Bildstöckle und Flurkreuze in Bad Waldsee und seinen Ortschaften, Teil 2
Ende des 19. Jahrhunderts kam im süddeutschen Raum der Brauch auf, Lourdes-Grotten (auf dieser Seite und auf Seite 5 sind Lourdes-Grotten zu sehen) zu bauen. Diese Form der Volksfrömmigkeit geht auf die Marienerscheinungen von Bernadette Soubirous zurück, die sie im Jahre 1858 hatte. Lourdes wurde später ein bedeutender Wallfahrtsort. Bis heute sind circa 5000 Wunderheilungen überliefert, von denen 58 als echt anerkannt sind. Die Marienstatue ist dabei immer weiß mit einem blauen Umhang und kann leicht als Lourdes-Muttergottes erkannt werden. Häufig ist auch die im Jahre 1933 heilig gesprochene Bernadette Soubirous knieend abgebildet. Die Lourdes-Grotten wurden, gerade in unserer Gegend, nicht selten aus Tuffsteinen gebaut, die von Weissenbronnen herangeschafft wurden. Manche der Lourdes-Grotten wurden sehr imposant gebaut. Die Lourdes-Grotte auf dieser Seite (in Mennisweiler zu finden) ist etwa 2 Meter hoch, die Lourdes-Grotte auf Seite 5 (Kohaus) ist dagegen nur etwa 1,50 Meter hoch. In Amtzell ist eine Lourdes-Grotte zu sehen, die wohl an die 4 Meter hoch ist und für den Schreiber dieser Zeilen und andere zu Kinderzeiten ein beliebtes, allerdings strikt verbotenes, Kletterparadies war.