Wegzeichen, die man nicht übersieht...

Auf dieser Seite werden Wegzeichen vorgestellt, die man eigentlich kaum übersehen kann. Dabei werden Kreuze, Bildstöcke, so etwas wie offene Wegkapellen und anderes mehr zu sehen sein. Wenn möglich, werden zu den Wegzeichen dann auch Informationen gegeben. Diese können gerne ergänzt werden, wenn Eigentümer oder Kenner der Wegzeichen Geschichten zu diesen wissen (Anlass der Aufstellung bzw. Erbauung, Zeit der Aufstellung, Anekdotisches, Legenden zu den Wegzeichen u. v. m.). Wenn mir diese Geschichten dann per E-Mail gbrutscher@gmail.com zukommen, bin ich dafür sehr dankbar. Die Wegzeichen prägen die Landschaft, die Geschichten dazu machen diese noch einmal mehr bedeutsam...

Bad Waldsee, Kreuzigungsgruppe

Baienfurt, Vierheiligenbildstock

beim EGELSEE (zwischen Enzisreute und Baindt), Gut-Betha-Bildstock

Eggmannsried, Bildstock an der Straße nach Haisterkirch

Eintürnen, Tuffsteinbildstock zwischen Arnach und Eintürnen

Karsee-Oberwies, Christkönigssäule




TUFFSTEINBILDSTOCK ZWISCHEN ARNACH UND EINTÜRNEN
47.854, 9.860

Fährt oder geht man von Arnach nach Eintrünen oder in umgekehrter Richtung, kann man jeweils am höchsten Punkt zwischen den beiden Ortschaften einen Tuffsteinbildstock sehen, der an drei verschiedenen Seiten unterschiedliche Bilder aufweist. Die Bilder sind schon ein wenig angeschwärzt, eines, das nach Westen ausgerichtet ist, ist schon fast gänzlich schwarz und damit wohl nur schwer als Bild eines Heiligen zu erkennen. Bei ganz genauem Hinschauen kann man allerdings einige Umrisse bzw. Teile derselben erkennen. Des Bilderrätsels Lösung ist, dass es sich um ein Bild des heiligen Vitus handelt. Dieser ist für die Kirchengemeinde Eintürnen neben dem heiligen Martin, dem Patron der Kirche in Eintürnenberg, der "Vize-Patron", also der zweite Patron. Ob und wann das Bild vielleicht mal wieder erneuert wird, ist derzeit ungewiss. Die Verantwortlichen wissen allerdings ganz bestimmt, dass sie dann den heiligen Vitus, der schon als Jugendlicher unter Kaiser Diokletian vielfache Marter erleiden musste und unter anderem in einen Kessel mit siedendem Öl, Pech oder Harz gestellt wurde, darstellen sollten. Vitus, oftmals auch Veit, Veitl, frz. Guy, genannt wird, gehört zu den 14 Nothelfern, ist unter anderem Patron der Bettnässer (wegen des Kessels, der fälschlich als Nachttopf interpretiert wurde). Er wird zuweilen auch mit Adler, Rabe, Hahn, Löwe oder Wolf dargestellt, fast immer aber als Jugendlicher mit langem Haar, Palme, manchmal auch mit Schwert oder Buch.
Sein Patronat ist fast umfänglich. So haben ihn mehre Städte und Länder zum Patron auserkoren, zudem wird er von Bierbrauern und Winzern, Aposthekern und Bergleuten, Kupfer- und Kesselschmiede verehrt. Des Weiteren gilt er als Patron der Blinden, Taubend und Stummen, der Lahmen und Bucklingen. Er wird als Helfer bei Hunde- oder Schlangenbiss angerufen, bei Blitz, Unwetter und Feuergefahr, zudem bei Besessenheit, Epilepsie und Veitstanz. Und schließlich wird er als Helfer bei der Bewahrung der Keuschheit genannt.
Die anderen Heiligen des dominaten Tuffsteinbildstocks sind der heilige Martin und ein Mariahilf-Bild. Eine Inschrift gibt den bekannten Segenswunsch "Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib" wieder. Als Jahreszahl ist 1745 oder 1746 wiedergegeben. So wurde der Bildstock also aufgestellt, als Wolfgang Amadeus Mozart (* 1756, + 1791) noch gar nicht geboren war.
Das Holzkreuz, das in unmittelbarer Nähe des Bildstocks steht und quasi sich in Richtung Eintürnenberg "verneigt", wird als "Demuts-Kreuz" bezeichnet.

Eintuernen Tuffsteinbildstock Eintuernen Tuffsteinbildstock, Maria-Hilf-Bild Eintuernen Tuffsteinbildstock, Maria-Hilf-Bild Eintuernen Tuffsteinbildstock, Bild St. Martin Eintuernen Tuffsteinbildstock, Bild St. Vitus Eintuernen Tuffsteinbildstock



KREUZIGUNGSGRUPPE IN BAD WALDSEE AN DER STRAßE VON DER STADT IN RICHTUNG FRAUENBERGKAPELLE

Die Kreuzigungsgruppe an der Frauenbergstraße, wenige Meter von der Frauenbergkapelle Bad Waldsee entfernt, hat schon fast den Charakter einer offenen Wegkapelle. Jedenfalls ist diese Gruppe mit dem gekreuzigten Jesus und Maria und Johannes Evg. unübersehbar und weist auf die Bedeutung des Bereichs um die Frauenbergkapelle hin. An der Frauenbergkapelle endet nämlich auch noch ein Kreuzweg, der in der Steinacher Straße (östlich des Eugen-Bolz-Kindergartens) beginnt. Allerdings sind die Plexiglasscheiben, die die Kreuzwegbilder schützen sollen, derzeit so mit Farbe besprüht, dass der eigentlich sehr schöne Kreuzweg mit gerade als kleine Kunstwerke zu bezeichnenden Stationsbildstöcken momentan wenig würdevoll erscheint.

Kreuzigungsgruppe Bad Waldsee Kreuzigungsgruppe Bad Waldsee Kreuzigungsgruppe Bad Waldsee



BILDSTOCK AN DER STRAßE VON HAISTERKIRCH NACH EGGMANNGSRIED
47.948, 9.843

An der Straße von Haisterkirch nach Eggmannsried, dort wo derzeit (Winter 2023) gerade ein Radweg im Entstehen ist, ist circa 300 Meter vor Eggmannsried auf der linken Straßenseite ein großer Bildstock zu sehen. Dieser war lange Zeit ohne eine Heiligenfigur oder ein Kreuz und damit quasi "unbewohnt". Nachdem der Webmaster dieser Homepage einen circa 40 cm großen Christophorus aus Epoxidharz irgendwie in seinem Bestand hatte, kam diese Figur quasi als Gast in den verwaisten Bildstock. Christophorus, der als Patron derer, die unterwegs sind, vor einigen Jahren "rehabilitiert" wurde, blickt seither hoffentlich aufmerksam auf die Autofahrerinnen und Autofahrer wie auch auf die übrigen Verkehrsteilnehmer.
Allerdings, so ist leicht zu erkennen, ist der Christophorus trotz seiner beachtlichen Größe für den imposanten Bildstock etwas zu klein, was darauf schließen lässt, dass an dieser Stelle einstmals eine deutlich großere Figur stand. Vielleicht ist diese ja noch vorhanden, vielleicht wird diese gerade renoviert, vielleicht wurde diese allerdings auch entwendet. Jedenfalls bleibt zu hoffen, dass der Bildstock mit der Vollendung des Radwegs nicht nur vielleicht die ursprüngliche Figur wieder zurückerhält, sondern auch mit neuem Anstrich dann wieder die Landschaft deutlich sichtbar prägt.

Bildstock bei Eggmannsried Bildstock bei Eggmannsried Bildstock bei Eggmannsried Bildstock bei Eggmannsried



Vierheiligen-Bildstock in Baienfurt
47.830, 9.637

In Baienfurt an der Kreuzung der Mochenwangener Straße / Straße zum Rainhof ist ein neu renovierter Bildstock in strahlend weißer Farbe zu sehen. Der deutlich über 2 Meter hohe Bildstock zeigt Gemälde (vermutlich Holztafeln) von vier Heiligen, die im Oberland große Verehrung erfahren. Der arg verwahrloste Bildstock wurde auf Initiative von Irmgard Schwarzat aus Baienfurt durch die Gemeinde Baienfurt renoviert. Die Bemalung der Tafeln, auf denen nichts mehr zu erkennen war, übernahm Annette Stacheder, Jahrgang 1963, die nach einer Ausbildung zur Kirchenrestauratorin, seit 1995 als freie Künstlerin und Restauratorin arbeitet. Ihr Atelier befindet sich seit 2011 in Weingarten.
Die vier Tafeln zeigen den heiligen Wendelin, der im 6. Jhd. als fränkischer Einsiedler oder Mönch in den Vogesen und in der Nähe des heutigen St. Wendel bei Trier lebte. Sein Gedenktag ist der 20. Oktober. Er wird vor allem als Patron der Hirten und Herden verehrt. Auf dem Gemälde liegt eine Krone zu seinen Füßen, die darauf hinweist, dass er ein iroschottischer Königssohn gewesen sein soll, der auf sein Erbe verzichtete und dafür das Leben in Armut und Gebet wählte. Der Bildnische mit dem heiligen Wendelin gegenüber ist der hl. Martin, der Patron der Diözese Rottenburg-Stuttgart und Patron der Basilika Weingarten in der bekannten Szene der Mantelteilung zu sehen. Der spätere Bischof Martin von Tours lebte im 4. Jhd., geboren in Szombathely (Ungarn), auf einer Seelsorgeereise verstorben. Die berühmte Szene der Mantelteilung am Stadttor von Amiens zeigt ihn noch als römischer Legionär. Sein Gedenktag ist der 11. November. Er gilt als einer des volkstümlichsten Heiligen. Lokalen Bezug in die Region Oberschwaben haben die selige Gute Beth von Reute und der heilige Bischof Konrad von Konstanz, die auch noch zu sehen sind. Die Gute Beth gilt als eine der großen Mystikergestalten des ausgehenden Mittelalters. Sie wurde im Jahr 1386 in Waldsee geboren und starb am 25. November (ihr Gedenktag) im Jahr 1420 in Reute (heutiges Kloster Reute). Auf dem Gemälde ist sie im Habit der Franziskanerinnen betend mit einem Kruzifix im Arm dargestellt. Der Überlieferung nach wurde sie stigmatisiert, was die Wundmale an ihren Händen zeigen. Zudem ist die Dornenkrone, die auf dem Bild zu sehen ist, ein Attribut, dass sie eindeutig als Gute Beth zu erkennen gibt. Schließlich ist noch der heilige Bischof Konrad von Konstanz abgebildet. Sein ihm eigenes Attribut, also das Kennzeichen, das ihn als Konrad von Konstanz ausweist, ist der Kelche mit der Spinne, die er der Überlieferung nach geschluckt haben soll. Die Spinne galt ursprünglich als giftig, konnte ihm aber nichts anhaben und kroch beim Mittagsmahl wieder aus seinem Mund heraus. So jedenfalls die Legende. Konrad lebte im 10. Jhd., war Sohn des Grafen von Altdorf (heute Weingarten) und wurde 934 von Bischof Ulrich von Augsburg zum Bischof von Konstanz geweiht. Er starb 975, sein Gedenktag ist der 26. November.
Übrigens: Wenn immer wieder darüber diskutiert wird, welcher Heilige denn als Patron für das Dekanat Allgäu-Oberschwaben vorstellbar wäre, sind es neben Martin (der eher als Außenseiter gilt) die selige Gute Beth oder der hl. Bischof Konrad.
Die Pflege der sehr schön gestalteten Anlage des Bildstocks hat im Übrigen Frau Irmgard Schwarzat übernommen, die sich, wie oben angedeutet, eben schon um die Renovierung des Bildstocks verdient gemacht hat.

Bildstock Baienfurt Bildstock Baienfurt Bildstock Baienfurt Bildstock Baienfurt Bildstock Baienfurt Bildstock Baienfurt



Christkönigsberg oberhalb von Karsee
47.743, 9.796

Unvergessliche Erlebnisse in der Schulzeit waren und sind seit jeher die Klassenausflüge. So weiß ich noch gut, dass wir im Jahre 1963 unseren ersten Ausflug von Amtzell zu Fuß aus nach Pfärrich unternommen haben. Im zweiten Schuljahr ging es nach Waldburg auf die Burg, circa 7 Kilometer von Amtzell entfernt, selbstverständlich auch zu Fuß. In der dritten Klasse war unser Pilgerziel dann der Christkönigsberg oberhalb von Karsee. Seinerzeit war ich als damals 8-jähriger Bub etwas enttäuscht vom Ziel, nicht aber von der Wanderung. Heute bin ich, auch nach den Informationen, die es im Zusammenhang mit dem Christkönigsberg gibt, von diesem ganz besonderen Ort sehr angetan. Die Informationen, auch die technischen Daten, konnte ich einer Homepage über Burgen in und  um Wangen entnehmen. Die Internetadresse ist unten aufgeführt. Demnach stammt der Entwurf für die Christkönigsstele von Professor Theodorf Schnell d. J. (* 1870, + 1938) aus Ravensburg, der unter anderem auch in den Pfarrkirchen Pfärrich, Mochenwangen, Wangen im Allgäu usw. gearbeitet hat. Das Denkmal ist acht Meter hoch, ganz oben mit einer lebensgroßen Christusfigur. Die 20 Zentner schwere Säule steht auf einem 5 Meter tiefen Fundament. Das "Material" ist Keupersandstein aus der Würzburger Gegend. Gefertigt wurde die Säule von der Firma Aloys Joser aus Leutkirch, die  Vergoldung der Schriften hat Malermeister Benedikt Peter aus Riefen vorgenommen. Der Platz für die  Säule wurde von Alois Moosmann zur Verfügung gestellt. Eine Informationstafel auf dem Berg gibt allerdings die eine oder andere Zusatzinfomation und Andersinformation an. So ist die Stele 1982 renoviert worden. Das Gewicht wird allerdings, was wohl eher stimmt, nicht mit 20 Zentnern, sondern mit 10 Tonnen angegeben (1 Kubikmeter Beton bzw. Sandstein wiegt circa 2.300 Kilogramm, also circa 2,3 Tonnen), die Höhe soll nach Angaben auf der Tafel 5 Meter betragen.
Die Säule wurde auf Anregung des damaligen Pfarrers Anton Schips, der sogar die Planung und Bauleitung übernahm, von der Pfarrei Karsee "als sichtbares Zeichen für Christus den König und Beherrscher der Völker" erbaut, wie es auf der o. a. Homepage nachzulesen ist. Am 23. Mai 1937 wurde die Säule feierlich eingeweiht, was, wie es weiter auf besagter Homepage steht, "in der Zeit des Nationalsozialismus mit dem alles beherrschenden Führerkult ein durchaus mutiges und gewagtes Signal war".
Auf der Rückseite der Säule befindet sich eine Erinnerung an Schwester Meinrada Peter, die Tochter der Stifterfamilie aus Oberwies, die auf der Fahrt in die Mission verstarb. Auf der Tafel ist folgendes zu lesen: "... geboren 1911 zu Oberwies, begraben 1935 im Ozean."
Mittlerweile sind auf dem Rundplatz des Christkönigsbergs in Oberwies auch andere "Wegzeichen" zu entdecken. So steht, schon fast etwas zugewachsen, ein kleiner hölzerner Bildstock mit einem Bild der "Schönstatt-Madonna", die stets als "MTA", also "Mater Ter Admirabilis" oder dreifach wunderbare Mutter bezeichnet wird.
Zudem ist eine bewusst dem Rost ausgesetze Würdigung der Heilig-Blut-Reliquie von Weingarten von der Blutreitergruppe Amtzell aufgestellt worden. Des Weiteren lässt sich "zu Füßen" der Säule eine Votivtafel aus Stein erkennen, auf der ein oder eine "F. X. J." sich für die "wunderbare Hilfe des Christkönigs anno 1946" bedankt. Nach Kriegsende fand auf den Christkönigsberg eine Wallfahrt mit mehr als 2.500 Pilgern statt. Gewöhnlich wird hier noch immer einmal im Jahr eine Bergmesse gehalten.
Der Christkönigsberg ist also nicht nur wegen der exponierten Lage und der fantastischen Aussicht auf Karsee und die Alpen (mit Panoramatafel!) ein ganz besonderer Kraftort, sondern auch wegen dessen Ausstattung und vielleicht sogar wegen der Allee aus sieben Linden und sieben Kastanien, die auf den 687 Meter hohen Berg führt. Ein wohl nur temporäres Schild lädt gar zum Umarmen eines oder vielleicht gar mehrere Bäume ein. Wer's mag...
Quellen:
https://burgen.wangen.de/burg/karsee#a2
https://karsee.de/kultur/christkoenigsberg/?L=0

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Gut-Betha-Bildstock zwischen Enzisreute und Baindt (unmittelbar beim EGELSEE)
47.865, 9.683

Ein auffallend großer Bildstock, vermutlich ca. 4,5 m hoch, ist links der B 30 von Enzisreute Richtung Ravensburg, zu sehen. Dieser steht an der Stelle schon seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, war zwischenzeitlich allerdings auch schon mal reichlich überwuchert und wurde im Jahre 2002 saniert und mit einer Replik der im Jahre 1967 nach Reute verbrachten ursprünglichen Holzfigur, wohl aus dem 16. Jahrhundert, ausgestattet. Die neue Figur hat Stuckateurmeister Reinhold Lombacher aus Mennisweiler nach dem Vorbild der Holzfigur geschaffen. Gefasst wurde diese von Restaurator Erwin Roth aus Ausnang. Im Mai 2005 segnete Dekan Heinz Leuze die Figur und den Bildstock. Eigentümer des imposanten "Bildstöckles" ist die Staatliche Forstverwaltung, die  auch die ursprüngliche Figur dem Kloster Reute als Dauerleihgabe überlassen hat. Der damalige Straßenbauamtschef Franz Zembrot und Forstdirektor Gerhard Maluck hatten wesentlichen Anteil daran, dass der Bildstock nicht nur saniert wurde, sondern auch dass die erforderliche Stumme für die Replik der Gut-Betha-Statue zusammenkam. Dabei haben sich tatsächlich mehrere Behörden und Privatpersonen finanziell eingebracht, um den Grundstock von 500 Euro, der als Sonderpreis "Kleindenkmale" vom Schwäbischen Heimatbund im Jahre 2002 den Verantwortlichen verliehen wurde, entsprechend aufzustocken.
Allerdings ist man auf der Straße, der B 30, die nach wenigen Meter in beide Richtungen zweispurig ausgebaut ist, meistens schon so schnell unterwegs, dass ein Blick auf die Figur der Guten Beth von Reute gar nicht mehr zu erhaschen ist. Zudem gibt es dort keine Parkmöglichkeit neben der Straße, sodass der Bildstock am ehesten per Rad, zu Fuß oder auf Nebenwegen aus Richtung Baindt zu entdecken ist. Aber die "Anstrengung" lohnt sich. In der vergitterten Nische des Bildstocks ist, in einer Höhe, die deutlich über 2 m liegt, die wohl älteste Darstellung der Guten Beth (um 1600), allerdings in einer Kopie, zu sehen. Das Original steht in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Reute.
Die jetzige Figur in dem im Jahre 2004
Die Gute Beth, mit bürgerlichem Namen Elisabeth Achler, wurde am 13. November 1386 im damaligen Waldsee (das Bad zum Ortsnamen kam erst 1956 hinzu) geboren. Sie zog, auf Anraten ihres geistlichen Begleiters, Propst Kügelin, mit vier Frauen als 17-Jährige im Jahre 1403 in eine neu erbaute Klause in Reute, womit sie quasi als Begründerin des Klosters Reute gilt. Von ihr wird berichtet, dass sie sich schon in jugendlichem Altar für die Armen der Stadt einsetzte, dass sie in der Abgeschiedenheit und Einsamkeit von Reute in der Gemeinschaft mit ihren Begleiterinnen in Meditation und Arbeit gelebt haben soll. Von ihr wird berichtet, dass sie die Stelle anzeigt, wo man nach Wasser graben solle (der Gut-Beth-Brunnen läuft noch heute), sie soll 12 Jahre lang nur von der Eucharistie gelebt haben und als Zeichen der beonderen Auserwähltheit die Wundmale Jesu empfangen haben, die an den Händen auch auf der Figur des Gut-Betha-Bildstocks zu sehen sind. Sie starb an ihrem Geburtstag im Jahre 1420, also im Alter von 34 Jahren oder 2 x 17 Jahre vor dem Leben in Abgeschiedenheit und nach dem Umzug nach Reute. Von ihr wird berichtete, dass sie - in Sorge um die Einheit der Kirche im 15. Jahrhundert - um diese Einheit gebetet habe und Mut machte und voraussah, dass am Martinstag, also dem 11. November 1417 ein neuer Papst Martin V gewählt werde, der die Einheit der Kirche wieder herstellen sollte. Die Gute Beth wurde 1766 von Papst Clemens XIII selig gesprochen.
Die Darstellung der Guten-Beth-Statue ist übrigens klassisch: Im Ordensgewand, mit gütigem, in Meditation versenktem Blick, mit einer Dornenkrone bekrönt, das Kreuz Christi in der Hand haltend, mit den Wundmalen an den Händen und einem Rosenkranz am Zingulum ihres Ordensgewands. Mit diesen Attributen ist auch schon sehr viel über ihre Vita angezeigt.
Ein Gebet zur Guten Beth gibt es per Klick auf nachfolgenden Schriftzug. GEBET ZUR GUTEN BETH
Quellen:
https://www.kloster-reute.de/bei-uns-zu-gast/wallfahrten-zur-guten-beth/die-gute-beth, entnommen: 20.03.2023
Artikel in der Schwäbischen Zeitung, Lokalausgabe Bad Waldsee: "Die Gute Beth wacht über Mensch und Verkehr" von Dagmar Brauchle, 9. Mai 2005 Kreisrundschau

Gute-Beth-Bildstock beim Egelsee Gute-Beth-Bildstock beim Egelsee Gute-Beth-Bildstock beim Egelsee Gute-Beth-Bildstock beim Egelsee Gute-Beth-Bildstock beim Egelsee


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