und holte 24 Kreuzer aus seiner
Hosentasche. „Die Messe kostet einen halben Gulden“ (30 Kreuzer), sagte
der Pfarrer. Der Bauer entgegnete mit größter Seelenruhe: „Lies um 24
Kritza sowit d´kunscht un dann hörscht halt uf.“
Quelle:
https://www.pfarreiengemeinschaft-heimenkirch.de/pfarreiengemeinschaft/mywiler-dreifaltigkeit/
MELLATZ, Arma-Christi-Kreuz im Wetterkasten, auf dem Weg nach Lindenberg, zweite Hofeinfahrt rechts
47.622, 9.861
Das Arma-Christi-Kreuz in Mellatz wurde
im Jahre 1858 ursprünglich an etwas anderer Stelle aufgestellt. Im
Jahre der Geburt meines Großvaters, so der jetzige Besitzer des Kreuzes
auf der Hofstelle in unmittelbarer Nachbarschaft zum Arma-Christi-Kreuz
im Wetterkasten. Gewiss musste dieses schon mehrfach rrenoviert und
überarbeitet werden. Es war auch schon mal daran gedacht, das Kreuz mit
einem Glas vor Verwitterung zu schonen, was aber wieder verworfen
wurde. So zeigt sich das sakrale Kleindenkmal in seiner dem Original
wohl doch sehr nahe kommenden Ursprünglichkeit mit blauem Hintergrund
und einer auffallenden Christusfigur.
AICHSTETTEN, Arma-Christi-Kreuz im Garten, Hauptstraße 32
47.891, 10.074
Ein sehr verwittertes und eingewachsenes
Arma-Christi-Kreuz steht in Aichstetten in der Hauptstraße 32. Von
diesem Kreuz wissen, so ist anzunehmen, auch viele Aichstetter Bürger
selbst nicht, dass es das Kreuz überhaupt gibt. Auch die Inschrift auf
der Tafel ist nicht mehr zu entziffern. Dabei ist das Kreuz eines der
wenigen Arma-Christi-Kreuze, die in einer Ortschaft stehen (so etwa
auch noch in Winterstetten oder in Ingoldingen).
FRAUENZELL, Arma-Christi-Kreuz an der Straße nach Hinznang
47.778, 10.083
Das hölzerne Arma-Christi-Kreuz in
Hiltensweiler steht in unmittelbarer Nähe zur Pfarrkirche St.
Dionysius. Das Kreuz zeigt zwar nur sehr wenige der typischen Elemente
eines Arma-Christi-Kreuzes, nämlich Hammer und Zange, Schwamm und
Lanze, den Hahn und die Würfel, darf aber dennoch als
Arma-Christi-Kreuz angesprochen werden. Vermutlich ist dieses Kreuz
allerdings jüngeren Datums.
Umwelt- oder Ökokreuz bei Tautenhofen - Stadt Leutkirch im Allgäu
47.803, 9.988
Eigentlich ist es ja kein richtiges
Arma-Christi-Kreuz. Und dennoch wird das Ökokreuz, zuweilen auch
Umweltkreuz genannt, bei Tautenhofen als eines in der Tradition der
Arma-Christi-Kreuze bezeichnet. Und deshalb wird dieses besondere Kreuz
auch an dieser Stelle vorgestellt. Das Wegkreuz am Verbindungsweg von
Tautenhofen nach Bettelhofen beim Landschaftsschutzgebiet "Blindele
See" zeigt eine reichhaltige Symbolik und ist so etwas wie ein Mahnmal
gegen die Zerstörung und zuweilen rücksichtslose Ausnutzung der Umwelt
und der natürlichen Ressourcen. Schon 1988 hat Peter Schmid (Jahrgang 1961), Sohn des
Ortschronisten und Autor des Buches "400 Jahre Kirchenfiliale und
Kapelle Tautenhofen", Hermann Schmid, das Metallkreuz entworfen.
Schmiedemeister Franz Wechsel von Wolferazhofen hat die erforderlichen
Schmiedearbeiten ausgeführt, die Bemalung übernahm Kirchenmalermeister
Bruno Kübler aus Merazhofen. Den Sockel hat Kurt Schneider angefertigt.
Am Himmelfahrtstag 1988, also am 12. Mai 1988, haben der Leutkircher
Stadtpfarrer Hans Betzler und der damalige Vikar Rupert Willburger
(heute, also im August 2023, leutender Pfarrer der Seelsorgeeinheit
Argenbühl) anlässlich der Öschprozession das Wegzeichen geweiht.
Das so genannte "Ökokreuz" zeichnet sich durch eine reiche Symbolik
aus. Die drei bedrohten Elemente Wasser, Luft und Erde sind durch ein
Fischgerippe (links, Symbol für Wasser), eine Feder (rechts, Symbol für
Luft) und mit "abgestorbenen" Ästen eines Baumstamms (Symbol für Erde)
am Längsbalken des Kreuzes dargestellt. Der große blau gefärbte Reif
umhüllt das Kreuz und steht für unseren Planeten Erde, der Menschen,
Tieren und Pflanzen Leben spendet und zugleich vielfältig bedroht wird.
Diese Bedrohungen sind durch die "Speichen" oder Radien des Rings
dargestellt (im Uhrzeigersinn). Der Überlandmast steht für die
Ausbeutung der fossilen Energieträger Kohle, Erdöl und Erdgas, deren
hoher CO2-Ausstoß schon in den 80er Jahren des vergangenen Jahrtausends
mit Sorge betrachtet wurde (vgl. den Bericht des Club of Rome zur Lage
der Menschheit aus dem Jahr 1972), die Darstellung der Straße
(vermutlich Hinweis auf die A 96, die seinerzeit geplant war, und deren
Lückenschluss zwischen Wangen-Nord und Leutkirch-Süd im November 2009
abgeschlossen wurde) ist als "Kritik" am massiven Flächenverbrauch zu
verstehen, die Silhouette des Atomkraftwerks steht für die Gefahr einer
atomaren Verstrahlung. Schließlich zeigt die vierte "Speiche" den
Umriss einer Rakete und steht so für die atomare Bedrohung durch
Atomsprengköpfe und entsprechende Waffentechnik. Die Bedrohung der Erde
wird zusätzlich noch durch den den Querbalken umschlängelnden
Stacheldraht verdeutlicht. Ganz an der Spitze des Kreuzes zeigt die Uhr
"5 vor 12" und fordert so zu raschem Handeln auf, damit die Bedrohung
der Erde und der Schöpfung eingedämmt wird. Links und rechts des
Querbalkens sind die Buchstaben Alpha und Omega zu erkennen. Diese
stehen für Gott, der "das Alpha und Omega, der Anfang und das Ende"
ist. Dieses Zitat ist mehrfach in der Offenbarung des Johannes
nachzulesen, wo das Zitat fast ganz am Anfang des Buches (Offenbarung
1, 8) und an dessen Ende (Offenbarung 22, 13) steht.
So kann das Kreuz durchaus als geradezu prophetisches Zeichen
verstanden werden. Der Künstler, der unmissverständlich auf die
Bedrohungen der Welt und der Menschen hinweist, versteht das Kreuz und
damit Jesus Christus und das Alpha und Omega auf den kreirunden,
goldenen Plaketen als Hoffnungszeichen. Gott hat in Jesus Christus das
Leid der Welt mitgetragen und steht für die bleibende Hoffnung, dass
die Welt nicht untergehen möge (so auch der Regenbogen als
Bundeszeichen zwischen Noah und Jahwe, vgl. Gen 9, 9-17).
Ob die Menschheit die "Zeichen der Zeit" und deren Bedrohungen
verstanden hat und entsprechend reagiert hat (Abrüstung, Atomausstieg,
Gewässerschutz, Renaturierung, Einschränkung des Flächenverbrauchs
usw.), mag jeder und jede selbst beurteilen. Dass der vom Menschen
verursachte Klimawandel noch lange nicht gestoppt ist und auch die
anderen Bedrohungen noch längst nicht "aus der Welt geschafft sind",
können wir fast tagtäglich schmerzlich und mit Sorge erfahren.
Quellen:
- Hermann Schmid, 400 Jahre Kirchenfiliale und Kapelle Tautenhofen, Seite 120
- Manfred Thierer, Beseeltes Land. - Zeichen der Frömmigkeit im
westlichen Allgäu, hgg. von der Arbeitsgemeinschaft Heimatpflege im
württembergischen Allägu e. V. , Kißlegg, 1. Auflage 2021, Seite 34
- Für Informationen, Quellenangabe und Hinweise bin ich Monika Heinz aus Tautenhofen dankbar.
- Die unten stehende Bildergalerie zeigt auch zwei Fotos vom 22.
Februar 2022, erkennbar an dem zugefrorenen Graben hinter dem
Umweltkreuz.
Arma-Christi-Kreuz in der Ortschaftsverwaltung Mittelurbach
47.899, 9.768
Ein kleines, circa 40 cm hohes
Arma-Christi-Kreuz aus Metall steht in der Ortschaftsverwaltung
Mittelurbach. Obgleich das Kreuz nur einen Bruchteil der Größe der
Arma-Christi-Kreuze im Freien hat, sind zahlreiche Elemente klassischer
Kreuze zu entdecken: Lanze, Zange, Hammer, Hahn, Essigschwamm, Laterne,
Leiter, Schaufel, Würfel, Kelch, Kleid, Geißelsäule, Dornenkrone usw.
Wer das gewiss schon recht alte Kleidod geschaffen hat, ist nicht
bekannt, allerdings gebührt dem Künstler oder der Künstlerin großer
Respekt.
Heggelbach, Stadt Leutkirch, Arma-Christi-Kreuz am südlichen Ortseingang
47.820, 9.982
Am südlichen Ortseingang von Heggelbach,
Stadt Leutkirch im Allgäu, steht seit einigen Wochen ein ganz frisch
renoviertes Arma-Christi-Kreuz vor einer hochgewachsenen Linde. Wie im
Katholischen Sonntagsblatt, dem Magazin für die Diözese
Rottenburg-Stuttgart, vom 24. November 2024 auf Seite 20 berichtet
wird, konnte das Kreuz durch das Engagement mehrerer Initiatoren
aufwändig renoviert werden. Über Jahre hinweg war das aus dem 19.
Jahrhundert stammende Kreuz in einer Scheune eingelagert. Zudem war das
sakrale Kleindenkmal so sehr verwittert, dass weder Farbe, noch Linien
oder gar Gesichter zu erkennen waren. So musste zunächst eine komplette
Entrostung erfolgen, danach wurde eine Rostschutzschicht aufgetragen,
bevor dann das Kreuz farblich gestaltet werden konnte. Insgesamt
entstanden so Kosten in Höhe von 7000 Euro. Wie es für ein sakrales
Kleindenkmal angemessen ist, wurde dieses dann auch von Pater Robert
Sliwa in Begleitung von einigen Ministranten und Ministrantinnen im
Rahmen einer Andacht gesegnet. Mit dabei waren ein Großteil derer, die
zum Gelingen der Renovation beigetragen haben, egal ob in ideeller oder
finanzieller Art und Weise. Sollte bei der nachfolgenden Aufzählung
jemand vergessen worden sein, bitte ich um einen entsprechenden
Hinweis, um den Nachtrag sogleich einstellen zu können. Die
Besitzerfamilie Roder aus Esseratsweiler/Achberg war dem Projekt ebenso
aufgeschlossen, wie Ortsheimatpfleger Andreas Bauhofer und der
Kirchengemeinderat der Kirchengemeinde Heggelbach. Finanzielle
Unterstützung gab es von der diözesanen Stiftung Wegzeichen, dem
Landratsamt Ravensburg, der Stadt Leutkirch und dem so genanntgen
"Heiligenverein" der Kreissparkasse Ravensburg. Hinzu kamen private
Sponsoren, denen das Wiederaufstellen des Arma-Christi-Kreuzes wichtig
war. So konnte im Allgäu ein zweites Arma-Christi-Kreuz wiederentdeckt
und renoviert werden. Ein erstes, schon verloren geglaubtes Kreuz, hat
schon vor Jahren (1996) der damalige Ortsheimatpfleger von Kißlegg,
Heinz Linder, in einer Kiesgrube gefunden und geborgen und ebenfalls
mit Hilfe mehrerer Sponsoren und Gönner renovieren lassen. Dieses Kreuz
steht heute am nördlichen Ortseingang von Zaisenhofen bei Kißlegg.
Das Arma-Christi-Kreuz in Heggelbach
beeindruckt nicht nur durch die farbliche Gestaltung, einen stattlichen
Wetterhahn (als Zeichen für die dreimalige Verleugnung Jesu durch den
Apostel Petrus, noch bevor der Hahn kräht) und einen außergewöhnlichen
Gesichtsausdruck Jesu, sondern auch durch die besonders Gestaltung der
Kreuzbalkenenden in Form und Farbe und dadurch, dass am unteren
Kreuzbalkenende Maria, die Muttergottes, in einer besonders schönen
Gestaltung, fast plastisch anmutend, alleine steht. Bei den meisten
Arma-Christi-Kreuzen mit Assistenzfiguren sind es entweder Engel oder
eben Maria und Johannes, die zu erkennen sind.
Quelle: Zeugnis der
Leindenswege Christi. Arma-Christi-Kreuz in Heggelbach erhält Segen,
in: Katholisches Sonntagsblatt. Das Magazin für die Diözese
Rottenburg-Stuttgart, Nr. 47 vom 24. Novmeber 2024, Seite 20