Wegzeichen der Erinnerung
Gewiss ist vermutlich jedes
Wegzeichen ein Zeichen der Erinnerung, ein Zeichen, sich seiner
Herkunft zu erinnern, ein Zeichen, das gesetzt wurde, weil es eine ganz
besondere Begebenheit, ob Trauer oder Freude im Leben des oder der
Menschen gegeben hat, die ein Wegzeichen gesetzt haben. Nun gibt es
unter den Wegzeichen aber solche, die an ganz besondere Ereignisse
erinnern, ja auch mahnen, die die Menschen, die die Zeichen wahrnehmen,
nicht unberührt lassen, nachdenklich werden lassen, vielleicht sogar
dankbar schmunzeln lassen, wohl öfters aber auch zu Tränen rühren.
Dies sind alle Wegzeichen, die an einen Unfalltod eines oder mehrerer
geliebten Menschen erinnern und zugleich die Autofahrer mahnen, dass
sie alles in ihren Möglichkeiten tun, dass Unfälle vermieden werden. Da
gibt es die zum Teil uralten, das heißt mehrere hundert Jahre alten
Steinkreuze, die als Sühnezeichen von Mördern oder Totschlägern
aufgestellt wurden, um zu allen Zeiten an den ruchlosen Frevel zu
denken und der Opfer der Verbrechen zu gedenken. Manchmal sind die
Steinkreuze schon fast im Erdreich versunken, manche wurden versetzt,
weil die Straße ihren räumlichen Tribut forderte, andere wurden wieder
ausgegraben, neu angelegt und sind so nochmals für viele Jahren eben
Wegzeichen der Erinnerung.
Diese Seite der Homepage wegzeichen-oberschwaben.de zeigt solche
Wegzeichen der Erinnerung, meistens mit einem Text oder wenigstens mit
einer kurzen Anmerkung. Manche der Wegzeichen der Erinnerung haben
mich, der die Wegzeichen fotografierte, tatsächlich zum späten Trauern und
Nachdenken bewegt...
Nachdem auf dieser Homepage nicht einmal annhähernd die Zeichen der
Erinnerung, vornehmlich an die Gräueltaten während der Zeit des
Nationalsozialismus, aufgeführt werden können, sei an dieser Stelle auf
eine bemerkenswerte Dokumentation hingewiesen, die auch im Internet
abrufbar ist. Es handelt sich dabei um ein Buch, das "Denkorte an
oberschwäibschen Erinnerungswegen" zeigt, wobei die Kreise Ulm,
Alb-Donau, Sigmaringen, Biberach, Ravensburg und der Bodenseekreis
aufgeführt sind. Die pdf-Datei mit mehr als 150 Seiten zeigt
erschütternde Dokumente über Schicksale von Menschen, die unschuldig
unvorstellbares Leid erfuhren und oftmals auch ermordet wurden.
Per Klick auf nachfolgenden Schriftzug kann die Dokumentation geöffnet werden. DENKORTE AN OBERSCHWÄBISCHEN ERINNERUNGSWEGEN
DIEPOLDSHOFEN, Soldatengrab für 15 junge Soldaten, an der Straße von Bauhofen nach Diepoldshofen gelegen
47.853, 9.942
An
der Nebenstraße von Bauhofen nach Diepoldshofen (die Straße verläuft
fast parallel zur Hauptstraße Richtung Leutkirch) kann man circa 400
Meter vor Diepoldshofen auf der linken Seite eine Anlage mit einem
Steinkreuz sehen. Es handelt sich hierbei um ein Soldatengrab, das zur
Ruhestätte von 15 jungen Soldaten wurde, die wenige Tage vor Kriegsende
hingerichtet wurden und dort vergraben wurden. Mehrere übereinstimmende
Quellen berichten, dass in dem Waldstück hinter dem jetzigen
Sodatengrab am 26. April 1945, zwei Tage vor dem Einmarsch der
französischen Truppen, die 15 Soldaten auf Befehl von Hauptmann Otto
Siebler, Kommandeur des "beweglichen Heeresgefängnisses der 19. Armee"
erschossen wurden. Damit setzte Siebler, trotz des nahen Kriegesendes
"pflichtbewußt" die Vollstreckungsbefehle um, die ihm am 19. April 1945
in einem Bauernhaus in Gallmannsweil im Kreis Stockach ausgehändigt
wurden. Nur einem der zum Tode Verurteilten gelang rechtzeitig die
Flucht. Er hatte dem Versprechen Sieblers, die Urteile in den letzten
Kriegswirren nicht zu vollstecken, keinen Glauben geschenkt. Die
anderen 15 Soldaten wurden im Wald zu zweit an einen Baum gefesselt,
mit Maschinengewehrsalven getötet und in die von ihnen selbst
geschaufelte Grube geworfen. Die Leichen wurden mit Reisig bedeckt und
erst 14 Tage später von einem Jäger entdeckt und in einem Grab am
Waldrand bestattet. Von den 15 getöteten Soldaten blieben bis heute
acht ohne Namen. Die Namen der sieben anderen Kameraden stehen auf der
Steinbegrenzung am linken Rand des Gräberfeldes. Frau Emma Blank aus
Diepoldshofen hat bis ins hohe Alter das Soldatengrab gepflegt. Sie
verstarb im Jahre 2016. Jahrelang hat die Mutter des getöteten Soldaten
Krüger, so berichtete Frau Blank noch im Jahr 2010,ihr zu Allerheiligen ein Gesteck für die Grabstelle zukommen lassen.
Otto Siebler, der den Befehl zur Tötung gegeben hatte, verstarb im Jahre
1971. In mehreren Gerichtsverfahren konnte ihm für die Tat keine
strafbare Handlung vorgeworfen werden. Er hatte offensichtlich eben
einen für uns unvorstellbar grausamen Befehl ausgeführt.
Gedenkstele für Günther Zöller am Eingang zum Center Parcs Allgäu bei URLAU
47.788, 10.056
Im
April 2009 wurde am damaligen Eingang zum Munitionsgelände in Urlau, im
Volksmund nur als "Muna" bezeichnet, eine Gedenkstele mit dem Namen des
Majors Günther Zöller (* 1908 in Aachen, + 2002 in Aachen) aufgestellt.
Günther Zöller war zum Kriegsende 1945 Kommandant der
Herresmunitionsanstalt Urlau, die im April 1945 auf Befehl Hitlers
hätte gesprengt werden müssen. Mit der Sprengung, die aufgrund des so
genannten "Nerobefehls" erfolgt hätte müssen, sollte das Prinzip der
"verbrannten Erde" umgesetzt werden. Dabei hätten neben vermutlich
20.000 Tonnen herkömmlicher Munition auch 10.000 Tonnen Kampfstoffe,
also Granaten mit
Giftgasmunition, unter anderem mit dem Nervengift GN3 (Tabun), Sarin
oder auch Senfgas, eine undenkbare Katastrophe für das Allgäu bedeutet.
Günther Zöller wusste um die Auswirkungen der befohlenen Sprengung, die
Tausenden Menschen das Leben gekostet hätte und weite Teile des Allgäus
wohl über Jahrzehnte hinweg unbewohnbar gemacht hätte. Gemeinsam mit dem in
der Muna stationierten Sanitätsoffizier Dr. Friedrich Jung (+1915 in
Friedrichshafen,
+ 1997 in Berlin) und Dekan August Willburger (* 1892 in Harmen,
Gemeinde Haslach, + 1952 in Urlau; Pfarrer von Urlau von 1936 bis zu
seinem Tod am 19. Januar 1952), dem
damaligen Urlauer Pfarrer, gelang es Zöller, die Katastrophe zu
verhindern, wenngleich ihm durch diese Befehlsverweigerung die
Hinrichtung
drohte. Zöller verschob, obwohl schon an die Bevölkerung Gasmasken
verteilt worden waren, die Sprengung immer wieder, bis die Franzosen in
Leutkirch einrückten. Es war dann Dr. Friedrich Jung, der auf einem
Fahrrad mit einer weißen Fahne am 28. April 1945 nach Leutkirch fuhr
und die Muna so der französischen Besatzung übergab.
Die Gedenkstele, die an den damaligen Kommandanten Günther Zöller
erinnert, wurde auf Initiative des Friesenhofener Künstlers Uwe
Gorzalka und des "Arbeitskreise Muna" anlässlich des 100. Geburtstags
von Zöller im Jahr 2008 aufgestellt. Sie besteht aus einem etwa 500
Kilogramm schweren Block aus skandinavischem Granit und eben der
Bronzetafel mit dem Namen "Major Günther Zöller" und seinem Verdienst
durch die geradezu lebensgefährliche Befehlsverweigerung, die eine
unvorstellbare Katastrophe für das Allgäu verhindert hat.
Dr. Jung hat in einem Vortrag in Isny
im Jahre 1989 das mögliche Szenario wie folgt geschildert: "Eine Wolke
der totalen Vernichtung allen Lebens hätte sich über einen großen Teil
des Allgäus gelegt" und weiter: "Wo der Wind sie hingetrieben hätte, an
den Bodensee oder nach Kempten hinüber, ist schwer einzuschätzen. Kurz:
Man würde heute Isny oder Leutkirch neben Hiroshima oder Nagasaki
zitieren, allerdings in Verbindung mit einem anderen
Massenvernichtungsprinzip..."
Quellen / Links:
zu Dekan August Willburger, Pfarrer von Urlau (1936 bis 1952)
zu Dr. Friedrich Jung, Sanitätsoffizier in der Muna (1945)
zu Günther Zöller, Kommundant der Heeresmunitionsanstalt Muna (1945)
REIPERTSHOFEN bei Kißlegg, Gedenkstein und Kreuz in Erinnerung an ein schreckliches Zugunglück
47.806, 9.911
Es war am
25. Juni 1973 zur Mittagszeit als sich das schreckliche Zugunglück bei
Reipertshofen am Bahnübergang vor der Ortseinfahrt ereignet hat. Ein
Schulbus, dessen Fahrer offensichtlich die herannahende Diesellok
übersah, wird von dieser auf dem unbeschrankten Bahnübergang erfasst
und 30 Meter weit geschleudert. Von den 20 Fahrgästen im Schulbus waren
drei Schüler sofort tot, zwei weitere starben im Krankenhaus, ein
weiteres Kind verstarb später an den Folgen des Unglücks. Auch der
Busfahrer und sein Mitarbeiter überlebten das Unglück nicht.
Ein Gedenkstein mit einem einfachen metallischen Kreuz erinnert an das
Unglück, das die Welt in Reipertshofen und darüber hinaus verändert
hat. Die verstorbenen Schüler kamen aus Weitershofen, Reipertshofen,
Rötsee, Neurötsee und Menzlings.
Warum der ansonsten überaus aufmerksame Busfahrer das warnende
Blinklicht an dem Bahnübergang und die Rufe der Kinder im Bus nicht
wahrgenommen hat, konnte nie geklärt werden.
Quelle:
https://www.schwaebische.de/home_artikel,-bus-und-zugunglueck-bei-reipertshofen-jaehrt-sich-zum-40-mal-_arid,5458078.html,
entommen: 23.11.2021
Soldatengrab in MENNISWEILER, Stadt Bad Waldsee, Kirchengemeinde Molpertshaus
47.888, 9.801
Die meisten
Mennisweiler Bürger wissen um ihr Soldatengrab im Wald nördlich des
Dorfes. Viele finden auch den Weg zu dem noch immer gepflegten Grab
eines Soldaten, der in den letzten Kriegstagen erschossen und im Wald
begraben wurde. Dort fand Wilhelm Krentz, dessen Namen noch auf dem
Grabstein gut zu lesen ist, seine letzte Ruhestätte.
In dem von Elmar Scheffold bearbeiten Buch
„50 Jahre danach, 1945 – 1995", wird auf Seite
138 die Geschichte des Soldatengrabs geschildert. Ich übernehme die
Ausführungen
aus diesem lesenswerten Buch, das auch andere Schicksale aus unserer
Region schildert. Scheffold nennt in seinem Buch das Soldatengrab als
eine der wenigen „ganz verborgenen Stätten, die an das Grauen jener
Tage erinnern“ und weiter: „Dazu zählt zum Beispiel das Soldatengrab
von Leutnant Wilhelm Krentz nördlich von Mennisweiler, versteckt im
Hochwald auf dem
Moränenhügelzug. Ein wenig konnte der Autor über das Schicksal dieses
deutschen Soldaten erfahren. Bei Kriegsende hatte sich der 25-
jährige Wilhelm Krenz aus Ludwigsburg wegen der Einsicht in die
Sinnlosigkeit des Widerstands vom Chef der Kampftruppe auf der
Haidgauer Haid im Brodbacherhof nach Hause entlassen lassen. Krentz lag
in einem Schützengraben in „Marschalls Grub“, nordwestlich unterhalb
des Leprosenberges. Als seine Entlassung perfekt war, marschierte er
ohne Waffen los. Er wollte der Bahnlinie folgend sich bis nach
Ludwigsburg durchschlagen, sobald die Kämpfe abgeflaut waren.
Herr Müller vom Brodbacherhof bekam den Auftrag, das Maschinengewehr
von Krentz zu holen, denn wäre der Soldat noch bewaffnet von einer
deutschen Streife aufgespürt worden, wäre er sofort als Deserteur
erschossen worden. Krentz kam zunächst bis Mennisweiler, wo er sich in
einem heute abgerissenen Stadel am nördlichen
Ortsausgang (Richtung Ehrensberg) ganz in der Nähe des Waldes versteckt
hielt. Dort wurde er jedoch um den 30. April (der Krieg endete am 8.
Mai mit der Kapitulation
Deutschlands!) herum von einer französischen Streife, die vielleicht
auf einem Jagdgang war, aufgespürt, sofort im Wald standrechtlich
erschossen und dort vergraben. Die Mutter von Ludwig Krentz entschloss
sich dann, ihrem Sohn dort die letzte Ruhestätte im Wald zu belassen,
da er den Beruf eines Försters ergreifen hatte wollen. So kündet an
dieser Stelle ein einfach umfasstes Grab mit einem Naturstein vom Ende
eines hoffnungsvollen jungen Mannes, der am Schluss des Krieges einer
sinnlosen Erschießung zum Opfer fiel." Das Grab wurde über all die
Jahre hinweg bis heute von Frauen aus Zwings bzw. Mennisweiler
gepflegt. Erst vor wenigen Tagen (im November 2021) besuchte der letzte
Nachkomme von Wilhelm Krentz mit seiner Familie das Grab seines Onkels.
Nachdem das Grab nicht einfach am Wegesrand liegt, sei der Weg dorthin
hier kurz beschrieben. Man kann eigentlich nur zu Fuß zum Grab kommen.
Wenn man in Mennisweiler dem Höhenweg bis außerhalb der eigentlichen
Ortschaft folgt, muss man an einer Wegkreuzung nach rechts abbiegen.
Von dort aus sind es ca. 350 Meter auf einem Feldweg, der in einen
Wiesenweg übergeht. Ein Hinweisschild (siehe Fotos) steht dort, wo man
in den Wald einbiegen muss. Von dort aus sind es dann nochmals circa
150 Meter, bis man in einer Lichtung das Grab mit dem Grabstein unter
der Aufschrift "LEUTNANT WILHELM KRENTZ 1920 + 1945" entdeckt.
Sühnekreuz HEURENBACH bei Bad Waldsee
47.909, 9.736
Erst
vor wenigen Tagen (im Oktober 2021) wurde das Sühnekreuz an der alten B30 von Bad Waldsee
Richtung Gaisbeuren, Abzweigung Heurenbach, renoviert und ganz neu
angelegt. Auf Initiative des Arbeitskreises Reute-Gaisbeuren und mit
Unterstützung des Baubetriebshofs Bad Waldsee haben der frühere
Ortsvorsteher von Reute, Franz Bendel, und Fritz Schwarz das Kreuz
gereinigt und den Standort mit Pflastersteinen angelegt. Das Kreuz war
zuvor bis zum steinernen Querbalken im Erdreich versunken und ziemlich
eingewachsen. Von wem das Kreuz aufgestellt wurde, ist nicht bekannt.
Sühnekreuze wurden vornehmlich im ausgehenden Mittelalter, also vom 14.
bis ins 16. Jahrhundert, oftmals als Sühneleistung für Mord, Totschlag
oder ein anderes schweres Verbrechen an einem Menschen, aufgestellt. Im
Landkreis Ravensburg sind etwa 30 solcher Sühnekreuze bekannt und in
einer Broschüre von Franz Remlinger dokumentiert. Für das Heurenbacher
Sühnekreuz sind allerdings nur die Abmessungen und die Sage, dass hier
Soldaten begraben seien, vermerkt.
Quellen: http://www.suehnekreuz.de/bw/heurenbach.htm, 27.11.2021
https://www.diebildschirmzeitung.de/diebildschirmzeitung/bad-waldsee/bad-waldsee-le/6956-suehnekreuz-bei-heurenbach-liebevoll-saniert,
27.11.2021
EDENSBACH - Gedenkstein für zwei hingerichtete Soldaten und zehn polnische Zwangsarbeiter
47.755, 9.734
An
der Straße von Hannober nach Edensbach liegt, etwa 200 Meter vor dem
Ortsschild Edensbach etwas erhöht an einem Hang rechts der Straße ein
Gedenkstein. Dieser erinnert daran, dass hier im April 1945, also kurz
vor Kriegsende zwei Soldaten und zehn polnische Zwangsarbeiter getötet,
ermordet, hingerichtet wurden. Das
Denkstättenkuratorium zur NS-Dokumentation Oberschwaben berichtet nicht
nur zu dieser Gräueltat der nationalsozialistischen Verblendung,
sondern auch zu zahlreichen anderen Taten, die im Zusammenhang mit dem
dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte geschahen. Bei Klick auf
nachfolgenden Schriftzung gibt es nähere Informationen zum Gedenkstein
Edensbach, der hier abgebildet wird. https://www.dsk-nsdoku-oberschwaben.de/erinnerungswege/landkreis-ravensburg/waldburg-hannober-kriegsverbrechen/
ROHRBACH, Kirchengemeinde Ziegelbach, Seelsorgeeinheit Bad Wurzach, Erinnerung an einen der letzten Kriegstage
Ein
schlichtes Wegkreuz erinnert wenige Meter außerhalb von Rohrbach in
Richtung Eintürnen an einen der letzten Kriegstage in Rohrbach, der als
der "schreckliche Kriegstag am 27. April 1945" bezeichnet wird. Aus den
Annalen des Dorfes ist zu entnehmen, dass nur durch den Mut einiger
weniger Bürger des Dorfes die Katastrophe durch Zerstörung durch
Panzerbeschuss einigermaßen verhindert werden konnte. Einige Granaten ,
allerdings keine Phosphorgeschosse, schlugen dennoch in Rohrbach
ein. Da das Dorf von der SS besetzt war, ließen die französischen
Kampftruppen bekannt geben, dass der Ort am folgenden Tag, also am 28.
April zerstört werde. Daraufhin zog sich dann die SS in der Nach aus
Rohrbach und seiner Umgebung gänzlich zurück, sodass die französischen
Panzereinheiten am Vormittag des 28. April unbehelligt in das Dorf
einrücken konnten. Maschinengewehrgeschosse, die bei der Besetzung in
alle Hecken und Schützengräben gefeuert wurden, um eventuell noch
anwesende deutsche Soldaten zu treffen, richteten nur an sechs Gebäuden
Schäden an. Die Einwohner Rohrbachs haben sich wärend der Besetzung in
ihre Keller geflüchtet.
Quelle: Elmar Scheffold, 50
Jahre danach, 1945 - 1995, Beiträge in der Schwäbischen Zeitung
Leutkirch, Isny, Bad Wurzach, Dezember 1995, Seite 139