Wegzeichen, Wegkreuze, Bildstöcke ...

Auf dieser Seite werden Wegzeichen, Wegkreuze, Feldkreuze, Bildstöcke abgebildet, die in verschiedenen Kirchengemeinden angetroffen werden. Die Dokumentation ist dabei ein fortlaufender Prozess. Oftmals sind es Vorträge, die mich in Kirchengemeinden bringen, deren sakrale Kleindenkmale mir zunächst unbekannt sind. Die Anfrage zu einem Vortrag verstehe ich dabei zugleich als Auftrag, etwas dazu zu sagen, inwieweit die Landschaft, die Stadt, die Ortschaft jeweils auch durch sakrale Kleindenkmale geprägt ist. Wenn ich dabei, wie nicht anders zu erwarten, längst nicht alle Wegzeichen erfasse, hat sich stets ergeben, dass bei den Vorträgen weitere Hinweise eingebracht werden. Nicht immer kann ich diesen in Gänze nachkommen...
Die Zahlenangabe unter der jeweiligen Bezeichnung des Wegzeichensverweist (ungefähr) auf den Standort. Per Klick auf die beiden Koordinaten kann also der Standort in Google Maps einigermaßen angegeben werden.

Baindt, Kirchengemeinde St. Johannes Baptist

Bodnegg, Kirchengemeinde St.  Ulrich und Magnus

Deuchelried, Kirchengemeinde St. Peter

Haisterkirch, Kirchengemeinde St. Johannes Baptist



Wegzeichen in der Kirchengemeinde St. Petrus, Deuchelried, Stadt Wangen im Allgäu


Pfarrkirche St. Peter, Deuchelried


Eine kleine Ausstellung bei der Landesgartenschau 2024 in Wangen im Allgäu

Im Garten der Kirchen bei der Landesgartenschau 2024 in Wangen im Allgäu gibt oder, wenn diese Zeilen erst nach Oktober 2024 gelesen werden, gab es eine kleine Ausstellung zu "Wegzeichen, Glaubenszeichen, Lebenszeichen. Religiöse Kleindenkmäler" von Deuchelried. Unten stehend sind drei Fotos von dieser Ausstellung zu sehen, die u. a. eine Karte mit den ´35 Wegzeichen von Deuchelried zeigen. Auf dieser Homepage sind ca. 30 solcher Wegzeichen aufgeführt. Bei einigen wenigen wurde textlich etwas ergänzt, das aus den Informationen einer Tafel bei der Landesgartenschau stammt. Die Karte und die Informationen zu "Wegzeichen. Glaubenszeichen. Lebenszeichen." sind vom Kirchengemeinderat Deuchelried erstellt worden und auf der Landesgartenschau vorgestellt worden. Die Dokimentation und topographische Verortung auf der Karte haben Firmlinge in einem Projekt schon vor geraumer Zeit erstellt.

Wegzeichen Deuchelried Wegzeichen Deuchelried Wegzeichen Deuchelried



Wegkreuz, geschmiedet (im Dorf)

47.693, 9.855

Ein außergewöhnlich reich verziertes Schmiedekreuz steht an einer Weggabelung im Ort Deuchelried. Das Kreuz ohne den Christuskorpus weist allerlei Rankwerk, Rosen, Sonnenblumen, Knospen, Blätter und gar Akanthusranken auf, die vornehmlich in der Zeit des Barock als beliebtes Ornament und Symbol für Ewigkeit, Auferstehung und ewiges Leben waren. Botanisch handelt es sich um eine Distel des Mittelmeerraums. Die besondere Blattgestalt findet sich vielfach auch an korinthischen Kapitellen.
Wegkreuz Deuchelried Wegkreuz Deuchelried Wegkreuz Deuchelried



Bronzekruzifix an der Südaußenwand der Kirche und an der Aussegnungshalle

47.692, 9.853 (Aussegnungshalle)

Gewöhnlich werden in der Reihe der Wegzeichen diejenigen in und an der Kirche oder auf dem Friedhof nicht genannt. Nachdem aber gleich zwei aus Bronze gegossene Kruzifixe, also Kreuze mit Christuskorpus, in unmittelbarer räumlicher Nachbarschaft in Deuchelried zu sehen sind, sollen diese auch an dieser Stelle abgebildet werden. Es handelt sich jeweils um Werke des bekannten Ravensburger Künstlers Josef Henger (* 1931, + 2020), der für viele Kirchen, nicht nur im Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Werke entweder in Stein oder Bronze gearbeitet hat. So ist auch die Ausstattung in der Deuchelrieder Kirche (u. a. Altar und Ambo) von ihm. Wenngleich Josef Henger auch schon einmal als "letzter Barockkünstler Oberschwabens" bezeichnet wurde, zeigen viele seiner Werke doch expressionistische Züge, so auch die beiden hier abgebildeten Kreuze.
Deuchelried, Kruzifix an der Außenwand der Kirche Deuchelried, Kruzifix an der Außenwand der Kirche Deuchelried, Kruzifix an der Außenwand der Kirche

Deuchelried, Kruzifix an der Außenwand der Kirche Deuchelried, Kruzifix an der Außenwand der Kirche Deuchelried, Kruzifix an der Außenwand der Kirche



Bildstock mit Herz-Jesu-Figur

47.693, 9.862

Ein klassischer Bildstock, ein "Bildstöckle", wie wir im Oberland diese Form der sakralen Kleindenkmale bezeichnen, liegt in Richtung Watt. Der weiß angestrichene Bildstock mit der Herz-Jesu-Figur in einer blau gestrichenen, verglasten Nische trägt die Aufschrift "Gott segne unsere Fluren und unsere mühevolle Arbeit. Vater unser". Wie sehr der Bildstock gepflegt wird,  erkennt man an den Nadelholzzweigen in der Vase und an den Tonmedailllons, die die Häupter von Jesus und Maria zeigen. Das Foto, das die Figur Jesu etwas verzerrt zeigt, wurde durch Anlegen des Smartphones an die Scheibe aufgenommen.

Bildstock in Deuchelried Bildstock in Deuchelried Bildstock in Deuchelried Bildstock in Deuchelried Bildstock in Deuchelried Bildstock in Deuchelried



Wegkreuz in Wohnried, eingerahmt von Thujabäumen

47.692, 9.873

Das Wegkreuz in Wohnried wurde, so hat mir der Besitzer desselben erklärt, quasi aus Dankbarkeit für die Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft von seinem Vater in Auftrag gegeben bzw. aufgestellt. Das Wegkreuz ist gewiss eine Einzelanfertigung, weil dieses neben dem vielfach anzutreffenden  Stoßgebet "Gelobt sei Jesus Christus" auch eine mit Rosen umkränzte Maria zeigt, die wohl auf die nahegelegene Kapelle "Maria im Rosenhag" im Weiler Bach hinweist. Die Rose ist ein sehr häufig anzutreffendes und beliebtes Mariensymbol, was vermutlich auch mit dem Rosenkranz zu tun hat. Das Rosenkranzgebet hat seit der Seelschlacht bei Lepanto im Jahre 1571, bei der die Christen das Osmanische Reich besiegten, und dem daraufhin eingeführten Fest "Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz" sehr an Bedeutung gewonnen.

Wegkreuz in Wohnried Wegkreuz in Wohnried Wegkreuz in Wohnried Wegkreuz in Wohnried Wegkreuz in Wohnried



Wegkreuz in Breiten

47.694, 9.880

In einem Eisenhag, auf einem Steinsockel mit der Inschrift: "Heiliges Kreuz sei uns gegrüßt, unsere einzige Hoffnung" und dem Stoßgebet "Mein Jesus Barmherzigkeit" steht das Gußeisenkreuz mit einem goldfarbenen Christuskorpus an der scharf nach rechts abbiegenden Straße in Breiten. Auffallend an diesem Kreuz ist die Figur, die am Fuße des Kreuzesstamms, ebenfalls in goldener Farbe dargestellt wird. Die Figur hält in der rechten Hand ein Kreuz, in der linken einen Kelch. Vermutlich ist damit quasi der doppelte Johannes abgebildet. Das Kreuz, meistens mit einem Spruchband, ist das Attribut des Sommer-Hannes, also Johannes des Täufers (Gedenktag: 24. Juni, ein halbes Jahr vor Heiligabend!). Der Kelch, meistens mit einer Spinne bzw. einem Wurm über dem Kelch, ist eines der Attribute des Winter-Hannes, nämlich Johannes des Evangelisten bzw. des Apostels Johannes, dessen Gedenktag zwei Tage nach Weihnachten, nämlich am 27. Dezember gefeiert wird. Eine geschickte Darstellung, die die Fürsprache der beiden heiligen Johannes fast schon sichert!

Wegkreuz in Breiten Wegkreuz in Breiten Wegkreuz in Breiten Wegkreuz in Breiten Wegkreuz in Breiten



Hochkreuz in Watt
47.689, 9.881

Ein in der Klassifizierung der Wegkreuze als "Hochkreuz" bezeichnetes Kruzifix mit einem Wetterdach ist in Watt, ganz in der Nähe der dortigen Zimmerei anzutreffen. Dabei ist vor allem der meisterhaft geschnitzte Christuskörper beachtenswert. Zudem scheint das Kreuz quasi an einem der höchsten Punkte der Kirchengemeinde Deuchelried zu thronen. Der Lendenschurz des Gekreuzigten sieht so aus, als würde dieser aufgrund des hier vermutlich des öfteren vorkommenden kräftigen Windes, aufgebläht werden.
"Das ca. 5 Meter hohe Kreuz wurde im Jahr 1910 aufgestellt. Der Anlass war der Tod eines Familienmitglieds und ein tödlicher Arbeitsunfall auf dem Holzplatz des dortigen Sägewerkes. Im Jahr 2000 wurde ein neuer, im barocken Stil geschnitzter Christus angebracht." (Infotafel bei der Landesgartenschau 2024 im Garten der Kirchen in Wangen i. Allg.)

Hochkreuz in Watt Hochkreuz in Watt Hochkreuz in Watt Hochkreuz in Watt



Kleines Holzkreuz in Haldenberg

47.691, 9.808

In Deuchelried, so scheint es, gibt es fast keinen Hof, der nicht unter dem Schutz eines Kreuzes oder eines Bildstocks mit einer Heiligenfigur, Maria oder Jesus Christus, steht. So auch im Weiler Haldenberg, an dessen Zufahrt ein kleines, schon etwas verwittertes Holkreuz mit einem ebenfalls aus Holz geschnitzten Christuskorpus, geschützt durch ein Wetterdach, zu sehen ist.

Holzkreuz in Haldenberg Holzkreuz in Haldenberg Holzkreuz in Haldenberg



Schon etwas versteckt im Nadelbaum, Kruzifix in Gerazreute
47.688, 9.898

Das Kreuz an der Abzweigung nach Gerazreute ist viel zu schön, als dass es sich unter den Zweigen der beiden Nadelbäume verstecken müsste. Auch dieses Kreuz ist mit einem - gar mit Blech noch besser geschützten - Wetterdach, ausgestattet. Der etwas gedrungen wirkende Christuskorpus ist mit einem goldenen Lendentuch bekleidet. Die Inschrift "INRI", also "Jesus von Nazareth Rex (=König) der Juden" ist über dem Kopf Christi angebracht. Am unteren Ende des Kreuzesstamms fordert eine Schrifttafel zum Gebet und Innehalten auf. "Gelobt sei Jesus Christus" und "Vater unser..." steht da geschrieben, was gewiss nicht nur zum Nachdenken, sondern auch zum Weiterbeten anhält.

Wegkreuz bei Gerazreute Wegkreuz bei Gerazreute Wegkreuz bei Gerazreute Wegkreuz bei Gerazreute



Wegkreuz im Hag in Röckenberg
47.712, 9.876

Das Wegkreuz in Röckenberg trägt die Aufschrift "Im Kreuz ist Heil 1873" auf dem Steinsockel, auf dem das gusseiserne Kreuz mit den Dreipass-Kreuzbalkenenden steht. Es wird von zwei schon sehr alten Bäumen begrenzt. Das Material des Sockels ist Tuffstein. Es gibt ja tatsächlich ganz verschiedene Darstellungen des Christuskorpus. Das Wegkreuz zeigt den gekreuzigten Jesus, der sein Haupt zu keiner Seite geneigt hat. Auch die Beine sind nicht überkreuz gestellt. Es scheint so, als dass der Korpus vielleicht sogar erst später an das gusseiserne Kreuz, das auch als "Kleeblattkreuz" bezeichnet wird, kam, weil die Hände am Querbalken nicht ganz auf gleicher Höhe an beiden Seiten angebracht sind.

Deuchelried, Wegkreuz, Röckenberg Deuchelried, Wegkreuz, Röckenberg Deuchelried, Wegkreuz, Röckenberg Deuchelried, Wegkreuz, Röckenberg



Wegkreuz mit Dächle beim Vereinshaus Schützenverein Gießen
47.685, 9.895

Ein reich an den Kreuzbalkenenden und am "Schnittpunkt" des Längs- und Querbalkens ornamentiertes Metallkreuz mit einem runden Schutzdächle steht auf einem Findling in der Nähe des Vereinshauses des Gießener Schützenvereins. Die Tafel war ursprünglich mit der Bitte "Gott schütze unsere Fluren" beschrieben. Mittlerweile sind die Buchstaben etwas verblasst oder gar unleserlich, so bleibt etwa von den Fluren nur das Fl.... Und auch das "schütze" ist nur noch zu erahnen. Dennoch ist das Kreuz ein wahrer Hingucker in der wunderschönen Landschaft in und um Deuchelried.


Wegkreuz beim Vereinshaus des Gießener Schützenvereins Wegkreuz beim Vereinshaus des Gießener Schützenvereins Wegkreuz beim Vereinshaus des Gießener Schützenvereins Wegkreuz beim Vereinshaus des Gießener Schützenvereins



Holzkreuz mit Armbandage zwischen Gießen und Wangen an der K8044
47.676, 9.877

Wie so häufig steht auch dieses Flurkreuz bzw. Wegkreuz vor oder zwischen einer Baumgruppe. Das Kreuz mit dem Christuskorpus selbst ist aus Holz, geschützt durch ein Wetterdach, aber dennoch schon einigermaßen verwittert. Offensichtlich ist der linke Arm Jesu schon beschädigt worden, jedenfalls scheint es so, dass eine Armbinde diesen mit dem Körper zusammenhält. Aber, auch dieses Kreuz zeigt, es gibt Menschen, die sich um das sakrale Kleindenkmal bemühen.
Das Kreuz liegt im Übrigen vermutlich schon außerhalb der Grenzen der Pfarrgemeinde Deuchelried.


Holzkreuz mit Armbandage Holzkreuz mit Armbandage Holzkreuz mit Armbandage



Wegkreuz in Schieflage an der Straße von Gießen nach Wangen
47.681, 9.893

Ein Metallkreuz in Schieflage, vermutlich durch einen heftigen Stoß durch ein Fahrzeug verursacht und nur notdürftig repariert, liegt an der K8044, wenn man von Gießen Richtung Wangen fährt, auf der linken Seite. Auch solche Situationen sieht man immer wieder in unserer schönen Allgäulandschaft. Hier kann aber immerhin festgestellt werden, dass es den Besitzern des Kreuzes doch wichtig war, dieses wenigstens provisorisch zu sichern. In anderen Fällen wurden beschädigte Kreuze oder Bildstöcke oder solche, die Straßentrassen "im Wege standen" einfach auch zerstört und entfernt. Auch dieses Wegkreuz liegt wohl außerhalb der Deuchelrieder Pfarreigrenzen.

Wegkreuz in Schieflage Wegkreuz in Schieflage Wegkreuz in Schieflage



Wegkreuz an der Straße nach Köhlberg

47.703, 9.896

Der Christuskorpus am Wegkreuz an der Straße nach Köhlberg, wenige Meter südwestlich von Zurwies, ist mit dem in Röckenberg identisch, allerdings weist der Köhlberger Christuskorpus eine andere Bemalung auf. Zudem ist das gegossene Kreuz etwas schlichter. Dafür ist der Sockel aufwändiger bearbeitet worden. Zudem hat dieses Wegkreuz eine eiserne INRI-Tafel und einen Sockel für die Füße des Gekreuzigsten. Beide Wegkreuze sind gewiss aus einem Katalog zusammengestellt worden, den etwa die Eisengießerei Schussenried Ende des 19. Jahrhunderts auflegte. Gerade in dieser Zeit sind, auch in Deuchelried, außergewöhnlich viele Wegkreuze aufgerichtet worden.

Wegkreuz an der Straße nach Köhlberg Wegkreuz an der Straße nach Köhlberg Wegkreuz an der Straße nach Köhlberg



Ein ganz besonderes Arma-Christi-Kreuz am Riedhof aus dem Jahr 1878
47.695, 9.860

Hölzerne Arma-Christi-Kreuze gibt es in unserer Region äußerst selten und wenn, dann sind diese zumeist an Wohnhäusern oder an einem Stadel eines Bauernhofs angebracht, weil sie so vor Verwitterung einigermaßen geschützt sind. So ist das Arma-Christi-Kreuz am Riedhof nicht nur aufgrund dessen Material sehr außergewöhnlich. Viel mehr beeindruckt allerdings der Grund, der auf einer Tafel am Kreuz genannt wird, warum das Arma-Christi-Kreuz aufgestellt wurde. Ein Ort zum Innehalten, zum Nachdenken, gar zum Gebet. Der Altbauer vom Riedhof mit dem Vornamen Hansjörg (Hans ist die Kurzform von Johannes bzw. Johann und Jörg die von Georg), der bzw. seine Frau wohl irgendwie mit der Familie des überlebenden Jungen Johann Georg verwandt ist, ist reichlich mit Humor gesegnet. Auf die Frage, warum vor kurzem das Kreuz nach einer Renovation auch näher zum Hof aufgestellt wurde, antwortet er mit einem Augenzwinkern: "Dann hon i nimme so weit zum Giaßa".

Arma-Christi-Kreuz am Riedhof Arma-Christi-Kreuz am Riedhof Arma-Christi-Kreuz am Riedhof Arma-Christi-Kreuz am Riedhof Arma-Christi-Kreuz am Riedhof



Wegkreuz mit Akanthusranken am Steibisberger Weg in Oflings
47.706, 9.850

Ein weiteres Wegkreuz, das gegossen ist und dessen Aufstellung wohl um 1900 zu datieren ist, ist das mit Akanthusranken geschmückte Kreuz am Steibisberger Weg. Akanthus, eine Distel aus dem Mittelmeer, steht als Symbol für Unsterblichkeit und ewiges Leben und war schon seit dem 5. Jhd. v. Chr. ein häufig verwendetes Blattornament. In unserer Gegend ist das Motiv vornehmlich in der Zeit des Barock vielfach an Altären, aber etwa auch an den Wangen von Kirchenbänken, zu sehen. Klassisch wurde das Akanthusblatt auch für korinthische Kapitelle verwendet.

Kreuz beim Haus Oflings 3 Kreuz beim Haus Oflings 3 Wegkreuz am Steibisberger Weg Wegkreuz am Steibisberger Weg Wegkreuz am Steibisberger Weg Wegkreuz am Steibisberger Weg



Gusseisernes Kreuz mit Jugendstilmotiven in Oflings
47.713, 9.856

Das auf einem fast dreieckigen Findling aufgerichtete schwarze Kreuz mit goldfarbenem Christuskorpus und goldfarbenen Jugendstilmotiven (Engelchen, sitzend, knieend mit Kelch und Lorbeerkranz, Blumenmotiven) wurde vermutlich, wie zahlreiche andere Wegkreuze auch, um 1900 aufgestellt und ist somit gewiss noch älter als das Wagengestellt rechts neben dem Thuja-Baum.

Kreuz in Oflings Kreuz in Oflings Kreuz in Oflings Kreuz in Oflings



Bildstock "Maria mit Kind" in Oflings, aber schon über der Bahnlinie
47.708, 9.845

Ein schöner, reich beschrifteter Marienbildstock befindet sich bei Oflings, schon über der Bahnlinie, wenn man Richtung Wangen durch den Wald bei Beutelsau fährt. Der Bildstock steht an der Abzweigung einer Nebenstraße zu einem schön gelegenen Hof. Die Aufschrift macht deutlich, dass der, die oder die Familie, die den Bildstock beauftragt oder selbst hergestellt hat (dann muss es aber ein Steinmetz sein), tief gläubig war oder ist. "GOTTES PLÄNE SIND LIEBESPLÄNE" steht da, das Relief der Muttergottes mit Kind umrahmend. Und darunter: "GOTT SUCHEN FINDEN LIEBEN IN ALLEN MENSCHEN EREIGNISSEN UND DINGEN" - ein Aufruf an alle, die an dem Bildstock vorbeigehen oder vorbeifahren. Gar nicht immer so einfach, wenn man Gott tatsächlich suchen, finden und lieben soll und das in allen Menschen, Ereignissen und Dingen. Nicht so einfach, kann aber die Welt menschlicher und göttlicher machen.
"Das Bildstöckle wurde im Jahre 2010 errichtet und lädt zum Innehalten ein" (Infotafel bei der Landesgartenschau 2024 im Garten der Kirchen in Wangen i. Allg.).


Bildstock bei Oflings, nördlich der Bahnlinie Bildstock bei Oflings, nördlich der Bahnlinie Bildstock bei Oflings, nördlich der Bahnlinie Bildstock bei Oflings, nördlich der Bahnlinie



Kreuz am Köhlberg

47.708, 9.857

Kruzifix aus Holz mit "Wetterkasten", also Dach und drachenförmige Rückwand. Unter dem Kreuz eine aus Holz geschnitzte Madonna, darunter ein Blumenkasten und ein gepflegtes Pflanzenfeld mit Hecken und Blumen: Ein wahrhafter Hingucker oder wie wir Südschwaben sagen würden: ein Eyecatcher!

     Kreuz am Köhlberg Kreuz am Köhlberg Kreuz am Köhlberg



Doppelkreuz mit Blitzableiter auf 651 m Höhe
47.713, 9.862

Weithin sichtbar und auf einer Höhe von 651 m vermutlich das höchstgelegene Wegzeichen im Bereich der Kirchengemeinde Deuchelried liegt das "Doppelkreuz" zwischen Käferhofen und der L320 auf der Höhe des Betriebsgeländes der Hymer Leichtmetallbau GmbH & Co. Vom Kreuz aus in Blickrichtung Westen ist das Gelände der Firma Hymer Leichtmetallbau zu sehen. Das Kreuz selbst hat eine Höhe von vermutlich mehr als 3 Metern. Am Längsbalken ist ein weiteres kleineres Kreuz angebracht, das in einem "Wetterkasten" etwas geschützt ist. Der Christuskorpus dieses Kreuzes ist goldfarben. Am Fuße des Kreuzes ist eine Tafel angebracht, die nähere Informationen vermittelt. So wurde wohl das kleinere Kreuz von Familie Roland Bader im Jahre 2005 gestiftet. Das "Gipfelkreuz" steht wohl schon seit dem 23. April 1987, wie das Datum ganz oben vermuten lässt. Der Grund, auf dem das Kreuz steht, gehört wohl der Familie Paul Zeh, die hier als "Goldbergbesitzer" bezeichnet wird.
Eine nicht immer anzutreffende Besonderheit ist der Blitzableiter, der auf der Spitze des Langsbalkens angebracht ist. An dieser exponierten Stelle gewiss aber durchaus im besten Sinne des Wortes "angebracht".

Doppekreuz auf 651 m Höhe Doppekreuz auf 651 m Höhe Doppekreuz auf 651 m Höhe Doppekreuz auf 651 m Höhe Doppekreuz auf 651 m Höhe Doppekreuz auf 651 m Höhe Doppekreuz auf 651 m Höhe Doppekreuz auf 651 m Höhe



Kreuz mit einst landwirtschaftlich genutztem Fass im Hintergrund
47.714, 9.863

Das Kreuz an der Straße in einer Kurve von Käferhofen Richtung L 320 ist eines der typischen Wegkreuze, die vielfach Ende des 19. Jahrhunderts aufgestellt wurden und aus den Katalogen der Eisenhüttenwerke bestellt werden konnten (so etwa aus dem Eisenschmelzwerk Wilhelmshütte in Schussenried oder aus den Fürstlich Hohenzollerschen Hüttenwerken im Laucherthal oder auch aus dem bayrischen Raum). Das hier vorgestellte Kreuz stammt wohl aus dem Jahr 1872. Es steht auf einem Sockel (Material wohl Rorschacher Sandstein), in den die Jahreszahl 1872 eingeritzt ist und noch schwach zu erkennen ist. Auch die Aufschrift "Im Kreutze ist Heil" ist noch zu erahnen, wenngleich nicht mehr eindeutig zu erkennen. Ob im katholisch geprägten Oberschwaben die Häufigkeit von gusseisernen Wegkreuzen auch als Reaktion auf die politischen Umstände (Deutsches Reich oder schon früher Eingliederung des württembergischen Allgäus in das Königreich Württemberg, oder gar als Reaktion auf den von Bismarck initiierten "Kulturkampf") zu verstehen ist, kann nur erahnt werden. Gut möglich ist eben auch, dass die mittlerweile mögliche vielfache Herstellung von langfristig beständigen Metallkreuzen die Bauern angehalten haben, ihre Fluren unter den besonderen Schutz und Segen Gottes zu stellen. Vermutlich wurden vor dieser Zeit aber schon Holzkreuze aufgestellt, die allerdings weniger lang wetterbeständig blieben.

Kreuz zwischen Käferhofen und der L 320 Kreuz zwischen Käferhofen und der L 320 Kreuz zwischen Käferhofen und der L 320 Kreuz zwischen Käferhofen und der L 320 Kreuz zwischen Käferhofen und der L 320 Kreuz zwischen Käferhofen und der L 320



Kreuz bei Schwaderberg
47.713, 9.869

Ein ebenfalls gusseisernes Kreuz, allerdings ohne Ornamentik ist bei Schwaderberg aufgestellt. Der Christkuskorpus ist goldfarben und in der Form identisch mit dem des Kreuzes an der Straße von Käferhofen zur L 320 (vgl. Fußstellung, Lendentuch, Haltung des Kopfes, der ansonsten meistens nach rechts geneigt ist und nicht wie an diesen beiden Kreuzen nach links oben ausgerichtet ist). Der Sockel ist ein Naturstein mit der Aufschrift "Gott segne unsere Fluren" und wurde im Jahr 1932 aufgestellt.



Kreuz bei Schwaderberg Kreuz bei Schwadenberg Kreuz bei Schwadenberg Kreuz bei Schwaderberg



Elisabethenbildstock am Waldrand bei Köhlberg
47.702, 9.861

Im Elisabethenbildstock am Waldrand, etwa 150 Meter von der Straße nach Köhlberg entfernt, steht eine farbig gefasste Figur der hl. Elisabeth von Thüringen. (* 1207 in Nordungarn, + 17. November 1231 im Alter von 24 Jahren in Marburg). Die heilige Elisabeth war die Gemahlin von Ludwig (Hochzeit im Jahr 1221), dem Landgrafen von Thüringen (seit 1217). Nach dessen Tod ging sie 1227 als Terziarin des Dritten Ordens des hl. Franziskus nach Marburg, wo sie ein Hospital gründete und sich der Krankenpflege widmete (Quelle: Otto Wimmer, Kennzeichen und Attribute der Heiligen, Innsbruck 2015, Seite 116). Die Rosen, die fast immer der hl. Elisabeth als Attribut beigegeben werden, gehen auf das so genannte "Rosenwunder" zurück. Elisabeth soll sich schon früh und später als Gemahlin desLandgrafen um Arme und Kranke gekümmert haben. Als sie dann eines Tages einmal mehr den Armen einen Korb mit Broten zukommen lassen wollte, öffnete der Landgraf, also ihr Gemahl, den Korb, fand allerdings in diesem nicht das Brot, sondern nur Rosen. Die Mildtätigkeit der Elisabeth war am Hofe nicht gerne gesehen, zudem entfremdete sie sich zusehends dem höfischen Leben und wandte sich immer stärker ihrem, heute würde man sagen, sozialen Engagement zu. Nach dem Tod ihres Gemahls wurde Elisabeth zunächst mit ihren drei Kindern des Hofes verwiesen. Erst später wurde ihr das ihr zustehende Witwenvermögen zuerkannt, das sie für die Stiftung eines Spitals einbrachte, in dem sie bis zu ihrem Tode selbst im Dienst an den Kranken und Siechen mitwirkte (Quelle: Erhard Gorys, Lexikon der Heiligen, dtv-Verlag München 1997, Seite 100 bis 102).
Der Bildstock selbst wurde, wie ich von einem Nachbarn erfahren konnte, in Erinnerung an den tragischen Unglücksfall eines Bauern namens Franz Hofer aufgestellt. Dieser wurde beim Ausbringen von Gülle getötet, als sein Güllefass auf dem noch durch Reifglätte rutschigen und abschüssigem Gelände abrutschte und den Traktor mit sich riss. Vermutlich überschlug sich dieser dann, als das Gespann noch in die Unebenheit einer Mulde geriet, und verletzte dabei den Bauern im Oktober des Jahres 1961 tödlich. Zu dieser Zeit war seine Ehefrau Hermine Hofer mit dem dritten Kind guter Hoffnung. Der Junge, der 1962 zur Welt kam, wurde auf den Namen seines Vaters Franz getauft. Die erste Tochter der seinerzeit noch jungen Bauersfamiie war schon auf den Namen Elisabeth getauft worden. Aus diesem Grunde wurde der Bildstock der heiligen Elisabeth von Thüringen geweiht. Frau Hermine Hofer, eine gewiss sehr gläubige Frau, hat so ihren verstorbenen Ehemann der Fürbitte der heiligen Elisabeth in ganz besonderer Weise anempfohlen.
Eine wahrlich bewegende Geschichte, mit der dieser Bildstock verbunden ist. So ist der Bildstock nicht nur Erinnerung an ein tragisches Unglück, sondern auch Ausdruck unerschütterlicher Hoffnung und tiefen Gottvertrauens.
An dieser Stelle möchte ich auch ganz herzlich bei der Schwiegertochter von Frau Hermine Hofer danken, die mir diese Auskünfte gab und so die Geschichte des Elisabethen-Bildstocks erhellte. Vergelt's Gott!


Elisabethenbildstock am Waldrand bei Köhlberg Elisabethenbildstock am Waldrand bei Köhlberg Elisabethenbildstock am Waldrand bei Köhlberg Elisabethenbildstock am Waldrand bei Köhlberg Elisabethenbildstock am Waldrand bei Köhlberg Elisabethenbildstock am Waldrand bei Köhlberg



Flurkreuz bei Zimmerberg
47.701, 9.898

Vermutlich liegt das Flurkreuz aus schwarz poliertem (vermutlich Kunststein) schon außerhalb der Grenzen der Kirchengemeinde Deuchelried und gehört schon nach Ratzenried. Dennoch soll es hier als ein Beispiel der Kombination von (Kunst-)Stein-Kreuz und einem Christuskorpus aus Metall aufgeführt sein. Auch dieses Kreuz wurde im Bewusstsein, dass wir - trotz aller Technik und allen Wissens - nicht alles im Griff haben können, sondern auch auf den Segen Gottes angewiesen sind, aufgestellt. "Gott segne unsere Fluren".

Flurkreuz bei Zimmerberg Flurkreuz bei Zimmerberg Flurkreuz bei Zimmerberg Flurkreuz bei Zimmerberg



Schmiedekreuz in Sportplatznähe am Alois-Leuchte-Weg (Dorfrand Richtung Wolfaz)
47.689, 9.858

Das schwarz gefärbte geschmiedete Kreuz mit einem ebenfalls schwarzen Christuskorpus trägt das Bekenntnis: "Im Kreuz ist Heil, Leben, Trost, Hoffnung". Vermutlich wurde dieses Kreuz aus Dankbarkeit für eine Heilung oder für Trost und Hoffnung in einer kritischen Phase des Lebens, auf einem Findling aufgestellt. So zeigt auch dieses Wegzeichen, dieses Wegkreuz, wie sehr die Menschen (früher?) ihr Leben mit Gott und mit dem gekreuzigten Jesus von Nazareth in Vebindung brachten oder noch immer bringen(?).

Kreuz am Dorfrand Richtung Wolfaz Kreuz am Dorfrand Richtung Wolfaz Kreuz am Dorfrand Richtung Wolfaz Kreuz am Dorfrand Richtung Wolfaz



Bildstock in Wolfaz
47.685, 9.863

Als geradezu klassischer Bildstock mit Schaft, Nische, die mit einer kleinen Pietà bzw. einer Abnahme des Gekreuzigten vom Kreuz und Aufnahme in Mariens Schoß ausgestattet ist, präsentiert sich der etwas renovierungsbedürftige Bildstock vor Wolfaz. Dieser, mit Dachplatten bedeckt und einem Kreuz bekrönt, steht wenige Meter abseits der Straße und ist ein echter Blickfang. Allerdings scheint sich aktuell niemand mehr so richtig um den Bildstock zu kümmern, weil auch keine Blume oder kein Bäumchen oder Strauch in seiner Nähe gepflanzt wurden. Zum Glück ist die Pietà durch ein Glasfenster, das mit einem etwas verrosteten Schloss gesichert ist, geschützt.
Der unter Denkmalschutz gestellte Bildstock wurde um das Jahr 1700 errichtet (Infotafel bei der Landesgartenschau 2024 im Garten der Kirchen in Wangen i. Allg.)

Bildstock in Wolfaz Bildstock in Wolfaz Bildstock in Wolfaz



Hochkreuz bei Durrenberg
47.688, 9.852

Ein landschaftsprägendes, relativ hohes Holzkreuz mit Christuskorpus und rund gebogenem Wetterkreuz steht bei Durrenberg. Die Aufschrift ist eine Bitte an die ganze Region und die Menschen, die hier leben: "Herr, schütze uns und unsre Heimat". Wie zur Bestätigung steckt hinter der Tafel ein quasi immergrüner Fichtenzweig. Zu Füßen des Kreuzes ist eine Schale aufgestellt, in der vermutlich im Sommer farbenprächtige Blumenblühen.

Kreuz in Durrenberg Kreuz in Durrenberg Kreuz in Durrenberg Kreuz in Durrenberg



Geschmiedetes Kreuz an der Stadelwand des Hofguts Durrenberg
47.687, 9.852

An der Stadelwand in Durrenberg ist zu lesen, dass hier "bis 1467 ein sankgallisches Lehen" stand, und weiter: "1469 wird der Ort Durrenberg erstmals im Stadtarchiv Wangen als Spitalgut genannt". So steht das geschmiedete Kreuz mit reicher Verzierung hier an geradezu geschichtsträchtiger Stelle. Das Kreuz mit einem goldbrauenen Christuskorpus ist an der Wand befestigt und steht auf einem Rotmarmorstein.

Kreuz an der Stadelwand in Durrenberg Kreuz an der Stadelwand in Durrenberg Kreuz an der Stadelwand in Durrenberg



Wolfaz, Holzkreuz auf dem Berg
47.686, 9.861

Wegkreuz auf dem Berg bei Wolfaz. An dem Holzkreuz hängt ein Christuskorpus aus Metall. So wertvoll ein Gewächshaus auch ist, für das Foto in der Landschaft stört es fast...


Wegkreuz Deuchelried Wolfaz Wegkreuz Deuchelried Wolfaz Wegkreuz Deuchelried Wolfaz



Hochkreuz mit Wetterkasten nahe bei Zurwies an der Straße nach Laudorf
47.701, 9.807

Ein sehr schönes und hohes Kreuz mit einem durch Glas geschützten Wetterkasten unter einem Wetterdach ist in Zurwies, nur wenige Meter entfernt von der Käserei, an der Straße nach Laudorf zu sehen. Der schöne Christuskorpus lässt sich, wie vieles, das mit Glas geschützt ist, nur etwas schwer fotografieren, das bedeutet also, dass man am besten von Deuchelried aus zum Kreuz wandern oder mit dem Rad fahren sollte, was einem, in besonderer Weise bei schönem Wetter, nicht nur schöne Wegzeichen beschert, sondern auch eine wunderbare Landschaft eröffnet.

Hochkreuz bei bzw. in Zurwies Hochkreuz bei bzw. in Zurwies Hochkreuz bei bzw. in Zurwies Hochkreuz bei bzw. in Zurwies



Kreuz im Gestrüpp an der Straße von Zurwies nach Laudorf
47.700, 9.869

Etwas versteckt im Gestrüpp und ein wenig aus dem Lot steht ein Kreuz an der Straße von Zurwies an einer fast rechtwinkeligen Linkskurve nach Laudorf. Der Christuskorpus an dem "einfachen" Holzkreuz ohne weitere Verzierungen, ist weiß. die goldene Farbe des Lendenschurzes ist schon etwas abgeblättert.

Kreuz an der Straße von Zurwies nach Laudorf Kreuz an der Straße von Zurwies nach Laudorf Kreuz an der Straße von Zurwies nach Laudorf Kreuz an der Straße von Zurwies nach Laudorf



Kreuz in Laudorf mit einem Engelchen, das auf einem Schemel sitzt
47.702, 9.880

Selbst wenn das schöne Kreuz in Laudorf schon etwas verwittert bzw. verrostet ist, wird auf einen Blick deutlich, dass dieses nicht nur einstmals zur Erbauung aufgestellt wurde, sondern noch immer gepflegt wird und in hohem Ansehen steht. Zum einen ist für das Kreuz eine eigene kleine Wiese stehen geblieben, in der eigens ein kleines Blumenbeet am Kreuz gepflegt wird, zum anderen zeigt der ruhende Engel, der auf einem Schemel sitzt, dass sich Menschen, junge und vielleicht auch ältere, um das Kreuz kümmern.

Kreuz in Laudorf Kreuz in Laudorf Kreuz in Laudorf Kreuz in Laudorf Kreuz in Laudorf



Wegzeichen / Madonnen an Häusern
47.696, 9.851 und 47.698, 9.882

In früheren Zeiten waren Kreuze oder Heiligenfiguren häufig an Häusern, vornehmlich an Bauernhäusern, anzutreffen. Auch heute gibt es vereinzelt noch diese "Kunst am Bau", was vielleicht besser als "Frömmigkeit zu oder am Hause" zu bezeichnen wäre. So gibt es in Deuchelried am Biohof Oflings ein Madonnenbild, und am Stall gar ein großformatiges Gemälde, das den heiligen Leonhard mit Tieren zeigt. Die Darstellung ist im Künstlerblatt zu Peter Paul Beyerle, dem Künstler, der 1994 in Deuchelried verstarb, zu sehen.
An dieser Stelle sollen zwei, gewiss nicht vollständige Beispiele von Mariendarstellungen gezeigt werden. Eine davon ist im Dorf selbst zu finden, eine andere, in diesem Fall eine durch ein Gitter geschützte und geschnitzte Figur der Maria, an einem Bauernhaus. Die gemalte Mondsichelmadonna ist von Peter Paul Beyerle.

Gemälde an einem Haus im Dorf Figur der Maria an einem Bauernhof




Wegzeichen in der Kirchengemeinde St. Johannes Baptist Baindt

Pfarrkirche St. Johannes Baptist Baindt

Die Kirchengemeinde St. Johannes Baptist ist reich an Wegzeichen, Weg- oder Flurkreuzen, Bildstöcken, Kapellen usw. An dieser Stelle wird gar ein "profanes" Wegzeichen, nämlich die Darstellung der "3 Sakramenter von Baindt" gezeigt. Ich selbst konnte bis jetzt (Juni 2024) vier Wegkreuze, acht Bildstöcke und die eine oder andere Kapelle fotografieren und dokumentieren, wobei die Kapellen im Gebiet der Kirchengemeinde meistens verschlossen waren. Vielleicht und gar wahrscheinlich wird die Seite nach und nach noch erweitert.
Quellen: Wesentliche Informationen zu den Wegzeichen von Baindt habe ich von Frau Elbs erhalten, die sich wiederum auf das Buch von Benedikt Schützbach, Chronik und Heimatbuch der Gemeinde Baindt. Hortus Floridus. – Eigenverlag 1981, Seite 64 – 67, bezogen hat.
Benedikt Schützbach (* 22. November 1914, + 2. November 2000) war Bürgermeister von Baindt von 1949 bis 1979, zudem Kreisrat des Landkreises Ravensburg von 1958 bis 1984).



Bildstock / Kleinkapelle an der ehemaligen Klostermauer Baindt
47.843, 9.663

Das Fries mit der Taufe Jesu durch Johannes Baptist, das in der Kleinkapelle an der ehemaligen Klostermauer auf dem Grundstück Bentele, Mühlstraße 5, zu sehen ist, wurde bei der Renovierung der Pfarrkirche St. Johannes ausgebaut. Das Fries war über dem dortigen Hauptportal eingebaut und wurde nach dem Ausbau zur Seite gestellt bzw. eingelagert. Der Gipser, Maurer und Modesllschreiner Eugen Bentele erwarb das Werk und baute es in die von ihm eigens anno 1977 gemauerte Kapelle ein und brachte es so wieder zu Ehren. Vermutlich ist die Taufszene von dem Künstler, der auch den Ölberg geschaffen hat. Es ist anzunehmen, dass es einer der drei bedeutenden Künstler des Historismus in Ravensburg, Moriz Schlachter, Theodor Schnell d. Ä. oder Theodor Schnell d. J. war, der die beiden Werke geschaffen hat.

Bildstock Taufe Jesu in Baindt Bildstock Taufe Jesu in Baindt Bildstock Taufe Jesu in Baindt Bildstock Taufe Jesu in Baindt Bildstock Taufe Jesu in Baindt



Bildstock / Kleinkapelle Christus im Kerker in der Thumbstraße Baindt
47.842, 9.665

Die Kleinkapelle Christus im Kerker auf dem Grundstück Thumbstraße 34 wurde anlässlich der Bampfenverdolung und der Verkehrraumverbesserung am dortigen Platz erneuert. Sie diente seit eh und je als erste Station bei den Fronleichnamsprozessionen. Die Bampfen ist ein  Wasserlauf in Baindt. Eigenwillig ist in diesem Bildstock die halb knieende Haltung Jesu Christi.

Bildstock Christus im Kerker Bildstock Christus im Kerker Bildstock Christus im Kerker Bildstock Christus im Kerker



Bildstock / Kapelle am Waldrand des Humpiswaldses nordöstlich von Grünenberg

47.843, 9.678

Ein besonderes Wegzeichen ist der Bildstock bzw. die Wegkapelle am Humpiswald. Dieses Wegzeichen wurde am 26. Mai 1960 als Sühneheiligtum eingeweiht und ist mit einem äußerst tragischen Ereignis, das sich in der Gemeinde Baindt im Jahre 1956 zugetragen hat, verbunden. Die Kapelle am Waldrand des Humpiswaldes nordostwärts von Grünenberg wurde auf Initiative von Pfarrer Josef Schuster (Pfarrer in Baindt von 1954 bis 1971) für die am 10. April 1956 auf dem landwirtschaftlichen Anwesen Grünenbergstraße 47 in geistiger Umnachtung begangene Mordtat, der die Besitzerin, drei Stieftöchter und der Stiefsohn als Täter zum Opfer fielen, durch die allein hinterbliebene Stieftochter und Schwester, die spätere Ordensschwester Maria Spähn bzw. durch das Kloster Heppenheim bei Mainz, in das sie eintrat, gestiftet. Die Figur ist aus der Pfarrkirche Baindt. Die Figur ist der Schmerzhaften Muttergottes von Maria Steinbach nachgebildet, allerdings gespiegelt. So ist beim Original von Maria Steinbach die rechte Hand nach rechts unten ausgestreckt, bei der Baindter Plastik ist es die linke Hand. Dasselbe gilt für die Kopfhaltung, das Schwert und selbstverständlich auch für die Gewandung und die gesamte Körperhaltung.

Sühnekapelle Baindt Sühnekapelle Baindt Sühnekapelle Baindt Sühnekapelle Baindt Sühnekapelle Baindt



Bildstock der Guten Beth an der Bundesstraße 30
47.865, 9.683

Ein Holzhauer soll einst von Wildschweinen bedrängt und gefährdet worden sein. Er habe sodann die „Gute Beth von Reute“ um Hilfe angerufen mit dem Versprechen, wenn sie ihm helfe, er an der Gefahrenstelle ihr zum Dank und zu Ehren einen Bildstock errichte, was sodann auch geschah, als er aus der Bedrängnis befreit wurde. Der Bildstock ist mittlerweile Eigentum des Staates, näherhin der Forstverwaltung.
Der auffallend große Bildstock, vermutlich ca. 4,5 m hoch, ist links der B 30 von Enzisreute Richtung Ravensburg, zu sehen. Dieser steht an der Stelle schon seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, war zwischenzeitlich allerdings auch schon mal reichlich überwuchert und wurde im Jahre 2002 saniert und mit einer Replik der im Jahre 1967 nach Reute verbrachten ursprünglichen Holzfigur, wohl aus dem 16. Jahrhundert, ausgestattet. Die neue Figur hat Stuckateurmeister Reinhold Lombacher aus Mennisweiler nach dem Vorbild der Holzfigur geschaffen. Gefasst wurde diese von Restaurator Erwin Roth aus Ausnang. Im Mai 2005 segnete Dekan Heinz Leuze die Figur und den Bildstock. Eigentümer des imposanten "Bildstöckles" ist die Staatliche Forstverwaltung, die  auch die ursprüngliche Figur dem Kloster Reute als Dauerleihgabe überlassen hat. Der damalige Straßenbauamtschef Franz Zembrot und Forstdirektor Gerhard Maluck hatten wesentlichen Anteil daran, dass der Bildstock nicht nur saniert wurde, sondern auch daran, dass die erforderliche Stumme für die Replik der Gut-Betha-Statue zusammenkam. Dabei haben sich tatsächlich mehrere Behörden und Privatpersonen finanziell eingebracht, um den Grundstock von 500 Euro, der als Sonderpreis "Kleindenkmale" vom Schwäbischen Heimatbund im Jahre 2002 den Verantwortlichen verliehen wurde, entsprechend aufzustocken.

Allerdings ist man auf der Straße, der B 30, die nach wenigen Meter in beide Richtungen zweispurig ausgebaut ist, meistens schon so schnell unterwegs, dass ein Blick auf die Figur der Guten Beth von Reute gar nicht mehr zu erhaschen ist. Zudem gibt es dort keine Parkmöglichkeit neben der Straße, sodass der Bildstock am ehesten per Rad, zu Fuß oder auf Nebenwegen aus Richtung Baindt zu entdecken ist. Aber die "Anstrengung" lohnt sich. In der vergitterten Nische des Bildstocks ist, in einer Höhe, die deutlich über 2 m liegt, die wohl älteste Darstellung der Guten Beth (um 1600), allerdings in einer Kopie, zu sehen. Das Original steht in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Reute.
Die Gute Beth, mit bürgerlichem Namen Elisabeth Achler, wurde am 13. November 1386 im damaligen Waldsee (das Bad zum Ortsnamen kam erst 1956 hinzu) geboren. Sie zog, auf Anraten ihres geistlichen Begleiters, Propst Kügelin, mit vier Frauen als 17-Jährige im Jahre 1403 in eine neu erbaute Klause in Reute, womit sie quasi als Begründerin des Klosters Reute gilt. Von ihr wird berichtet, dass sie sich schon im jugendlichem Alter für die Armen der Stadt einsetzte, dass sie in der Abgeschiedenheit und Einsamkeit von Reute in der Gemeinschaft mit ihren Begleiterinnen in Meditation und Arbeit gelebt haben soll. Von ihr wird weiterhin berichtet, dass sie die Stelle anzeigte, wo man nach Wasser graben solle (der Gut-Beth-Brunnen läuft noch heute), sie soll 12 Jahre lang nur von der Eucharistie gelebt haben und als Zeichen der besonderen Auserwähltheit die Wundmale Jesu empfangen haben, die an den Händen auch auf der Figur des Gut-Betha-Bildstocks zu erkennen sind. Sie starb an ihrem Geburtstag im Jahre 1420, also im Alter von 34 Jahren oder 2 x 17 Jahre vor dem Leben in Abgeschiedenheit und nach dem Umzug nach Reute. Von ihr wird überliefert, dass sie - in Sorge um die Einheit der Kirche im 15. Jahrhundert - um diese Einheit gebetet habe und Mut machte und voraussah, dass am Martinstag, also dem 11. November 1417 ein neuer Papst Martin V gewählt werde, der die Einheit der Kirche wieder herstellen sollte. Die Gute Beth wurde 1766 von Papst Clemens XIII selig gesprochen.
Die Darstellung der Guten-Beth-Statue ist übrigens klassisch. Im Ordensgewand, mit gütigem, in Meditation versenktem Blick, mit einer Dornenkrone bekrönt, das Kreuz Christi in der Hand haltend, mit den Wundmalen an den Händen und einem Rosenkranz am Zingulum ihres Ordensgewands. Mit diesen Attributen ist auch schon sehr viel über ihre Vita angezeigt.
Quellen:
https://www.kloster-reute.de/bei-uns-zu-gast/wallfahrten-zur-guten-beth/die-gute-beth, entnommen: 20.03.2023
Artikel in der Schwäbischen Zeitung, Lokalausgabe Bad Waldsee: "Die Gute Beth wacht über Mensch und Verkehr" von Dagmar Brauchle, 9. Mai 2005 Kreisrundschau

Bildstock Gute Beth von Reute (an der B 30) Bildstock Gute Beth von Reute (an der B 30) Bildstock Gute Beth von Reute (an der B 30) Bildstock Gute Beth von Reute (an der B 30) Bildstock Gute Beth von Reute (an der B 30)



Bildstock an der Hirschstraße am Weg nach Marsweiler

47.853, 9.660

Der aus Eichenholz geschnitzte Bildstock, dessen Thema die Erlösung der Armen Seelen durch das Blut Christi (vgl. die Darstellung der Heilig-Blutreliquie) ist, diente bis 1956 (Jahr des Ausbaus der Bundesstraße 30; mittlerweile wieder rückgebaut) als dritte Station der Bittgänge an Christi Himmelfahrt. Er wurde 1977 von Zimmerer Eugen Haug von Sulpach erneuert und wird von der Familie Schnez-Schütterle gepflegt. 


Bildstock an der Hirschstaße am Weg nach Marsweiler Bildstock an der Hirschstaße am Weg nach Marsweiler Bildstock an der Hirschstaße am Weg nach Marsweiler  Bildstock an der Hirschstaße am Weg nach Marsweiler Bildstock an der Hirschstaße am Weg nach Marsweiler Bildstock an der Hirschstaße am Weg nach Marsweiler Bildstock an der Hirschstaße am Weg nach Marsweiler



Bildstock im Pfarrhausgarten in Baindt
47.843, 9.663

Im Garten des Pfarrhauses in Baindt steht ein Bildstock mit einer Marienfigur im Stile der Immaculata. Maria steht dabei auf einer Kugel, einer Schlange (Verführung Evas), die sich um die (Welt-)Kugel windet, tritt sie auf den Kopf. Ihr Haupt wird bekrönt von einem Kranz aus 12 Sternen. Das Motiv der Immaculata, also der Unbefleckten Empfängnis, wird in der Offenbarung des Johannes entwickelt und wurde am 8. Dezember 1854 von Papst Pius IX zum Dogma erklärt.

Bildstock im Pfarrhausgarten von Baindt Bildstock im Pfarrhausgarten von Baindt Bildstock im Pfarrhausgarten von Baindt



Bildstock im Staatswald, Abteilung Weissbild an einer Weggabelung
47.841, 9.681

Der gemauerte Bildstock im Staatswald, Abteilung Weissbild, ist nur über befestigte Waldwege zu erreichen. Er steht an der Weggabelung des Weges von Grünenberg kommend und der ehemaligen Verbindungsstraße nach Bergatreute, die noch 1849 als Hauptverbindungsweg diente. Der Bildstock steht schon seit langer Zeit und war wohl namensgebend als "Weißbildstock" für die Waldabteilung "Weißbild". Der Bildstock wird vom Eigentümer, der Forstverwaltung, unterhalten. Eine Instandsetzung und Erneuerung erfolgte im Jahre 1946 auf Betreiben des damaligen Direktors der Papierfabrik Baienfurt, Dr. Ing. Alfons Haug. Zwischenzeitlich wurde der Bildstock mehrfach erneuert. Dabei wurden, wenigstens teilweise, auch die Heliligenbilder übermalt, wobei für das Bild mit der Madonna mit dem Kinde die Farbe der Übermalung sich schon wieder löst. Der Bildstock weist vier Nischen mit Farbbildern auf. Dargestellt werden Maria mit dem Kinde Jesu, der heilige Josef mit dem Jesuskind, die Weingartener Heilig-Blut-Reliquie und der heilige Antonius von Padua, ebenfalls mit dem Jesuskind.

Bildstock Weißbild im Staatswald Bildstock Weißbild im Staatswald Bildstock Weißbild im Staatswald Bildstock Weißbild im Staatswald Bildstock Weißbild im Staatswald Bildstock Weißbild im Staatswald Bildstock Weißbild im Staatswald



Bildstock an der Landstraße von Weingarten nach Mochenwangen an der Einfahrt zum Hof Mehlis
47.837, 9.638

Der Bildstock an der Landstraße von Weingarten nach Mochenwangen an der Einfahrt zum Hof Mehlis ist ähnlich aufgebaut wie der Bildstock Weißbild. Auch dieser Bildstock weist vier Nischen auf, die mit Bildern der Heiligsten Dreifaltigkeit, einem Bild des Bauernheiligen Wendelinus, Antonius von Padua und einem wohl erst später ergänzten Bild vom Heiligen Martin ausgestattet sind.
Im Heimatbuch von Benedikt Schützbach wird auch etwas zur Entstehung bzw. Wiederherstellung des Bildstocks berichtet. Dieser wurde nämlich im Jahre 1945 während der französischen Besatzungszeit von einem Militärfahrzeug umgefahren. Der Mehlisbauer Anton Ott, dessen Vorfahren den ursprünglichen Bildstock schon gebaut hatten, ließ den beschädigten Bildstock wieder errichten. Sein Sohn Dieter Ott veranlasste um 1975 eine Verbesserung und Erneuerung des Bildstocks und vermutlich auch der Bilder.

Bildstock Einfahrt Hof Mehlis Bildstock Einfahrt Hof Mehlis Bildstock Einfahrt Hof Mehlis Bildstock Einfahrt Hof Mehlis Bildstock Einfahrt Hof Mehlis Bildstock Einfahrt Hof Mehlis Bildstock Einfahrt Hof Mehlis



Stele an der L 314 (noch vor der Einbuchtung zum Jakobsbrünnele) für Philipp Ruf

47.841, 9.714

An der L 314 steht, etwa auf halbem Weg zwischen Baindt und Bergatreute, von Baindt her kommend auf der linken Seite, etwas abseits der Straße und fast schon eingewachsen, eine Stele mit einer skizzierten Figur, die die Hände flehend oder segnend nach oben streckt und an einen Engel erinnert. Es handelt sich dabei um eine Gedenkstele für den an dieser Stelle am  6. September 1960 bei einem Verkehrsunfall getöten Jugendkaplan Philipp Ruf (* 8. April 1926 in Ulm, + 6. September 1960). Dieser war seinerzeit ein engagierter Jugendkaplan in Wernau (vom 15. August 1958 bis zu seinem Tod am 6. September 1960). Zuvor war er Präfekt am Josefinum in Ehingen (von 1953 bis 1958  als Nachfolger des späteren Bischofs Dr. Georg Moser). Philipp Ruf war am Tag des Unfalltods mit dem späteren Monsignore Linus Roth (* 1932 in Bodnegg, + 1976) unterwegs.
Ein Blick in die „Schwäbische Zeitung“ vom 7. September 1960 klärt über den Unfall selbst auf: „Auf der Landstraße Bergatreute-Baienfurt war Rufs Auto in einer unübersichtlichen Kurve ins Schleudern geraten und stieß mit einem entgegenkommenden Lastwagen zusammen. Ruf erlitt so schwere Verletzungen, dass er noch an der Unfallstelle verstarb. Sein Beifahrer wurde schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Ein Mysterium dieser Inschrift bleibt aber, warum er bei diesem offensichtlich selbstverschuldeten Unfall sein Leben für die Jugend geopfert haben soll.“
Quelle: https://www.schwaebische.de/regional/oberschwaben/bergatreute/die-strasse-der-denkmale-durch-den-altdorfer-wald-172112

Stele für Philipp Ruf an der L 314 Stele für Philipp Ruf an der L 314 Stele für Philipp Ruf an der L 314 Stele für Philipp Ruf an der L 314


Figurengruppe vor dem Rathaus Baindt
47.842, 9.662

Die Figurengruppe vor dem Baindter Rathaus ist ein ganz besonderes, wenngleich auch nur wenig sakrales Wegzeichen. Die Gruppe zeigt nämlich drei Männer, die Menschen aus Baindt immer wieder mal auch den Weg vorgezeichnet oder geebnet und gebahnt haben. Die Gruppe wird die "Heiligste Dreifaltigkeit von Baindt" oder auch "Die drei Sakrament'r von Baindt" genannt und zeigt neben dem in der Mitte abgebildeten ehemaligen Pfarrer von Baindt und Dekan des Dekanats Ravensburg, Heinz Leuze (mit den "Attributen" Weihrauchfass und Engele mit Teifeleshörner), auf der linken Seite den einstmaligen Rektor Bernhard Seile (der mit dem erhobenen Zeigefinger, dem Zeigestock und der nachdrücklichen Ermahnung per "Ohrenschmeichler") und auf der rechten Seite den früheren Bürgermeister von Baindt, Edgar Schaz (der an der Schatzkiste mit dem Schriftzug "Gemeinde Schatz", einer Zeitung, einem Schlüssel, der Amtskette und einem Geldbeutel zu erkennen ist). Die Figurengruppe kostete seinerzeit 65.000 DM und wurde am 20. September 1999 eingeweiht. Der Künstler der "satirischen Figurengruppe" ist Joseph Michael Neustifter aus Eggenfelden, der dem Werk selbst diesen Titel zudachte. Von ihm sind in unserer Gegend weitere bekannte Kunstwerke bzw. Brunnen zu finden. So hat er die Gruppe der "verdruckten Allgäuer" in Wangen beim Rathaus geschaffen, zudem eine Maria-Neff-Figur ebenda beim Museum an der Eselmühle, den Munding-Brunnen in Gebrazhofen und den Schuhmichelbrunnen in Eglofs, sowie den Georgsbrunnen in Ratzenried, den Taubenbrunnen in Horgenzell oder die Statue des Vogelpaters Agnellus Schneider (* 2013, + 2007) vor dem Naturschutzzentrum (2001) in Bad Wurzach.

Die 3 Sakrament'r von Baindt Die 3 Sakrament'r von Baindt Die 3 Sakrament'r von Baindt Die 3 Sakrament'r von Baindt Die 3 Sakrament'r von Baindt



Wegkreuz in Schachen aus dem Jahr 1899
47.837, 9.643

Wegkreuz in Schachen Wegkreuz in Schachen Wegkreuz in Schachen Wegkreuz in Schachen


Wegkreuz in Baindt in der Thumbstraße vor dem Friedhof
47.842, 9.068

Wegkreuz in Baindt Wegkreuz in Baindt Wegkreuz in Baindt Wegkreuz in Baindt


Modernes Wegkreuz bei der Kreuzung Annabergstraße / Stöcklisstraße
47.838, 9.075

Die Arme Christi bei dem modernen Kreuz sind im Segensgestus abgebildet. Somit kann dem Kreuz als  „klassisches“ Vorbild  die Darstellung Jesu Christi am Kreuz in der Kunstepoche der Romanik zugeschrieben werden, selbst wenn auf dem Haupt Christi in der Zeit der Romanik keine Dornenkrone saß.

Wegkreuz Richtung Stöcklis Wegkreuz Richtung Stöcklis Wegkreuz Richtung Stöcklis



Wegkreuz mit Strahlenkranz am Waldrand an der Stöcklisstraße

47.837, 9.677

Das Wegkreuz mit dem auffallenden Strahlenkranz leuchtet bei Sonnenschein geradezu und kann von der Straße von Baienfurt nach Bergatreute mit einem Blick leicht ausgemacht werden. Es wurde von einer Frau, die ursprünglich aus Baindt stammt, nach ihrer Rückkehr in die eigentliche Heimat Baindt mitgebracht und konnte an der jetzigen Stelle nach Rücksprache mit den verantwortlichen Behörden bzw. Eigentümern der Fläche aufgestellt werden. Seit ich das Kreuz im Vorfeld eines Vortrags in Baindt entdeckt habe, grüßt dieses mich stets, bei Sonnenstrahlen geradezu goldglänzend, wenn ich nach Baienfurt fahre und nach rechts oben blicke oder auf dem Rückweg eben bei einem Blick nach links oben. Und stets denke ich an die Frau, die bei besagtem Vortrag dabei war und sich offensichtlich zwar zurückhaltend und leise, aber umso herzlicher gefreut hat, als "ihr" Kreuz im Vortrag vorgestellt wurde...


Wegkreuz mit Strahlenkranz mit Blick auf die L 314 Wegkreuz mit Strahlenkranz mit Blick auf die L 314 Wegkreuz mit Strahlenkranz mit Blick auf die L 314 Wegkreuz Stöcklisstraße




Wegzeichen in der Kirchengemeinde St. Ulrich und Magnus Bodnegg

 Pfarrkirche St. Ulrich und Magnus Bodnegg

Insgesamt habe ich um die 30 Wegkreuze im Bereich der Kirchengemeinde Bodnegg gefunden. Es gibt gewiss noch einige mehr…

Was mir im Raum Bodnegg aufgefallen ist. Viele Wegkreuze im Bodnegger Raum stehen auf Findlingen, die als Relikte aus der Würmeiszeit liegen geblieben sind. Einige stehen auf Sockeln aus Sandstein, vornehmlich Rohrschacher Sandstein oder auch Buntsandsteinen. Nur wenige, diese allerdings aus neuerer Zeit, stehen auf Betonsockeln. Neben sehr gepflegten Wegkreuzen sind, wie an anderen Orten auch, einigermaßen verfallene oder verwitterte Kreuze anzutreffen. Rosen am Sockel oder Kreuzesstamm sind an sehr aufwändig gearbeitetetn schmiedeeisernen Wegkreuzen zu sehen. Die im bayrischen Raum vielfach anzutreffenden Wetterkästen kommen auch im Bodnegger Raum vor. Viele Wegkreuze zeigen Tafeln mit Stoßgebeten, häufig "Gelobt sei Jesus Christus". Näheres wird, wo festzzustellen an den Wegkreuzen erläutert. Bildstöcke, Lourdesgrotten (außer einer kleinen frei stehenden Lourdesgrotte in Rotheidlen), Arma-Christi-Kreuze, Ölberge oder Kreuzwege gibt es in der Kirchengemeinde Bodnegg entweder gar nicht oder nur, wie etwa Bildstöcke, in sehr geringer Zahl. An der L 326 soll ein Sühnekreuz stehen.
Die kommunale Gemeinde Bodnegg, die sich weitgehend deckungsgleich ist mit der kirchlichen Gemeinde weist 98 Weiler und Einzelhöfe auf. Bodnegg liegt auf einer Höhenlage von 620 m (tiefste Stelle 516 m, höchste Stelle 700 m). Die Einwohnerzahl beträgt 3109, die kirchliche Statistik von 2023 nennt 1908 Katholiken, was einem Anteil von ca. 60 Prozent entspricht.

Wendelinusbildstock mit schmiedeeisernem Kreuz und Christuskorpus in Lempen
47.721, 9.713


Einer der wenigen Bildstöcke in Bodnegg steht in Lempen in einem Baumhain, eigezäumt durch ein Metallzaun. Auf dem Sockel mit der Wendelinusfigur steht ein Metallkruzifix.



Wegzeichen Bodnegg Bodnegg Wegkreuz mit Wendelin Bodnegg Wegkreuz mit Wendelin


Geburtstagskreuz in Bodnegg-Felben (2023) mit Lob der Schöpfung
47.712, 9.704

Das Geburtstagskreuz in Bodnegg wurde erst nach einem Vortrag in der Gemeinde aufgestellt. Die beschenkte Ehefrau Andrea Beigger wies mich eigens per E-Mail auf das Kreuz hin, das ich dann gerne auch fotografiert habe.
Ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk machte der Bodnegger Peter Beigger seiner Ehefrau zu deren runden Geburtstag. Inwieweit er das Kreuz, das vor dem Haus der Familie steht, selbst gestaltet hat, muss noch recherchiert werden. Die Überzeugung, die auf der Tafel am Sockel des Kreuzes angebracht ist, ist allerdings gewiss feste Überzeugung der Eheleute: "RINGSUM DIE HERLLICHE NATUR SIEHST DU DES GROßEN SCHÖPFERS SPUR 2023".

Bodnegg, Geburtstagsbildstock Bodnegg, Geburtstagsbildstock Bodnegg, Geburtstagsbildstock Bodnegg, Geburtstagsbildstock


Wegkreuz (1902) mit Stoßgebet um gutes Wetter
47,716, 9.702
Im Bodnegger Raum gibt es mehrere Wegkreuze, die spezielle um gutes Wetter aufgestellt wurden. So auch diese gußeiserne Kreuz aus dem Jahre 1902 auf dessen Sockel, mittlerweile etwas schwer zu entziffern steht:  "Es helfe, wenn ein Wetter droht, Dein heilig Kreuz uns siegen. Und lass uns In der letzten Not Nicht unterliegen. 1902"

 Wegkreuz mit Bitte um gutes Wetter, Bodnegg Wegkreuz Bodnegg mit Stoßgebet um gutes Wetter Wegkreuz Bodnegg mit Stoßgebet um gutes Wetter Wegkreuz Bodnegg mit Stoßgebet um gutes Wetter Wegkreuz mit Bitte um gutes Wetter, Bodnegg Wegkreuz Bodnegg mit Stoßgebet um gutes Wetter


Im Thuja-Hain verstecktes Kreuz in Bodnegg
47.719, 9.707

Manchmal muss man ganz genau hinschauen, wo ein Wegkreuz zu finden ist. Die Natur bildet meistens einen zauberhaften Rahmen für die Wegzeichen in unserem "beseelten Land", manchmal drängt diese, nämlich die Natur sich auch in den Vordergrund und schütz die Wegzeichen vor allzu großer Neugierde, sodass man schon mal auf die Knie gehen muss, um ein Foto zu machen. So auch in Bodnegg bei dem gusseisernen Kreuz mit Dreipass-Kreuzenden. Tatsächlich sind in Bodnegg viele dieser um die Jahrhundertwende (1900) vielfach aufgestellten und per Katalog bestellten Kreuze aus den Hüttenwerken in der Raumschaft (z. B. Schussenried) zu entdecken. Zuweilen kann man gar identische Kreuze feststellen.


Verstecktes Wegkreuz in Bodnegg Verstecktes Wegkreuz in Bodnegg Verstecktes Wegkreuz in Bodnegg Verstecktes Wegkreuz in Bodnegg Verstecktes Wegkreuz in Bodnegg Verstecktes Wegkreuz in Bodnegg


Schön gestaltes Wegkreuz auf dem Weg nach Bodnegg

Das schön gestaltete und frisch renovierte Wegkreuz steht auf der rechten Straßenseite so circa 300 Meter nach Hannober, wenn man von dort Richtung Kofeld bzw. Bodnegg fährt. Der vergoldete Christuskorpus kann etwa auch an einem Kreuz auf der Gemarkung der Kirchengemeinde Baindt erkannt werden, allerdings ist dessen Strahlenkranz etwas anderes dargestellt. Geradezu klassisch ist, dass neben dem Christuskorpus oftmals auch noch Maria am unteren Ende des Längsbalkens zu erkennen ist. An diesem Kreuz wurde der bemalte Blechschnitt allerdings ebenso wie die etwas stilisierte Darstellung der Heilig-Blut-Reliquie von Weingarten nachträglich angebracht. Vermutlich hielten die Blutreiter aus Hannober an diesem Wegkreuz auf dem Weg zum Blutritt in Weingarten am Blutfreitag (alljährlich nach Christi Himmelfahrt) hier kurz inne. Vorstellbar ist auch, dass das Kreuz Station bei einem Bittgang war und vielleicht noch ist, nachdem mittlerweile entlang der Straße auch ein Radweg angelegt ist. Auf die Verbindung zum Weingartener Blutritt weist auch das Stoßgebet hin, das ganz unten auf einer Tafel in einer Art  "Schüttelreim" formuliert und aufgeschrieben ist: "Laß o Jesus nicht vergebens dein Blut vergeben sein und schreib ins Buch des Lebens auch meinen Namen ein".

Wegkreuz nach Hannober Richtung Kofeld Wegkreuz nach Hannober Richtung Kofeld Wegkreuz nach Hannober Richtung Kofeld Wegkreuz nach Hannober Richtung Kofeld Wegkreuz nach Hannober Richtung Kofeld Wegkreuz nach Hannober Richtung Kofeld



Wegkreuz in Schieflage auf dem Weg nach Bodnegg
47.740, 9.709

Wenn man von Hannober Richtung Bodnegg bzw. Kofeld fährt, ist kurz vor dem Wald das etwas in Schieflage geratene Wegkreuz vor einem Backhäusle, das fast einer Kapelle gleicht zu entdecken. Auch hierbei handelt es sich um ein metallenes Kreuz. Noch im 19. Jahrhundert wurden vielfach Holzkreuz aufgestellt, die allerdings Wind und Regel ausgesetzt waren und so oftmals nicht bis in unsere Zeit überdauerten und vielleicht dann an den besonderen Orten (etwa Weggabelungen oder Markungsgrenzen) durch ein gusseiesernes und damit resistenteres Kreuz ersetzt wurden. Wie man sieht, ist dem Eigentümer des Kreuzes aber doch wichtig gewesen, den Christuskorpus immer wieder goldfarben anzumalen, selbst wenn der Kreuzesstamm auch noch eine Weile verwittern bzw. dessen Farb abplättern darf.

Kreuz in Schieflage vor einem Backhäusle Kreuz in Schieflage vor einem Backhäusle Kreuz in Schieflage vor einem Backhäusle


Wegkeuz in Bodnegg - Rotheidlen mit Kaufhauskulisse
47.732, 9.699

Man kann sicher davon ausgehen, dass dieses Wegkreuz viele Jahre vor der Erschließung des Mischgebiets in Rotheidlen stand und so noch an die Zeit der landwirtschaftlichen Nutzung der Flächen erinnert. Mittlerweile hat sich in Rotheidlen allerlei Gewerbe angesiedelt, das Kreuz aber blieb, ebenso wie eine kleines Lourdesgrotte gegenbüer stehen. Die Rose am Kreuzesstamm, die etwas provisorisch mit Klebeband angebracht ist, erinnert allerdings daran, dass das Wegkreuz auch heute noch, wenn auch in geänderter Umgebung, Bedeutung für die Menschen hat.




Wegkreuz in Kofeld mit Kaufhauskulisse Wegkreuz in Kofeld mit Kaufhauskulisse Wegkreuz in Kofeld mit Kaufhauskulisse Wegkreuz in Kofeld mit Kaufhauskulisse


Ablass-Kreuz in Bodnegg, von Rotheidlen Richtung Bodnegg, Abzweigung Laubern
47.724, 9.698

Das Wetterkreuz mit der Ablass-Bitte wäre so wohl eher in Bayern zu erwarten. Der aus Holz geschnitzte Christuskorpus ist durch die Rückwand und das Dach vor dem Wetter, Wind und Regen geschützt. Aufgestellt wurde das Kreuz vermutlich als Ablass-Kreuz. So jedenfalls ist aus der Inschrift zu entnehmen, die da lautet: "EWIGER VATER ICH OPFERE DIR AUF DAS KOSTBARE BLUT JESU CHRISTI fÜR DIE GENUGTUUNG UNSERER SÜNDEN UND DER BEDÜRFNISSE DER HL. KIRCHE" und darunter: "500 TAGE ABLASS". Unterhalb der kleinen Marienfigur steht: "IN MARIÄ HERZ UND JESU WUNDEN BEFEHLEN WIR UNS FÜR ALLE STUNDEN" (Gebet aus der Mystik der Herz-Marien-Verehrung).


Das Stoßgebet knüpft an das so genannte Gebet der hl. Gertrud von Helfta (* 1256, + um 1302, große deutsche Mystikerin, vor allem Herz-Jesu-Mystik, Nonne im Kloster von Helfta bei Eisleben) an, das da lautet: "Ewiger Vater, ich opfere Dir das höchst Kostbare Blut Deines geliebten Sohnes Jesus auf, zusammen mit allen Heiligen Messen, die heute auf der ganzen Erde gefeiert werden, für alle Armen Seelen im Fegfeuer, für alle Sünder überall, für alle Sünder in der Weltkirche, und diejenigen in meinem Hause und in meiner Familie. Amen.
Dem Gebet wird große Wirkungskraft zugeschrieben. Jesus hätte der Heiligen Gertrud offenbart, dass durch dieses Gebet jedesmal 1000 Seelen aus dem Fegfeuer befreit werden! Was dies mit den 500 Tage Ablass (von den Sündenstrafen) zu tun hat, ist nicht ganz eindeutig. Entweder wird dieser für die "armen Seelen" erbeten oder für denjenigen/diejenige, die das Stoßgebet spricht...



Wetterkreuz in Bodnegg Wetterkreuz in Bodnegg Wetterkreuz in Bodnegg Wetterkreuz in Bodnegg


Kreuz im Wetterkasten von der Radlergruppe Bodnegg
47.718, 9.700

Die Radlergruppe Bodnegg hat, von Rotheidlen kommend den Berg hinunter nach Bodnegg, an der Abzweigung links nach Sonthausen ein auffallendes Kreuz im "drachenförmigen" Wetterkasten aufgestellt. Das Kreuz erinnert an das Erlösungwerk Jesu Christi mit folgendem Inhalt, der in dem Rahmen unterhalb des Kreuzes aufgeschrieben ist: "Mein Freund, wo gehst Du hin. Vergiß nicht, daß ich dein Erlöser bin.  Daß ich so viel gelitten hab für Dich. Daher bleib steh'n und grüße mich!" Darunter steht das Stoßgebet und die Bitte: "Mein Jesus Barmherzigkeit".
Auffallend an dem Kruzifix ist, dass der Wetterkasten, der vielleicht sogar erst später als das eigentliche Kruzifix angefügt wurde, mit einer kupfernen Verkleidung der Randbretter geschützt ist. Da waren Pragmatiker am Werk...

Wetterkreuz mit blauem Hintergrund Wetterkreuz mit blauem Hintergrund Wetterkreuz mit blauem Hintergrund Wetterkreuz mit blauem Hintergrund


Wegkreuz im Thuja-Hain 2 kurz vor dem Hauptort rechts
47.712, 9.698

Ein zweites Wegkreuz im Thuja-Hain ist in Bodnegg, kurz vor dem Hauptort, von der B 32 kommend, zunächst nur zu erahnen. Bei näherem Hinschauen offenbart sich ein gusseisernes Wegkreuz aus dem Jahre 1895mit Dreipass-Balkenenden und einer ganzen Reihe von christlichen Symbolen auf dem Längsbalken unterhalb des Christuskorpus.Das ist der Kelch mit einer Hostie und das Symbol Kreuz und Anker (für Glaube und Hoffnung) . Dazwischen sind symbolisierte Engel. Ganz unten, wie so oft dargestellt, die Mutter Jesu Maria. Auf der Tafel am Fuße des Kreuzes steht: "Im Kreuz ist Heil! Am Kreuz hast Du die Himmelstür uns aufgetan, wie dank ich's Di? Nimm hin mein Herz,  Dir sei's geweiht von nun an bis in Ewigkeit."

Wegkreuz Bodnegg Wegkreuz Bodnegg Wegkreuz Bodnegg Wegkreuz Bodnegg Wegkreuz Bodnegg


Schwarzes Wegkreuz in Keller, Bodnegg
47.717, 9.688

Das von Hecken eingesäumte schwarze Wegkreuz bei Keller, so der Name des Weilers im Norden der eigentlichen Ortschaft Bodnegg, zeigt neben dem Christuskorpus an einem ornamentierten Kreuz am Fuße des Kreuzes eine im Gebet versunkene Frauengestalt, wobei man mit Sicherheit davon ausgehen kann, dass diese Maria ist.

Wegkreuz Bodnegg Wegkreuz Bodnegg Wegkreuz Bodnegg  Wegkreuz Bodnegg


Wegkreuz, kurz nach dem Ortsschild Rosenharz auf der rechten Seite, von Bodnegg kommend
47.715, 9.677

Das Holzkruzifix mit einem Wetterdächle aus Metall erinnert offensichtlich an zwei tödliche Unfälle an der Stelle. Die Namen der Opfer und die Daten der Unfälle sind kaum lesbar auf der Holztafel notiert. Erst nach Einsprühen mit Wasser konnte einigermaßen zuverlässig Folgendes entziffert werden: "Hier wurden vom Tode ereilt - am 13. Juli 1925 ALOIS SCHMID - von Rosenharz 23 Jahre alt - am 23. Sept. 1929 -  FRANZ Gg. DENT -  von Oberrussenried 24 Jahre alt - und - JOHANN FÄRBER - von Nersingen 31 Jahre alt - Wer lebend bleibt in Gott - Ist selig auch im Tod".
Oberhalb des Christuskorpus ist die INRI-Tafel, ebenfalls aus Holz. Unter der beschrifteten Tafel ist ein Gips-Medaillon angebracht, das die Hl. Famlie mit dem Jesusind zeigt, wobei Josef hier - wie vielfach - als älterer Mann mit schon etwas "hoher" Stirn gezeigt wird. Die Fotos, die das Wegkreuz noch von Bäumen gerahmt und von Strächern fast verdeckt zeigen, sind im Februar 2023 aufgenommen worden. Die letzten Fotos erst im März 2025, als ich mit dem aufgesprühten Wasser die Konturen der Schrift besser lesen konnte.

Wegkreuz aus Holz mit Kupferdach Bodnegg Wegkreuz aus Holz mit Kupferdach Bodnegg Wegkreuz aus Holz mit Kupferdach Bodnegg Wegkreuz aus Holz mit Kupferdach Bodnegg Wegkreuz aus Holz mit Kupferdach Bodnegg
Erinnerungskreuz an 2 Unfälle in Rosenharz Erinnerungskreuz an 2 Unfälle in Rosenharz Erinnerungskreuz an 2 Unfälle in Rosenharz Erinnerungskreuz an 2 Unfälle in Rosenharz Erinnerungskreuz an 2 Unfälle in Rosenharz


Metallkreuz am Fuße des Kirchenbuckels
47.710, 9.692

Etwas abseits der Ravensburger Straße auf der linken Seite, wenn man in Richtung Kreisverkehr fährt, steht das metallene Kruzifix auf einemFindling.

Wegkreuz auf Findling in Bodnegg Wegkreuz auf Findling in Bodnegg Wegkreuz auf Findling in Bodnegg Wegkreuz auf Findling in Bodnegg


Metallkreuz mit goldfarbenem Christuskorpus in Ippenried, Bodnegg
47.700, 9.680

Wie so viele Wegkreuze ist auch das in Ippenried gesäumt von Hecken. Es steht, auf einem Sandsteinsockel vor dem großen Haus.


Wegkreuz auf Natursteinsockel in Bodnegg Wegkreuz auf Natursteinsockel in Bodnegg Wegkreuz auf Natursteinsockel in Bodnegg


Kreuzigungsgruppe aus Holz im Wetterkasten in Kerlenmoos
47.695, 9.676

Die Kreuzigungsgruppe im drachenförmigen Wetterkasten in Kerlenmoos versetzt den Betrachter eher nach Bayern, wo nicht nur Wetterkasten und Schutzdächer, sondern eben auch Kreuzigungsgruppen des öfteren zu entdecken sind. In Kerlenmoos zeigt sich ein übergroßer Christuskorpus am Kreuz, flankiert von kleineren Figuren der Muttergottes und des Lieblingsjüngers Johannes. Die beiden Figuren wurde, so kann durchaus vermutet werden, bei einer früheren Renovation bzw. farblichen Neufassung "verkehrt herum" wieder angebracht. Klassisch ist, dass in Kreuzigungsgruppen Maria zur Rechten des Gekreuzigten steht (vom Betrachter aus also links) und Johannes entsprechend gegenüber. Diese Vermutung wird auch durch die Blickrichtung der beiden "Assistensfiguren" bestätigt. Ganz gewiss haben sowohl Maria als auch Johannes auf Jesus geblickt und ihre Häupter nicht von ihm abgewendet.
Die Kreuzigungsgruppe ist in Bodnegg in der Form ein "Solitär", also einzigartig. Vermutlich würde man die Figuren als eine sehr gelungene bäuerliche Arbeit bezeichnen. Nicht selten haben Landwirte, insbesondere in den weniger arbeitsintensiven Wintermonaten nicht nur Reparaturarbeiten an Haus und Hof vorgenommen, sondern auch ihr künstlerisches Talent, etwa durch Holzschnitzereien, aufleben lassen. Schön, dass es so etwas noch gibt. Einstmals waren, so etwa in Amtzell bzw. Pfärrich an zwei Aussiedlerhöfen, auch schon mal Arma-Christi-Kreuze aus Holz an der Haus- oder Stallwand angebracht. Ein solch großer Christuskorpus wie in Kerlenmoos Bodnegg, ist allerdings eher selten.

Bodnegg, Kruzifix im Wetterkasten Wegkreuz in Bodnegg Bodnegg, Kruzifix im Wetterkasten Bodnegg, Kruzifix im Wetterkasten Bodnegg, Kruzifix im Wetterkasten Bodnegg, Kruzifix im Wetterkasten


Metallkreuz auf Steinsockel mit geschmiedete Laubwerk und Rosen aus dem Jahr 2000
47.691, 9.678

Auf halbem Weg von Tobel nach Kerlenmoos ist diese kleine metallische Wegkreuz auf einem Steinsockel am Waldrand zu entdecken. Gesonders liebevoll wurde der Steinsockel mit einem Rosenstrauß und Laubwerk, ebenfalls aus Metall verziert.

Bodnegg, Metallkreuz mit Rosenornament Bodnegg, Metallkreuz mit Rosenornament Bodnegg, Metallkreuz mit Rosenornament Bodnegg, Metallkreuz mit Rosenornament


Reich ornamentiertes Metallkreuz mit Jugendstil-Elementen auf Sandsteinsockel mit Madonna in der Nische
47.692, 9.685

Im Jahr 1919 wurde das reich ornamentierte, gusseiserne Wegkreuz auf dem Sandsteinsockel an der Straße von Tobel nach Schönberg aufgestellt. Das Kreuz selbst zeigt mit den Putten und den floralen Elementen, dem Lorbeerkranz und dem Hostienkelch, die die beiden Figuren am Fuße des Kreuzesstamm in die Höhe halten durchaus Jugendstil-Elemente. Als solche können auch die überkreuzten Füllhörner(?) unterhalb des Engelsgedeutet werden. Ein fast identisches Kreuz, allerdings weniger farbig, steht bei Baltersberg (siehe etwas weiter unten...)..

Wegkreuz mit Herz-Mariens_Madonna in Bodnegg Wegkreuz mit Herz-Mariens_Madonna in Bodnegg Wegkreuz mit Herz-Mariens_Madonna in Bodnegg Wegkreuz mit Herz-Mariens_Madonna in Bodnegg Wegkreuz mit Herz-Mariens_Madonna in Bodnegg


Metallkreuz bei Schönberg, Bodnegg
47.703, 9.687

Eines der höchsten Metallkreuze in Bodnegg steht in Schönberg. Am schwarzen Kreuz mit Dreipassenden am Querbalken und oberen Längsbalkenende hängt ein hell gefärbter, schon etwas verwitterter Christuskorpus. So trägt auch dieses Kreuz zu einer reich gestalteten sakralen Kulturlandschaft in Bodnegg bei. Vielleicht ist auch dieses Kreuz im Zuge oder Gefolge der Vereinödung Bodneggs aufgestellt worden. Diese Vereinödung fand in Bodnegg allerdings schon im 18. Jhd. statt. Mittlerweile weist die 3100-Seelen-Gemeinde 98 Weiler und Einzelhöfe auf

Wegkreuz mit schwarzem Kreuzstamm, Bodnegg Wegkreuz mit schwarzem Kreuzstamm, Bodnegg Wegkreuz mit schwarzem Kreuzstamm, Bodnegg Wegkreuz mit schwarzem Kreuzstamm, Bodnegg


Metallkreuz mit auffallendem Strahlenkranz und prächtig gestalteten "Kletter"-Rosen
47.707, 9.696

Da muss es in Bodnegg einen kunstfertigen und begabten Schmid gegeben haben, der mit mehreren metallischen Rosengebinde auffallend schöne Kreuze gestaltet hat. VErmutlich sind manche der Christuskörper erst nachträglich an die Kreuze gemacht worden.was angesichts der farbigen Fassungen vermutet werden kann.


Wegkreuz mit schwarzem Kreuzstamm, Bodnegg Wegkreuz mit schwarzem Kreuzstamm, Bodnegg Wegkreuz mit schwarzem Kreuzstamm, Bodnegg Wegkreuz mit schwarzem Kreuzstamm, Bodnegg


Wegkreuz Bodnegg, beim Bruderhof
47.699, 9.704

Auf einem Sandsteinsockel an der Straße von Bodnegg nach Brunnenhaus steht das gegossene Metallkreuz mit Akanthusranken-Ornamenten beim Buderhof. Akanthus ist eine Distelart im Mittelmeerraum, die vielfach, fast gar stilprägend als Ornament in der Barockzeit verwendet wurde. Dabei sind die Konnotationen durchaus unterschiedlich. Manche sehen in der Akanthuspflanze einen symbolischen Bezug zu Unsterblichkeit und Auferstehung, andere eben das Ornament an sich, wieder andere ein Vanitassymbol, also ein Symbol der Vergänglichkeit. Häufig wird das Akanthusblatt auch für korinthische Kapitelle verwendet.
Wegkreuz beim Bruderhof Wegkreuz beim Bruderhof Wegkreuz beim Bruderhof


Kleines Metallkreuz, an einen Baum gelehnt..., gesehen in Gutmannshof
47.695, 9.700

Ob das kleine Metallkreuz mit den Dreipass-Balkenenden vielleicht zufällig mal an den Baum gelehnt wurde oder ob man das Kreuz, evtl. von einer "Verseh-Garnitur" bewusst an dem mächtigen Baumstamm einen würdigen Platz gefunden hat, lässt sich nicht ergründen. Vielleicht ist es auch gar nicht mehr an dem Platz. Bei der Fototour im Jahre 2023 war es jedenfalls an dem Stamm eines Aussiedlerhofs und fiel, vielleicht gerade wegen der kleinen Größe von etwa 30 cm Höhe besonders auf.

Kleines Metallkreuz, an einen Baum gelehnt...


Noch ein Jugendstil-Wegkreuz auf neuem Sockel (2021)
47.707, 9.714

Es ist gut vorstellbar, dass dieses oder eben das andere Wegkreuz mit Jugendstil-Elementen auf dem Bodnegger Kirchplatz verhandelt wurde. Da hat, so kann man es sich gedanklich vorstellen, der eine Bauer den anderen gefragt, woher er denn das schöne Kreuz hätte. Der gab ihm dann den Katalog, den die Hüttenwerke um das Jahr 1900 erstellt haben und entschied sich wie sein Landwirtskollege mit dessen Frau für das reich ornamentierte Kreuz zur höheren Ehre Gottes: "GELOBT SEI JESUS CHRISTUS", auch noch im Jahre 2021, also das Kreuz einen neuen imposanten Steinsockel erhalten hat. Schön, dass es noch immer Menschen gibt, diedas Erbe der Groß- und Urgroßeltern im besten Sinne des Wortes aufrecht erhalten. Vergelt's Gott!


Jugendstilwegkreuz auf neuem Sockel, Bodnegg Jugendstilwegkreuz auf neuem Sockel, Bodnegg Jugendstilwegkreuz auf neuem Sockel, Bodnegg Jugendstilwegkreuz auf neuem Sockel, Bodnegg Jugendstilwegkreuz auf neuem Sockel, Bodnegg


Kreuz und Baum nebeneinander am Weg von Amtzell nach Bodnegg bei Baltersberg
47.707, 9.710

Ein schönes anthrazitfarbenes Wegkreuz mit einem majestätisch blickenden Christus hinter dem ein vierteiliger Strahlenkranz seine Würde betont, steht auf einem Steinsockel aus der Zeit des Historismus. Allerdings ist, wie an dem Loch in der Nische des Sockels zu erkennen ist, die Figur in der Nische, vermutlich eine Madonna, verloren gegangen. Vielleicht ist mittlerweile (die Fotos sind aus dem Jahr 2023) ja wieder die Nisch bewohnt. Beim nächsten Ganz nach Bodnegg von Amtzell aus, werde ich ganz aufmerksam auf das Wegkreuz blicken.

Kreuz und Baum nebeneinander in Bodnegg Kreuz und Baum nebeneinander in Bodnegg Kreuz und Baum nebeneinander in Bodnegg Kreuz und Baum nebeneinander in Bodnegg


Schwarzes Kreuz, weißer Korpus und goldener Lendenschurz
47.710, 9.708

Aus dem Jahr 1946, also ein Jahr nach dem II. Weltkrieg, wurde das Kreuz aufgestellt. Mit dem Stoßgebet "Gelobt sei Jesus Christus" wird oder wurde vom Eigentümer des Kreuzes auch die Verehrung Jesu Christi und vielleicht auch der Dank für das Ende des Krieges zum Ausdruck gebracht. Und noch eins wird deutlich. Die fatale Verehrung einer politischen Führerperson wird hier deutlich abgelehnt, fast so deutlich, wie dies im Stoßgebet "Im Kreuz ist Heil" zum Ausdruck gebracht wird. Allerdings ist dieses Stoßgebet, zuweilen gar ergänzt mit "allein", also "Im Kreuz allein ist Heil" zwar häufig auf Steinsockeln notiert, allerdings eher selten in der Zeit des Nationalsozialismus anzutreffen. Mir selbst ist aktuell nur ein Wegkreuz mit dieser Aufschrift aus dem Jahre 1942 oberhalb von Bad Wurzach in Richtung Seibranz bekannt.



Wegkreuz Wegkreuz Wegkreuz


Wegkreuz mit Wendelinsfigur in Linden, Bodnegg
47.701, 9.663

Es war ein besonderes Gefühl, als ich am 6. März 2023 zum ersten Mal in meinen zum damaligen Datum 67  Lebensjahren nach Linden in der Gemeinde Bodnegg kam, um dort das Wegkreuz mit dem Figur des heiligen Wendelin zu fotografieren. "Mein Jesu Barmherzigkeit" steht dort auf dem Steinsockel über der mit Glas geschützten Wendelinsfigur und darunter "hl. Wendelin bitte für uns". Das "besondere Gefühl" beruhte allerdings nicht darauf, dass hier ein Kreuz mit einem Bildstock "kombiniert" ist, sondern dass ich erstmalig den Weiler kennenlernte, in dem meine Großmutter mütterlicherseits, die - im Jahre 1953 verstorben - ich, Jahrgang 1956 zwar niemals kannte, aber durch die Erzählungen meiner Mutter als warmherzige und gute Frau und Mutter und wohl auch Großmutter einiger meiner Coursinen und Coursins durchaus vertraut war und ist. Hier also ist sie im Jahre 1888 zur Welt gekommen. 1911 hat sie dann meinen Großvater Bernhard Striedacher, geboren 1886, geheiratet. In Linden aber ist sie aufgewachsen und hat vermutlich auch das Wegkreuz mit dem heiligen Wendelin gekannt, selbst wenn keiner ihr vier Söhne den Namen des Bauernheiligen trug. Und selbstverständlich auch keine ihre 3 Töchter.
So wird die Dokumentation der Wegzeichen, hier also derer in Bodnegg, auch zu einer Reise in die eigene Vergangenheit bzw. zu den Wurzeln der eigenen Herkunft. So sei es mir erlaubt, an dieser Stelle ein Foto zu veröffentlichen, das ich naturgemäß nicht selbst gemacht habe (übrigens das einzige auf dieser Seite!), das meine Großmutter und meinen Großvater, an den ich mich noch gut erinnern kann, bei der Hochzeit zeigen. Hat mit dem Wegkreuz nichts zu tun, aber mit mir.

Oma und Opa Günter Brutscher

Wegkreuz mit Wendelinfigur im Sockel Wegkreuz mit Wendelinfigur im Sockel Wegkreuz mit Wendelinfigur im Sockel Wegkreuz mit Wendelinfigur im Sockel Wegkreuz mit Wendelinfigur im Sockel Wegkreuz mit Wendelinfigur im Sockel


Wegkreuz in Hinterreute, Bodnegg im Südwesten von Bodnegg
47.692, 9.656

"Ach segne Gott mit deiner Hand, die lieben Früchte auf dem Land. Vater unser" - so ist es auf der Tafel im Granitsockel des mit Akanthusblättern geschmückten Kruzifix in Hinterreute zu lesen. Nicht umsonst findet man in der Natur bzw. in ländlicher Besiedlung ein Vielfaches an sakralen Wegzeichen gegenüber der Stadt. Vielfach sind die Kreuze mit der Bitte um Segen für die Fluren und die angebauten Früchteergänzt, so auch in Hinterreute.

Wegkreuz Bodnegg Wegkreuz Bodnegg Wegkreuz Bodnegg


Missionskreuz von 1899 in Vorderreute
47.687, 9.655

Wie das Missionskreuz von 1899 gerade an diese Stelle bei Vorderreute gekommen ist, bedarf einer eigenen Aufklärung. Es ist kaum anzunehmen, dass die Mission, die in früheren Jahren vielfach von Ordenspriestern über mehrere Tage in den Gemeinden, quasi als Katechese und zur Förderung des Glaubenswissens und der Glaubensüberzeugung gehalten wurde, im Freien war. Vermutlich hat das Kreuz an einer anderen Stelle, etwa auf einem Friedhof in eine Kirchengemeinde (evtl. Tettnang?) keinen Platz mehr gehabt und wurde dann als Erinnerung an die Glaubensüberzeugung für die Vorbeifahrenden oder Wanderer hier aufgestellt. "Rette deine Seele" steht auf dem Sockel und weiter: "1899 Durch das Zeichen des Kreuzes bewahre uns, o Gott, vor unseren Feinden".

Missionskreuz Missionskreuz Missionskreuz Missionskreuz


Grünes Kreuz in Bodnegg an der L 326 vor Kerlenmoos
47.698, 9.672

Es sollen im Zusammenhang mit Protesten der Landwirtschaft im Jahre 2023 circa 9000 grüne Kreuze, zumeist einfach zusammengenagelt aus zwei Brettern und grün angemalt, in Baden-Württemberg aufgestellt worden sein. Auch in Bodnegg dürften es einstmals etwas mehr als das eine, das noch 2023 vor dem Hopfengarten übrig geblieben ist, gewesen sein. Dennoch soll an dieser Stelle dieses Phänomen, das im Übrigen heftig umstritten war, weil das Kreuz Christi nicht unbedingt als Protestzeichen taugt, aufgeführt werden. Vereinzelt sieht man ja auch noch Gummistiefel an Ortsschildern hängen, die ebenso wie umgedrehte Ortsschilder auch Zeichen dieses Protestes aus den Reihen der Landwirte waren oder gar noch sind.
Vermutlich ist das am 20. Februar 2023 aufgenommene Kreuz mittlerweile (März 2025) längst verschwunden, abgebaut, verwittert, im Weg gewesen oder gar einfach herausgerissen. Auffallend waren die Kreuze allemal und einen Hinweis auf die Verwitterungsdynamik geben diese und zeigen somit an, dass die Generation der Holzkreuze vor den Metallkreuzen gewiss deutlich weniger lang die Landschaft bereicherten.
Grünes "Protestkreuz" der Landwirtschaft


Wegkreuz vor dem Hopfengarten in Bodnegg, Fricker
47.705, 9.669

Auf einem Findling steht in Fricker ein "einfaches" Wegkreuz mit Christkuskorpus (goldfarben, etwas angerostet) aus Metall. Auf dem Findling lagen zum Zeitpunkt der Aufnahme (März 2025) zwei Steine, die wohl andeuten, dass das Wegkreuz geachtet wurde. Die Kultur, Steine auf Grabmale zu legen, ist im Judentum weit verbreitet und wird zunehmend auch auf Friedhöfen und eben an Wegkreuzen festgestellt.

Wegkreuz in Bodnegg, Fricker Wegkreuz in Bodnegg, Fricker Wegkreuz in Bodnegg, Fricker Wegkreuz in Bodnegg, Fricker



Wegzeichen der Blutreitergruppe Amtzell anlässlich deren 100-jährigem Jubiläum

47.712, 9.698

Anlässlich des 100jährigen Jubiläums der Blutreitergruppe Amtzell hat diese an verschiedenen Stellen und in verschiedenen Ortschaften, vermutlich in denen, wo sie befreundete Blutreitergruppen haben, ein ganz besonderes Wegzeichen aufgestellt. Diese aus Blech gearbeiteten Wegzeichen, die den Schriftzug "Blutreitergruppen Amtzell 1911-2011" und darüber "Herr segne uns" ins Blech geschnitten haben, sind offensichtlich bewusst der Natur und damit der Verrostung ausgesetzt worden und werden so zusehends zu rostfarben leuchtenden Wegzeichen.

Wegzeichen Blutreitergruppe Amtzell Wegzeichen Blutreitergruppe Amtzell


Vorläufig soll das Wegzeichen zwischen Kofeld und Hannober auf dem Rückweg von Bodnegg nach Mennisweiler den Abschluss der Reihe bilden
47.745, 9.709

Das imposante Wegkreuz auf dem Weg von Kofeld nach Waldburg zeigt neben dem Christuskorpus mit Strahlenkranz das "Auge Gottes", ebenfalls mit Strahlenkranz besonders betont, das Schweißtuch der Veronika, Maria mit der Bitte "Maria, unsere Zukunft, rette uns" und  - noch vor der Tafel mit den Vanitassymbolen Totenkopf, Apfel und Schlange, die an die Erbsünde Adams erinnern sollen, die  Tafel mit der Inschrift: "Du guter Herr Jesus, lass deinen Tod an uns nicht verloren sein, sondern führe uns hin zu deinem Vater. - Vater unser".

Wegkreuz auf dem Weg nach Waldburg Wegkreuz auf dem Weg nach Waldburg Wegkreuz auf dem Weg nach Waldburg Wegkreuz auf dem Weg nach Waldburg Wegkreuz auf dem Weg nach Waldburg Wegkreuz auf dem Weg nach Waldburg



Wegzeichen in Haisterkirch, Kirchengemeinde St. Johannes Baptist

Pfarrkirche St. Johannes Baptist Haisterkirch

Die Kirchengemeinde St. Johannes Baptist Haisterkirch gehört zur Seelsorgeeinheit Bad Waldsee. Haisterkirch ist auch kommunal eine Ortschaft der Großen Kreisstadt Bad Waldsee. In der Kirchengemeinde leben 1.075 Katholiken (Stand 2023). Das weithin ländlich geprägte Haisterkirch hat neben dem Zentralort selbst zwei größere, unmittelbar aneiander angrenzende Ortsteile mit Hittelkofen und Osterhofen, die zum Teil auch ein eigenständiges Profil aufweisen. Zu diesen kommen Hlittisweiler, Ehrensberg, Graben (kommunal zur Stadt gehörig) und die "Wohnplätze" Kurzes, Bäuerle, Heustöckle, Zur Pumpstation und der Aussiedlerhof St. Georg. So identifiziert sich etwa Osterhofen sehr stark mit der dortigen Kapelle Mariä Opferung, die aktuell (März 2025) mit großem Aufwand und in einer vorbildlichen Kooperation mehrerer Akteure wie Stadt Bad Waldsee, Kirchengemeinde Haisterkirch, Geldgeber aus dem Krei Ravensburg, dem Land Baden-Württemberg und dem Bund unter Federführung des Förderveins Kapelle Osterhofen renoviert wird. An dieser Stelle wird nur ein Teil der Bildstöcke und Wegkreuze in der Kirchengemeinde vorgestellt. In Haisterkirch selbst führt ein Kreuzweg mit Stationsbildern von Alfred Vollmar (+ 1980 in Leutkirch) zur Sebastianskapelle auf der Grabener Höhe. Allerdings gibt es in Haisterkirch weder einen Ölberg noch eine Lourdesgrotte, dafür, wie bereits angedeutet um so mehr Kapellen, etwa in Hittelkofen, Osterhofen (s. o.), Graben, auf der Grabener Höhe (St. Sebastian), Ehrensberg (St. Laurentius), Hittisweiler (Maria Schnee), an der Straße nach Hittisweiler (Wendelinuskapelle) oder auf dem Haisterkircher Feld.(Spitzenkapelle oder Gottvater-Kapelle).
In der Kirchengemeinde habe ich 23 Feld-, Flur- oder Wegkreuze dokumentiert und dazuhin 4 Bildstöcke. Allerdings gibt es noch mehr als 15 Feldkreuze mehr als die von mir entdeckten.


Bildstock in Ehrensberg mit einer Medjugorje-Madonna
In Ehrensberg steht, direkt gegenüber der Wirtschaft "Zur frohen Aussicht" ein etwas in die Schieflage geratener, aber insgesamt sehr gepflegter und in schöner Umgebung aufgestellter Bidlstock. In einer kleinen Nische des Säulen-Bildstocks steht eine "Medjugorje-Madonna", ebenfalls ganz in weiß gekleidet und freundlich blickend. Auf dem Sockel der Madonnenfigur ist das Datum 24.06.1981 und die Schrift "KRALJICA MIRA" und der Name Medjugorje zu lesen. Das Datum 24.06.1981 steht für die erste Erscheinung der Gottesmutter vor den sechs Kindern Ivanka, MIrjana, Vicka, Iwan D. und Ivan I. und Milka. Die Inschrift "Kralljica Mira" heißt Königin des Friedens. Vielfach steht auch auf dem Sockel einer Medjugorje-Maria drei Mal das Wort MIR, was kroatisch Frieden heißt. Die Madonna, die den Sehern in Medjugorje erscheint, wird auch als Königin des Friedens bezeichnet und verehrt.



Bildstock in Ehrensberg Bildstock in Ehrensberg Bildstock in Ehrensberg Bildstock in Ehrensberg


Hittelkofen, großer Bildstock mit vier Nischen und Zeltdach
47.931, 9.809

Ein imposanter Bildstock begrüßt die Autofahrer, wenn man von Haiserkirch nach Hittelkofen fährt. Der gewiss 3 Meter hohe Bildstock auf einer betonierten Rundsäule zeigt im Aufsatz vier große Nischen mit Bildern von Josef (mit großer Lilie als Zeichen der Enthaltsamkeit), das Jesuskind an der Hand führend^. In den drei anderen Nischen sind Sebastian, von Pfeilen gemartert (in Anlehnung an den "Bastiane" in der Sebastianskapelle gemalt), die Muttergottes mit dem Jesusknaben und den heiligen Florian als Schutzpatron gegen Feuersgefahr. Der Bildstock wurde von der Bau-Firma Krattenmacher gebaut und aufgestellt.


großer Bildstock in Hittelkofen großer Bildstock in Hittelkofen großer Bildstock in Hittelkofen großer Bildstock in Hittelkofen  großer Bildstock in Hittelkofen


Ein Sebastiansbild an der Hauswand eines Fachwerkhauses in Hittelkofen
47.931, 9.812

Einstmals waren Heiligenbilder oder Kruzifixe oder Madonnen in Nischen an vielen Hauswänden verbreitet. Mittlerweile kommt diese eher selten vor. Besonders erfreulich ist es, wenn auch bei einem frisch renovierten Haus das Gemälde an der Hauswand entweder auch renoviert wird oder gar neu gemalt wird. In Hittelkonfen weist der Sebastian den Weg zur Sebastianskapelle, die in Haisterkirch und den umliegenden Ortschaften vielfach aufgesucht wird.

Sebastiansbild an Hauswand in Hittelkofen Sebastiansbild an Hauswand in Hittelkofen


Wegkreuz in Graben
47.933, 9.835

Einigermaßen im Grünen und dennoch etwas erhöht an der Straße steht das Wegkreuz am Ortseingang von Graben. Das Kreuz und der Christuskorpus sind aus Metall, vermutlich Eisenguss, evtl. aus der Eisenhütte Schussenried.

 Wegkreuz in Graben Wegkreuz in Graben Wegkreuz in Graben Wegkreuz in Graben Wegkreuz in Graben Wegkreuz in Graben


Wegkreuz in Hittelkofen
47.933, 9.812
Aufschrift des auf einem Buntsandsteinsockel aufgestellten Wegkreuzes in einem Garten neben der Staße Richtung Osterhofen lautet: "Im Kreuz ist Heil, Leben, Segen" mit der Jahreszahl 1881; renoviert 1910. Wie so oft wird auch dieses Kreuz von zwei ziemlich groß gewachsenen Sträuchern flankiert, die in diesem Fall das Kreuz fast verdecken.

Wegkreuz Hittelkofen Wegkreuz Hittelkofen Wegkreuz Hittelkofen Wegkreuz Hittelkofen


Wegkreuz in Haisterkirch, Mauchenmühle
47.952, 9.827

In der Gegend um Haisterkirche und Bad Waldsee sind Holzkreuze mit Wetterkasten eher selten anzutreffen. Vermutlich hat dieses noch relativ junge Wegzeichen jemand aufgestellt, der/die eben eine gewisse Faszination für diese vornehmlich im bayrischen Allgäu anzutreffenden Kreuze hegt.

Kreuz in Haisterkirch-Mauchenmühle Kreuz in Haisterkirch-Mauchenmühle Kreuz in Haisterkirch-Mauchenmühle Kreuz in Haisterkirch-Mauchenmühle Kreuz in Haisterkirch-Mauchenmühle


Feldkreuz bei Osterhofen, auf der Haistergau....
47.938, 9.813

Feldkreuz in Osterhofen Feldkreuz in Osterhofen Feldkreuz in Osterhofen Feldkreuz in Osterhofen


Christus-Statue auf dem Haisterkircher Feld
47.937, 9.807


 Bildstock in Osterhofen Bildstock in Osterhofen Bildstock in Osterhofen Bildstock in Osterhofen Bildstock in Osterhofen Bildstock in Osterhofen


Wegkreuz am neuen Radweg von Osterhofen nach Eggmannsried (1892, 1992 renoviert)
47.937, 9.820

Ein klassisches gusseisernes Wegkreuz mit Dreipassenden und Akanthusrankwerk an den Kreuzbalkenenden steht auf einem Sandsteinsockel am Radweg von Osterhofen nach Eggmannsried, allerdings mit der Rückseite zum Radweg, also zwischen diesem und der eigentlichen Straße. Auf dem Sockel steht: "Gekreuzigter Herr Jesus Christus erbarme dich unser", also eines dieser in früheren Zeiten wohl jedem und jeder bekannt gewesenen Stoßgebete, das dann auch gesprochen wurde, als man das Kreuz passierte. Dieses wurde 1892 aufgestellt und 1992 restauriert, wie am Fuße des Sockels nachzulesen ist.

Wegkreuz Haisterkirch am Radweg nach Osterhofen Wegkreuz Haisterkirch am Radweg nach Osterhofen Wegkreuz Haisterkirch am Radweg nach OsterhofenWegkreuz Haisterkirch am Radweg nach Osterhofen Wegkreuz Haisterkirch am Radweg nach Osterhofen 


Wegkreuz in Haisterkirch, Ortsausgang Richtung Hittisweiler
47.917, 9.796

Wie ein Vergleich mit dem obigen Wegkreuz offensichtlich macht, ist auch das Wegkreuz am Ortsausgang von Haisterkirch Richtung Hittisweiler identisch mit dem am Radweg nach Osterhofen. Das hier abgebildete Wegkreuz ist allerdings auf einem deutlich höheren Steinsockel erstellt, auf dem ein weiteres weithin bekanntes Stoßgebet "Mein Jesus Barmherzigkeit" steht. Offensichtlich hat dem Bauern vom Radweg, der 1891 gewiss noch nicht bestand oder dem Richtung Hittisweiler das Kreuz des anderen so gut gefallen, dass er diesen oder jenen einfach gefragt hat, woher er das Kreuz hätte. Vermutlich wurde dieses Kreuz etwas später und deshalb vielleicht auch höher aufgestellt, weil es dadurch doch etwas imposanter aussieht. Die Jahreszahl am eigentlichen Sockel ist groß geschrieben mit wohl geformten Zahlen 1891. Noch etwas später, vermutlch bei einer Renovation hat man dann noch einen Betonsockel unter den Steinsockel gestellt, damit dieser nicht vom Pflanzenbewuchs allzu sehr vermoost wird.

Wegkreuz Haisterkirch Wegkreuz Haisterkirch Wegkreuz Haisterkirch Wegkreuz Haisterkirch Wegkreuz Haisterkirch


Wegkreuz an der Straße von Haisterkirch nach Bad Waldsee
47.921, 9.797

Aller guten Dinge sind Drei, könnte man meinen, wenn man das dritte Wegkreuz in Haisterkich entdeckt, das an der Straße nach Bad Waldsee steht. Zum Zeitpunkt der Fotoaufnahme machte das Kreuz, vor allem aber der Sockel, den Eindruck, als ob eine Sanierung dringend erforderlich sei. Dies geschah dann auch wenige Wochen nach diesen Aufnahmen im Jahre 2025. Seither steht das frisch renovierte, aber im Anfang April 2025 von mir noch nicht fotografierte Kreuz wieder an seinem angestammten Platz. Ursprünglich ging man davon aus, dass der Sockel auch aus einem Sanstein bestehen würde, erst bei Verwitterung erkannte man, dass hier Kiesel und anderes zusammenzementiert wurde und dann mit Verputz elegant verschönert wurde. Auf dem Sockel steht die Inschrfit, die auch auf dem Wegkreuz auf dem Weg nach Eggmannsried (s. o.) steht: "Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme dich unser"
Jetzt wäre natürlich noch von Interesse, ob die drei Kreuze von je unterschiedlichen Bauern gekauft wurden oder ob es einer war, der einen größeren Auftrag zu günstigeren Konditionen herausgehandelt hätte, was der Bauernschläue der Haisterkircher duchaus zuzutrauen wäre. Das muss aber noch recherchiert werden... Eine Aufschrift mit Jahreszahl konnte ich nicht mehr entziffern, vermutlich wurde das Kreuz aber etwa zur selben Zeit wie die beiden anderen aufgestellt.
Vermutlich sind die meisten dieser gusseisernen Metallkreuze aus der Eisenschmelzwerk Wilhelmshütte in Schussenried, das im Jahre 1840 oder schon 1837 gegründet wurde und sogar mit einem Katalog die Bestellung von sakralen Kleindenkmalen unterschiedlicher Ausführung möglich gemacht hat. Im Jahre 1998 stellte das Hüttenwerk seine Produktion im jetzigen Bad (seit 1966) Schussenried ein.
Auf den neueren Fotos (Apirl 2025) sieht man genau die reparierten Schadstellen am Sockel und dass das Kreuz mit Kruzifix und INRI-Tafel ebenfalls bearbeitet wurden. Ein weiteres Beispiel dafür, wie sehr man sich in Haisterkirch nicht nur um sakrale Kleindenkmale kümmert. Dies war und ist, wie man erfahren kann, der früheren Ortsvrosteher und wohl auch ihrem Nachfolger ein Herzensanliegen.


Wegkreuz Haisterkirch an der Straße nach Bad Waldsee Wegkreuz Haisterkirch an der Straße nach Bad Waldsee Wegkreuz Haisterkirch an der Straße nach Bad Waldsee Wegkreuz Haisterkirch an der Straße nach Bad Waldsee Wegkreuz Haisterkirch an der Straße nach Bad Waldsee


Wegkreuz auf der Grabener Höhe beim Spielplatz
47.928, 9.841

Das Wegkreuz auf der Grabener Höhe ist aus derselben Fertigung wie die oben aufgeführten drei Wegkreuze mit den typischen Dreipassenden und den darauf angebrachten Ornamenten (u. a. Akanthus-Ranken). Allerdings hängt an diesem Kreuz (bzw. wurde mehrfach befestigt) ein anderer Christuskörper, nämlich der, der auch am Wegkreuz von Haisterkirch nach Hittelkofen zu sehen ist. Das bedeutet also, dass das Hüttenwerk, das die Kreuze in seinem "Portfolio" hatte, wie man heute vielleicht sagen würde, durchaus individuell zusammengestellt werden konnten. Das schon 1874 aufgestellte Kreuz wurde erst kürzlich im Sommer 2024, also zum 150-jährigen Jubiläum von Erwin Fink und seinem Grabener Nachbar Karl Dangel privat restauriert und wieder an seinem angestammten Platz aufgestellt.
Die Inschrift auf dem Sockel lautet: "O Jesus du Zuflucht aller, die zu dir ihre Zuflucht nehmen" und darunter die Zahl 1874. Besonders charmant an der Inschrift ist, dass diese vermutlich auch von einem eingeschnitten wurde, der wohl kein Steinmetz war. Als der Platz rechts zu knapp wurde, setzte er einfach die beiden Buchstaben "en" unmittelbar unter die Zeile.
Wie aus einem Bericht in der Bildschirmzeitung Bad Waldsee vom 11. September 2024 von  Rudi Martin nachzulesen ist, wurde das Kreuz auch schon "Opfer" roher Gewalt, vermutlich von über Gebühr Feiernden auf dem nahe gelegenen Spielplatz. Dabei wurde auch der rechte Arm des Gekreuzigten beschädigt. Der Mut, die mutwillige Tat, einzugestehen, hat denen, die einstmals wohl als die "Halbstarken" genannt wurden, allerdings gefehlt, sodass eben nicht mutwillige, aber gutwillige Menschen das Erhaltenswerte wieder würdig repariert haben. Danke dafür!
Die Fotos zeigen zunächst den renovierungsbedürftigen und weiter unten den renovierten Zustand des Kreuzes.

Wegkreuz auf der Grabener Höhe Wegkreuz auf der Grabener Höhe Wegkreuz auf der Grabener Höhe Wegkreuz auf der Grabener Höhe Wegkreuz auf der Grabener Höhe Wegkreuz auf der Grabener Höhe


Wegkreuz an der Straße von Haisterkirch nach Hittisweiler
47.904, 9.791

An der Straße von Haisterkirch nach Hittisweiler, etwa 200 Meter vor Hittisweiler auf der linken Straßenseite, an der Abbiegung nach Hittiswieler steht das kleine Wegkreuz mit der Aufschrift "Gott segne unsere Fluren". Das wunderbar mit einem Blumenbeet gestaltete Kreuz scheint sich fast ein wenig unter den ab September mehr als 2 Meter hohnen Maishalmen zu ducken... Zugleich bietet das Kreuz einen wohltuenden Augenblick im frühherbstlichen Maisland. Das hat offensichtlich auch der Landwirt so gesehen und für das sakrale Kleindenkmal einen angemessen großen Raum freigelassen. Vergelt's dafür!




Wegkreuz Hittisweiler Wegkreuz Hittisweiler Wegkreuz Hittisweiler Wegkreuz Hittisweiler


Hofkreuz beim Hof Dorn-Bohner in Hittisweiler
47.900, 9.787

Wie mir der Hofbauer Oskar Bohner berichtet hat, hat er das Kreuz im nahegelegenen Wald liegend gefunden. Mehrere Versuche, den Besitzer zu finden, schlugen fehl. Vielleicht gab es diesen schon gar nicht mehr. Jedenfalls hat die Familie Dorn-Bohner sich dann des Kreuzes angenommen, dieses restauriert, vermutlich auch den Buntsandsteinsockel mit der Aufschrift "IM KREUZ IST HEIL" und einer Efeuranke von einem Steinmetz gestalten lassen und das Kreuz an einem würdigen Platz, gleich nach Abzweig nach Bad Waldsee aufgestellt. Mittlerweile wurde das Kreuz, wie das letzte Foto zeigt, gar schon an einen noch schöneren Platz aufgestellt. Auch das gibt es...


Hofkreuz Hittisweiler, Hof Dorn-Bohner Hofkreuz Hittisweiler, Hof Dorn-Bohner Hofkreuz Hittisweiler, Hof Dorn-Bohner Hofkreuz Hittisweiler, Hof Dorn-Bohner


Feldkreuz in HIttelkofen
47.929, 9.816

Mit einem ungewöhnlichen Schriftzug "Gott ist die Liebe ~ findet sie" fällt das eigentlich klassische gusseiserne Feldkreuz mit einer Akanthusranke am Fuße des Längsbalkens auf.

Feldkreuz in Hittelkofen Feldkreuz in Hittelkofen Feldkreuz in Hittelkofen Feldkreuz in Hittelkofen


Gartenkreuz in Hittelkofen
47.930, 9.914

Auf einem Findling, der fast von einem Strauch verdeckt ist, steht ein eigentlich für Haisterkirch typisches gusseisernes Kruzifix (so wird ein Kreuz mit Christuskörper genannt) mit Dreipassenden an den Balken und einem goldfarbenen Christuskorpus. Allein der Standort ist etwas ungewöhnlich. In Gärten unserer Zeit, vornehmlich in Wohngebieten, gibt es allerhand Elemente in den Gärten (nicht nur Wäschespinnen, wie auf dem Foto), etwa Spielgeräte, alte Fahrräder, Buddha-Statuen, usw. Allerdings sind sakrale Kleindenkmale tatäschlich eher selten anzutreffen. Nicht so in Hittisweiler!
Immer wieder ist in den Kirchengemeinden festzustellen, dass unterschiedliche Kreuzestypen dominieren. In Haisterkirch ist es gewiss das gusseiserne Kreuz, vermutlich aus dem Schussenrieder Hüttenwerk, bestellt per Katalog. Andere Gemeinden zeigen so genannte Hochkreuze, also mehr als 2,5 bis 3 m hohe, dann allerdings häufig Holzkreuze, nicht selten mit Wetterdach oder gar Wetterkasten. So ist dies etwa im Raum Fronhofen festzustellen.
Im Gebiet der Kirchengemeinde Arnach sind, ebenso wie in Haisterkirch wahrlich viele Kreuze anzutreffen, in Arnach sind allerdings unter diesen 4 Arma-Christi-Kreuze in unterschiedlichem Erhaltungszustand. So viele gibt es vielleicht nicht einmal in Bayern in einer Kirchengemeinde. Zu erklären ist dies vielleicht durch ein gewisse "Ansteckung", dass also der eine Bauer es seinem Nachbarn gleich machen möchte oder sogra eins (in diesem Falle Werkzeug oder eine Waffe) draufsetzen wollte.


Feldkreuz in Hittelkofen Gartenkreuz in Hittelkofen Feldkreuz in Hittelkofen


Wegkreuz in Hittelkofen
47.932, 9.802

Ein fast scherenschnittartiges, aber gewiss gusseisernes Kreuz mit einem fast majestätisch anmutenden Chrstuskorpus steht in Hittelkofen. Das reich ornamentierte Kreuz mit Akanthusranken, der INRI-Tafel und "geflügelten" Puttenköpfen um das Haupt Jesu angeordnet, stammt aus dem Jahre 1870, also dem Geburtsjahr des einstmaligen Bischofs der damaligen Diözese Rottenburg, Johannes Baptista Sproll aus Schweinhausen. Man könnte das Kreuz durchaus dem Jugendstil zurechnen. Auffallend ist auch, dass am Fuße des Kreuzes nicht eine Muttergottes steht, sondern ein hl. Erzengel Michael wie an den Flügeln, dem Falmmenschwert und dem Drachen zu seinen Füßen unschwer zu erkennen ist. Ohne diese Attribute könnte die Figur aber auch als weibliche Gestalt identifiziert werden. Vielleicht machte als der "Künstler", der den Entwurf des Kreuzes gemacht hat, einfach, dass Engel nur Frauen sein können und also der heilige Michael eigentlich eine Michaela ist...


Wegkreuz in Hittelkofen Wegkreuz in Hittelkofen Wegkreuz in Hittelkofen Wegkreuz in Hittelkofen Wegkreuz in Hittelkofen Wegkreuz in Hittelkofen


Wegkreuz am linken Rand der Straße von Haisterkirch nach Hittelkofen
47.929, 9.808

Man würde das Wegkreuz am linken Rand der Straße von Haisterkirch nach Hittelkofen (etwa auf halber Strecke) durchaus eher als ein "einfaches" Metallkreuz bezeichnen. Das Kreuz mit den in der Gotik reich ausgeschmückten Dreipassenden sieht geschmiedet aus, der christuskorpus ist gewiss aus Gusseisen gearbeitet. Dennoch ein Wegzeichen, das zur Aufmerksamkeit weckt und einen Gedanken an Gott und Jesus Christus ruft, der vielleicht gar in eine "Gelobt sei Jesus Christus" mündet, laut oder leise, selbst wenn dieses Stoßgebet nicht am Fuße des Kreuzes oder sonstwo steht. Zum Lesen wäre selbst bei geringem Tempo ohnehin keine Zeit.

Wegkreuze in Hittelkofen Wegkreuze in Hittelkofen Wegkreuze in Hittelkofen Wegkreuze in Hittelkofen


Wegkreuz am früheren Ortsausgang von Haisterkirch Richtung Hittelkofen
47.923, 9.802

An der Kreuzung am einstmaligen Ortsausgang von Haisterkirch Richtung Hittelkofen steht das aus Stein gearbeitet Kreuz mit dem gusseisernen Christuskorpus und einem Relief am Sockel des Kreuzes. Dieses Relief ist insoweit etwas Besonderes, als dass es in verkleinerten Form ziemlich exakt das Deckengemälde Gebhard Fugels zeigt, das in der nahegelegenen Sebastianskapelle im Original und farbig zu sehen ist.
Rudi Martin hat im Amtsblatt der Stadt Bad Waldsee vom 22. April 2021 auf der Seite 8 einen Artikel im Rahmen der Serie „Kleindenkmäler am Wegesrand“ veröffentlicht. In diesem Artikel geht er auf die Geschichte eines Wegkreuzes ein, das an der Kreuzung Körnerweg und Hittelkofer Straße in Haisterkirch steht. Das Besondere an diesem etwa eineinhalb Meter hohen Wegkreuz aus Granit mit einem gusseisernen Kruzifix ist das bronzene Reliefbild im Sockel. Das Kreuz selber entstand in der Werkstatt der Steinmetzfamilie Nothhelfer. Das Deckengemälde von Gebhard Fugel in der Sebastianskapelle ist die Vorlage des Reliefbildes. Oberlehrer Breimeier hat das im Zeitraum zwischen 1930 und 1935 errichtete Kreuz gespendet. Breimeier war mit Gebhard Fugel aus der Studienzeit bekannt und hat offensichtlich die Verbindung nie ganz abbrechen lassen. So wird das Wegkreuz auch als das „Breimeier‘sche Kreuz“ bezeichnet, wohl aber auch deshalb, weil der Lehrer im Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite gewohnt hat. Wie im Artikel von Rudi Martin ausgeführt wird, beruhen diese Hinweise auf Informationen von Ortsvorsteherin Rosa Eisele, die sie wiederum von einem ihrer Vorgänger, nämlich von Johann Georg Gams (* 1923, + 2007, Ortsvorsteher von 1980 bis 1990) in einem Gespräch im Jahr 2005 vernahm. Das Reliefbild zeigt, wie eben das Deckengemälde auch, die Szene, wie die heilige Irene den schwer verwundeten Sebastian vom Baum, an den er gefesselt war, befreit, und eine zweite Frau Pfeile aus seinem Körper zieht. Wer als „Modell“ für die zwei Frauen diente, wird derzeit noch recherchiert.
Quelle: Kapellenführer 2021, St. Sebastian Haisterkirch, veröffentlicht auf der Homepage www.wegzeichen-oberschwaben.de, per Klick auf nachfolgenden Schriftzug zu sehen: WEGKREUZ MIT FUGELBILD

Wegkreuz Haisterkirch mit Fugelbild Wegkreuz Haisterkirch mit Fugelbild Wegkreuz Haisterkirch mit Fugelbild Wegkreuz Haisterkirch mit Fugelbild


"Imkerkreuz" am Holzschopf/Garage in Hittisweiler
47.899, 9.793

Auch das gibt es in Haisterkirch. Da hat doch ein pfiffiger Imker einfach die Farben gelb und braun, die er vermutlich noch vorrätig hatte, verwendet, um auf das ehemalige grüne Kreuz, das als Protestkreuz vor einigen Jahren in großer Zahl aufgestellt wurde, die Bienenfarben zu malen und so auf seinen Honigverkauf aufmerksam zu machen. Ist ja nicht verboten, auch nicht verwerflich, irgendwie halt pfiffig. Was hätte man auch sonst aus dem grünen Protestkreuz machen sollen?
Nebenbei bemerkt: Im Oktober 2019 sollen deutschlandweit ca. 10.000 dieser grünen Kreuze aufgestellt worden sein. Die Aktion war übrigens umstritten. Kann ein Kreuz zum Protest aufrufen oder ist dieses nciht doch tatsächlich ein Symbol der Gnade?


Imkerkreuz am Holzschopf in Hittisweiler


Feldkreuz mit Sühnekreuz auf der rechten Seite an der Straße von Haisterkirch nach Bad Waldsee
47.921, 9.798

Quasi im elektrifizierten Nadelstreifen erscheint das Feldkreuz an der Straße von Haisterkirch nach Bad Waldsee. Das fein gearbeitete gusseiserne Kreuz mit dem fast in weiß gefärbten Christuskorpus steht auf einem imposant hohen Sockel, der die Inschrift "Vom Kreuze strömt Heil, Licht und Leben" trägt. Auf dem renovierten Element des Sockels steht die Zahl 1867, darunter ist ein weiterer Eintrag zu erkennen, der noch entschlüsselt werden muss.
Bei diesem Kreuz steht der ältere Sockel auf dem jüngeren Sockelteil, der wiederum auf dem Fundament steht. Unterhalb des restaurierten Sockels mit der deutlich entzifferbaren Jahreszahl 1867 liegt ein Erhöhungselement mit der Aufschirft: "REN. MCMXXX", also gab es vor der vermutlich erst vor kurzem erfolgen Instandsetzung eine Renovation im Jahre 1930.

Haisterkirch, Feldkreuz mit Sühnekreuz Haisterkirch, Feldkreuz mit Sühnekreuz Haisterkirch, Feldkreuz mit Sühnekreuz Haisterkirch, Feldkreuz mit Sühnekreuz Feldkreuz mit Sühnekreuz Haisterkirch Haisterkirch, Feldkreuz mit Sühnekreuz Haisterkirch, Feldkreuz mit Sühnekreuz Haisterkirch, Feldkreuz mit Sühnekreuz Haisterkirch, Feldkreuz mit Sühnekreuz


Wegkreuz an der Klostermauer im Zentrum von Haisterkirch
47.921, 9.798

Ob das Kreuz immer schon an dieser exponierten Stelle an der Kreuzung im Zentrum von Haisterkirch gestanden hat, ist ungewiss. Jedenfalls ist dieses fast eine Kopie der Kruzifixe am Radweg nach Eggmannsried, am Weg nach Hittisweiler oder auch kurz nach dem Ortsausgang am Weg nach Bad Waldsee. Der Sockel ist dem des Kreuzes nach Hittisweiler nachempfunden, trägt - wie dieser auch - die Inschrift "Mein Jesus Barmherzigkeit!", jedoch ist das Kreuz 11 Jahre später aufgestellt worden,wie die Jahreszahl 1902 deutlich macht. Man kann also diesen Typus eines gusseiesernen Wegkreuzes im Raum Haisterkirch durchaus als "Bestseller" bezeichnen. Das Kreuz grüßt so quasi in alle Richtungen, die von Haisterkirch aus in die Welt gehen...

Wegkreuz an der Klostermauer Haisterkirch Wegkreuz an der Klostermauer Haisterkirch Wegkreuz an der Klostermauer Haisterkirch Wegkreuz an der Klostermauer Haisterkirch Wegkreuz an der Klostermauer Haisterkirch Wegkreuz an der Klostermauer Haisterkirch


Osterhofen, aus Ziegeln gemauerter Bildstock
47.935, 9.821

Schon etwas oberhalb von Osterhofen, auf dem Weg nach Graben, steht dieser Bildstock, gemauert aus Ziegeln, gewiss schon mehrfach renoviert. In der dreiseitig geöffneten Nische des Bildstocks mit spitzbogigen verglasten "Fenstern", steht ein Kreuz aus Naturholz mit Christuskropus und eine verkleinerte Ravensburger Schutzmantelmadonna aus Bronze. Die Blumenvase im Bildstock mit immer wieder frischen Blumen zeugt von der Pflege des Bildstocks, die auch an den Blumen am Fuße des Kleindenkmals zu sehen sind.

Bildstock in Osterhofen Richtung Graben Bildstock in Osterhofen Richtung Graben Bildstock in Osterhofen Richtung Graben Bildstock in Osterhofen Richtung Graben Bildstock in Osterhofen Richtung Graben


Wegkreuz an der Straße von Osterhofen Richtung Biberach / Mühlhausen
47.944, 9.812

Das Kreuzifix, eingezähnt mit einem Metallhag und mit spitzen Metallstäben geschützt, erfährt dennoch immer wieder Beschädigungen. Auch der Ruheplatz wird manchmal etwas vermüllt zurückgelassen. Umso schöner ist das mit goldfarbenem Akanthusrandwerk rechhaltig verzierte Kruzifix, wenn es unbeschädigt ist. Auf dem verwitterten, mit "Patina" nostalgisch anmutenden Sandsteinstockel steht ein "Klassiker" der Stoßgebete, nämlich "Mein Jesus Barmherzigkeit", hier ohne erkennbares Ausrufezeichen, aber dennoch als Bitte um Barmherzigkeit zu verstehen. Die Jahreszahl ist 1895, wenn ich das richtig entziffert habe.

Wegkreuz im Hag an der Straße von Osterhofen nach Mühlhausen Wegkreuz im Hag an der Straße von Osterhofen nach Mühlhausen Wegkreuz im Hag an der Straße von Osterhofen nach Mühlhausen Wegkreuz im Hag an der Straße von Osterhofen nach Mühlhausen Wegkreuz im Hag an der Straße von Osterhofen nach Mühlhausen


Wegkreuz an der Straße Richtung Eggmannsried, noch im Dorf Osterhofen, auf der rechten Seite
47.937, 9.817

Vermutlich hat der Besitzer bzw. Aufsteller des Kruzifix im Dorf Osterhofen eine gewisse Vorliege für typisch bayrische Wegzeichen. Jedenfalls ist ein solches Holzkreuz mit Wetterdach in ähnlicher Weise nur noch in der Mauchenmühle bei Haisterkirch zu entdecken. Wie man sieht, wird auf diesem (ehemaligen?) Hof großer Wet auf Pflege gelegt. Zudem sind die Blumen am Fuße des Kreuzes ein eindeutiger Hinweis darauf, dass das Kreuz den Menschen etwas bedeutet.

Wegkreuz im Dorf Osterhofen vor Fachwerkgebäude Wegkreuz im Dorf Osterhofen vor Fachwerkgebäude Wegkreuz im Dorf Osterhofen vor Fachwerkgebäude


Wegkreuz an der Weggabelung auf dem Weg nach Eggartskirch

In Haisterkirch sind tatsächlich neben sehr individuell gestalteten sakralen Kleindenmalen immer wieder auch solche, vornehmlich metallische, anzutreffen, die es so mehrfach gibt. So auch das Wegkreuz an der Weggabelung in Richtung Eggartshirch. Diese ist identisch mit dem von Haisterkirch nach Hittelkofen, wobei eine spätere Bearbeitung die beiden unterscheidet. So sind die Dreipassenden des hier abgebildeten Kreuzes hell angestichen, des anderen Kreuzes schwarz. Zudem ist der jeweilige Christkuskorpus unterschiedlich gefärbt.

Wegkreuz an einer Weggabelung Richtung Eggmannsried Wegkreuz an einer Weggabelung Richtung Eggmannsried Wegkreuz an einer Weggabelung Richtung Eggmannsried


Wegkreuz, das an "Isa", die bei eienm Verkehrsunfall im Juli 2022 ums Leben kam, erinnert.
47.923, 9.793

Das Holzkreuz mit der Aufschrift "Du bist nicht mehr da, wo du warst, aber du bist überall, wo wir sind" und dem Namen "Isa" erinnert an die 18-jährige Isa, die bei einem furchtbaren Verkehrsunfall unmittelbar nach Ortsausgang Haisterkirch Richtung Bad Waldsee am 31. Juli 2022 ums Leben gekommen ist. Das Kreuz ist Zeichen der Erinnerung, aber auch der Mahnung an alle, die zu schnell und rücksichtslos unterwegs sind.
Kreuz, das an einen Verkehrsunfall erinnert in Haisterkirch Kreuz, das an einen Verkehrsunfall erinnert in Haisterkirch Kreuz, das an einen Verkehrsunfall erinnert in Haisterkirch Kreuz, das an einen Verkehrsunfall erinnert in Haisterkirch


Arma-Christi-Kreuz, schon fast bei Mühlhausen
47.962, 9.805

Gewiss, die Natur bildet stets einen wohltuenden Rahmen für die Bildstöcke, Wegkreuze und so auch für das einzige Arma-Christi-Kreuz, das ich auf dem Gebiet der Pfarrkirche St. Johannes Baptist in Haisterkirch gefunden habe. Und dieses steht noch ganz auf der Grenze oder gar schon über diese hinweg. Jedenfalls ist das Arma-Christi-Kreuz tatsächlich erst auf den zweiten Blick zu entdecken. Die Farbe Anthrazit des Kreuzes, die zurückhaltende Goldfärbung und ebenfalls das eher gedeckte Rot führen dazu, dass das Kreuz fast versteckt wirkt. Und dennoch ist auch dieses ein bedeutsames Zeichen der Verbindung zum Glauben im Raum Haisterkirch. Der Christuskorpus ist vermutlich in der Wilhelmshütte in Schussenried erworben worden. Das Arma-Christi-Kreuz stelbst ist vermutlich von einem örtlichen Schmied gestaltet worden und kann gewiss als "Unikat" bezeichnet werden.

Arma-Christi-Kreuz, fast bei Mühlhausen Arma-Christi-Kreuz, fast bei Mühlhausen Arma-Christi-Kreuz, fast bei Mühlhausen Arma-Christi-Kreuz, fast bei Mühlhausen Arma-Christi-Kreuz, fast bei Mühlhausen Arma-Christi-Kreuz, fast bei Mühlhausen