Wegkreuz in Baindt in der Thumbstraße vor dem Friedhof
47.842, 9.068
Modernes Wegkreuz bei der Kreuzung Annabergstraße / Stöcklisstraße
47.838, 9.075
Die
Arme Christi bei dem modernen Kreuz sind im Segensgestus abgebildet.
Somit kann dem Kreuz als „klassisches“ Vorbild die
Darstellung Jesu
Christi am Kreuz in der Kunstepoche der Romanik zugeschrieben werden,
selbst wenn auf dem Haupt Christi in der Zeit der Romanik keine
Dornenkrone saß.
Wegkreuz mit Strahlenkranz am Waldrand an der Stöcklisstraße
47.837, 9.677
Das Wegkreuz mit dem auffallenden
Strahlenkranz leuchtet bei Sonnenschein geradezu und kann von der
Straße von Baienfurt nach Bergatreute mit einem Blick leicht ausgemacht
werden. Es wurde von einer Frau, die ursprünglich aus Baindt stammt,
nach ihrer
Rückkehr in die eigentliche Heimat Baindt mitgebracht und konnte an der
jetzigen Stelle nach Rücksprache mit den verantwortlichen Behörden bzw.
Eigentümern der Fläche aufgestellt werden. Seit ich das Kreuz im
Vorfeld eines Vortrags in Baindt entdeckt habe, grüßt dieses mich
stets, bei Sonnenstrahlen geradezu goldglänzend, wenn ich nach
Baienfurt fahre und nach rechts oben blicke oder auf dem Rückweg eben
bei einem Blick nach links oben. Und stets denke ich an die Frau, die
bei besagtem Vortrag dabei war und sich offensichtlich zwar
zurückhaltend und leise, aber umso herzlicher gefreut hat, als "ihr"
Kreuz im Vortrag vorgestellt wurde...
Wegzeichen in der Kirchengemeinde St. Ulrich und Magnus Bodnegg
Insgesamt
habe ich um die 30 Wegkreuze im Bereich der Kirchengemeinde Bodnegg gefunden. Es
gibt gewiss noch einige mehr…
Was
mir im Raum Bodnegg aufgefallen ist. Viele Wegkreuze im Bodnegger Raum
stehen auf Findlingen, die als Relikte aus der Würmeiszeit liegen
geblieben sind. Einige stehen auf Sockeln aus Sandstein, vornehmlich
Rohrschacher Sandstein oder auch Buntsandsteinen. Nur wenige, diese
allerdings aus neuerer Zeit, stehen auf Betonsockeln. Neben sehr
gepflegten Wegkreuzen sind, wie an anderen Orten auch, einigermaßen
verfallene oder verwitterte Kreuze anzutreffen. Rosen am Sockel oder
Kreuzesstamm sind an sehr aufwändig gearbeitetetn schmiedeeisernen
Wegkreuzen zu sehen. Die im bayrischen Raum vielfach anzutreffenden
Wetterkästen kommen auch im Bodnegger Raum vor. Viele Wegkreuze zeigen
Tafeln mit Stoßgebeten, häufig "Gelobt sei Jesus Christus". Näheres
wird, wo festzzustellen an den Wegkreuzen erläutert. Bildstöcke,
Lourdesgrotten (außer einer kleinen frei stehenden Lourdesgrotte in
Rotheidlen), Arma-Christi-Kreuze, Ölberge oder Kreuzwege
gibt es in der Kirchengemeinde Bodnegg entweder gar nicht oder nur, wie
etwa Bildstöcke, in sehr geringer Zahl. An der L 326 soll ein
Sühnekreuz stehen.
Die kommunale Gemeinde Bodnegg, die sich weitgehend deckungsgleich ist
mit der kirchlichen Gemeinde weist 98 Weiler und Einzelhöfe auf.
Bodnegg liegt auf einer Höhenlage von 620 m (tiefste Stelle 516 m,
höchste Stelle 700 m). Die Einwohnerzahl beträgt 3109, die kirchliche
Statistik von 2023 nennt 1908 Katholiken, was einem Anteil von ca. 60
Prozent entspricht.
Wendelinusbildstock mit schmiedeeisernem Kreuz und Christuskorpus in Lempen
47.721, 9.713
Einer der wenigen Bildstöcke in Bodnegg
steht in Lempen in einem Baumhain, eigezäumt durch ein Metallzaun. Auf
dem Sockel mit der Wendelinusfigur steht ein Metallkruzifix.
Geburtstagskreuz in Bodnegg-Felben (2023) mit Lob der Schöpfung
47.712, 9.704
Das Geburtstagskreuz in Bodnegg wurde
erst nach einem Vortrag in der Gemeinde aufgestellt. Die beschenkte
Ehefrau Andrea Beigger wies mich eigens per E-Mail auf das Kreuz hin,
das ich dann gerne auch fotografiert habe.
Ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk machte der Bodnegger Peter
Beigger seiner Ehefrau zu deren runden Geburtstag. Inwieweit er das
Kreuz, das vor dem Haus der Familie steht, selbst gestaltet hat, muss
noch recherchiert werden. Die Überzeugung, die auf der Tafel am Sockel
des Kreuzes angebracht ist, ist allerdings gewiss feste Überzeugung der
Eheleute: "RINGSUM DIE HERLLICHE NATUR SIEHST DU DES GROßEN SCHÖPFERS
SPUR 2023".
Wegkreuz (1902) mit Stoßgebet um gutes Wetter
47,716, 9.702
Im Bodnegger Raum gibt es mehrere
Wegkreuze, die spezielle um gutes Wetter aufgestellt wurden. So auch
diese gußeiserne Kreuz aus dem Jahre 1902 auf dessen Sockel,
mittlerweile etwas schwer zu entziffern steht: "Es
helfe, wenn ein Wetter droht, Dein heilig Kreuz uns siegen. Und
lass uns In
der letzten Not Nicht
unterliegen. 1902"
Im Thuja-Hain verstecktes Kreuz in Bodnegg
47.719, 9.707
Manchmal muss man ganz genau hinschauen,
wo ein Wegkreuz zu finden ist. Die Natur bildet meistens einen
zauberhaften Rahmen für die Wegzeichen in unserem "beseelten Land",
manchmal drängt diese, nämlich die Natur sich auch in den Vordergrund
und schütz die Wegzeichen vor allzu großer Neugierde, sodass man schon
mal auf die Knie gehen muss, um ein Foto zu machen. So auch in Bodnegg
bei dem gusseisernen Kreuz mit Dreipass-Kreuzenden. Tatsächlich sind in
Bodnegg viele dieser um die Jahrhundertwende (1900) vielfach
aufgestellten und per Katalog bestellten Kreuze aus den Hüttenwerken in
der Raumschaft (z. B. Schussenried) zu entdecken. Zuweilen kann man gar
identische Kreuze feststellen.
Schön gestaltes Wegkreuz auf dem Weg nach Bodnegg
Das schön gestaltete und frisch
renovierte Wegkreuz steht auf der rechten Straßenseite so circa 300
Meter nach Hannober, wenn man von dort Richtung Kofeld bzw. Bodnegg
fährt. Der vergoldete Christuskorpus kann etwa auch an einem Kreuz auf
der Gemarkung der Kirchengemeinde Baindt erkannt werden, allerdings ist
dessen Strahlenkranz etwas anderes dargestellt. Geradezu klassisch ist,
dass neben dem Christuskorpus oftmals auch noch Maria am unteren Ende
des Längsbalkens zu erkennen ist. An diesem Kreuz wurde der bemalte
Blechschnitt allerdings ebenso wie die etwas stilisierte Darstellung
der Heilig-Blut-Reliquie von Weingarten nachträglich angebracht.
Vermutlich hielten die Blutreiter aus Hannober an diesem Wegkreuz auf
dem Weg zum Blutritt in Weingarten am Blutfreitag (alljährlich nach
Christi Himmelfahrt) hier kurz inne. Vorstellbar ist auch, dass das
Kreuz Station bei einem Bittgang war und vielleicht noch ist, nachdem
mittlerweile entlang der Straße auch ein Radweg angelegt ist. Auf die
Verbindung zum Weingartener Blutritt weist auch das Stoßgebet hin, das
ganz unten auf einer Tafel in einer Art "Schüttelreim" formuliert
und aufgeschrieben ist: "Laß o Jesus nicht vergebens dein Blut vergeben
sein und schreib ins Buch des Lebens auch meinen Namen ein".
Wegkreuz in Schieflage auf dem Weg nach Bodnegg
47.740, 9.709
Wenn man von Hannober Richtung Bodnegg
bzw. Kofeld fährt, ist kurz vor dem Wald das etwas in Schieflage
geratene Wegkreuz vor einem Backhäusle, das fast einer Kapelle gleicht
zu entdecken. Auch hierbei handelt es sich um ein metallenes Kreuz.
Noch im 19. Jahrhundert wurden vielfach Holzkreuz aufgestellt, die
allerdings Wind und Regel ausgesetzt waren und so oftmals nicht bis in
unsere Zeit überdauerten und vielleicht dann an den besonderen Orten
(etwa Weggabelungen oder Markungsgrenzen) durch ein gusseiesernes und
damit resistenteres Kreuz ersetzt wurden. Wie man sieht, ist dem
Eigentümer des Kreuzes aber doch wichtig gewesen, den Christuskorpus
immer wieder goldfarben anzumalen, selbst wenn der Kreuzesstamm auch
noch eine Weile verwittern bzw. dessen Farb abplättern darf.
Wegkeuz in Bodnegg - Rotheidlen mit Kaufhauskulisse
47.732, 9.699
Man kann sicher davon ausgehen, dass
dieses Wegkreuz viele Jahre vor der Erschließung des Mischgebiets in
Rotheidlen stand und so noch an die Zeit der landwirtschaftlichen
Nutzung der Flächen erinnert. Mittlerweile hat sich in Rotheidlen
allerlei Gewerbe angesiedelt, das Kreuz aber blieb, ebenso wie eine
kleines Lourdesgrotte gegenbüer stehen. Die Rose am Kreuzesstamm, die
etwas provisorisch mit Klebeband angebracht ist, erinnert allerdings
daran, dass das Wegkreuz auch heute noch, wenn auch in geänderter
Umgebung, Bedeutung für die Menschen hat.
Ablass-Kreuz in Bodnegg, von Rotheidlen Richtung Bodnegg, Abzweigung Laubern
47.724, 9.698
Das Wetterkreuz mit der Ablass-Bitte
wäre so wohl eher in Bayern zu erwarten. Der aus Holz geschnitzte
Christuskorpus ist durch die Rückwand und das Dach vor dem Wetter, Wind
und Regen geschützt. Aufgestellt wurde das Kreuz vermutlich als
Ablass-Kreuz. So jedenfalls ist aus der Inschrift zu entnehmen, die da
lautet: "EWIGER VATER ICH OPFERE DIR AUF DAS KOSTBARE BLUT JESU CHRISTI
fÜR DIE GENUGTUUNG UNSERER SÜNDEN UND DER BEDÜRFNISSE DER HL. KIRCHE"
und darunter: "500 TAGE ABLASS". Unterhalb der kleinen Marienfigur
steht: "IN MARIÄ HERZ UND JESU WUNDEN BEFEHLEN WIR UNS FÜR ALLE
STUNDEN" (Gebet aus der Mystik der Herz-Marien-Verehrung).
Das Stoßgebet knüpft an das so genannte Gebet der hl. Gertrud von
Helfta (* 1256, + um 1302, große deutsche Mystikerin, vor allem
Herz-Jesu-Mystik, Nonne im Kloster von Helfta bei Eisleben) an, das da
lautet: "Ewiger Vater, ich opfere Dir
das höchst Kostbare Blut Deines geliebten Sohnes Jesus auf, zusammen
mit allen Heiligen Messen, die heute auf der ganzen Erde gefeiert
werden, für alle Armen Seelen im Fegfeuer, für alle Sünder überall, für
alle Sünder in der Weltkirche, und diejenigen in meinem Hause und in
meiner Familie. Amen.
Dem Gebet wird große Wirkungskraft zugeschrieben. Jesus hätte der
Heiligen Gertrud offenbart, dass durch dieses Gebet jedesmal 1000
Seelen aus dem Fegfeuer befreit werden! Was dies mit den 500 Tage
Ablass (von den Sündenstrafen) zu tun hat, ist nicht ganz eindeutig.
Entweder wird dieser für die "armen Seelen" erbeten oder für
denjenigen/diejenige, die das Stoßgebet spricht...
Kreuz im Wetterkasten von der Radlergruppe Bodnegg
47.718, 9.700
Die Radlergruppe Bodnegg hat, von
Rotheidlen kommend den Berg hinunter nach Bodnegg, an der Abzweigung
links nach Sonthausen ein auffallendes Kreuz im "drachenförmigen"
Wetterkasten aufgestellt. Das Kreuz erinnert an das Erlösungwerk Jesu
Christi mit folgendem Inhalt, der in dem Rahmen unterhalb des Kreuzes
aufgeschrieben ist: "Mein Freund, wo gehst Du hin. Vergiß nicht, daß
ich dein Erlöser bin. Daß ich so viel gelitten hab für Dich.
Daher bleib steh'n und grüße mich!" Darunter steht das Stoßgebet und
die Bitte: "Mein Jesus Barmherzigkeit".
Auffallend an dem Kruzifix ist, dass der Wetterkasten, der vielleicht
sogar erst später als das eigentliche Kruzifix angefügt wurde, mit
einer kupfernen Verkleidung der Randbretter geschützt ist. Da waren
Pragmatiker am Werk...
Wegkreuz im Thuja-Hain 2 kurz vor dem Hauptort rechts
47.712, 9.698
Ein zweites Wegkreuz im Thuja-Hain ist
in Bodnegg, kurz vor dem Hauptort, von der B 32 kommend, zunächst nur
zu erahnen. Bei näherem Hinschauen offenbart sich ein gusseisernes
Wegkreuz aus dem Jahre 1895mit Dreipass-Balkenenden und einer ganzen
Reihe von christlichen Symbolen auf dem Längsbalken unterhalb des
Christuskorpus.Das ist der Kelch mit einer Hostie und das Symbol Kreuz und Anker (für Glaube und Hoffnung)
. Dazwischen sind symbolisierte Engel. Ganz unten, wie so oft
dargestellt, die Mutter Jesu Maria. Auf der Tafel am Fuße des Kreuzes
steht: "Im Kreuz ist Heil! Am Kreuz hast Du die Himmelstür uns
aufgetan, wie dank ich's Di? Nimm hin mein Herz, Dir sei's
geweiht von nun an bis in Ewigkeit."
Schwarzes Wegkreuz in Keller, Bodnegg
47.717, 9.688
Das von Hecken eingesäumte schwarze
Wegkreuz bei Keller, so der Name des Weilers im Norden der eigentlichen
Ortschaft Bodnegg, zeigt neben dem Christuskorpus an einem
ornamentierten Kreuz am Fuße des Kreuzes eine im Gebet versunkene
Frauengestalt, wobei man mit Sicherheit davon ausgehen kann, dass diese
Maria ist.
Wegkreuz, kurz nach dem Ortsschild Rosenharz auf der rechten Seite, von Bodnegg kommend
47.715, 9.677
Das Holzkruzifix mit einem Wetterdächle
aus Metall erinnert offensichtlich an zwei tödliche Unfälle an der
Stelle. Die Namen der Opfer und die Daten der Unfälle sind kaum lesbar
auf der Holztafel notiert. Erst nach Einsprühen mit Wasser konnte
einigermaßen zuverlässig Folgendes entziffert werden: "Hier wurden vom
Tode ereilt - am 13. Juli 1925 ALOIS SCHMID - von Rosenharz 23 Jahre
alt - am 23. Sept. 1929 - FRANZ Gg. DENT - von
Oberrussenried 24 Jahre alt - und - JOHANN FÄRBER - von Nersingen 31
Jahre alt - Wer lebend bleibt in Gott - Ist selig auch im Tod".
Oberhalb des Christuskorpus ist die INRI-Tafel, ebenfalls aus Holz.
Unter der beschrifteten Tafel ist ein Gips-Medaillon angebracht, das
die Hl. Famlie mit dem Jesusind zeigt, wobei Josef hier - wie vielfach
- als älterer Mann mit schon etwas "hoher" Stirn gezeigt wird. Die
Fotos, die das Wegkreuz noch von Bäumen gerahmt und von Strächern fast
verdeckt zeigen, sind im Februar 2023 aufgenommen worden. Die letzten
Fotos erst im März 2025, als ich mit dem aufgesprühten Wasser die
Konturen der Schrift besser lesen konnte.
Metallkreuz am Fuße des Kirchenbuckels
47.710, 9.692
Etwas abseits der Ravensburger Straße
auf der linken Seite, wenn man in Richtung Kreisverkehr fährt, steht
das metallene Kruzifix auf einemFindling.
Metallkreuz mit goldfarbenem Christuskorpus in Ippenried, Bodnegg
47.700, 9.680
Wie so viele Wegkreuze ist auch das in Ippenried gesäumt von Hecken. Es steht, auf einem Sandsteinsockel vor dem großen Haus.
Kreuzigungsgruppe aus Holz im Wetterkasten in Kerlenmoos
47.695, 9.676
Die Kreuzigungsgruppe im drachenförmigen
Wetterkasten in Kerlenmoos versetzt den Betrachter eher nach Bayern, wo
nicht nur Wetterkasten und Schutzdächer, sondern eben auch
Kreuzigungsgruppen des öfteren zu entdecken sind. In Kerlenmoos zeigt
sich ein übergroßer Christuskorpus am Kreuz, flankiert von kleineren
Figuren der Muttergottes und des Lieblingsjüngers Johannes. Die beiden
Figuren wurde, so kann durchaus vermutet werden, bei einer früheren
Renovation bzw. farblichen Neufassung "verkehrt herum" wieder
angebracht. Klassisch ist, dass in Kreuzigungsgruppen Maria zur Rechten
des Gekreuzigten steht (vom Betrachter aus also links) und Johannes
entsprechend gegenüber. Diese Vermutung wird auch durch die
Blickrichtung der beiden "Assistensfiguren" bestätigt. Ganz gewiss
haben sowohl Maria als auch Johannes auf Jesus geblickt und ihre
Häupter nicht von ihm abgewendet.
Die Kreuzigungsgruppe ist in Bodnegg in der Form ein "Solitär", also
einzigartig. Vermutlich würde man die Figuren als eine sehr gelungene
bäuerliche Arbeit bezeichnen. Nicht selten haben Landwirte,
insbesondere in den weniger arbeitsintensiven Wintermonaten nicht nur
Reparaturarbeiten an Haus und Hof vorgenommen, sondern auch ihr
künstlerisches Talent, etwa durch Holzschnitzereien, aufleben lassen.
Schön, dass es so etwas noch gibt. Einstmals waren, so etwa in Amtzell
bzw. Pfärrich an zwei Aussiedlerhöfen, auch schon mal
Arma-Christi-Kreuze aus Holz an der Haus- oder Stallwand angebracht.
Ein solch großer Christuskorpus wie in Kerlenmoos Bodnegg, ist
allerdings eher selten.
Metallkreuz auf Steinsockel mit geschmiedete Laubwerk und Rosen aus dem Jahr 2000
47.691, 9.678
Auf halbem Weg von Tobel nach Kerlenmoos
ist diese kleine metallische Wegkreuz auf einem Steinsockel am Waldrand
zu entdecken. Gesonders liebevoll wurde der Steinsockel mit einem
Rosenstrauß und Laubwerk, ebenfalls aus Metall verziert.
Reich ornamentiertes Metallkreuz mit Jugendstil-Elementen auf Sandsteinsockel mit Madonna in der Nische
47.692, 9.685
Im Jahr 1919 wurde das reich
ornamentierte, gusseiserne Wegkreuz auf dem Sandsteinsockel
an der Straße von Tobel nach Schönberg aufgestellt. Das Kreuz selbst
zeigt mit den Putten und den floralen
Elementen, dem Lorbeerkranz und dem Hostienkelch, die die beiden
Figuren am Fuße des Kreuzesstamm in die Höhe halten durchaus
Jugendstil-Elemente. Als solche können auch die überkreuzten
Füllhörner(?) unterhalb des Engelsgedeutet werden. Ein fast identisches
Kreuz, allerdings weniger farbig, steht bei Baltersberg (siehe etwas
weiter unten...)..
Metallkreuz bei Schönberg, Bodnegg
47.703, 9.687
Eines der höchsten Metallkreuze in
Bodnegg steht in Schönberg. Am schwarzen Kreuz mit Dreipassenden am
Querbalken und oberen Längsbalkenende hängt ein hell gefärbter, schon
etwas verwitterter Christuskorpus. So trägt auch dieses Kreuz zu einer
reich gestalteten sakralen Kulturlandschaft in Bodnegg bei. Vielleicht
ist auch dieses Kreuz im Zuge oder Gefolge der Vereinödung Bodneggs
aufgestellt worden. Diese Vereinödung fand in Bodnegg allerdings schon
im 18. Jhd. statt. Mittlerweile weist die 3100-Seelen-Gemeinde 98
Weiler und Einzelhöfe auf
Metallkreuz mit auffallendem Strahlenkranz und prächtig gestalteten "Kletter"-Rosen
47.707, 9.696
Da muss es in Bodnegg einen kunstfertigen und begabten Schmid gegeben haben, der mit mehreren metallischen Rosengebinde
auffallend schöne Kreuze gestaltet hat. VErmutlich sind manche der
Christuskörper erst nachträglich an die Kreuze gemacht worden.was
angesichts der farbigen Fassungen vermutet werden kann.
Wegkreuz Bodnegg, beim Bruderhof
47.699, 9.704
Auf einem Sandsteinsockel an der Straße von Bodnegg nach Brunnenhaus steht das
gegossene Metallkreuz mit Akanthusranken-Ornamenten beim Buderhof.
Akanthus ist eine Distelart im Mittelmeerraum, die vielfach, fast gar
stilprägend als Ornament in der Barockzeit verwendet wurde. Dabei sind
die Konnotationen durchaus unterschiedlich. Manche sehen in der
Akanthuspflanze einen symbolischen Bezug zu Unsterblichkeit und
Auferstehung, andere eben das Ornament an sich, wieder andere ein
Vanitassymbol, also ein Symbol der Vergänglichkeit. Häufig wird das
Akanthusblatt auch für korinthische Kapitelle verwendet.
Kleines Metallkreuz, an einen Baum gelehnt..., gesehen in Gutmannshof
47.695, 9.700
Ob das kleine Metallkreuz mit den Dreipass-Balkenenden
vielleicht zufällig mal an den Baum gelehnt wurde oder ob man das
Kreuz, evtl. von einer "Verseh-Garnitur" bewusst an dem mächtigen
Baumstamm einen würdigen Platz gefunden hat, lässt sich nicht
ergründen. Vielleicht ist es auch gar nicht mehr an dem Platz. Bei der
Fototour im Jahre 2023 war es jedenfalls an dem Stamm eines
Aussiedlerhofs und fiel, vielleicht gerade wegen der kleinen Größe von
etwa 30 cm Höhe besonders auf.
Noch ein Jugendstil-Wegkreuz auf neuem Sockel (2021)
47.707, 9.714
Es ist gut vorstellbar, dass dieses oder
eben das andere Wegkreuz mit Jugendstil-Elementen auf dem Bodnegger
Kirchplatz verhandelt wurde. Da hat, so kann man es sich gedanklich
vorstellen, der eine Bauer den anderen gefragt,
woher er denn das schöne Kreuz hätte. Der gab ihm dann den Katalog, den
die Hüttenwerke um das Jahr 1900 erstellt haben und entschied sich wie
sein Landwirtskollege mit dessen Frau für das reich ornamentierte Kreuz
zur höheren Ehre Gottes: "GELOBT SEI JESUS CHRISTUS", auch noch im
Jahre 2021, also das Kreuz einen neuen imposanten Steinsockel erhalten
hat. Schön, dass es noch immer Menschen gibt, diedas Erbe der Groß- und
Urgroßeltern im besten Sinne des Wortes aufrecht erhalten. Vergelt's
Gott!
Kreuz und Baum nebeneinander am Weg von Amtzell nach Bodnegg bei Baltersberg
47.707, 9.710
Ein schönes anthrazitfarbenes Wegkreuz
mit einem majestätisch blickenden Christus hinter dem ein vierteiliger
Strahlenkranz seine Würde betont, steht auf einem Steinsockel aus der
Zeit des Historismus. Allerdings ist, wie an dem Loch in der Nische des
Sockels zu erkennen ist, die Figur in der Nische, vermutlich eine
Madonna, verloren gegangen. Vielleicht ist mittlerweile (die Fotos sind
aus dem Jahr 2023) ja wieder die Nisch bewohnt. Beim nächsten Ganz nach
Bodnegg von Amtzell aus, werde ich ganz aufmerksam auf das Wegkreuz
blicken.
Schwarzes Kreuz, weißer Korpus und goldener Lendenschurz
47.710, 9.708
Aus dem Jahr 1946, also ein Jahr nach
dem II. Weltkrieg, wurde das Kreuz aufgestellt. Mit dem Stoßgebet
"Gelobt sei Jesus Christus" wird oder wurde vom Eigentümer des Kreuzes
auch die Verehrung Jesu Christi und vielleicht auch der Dank für das
Ende des Krieges zum Ausdruck gebracht. Und noch eins wird deutlich.
Die fatale Verehrung einer politischen Führerperson wird hier deutlich
abgelehnt, fast so deutlich, wie dies im Stoßgebet "Im Kreuz ist Heil"
zum Ausdruck gebracht wird. Allerdings ist dieses Stoßgebet, zuweilen
gar ergänzt mit "allein", also "Im Kreuz allein ist Heil" zwar häufig
auf Steinsockeln notiert, allerdings eher selten in der Zeit des
Nationalsozialismus anzutreffen. Mir selbst ist aktuell nur ein
Wegkreuz mit dieser Aufschrift aus dem Jahre 1942 oberhalb von Bad
Wurzach in Richtung Seibranz bekannt.
Wegkreuz mit Wendelinsfigur in Linden, Bodnegg
47.701, 9.663
Es war ein besonderes Gefühl, als ich am 6. März 2023 zum ersten Mal in meinen zum damaligen Datum 67 Lebensjahren
nach Linden in der Gemeinde Bodnegg kam, um dort das Wegkreuz mit dem
Figur des heiligen Wendelin zu fotografieren. "Mein Jesu
Barmherzigkeit" steht dort auf dem Steinsockel über der mit Glas
geschützten Wendelinsfigur und darunter "hl. Wendelin bitte für uns".
Das "besondere Gefühl" beruhte allerdings nicht darauf, dass hier ein
Kreuz mit einem Bildstock "kombiniert" ist, sondern dass ich erstmalig
den Weiler kennenlernte, in dem meine Großmutter mütterlicherseits, die
- im Jahre 1953 verstorben - ich, Jahrgang 1956 zwar niemals kannte,
aber durch die Erzählungen meiner Mutter als warmherzige und gute Frau
und Mutter und wohl auch Großmutter einiger meiner Coursinen und
Coursins durchaus vertraut war und ist. Hier also ist sie im Jahre 1888
zur Welt gekommen. 1911 hat sie dann meinen Großvater Bernhard
Striedacher, geboren 1886, geheiratet. In Linden aber ist sie
aufgewachsen und hat vermutlich auch das Wegkreuz mit dem heiligen
Wendelin gekannt, selbst wenn keiner ihr vier Söhne den Namen des
Bauernheiligen trug. Und selbstverständlich auch keine ihre 3 Töchter.
So wird die Dokumentation der Wegzeichen, hier also derer in Bodnegg,
auch zu einer Reise in die eigene Vergangenheit bzw. zu den Wurzeln der
eigenen Herkunft. So sei es mir erlaubt, an dieser Stelle ein Foto zu
veröffentlichen, das ich naturgemäß nicht selbst gemacht habe (übrigens
das einzige auf dieser Seite!), das meine Großmutter und meinen
Großvater, an den ich mich noch gut erinnern kann, bei der Hochzeit
zeigen. Hat mit dem Wegkreuz nichts zu tun, aber mit mir.
Wegkreuz in Hinterreute, Bodnegg im Südwesten von Bodnegg
47.692, 9.656
"Ach segne Gott mit deiner Hand, die
lieben Früchte auf dem Land. Vater unser" - so ist es auf der Tafel im
Granitsockel des mit Akanthusblättern geschmückten Kruzifix in
Hinterreute zu lesen. Nicht umsonst findet man in der Natur bzw. in
ländlicher Besiedlung ein Vielfaches an sakralen Wegzeichen gegenüber
der Stadt. Vielfach sind die Kreuze mit der Bitte um Segen für die
Fluren und die angebauten Früchteergänzt, so auch in Hinterreute.
Missionskreuz von 1899 in Vorderreute
47.687, 9.655
Wie das Missionskreuz von 1899 gerade an
diese Stelle bei Vorderreute gekommen ist, bedarf einer eigenen
Aufklärung. Es ist kaum anzunehmen, dass die Mission, die in früheren
Jahren vielfach von Ordenspriestern über mehrere Tage in den Gemeinden,
quasi als Katechese und zur Förderung des Glaubenswissens und der
Glaubensüberzeugung gehalten wurde, im Freien war. Vermutlich hat das
Kreuz an einer anderen Stelle, etwa auf einem Friedhof in eine
Kirchengemeinde (evtl. Tettnang?) keinen Platz mehr gehabt und wurde
dann als Erinnerung an die Glaubensüberzeugung für die Vorbeifahrenden
oder Wanderer hier aufgestellt. "Rette deine Seele" steht auf dem
Sockel und weiter: "1899 Durch das Zeichen des Kreuzes bewahre uns, o
Gott, vor unseren Feinden".
Grünes Kreuz in Bodnegg an der L 326 vor Kerlenmoos
47.698, 9.672
Es sollen im Zusammenhang mit Protesten
der Landwirtschaft im Jahre 2023 circa 9000 grüne Kreuze, zumeist
einfach zusammengenagelt aus zwei Brettern und grün angemalt, in
Baden-Württemberg aufgestellt worden sein. Auch in Bodnegg dürften es
einstmals etwas mehr als das eine, das noch 2023 vor dem Hopfengarten
übrig geblieben ist, gewesen sein. Dennoch soll an dieser Stelle dieses
Phänomen, das im Übrigen heftig umstritten war, weil das Kreuz Christi
nicht unbedingt als Protestzeichen taugt, aufgeführt werden. Vereinzelt
sieht man ja auch noch Gummistiefel an Ortsschildern hängen, die ebenso
wie umgedrehte Ortsschilder auch Zeichen dieses Protestes aus den
Reihen der Landwirte waren oder gar noch sind.
Vermutlich ist das am 20. Februar 2023 aufgenommene Kreuz mittlerweile
(März 2025) längst verschwunden, abgebaut, verwittert, im Weg gewesen
oder gar einfach herausgerissen. Auffallend waren die Kreuze allemal
und einen Hinweis auf die Verwitterungsdynamik geben diese und zeigen
somit an, dass die Generation der Holzkreuze vor den Metallkreuzen
gewiss deutlich weniger lang die Landschaft bereicherten.
Wegkreuz vor dem Hopfengarten in Bodnegg, Fricker
47.705, 9.669
Auf einem Findling steht in Fricker ein
"einfaches" Wegkreuz mit Christkuskorpus (goldfarben, etwas angerostet)
aus Metall. Auf dem Findling lagen zum Zeitpunkt der Aufnahme (März
2025) zwei Steine, die wohl andeuten, dass das Wegkreuz geachtet wurde.
Die Kultur, Steine auf Grabmale zu legen, ist im Judentum weit
verbreitet und wird zunehmend auch auf Friedhöfen und eben an
Wegkreuzen festgestellt.
Wegzeichen der Blutreitergruppe Amtzell anlässlich deren 100-jährigem Jubiläum
47.712, 9.698
Anlässlich des 100jährigen Jubiläums der
Blutreitergruppe Amtzell hat diese an verschiedenen Stellen und in
verschiedenen Ortschaften, vermutlich in denen, wo sie befreundete
Blutreitergruppen haben, ein ganz besonderes Wegzeichen aufgestellt.
Diese aus Blech gearbeiteten Wegzeichen, die den Schriftzug
"Blutreitergruppen Amtzell 1911-2011" und darüber "Herr segne uns" ins
Blech geschnitten haben, sind offensichtlich bewusst der Natur und
damit der Verrostung ausgesetzt worden und werden so zusehends zu
rostfarben leuchtenden Wegzeichen.
Vorläufig
soll das Wegzeichen zwischen Kofeld und Hannober auf dem Rückweg von
Bodnegg nach Mennisweiler den Abschluss der Reihe bilden
47.745, 9.709
Das imposante Wegkreuz auf dem Weg von
Kofeld nach Waldburg zeigt neben dem Christuskorpus mit Strahlenkranz
das "Auge Gottes", ebenfalls mit Strahlenkranz besonders betont, das
Schweißtuch der Veronika, Maria mit der Bitte "Maria, unsere Zukunft,
rette uns" und - noch vor der Tafel mit den Vanitassymbolen
Totenkopf, Apfel und Schlange, die an die Erbsünde Adams erinnern
sollen, die Tafel mit der Inschrift: "Du guter Herr Jesus, lass
deinen Tod an uns nicht verloren sein, sondern führe uns hin zu deinem
Vater. - Vater unser".
Wegzeichen in Haisterkirch, Kirchengemeinde St. Johannes Baptist

Die Kirchengemeinde St. Johannes Baptist
Haisterkirch gehört zur Seelsorgeeinheit Bad Waldsee. Haisterkirch ist
auch kommunal eine Ortschaft der Großen Kreisstadt Bad Waldsee. In der
Kirchengemeinde leben 1.075 Katholiken (Stand 2023). Das weithin
ländlich geprägte Haisterkirch hat neben dem Zentralort selbst zwei
größere, unmittelbar aneiander angrenzende Ortsteile mit Hittelkofen
und Osterhofen, die zum Teil auch ein eigenständiges Profil aufweisen.
Zu diesen kommen Hlittisweiler, Ehrensberg, Graben (kommunal zur Stadt
gehörig) und die "Wohnplätze" Kurzes, Bäuerle, Heustöckle, Zur
Pumpstation und der Aussiedlerhof St. Georg. So identifiziert sich etwa
Osterhofen sehr stark mit der dortigen Kapelle Mariä Opferung, die
aktuell (März 2025) mit großem Aufwand und in einer vorbildlichen
Kooperation mehrerer Akteure wie Stadt Bad Waldsee, Kirchengemeinde
Haisterkirch, Geldgeber aus dem Krei Ravensburg, dem Land
Baden-Württemberg und dem Bund unter Federführung des Förderveins
Kapelle Osterhofen renoviert wird. An dieser Stelle wird nur ein Teil
der Bildstöcke und Wegkreuze in der Kirchengemeinde vorgestellt. In
Haisterkirch selbst führt ein Kreuzweg mit Stationsbildern von Alfred
Vollmar (+ 1980 in Leutkirch) zur Sebastianskapelle auf der Grabener
Höhe. Allerdings gibt es in Haisterkirch weder einen Ölberg noch eine
Lourdesgrotte, dafür, wie bereits angedeutet um so mehr Kapellen, etwa
in Hittelkofen, Osterhofen (s. o.), Graben, auf der Grabener Höhe (St.
Sebastian), Ehrensberg (St. Laurentius), Hittisweiler (Maria Schnee),
an der Straße nach Hittisweiler (Wendelinuskapelle) oder auf dem
Haisterkircher Feld.(Spitzenkapelle oder Gottvater-Kapelle).
In der Kirchengemeinde habe ich 23 Feld-, Flur- oder Wegkreuze
dokumentiert und dazuhin 4 Bildstöcke. Allerdings gibt es noch mehr als
15 Feldkreuze mehr als die von mir entdeckten.
Bildstock in Ehrensberg mit einer Medjugorje-Madonna
In Ehrensberg steht, direkt gegenüber der Wirtschaft "Zur frohen
Aussicht" ein etwas in die Schieflage geratener, aber insgesamt sehr
gepflegter und in schöner Umgebung aufgestellter Bidlstock. In einer
kleinen Nische des Säulen-Bildstocks steht eine "Medjugorje-Madonna",
ebenfalls ganz in weiß gekleidet und freundlich blickend. Auf dem
Sockel der Madonnenfigur ist das Datum 24.06.1981 und die Schrift
"KRALJICA MIRA" und der Name Medjugorje zu lesen. Das Datum 24.06.1981
steht für die erste Erscheinung der Gottesmutter vor den sechs Kindern
Ivanka, MIrjana, Vicka, Iwan D. und Ivan I. und Milka. Die Inschrift
"Kralljica Mira" heißt Königin des Friedens. Vielfach
steht auch auf dem Sockel einer Medjugorje-Maria drei Mal das Wort MIR,
was kroatisch
Frieden heißt. Die Madonna, die den Sehern in Medjugorje erscheint,
wird
auch als Königin des Friedens bezeichnet und verehrt.
Hittelkofen, großer Bildstock mit vier Nischen und Zeltdach
47.931, 9.809
Ein imposanter Bildstock begrüßt die
Autofahrer, wenn man von Haiserkirch nach Hittelkofen fährt. Der gewiss
3 Meter hohe Bildstock auf einer betonierten Rundsäule zeigt im
Aufsatz vier große Nischen mit Bildern von Josef (mit großer Lilie als
Zeichen der Enthaltsamkeit), das Jesuskind an der Hand führend^. In den
drei anderen Nischen sind Sebastian, von Pfeilen gemartert (in
Anlehnung an den "Bastiane" in der Sebastianskapelle gemalt), die
Muttergottes mit dem Jesusknaben und den heiligen Florian als
Schutzpatron gegen Feuersgefahr. Der Bildstock wurde von der Bau-Firma
Krattenmacher gebaut und aufgestellt.
Ein Sebastiansbild an der Hauswand eines Fachwerkhauses in Hittelkofen
47.931, 9.812
Einstmals waren Heiligenbilder oder
Kruzifixe oder Madonnen in Nischen an vielen Hauswänden verbreitet.
Mittlerweile kommt diese eher selten vor. Besonders erfreulich ist es,
wenn auch bei einem frisch renovierten Haus das Gemälde an der Hauswand
entweder auch renoviert wird oder gar neu gemalt wird. In Hittelkonfen
weist der Sebastian den Weg zur Sebastianskapelle, die in Haisterkirch
und den umliegenden Ortschaften vielfach aufgesucht wird.

Wegkreuz in Graben
47.933, 9.835
Einigermaßen im Grünen und dennoch etwas erhöht an der Straße
steht das Wegkreuz am Ortseingang von Graben. Das Kreuz und der
Christuskorpus sind aus Metall, vermutlich Eisenguss, evtl. aus der
Eisenhütte Schussenried.
Wegkreuz in Hittelkofen
47.933, 9.812
Aufschrift des auf einem
Buntsandsteinsockel aufgestellten Wegkreuzes in einem Garten neben der
Staße Richtung Osterhofen lautet: "Im Kreuz ist Heil, Leben, Segen" mit
der Jahreszahl 1881; renoviert 1910. Wie so oft wird auch dieses Kreuz
von zwei ziemlich groß gewachsenen Sträuchern flankiert, die in diesem
Fall das Kreuz fast verdecken.
Wegkreuz in Haisterkirch, Mauchenmühle
47.952, 9.827
In der Gegend um Haisterkirche und Bad
Waldsee sind Holzkreuze mit Wetterkasten eher selten anzutreffen.
Vermutlich hat dieses noch relativ junge Wegzeichen jemand aufgestellt,
der/die eben eine gewisse Faszination für diese vornehmlich im
bayrischen Allgäu anzutreffenden Kreuze hegt.
Feldkreuz bei Osterhofen, auf der Haistergau....
47.938, 9.813
Christus-Statue auf dem Haisterkircher Feld
47.937, 9.807
Wegkreuz am neuen Radweg von Osterhofen nach Eggmannsried (1892, 1992 renoviert)
47.937, 9.820
Ein klassisches gusseisernes Wegkreuz
mit Dreipassenden und Akanthusrankwerk an den Kreuzbalkenenden steht
auf einem Sandsteinsockel am Radweg von Osterhofen nach Eggmannsried,
allerdings mit der Rückseite zum Radweg, also zwischen diesem und der
eigentlichen Straße. Auf dem Sockel steht: "Gekreuzigter Herr Jesus
Christus erbarme dich unser", also eines dieser in früheren Zeiten wohl
jedem und jeder bekannt gewesenen Stoßgebete, das dann auch gesprochen
wurde, als man das Kreuz passierte. Dieses wurde 1892 aufgestellt und
1992 restauriert, wie am Fuße des Sockels nachzulesen ist.

Wegkreuz in Haisterkirch, Ortsausgang Richtung Hittisweiler
47.917, 9.796
Wie ein Vergleich mit dem obigen
Wegkreuz offensichtlich macht, ist auch das Wegkreuz am Ortsausgang von
Haisterkirch Richtung Hittisweiler identisch mit dem am Radweg nach
Osterhofen. Das hier abgebildete Wegkreuz ist allerdings auf einem
deutlich höheren Steinsockel erstellt, auf dem ein weiteres weithin
bekanntes Stoßgebet "Mein Jesus Barmherzigkeit" steht. Offensichtlich
hat dem Bauern vom Radweg, der 1891 gewiss noch nicht bestand oder dem
Richtung Hittisweiler das Kreuz des anderen so gut gefallen, dass er
diesen oder jenen einfach gefragt hat, woher er das Kreuz hätte.
Vermutlich wurde dieses Kreuz etwas später und deshalb vielleicht auch
höher aufgestellt, weil es dadurch doch etwas imposanter aussieht. Die
Jahreszahl am eigentlichen Sockel ist groß geschrieben mit wohl
geformten Zahlen 1891. Noch etwas später, vermutlch bei einer
Renovation hat man dann noch einen Betonsockel unter den Steinsockel
gestellt, damit dieser nicht vom Pflanzenbewuchs allzu sehr vermoost
wird.
Wegkreuz an der Straße von Haisterkirch nach Bad Waldsee
47.921, 9.797
Aller guten Dinge sind Drei, könnte man
meinen, wenn man das dritte Wegkreuz in Haisterkich entdeckt, das an
der Straße nach Bad Waldsee steht. Zum Zeitpunkt der Fotoaufnahme
machte das Kreuz, vor allem aber der Sockel, den Eindruck, als ob eine
Sanierung dringend erforderlich sei. Dies geschah dann auch wenige
Wochen nach diesen Aufnahmen im Jahre 2025. Seither steht das frisch
renovierte, aber im Anfang April 2025 von mir noch nicht fotografierte
Kreuz wieder an seinem angestammten Platz. Ursprünglich ging man davon
aus, dass der Sockel auch aus einem Sanstein bestehen würde, erst bei
Verwitterung erkannte man, dass hier Kiesel und anderes
zusammenzementiert wurde und dann mit Verputz elegant verschönert
wurde. Auf dem Sockel steht die Inschrfit, die auch auf dem Wegkreuz
auf dem Weg nach Eggmannsried (s. o.) steht: "Gekreuzigter Herr Jesus
Christus, erbarme dich unser"
Jetzt wäre natürlich noch von Interesse, ob die drei Kreuze von je
unterschiedlichen Bauern gekauft wurden oder ob es einer war, der einen
größeren Auftrag zu günstigeren Konditionen herausgehandelt hätte, was
der Bauernschläue der Haisterkircher duchaus zuzutrauen wäre. Das muss
aber noch recherchiert werden... Eine Aufschrift mit Jahreszahl konnte
ich nicht mehr entziffern, vermutlich wurde das Kreuz aber etwa zur
selben Zeit wie die beiden anderen aufgestellt.
Vermutlich sind die meisten dieser gusseisernen Metallkreuze aus der
Eisenschmelzwerk Wilhelmshütte in Schussenried, das im Jahre 1840 oder
schon 1837
gegründet wurde und sogar mit einem Katalog die Bestellung von sakralen
Kleindenkmalen unterschiedlicher Ausführung möglich gemacht hat. Im
Jahre 1998 stellte das Hüttenwerk seine Produktion im jetzigen Bad
(seit 1966) Schussenried ein.
Auf den neueren Fotos (Apirl 2025) sieht man genau die reparierten
Schadstellen am Sockel und dass das Kreuz mit Kruzifix und INRI-Tafel
ebenfalls bearbeitet wurden. Ein weiteres Beispiel dafür, wie sehr man
sich in Haisterkirch nicht nur um sakrale Kleindenkmale kümmert. Dies
war und ist, wie man erfahren kann, der früheren Ortsvrosteher und wohl
auch ihrem Nachfolger ein Herzensanliegen.
Wegkreuz auf der Grabener Höhe beim Spielplatz
47.928, 9.841
Das Wegkreuz auf der Grabener Höhe ist
aus derselben Fertigung wie die oben aufgeführten drei Wegkreuze mit
den typischen Dreipassenden und den darauf angebrachten Ornamenten (u.
a. Akanthus-Ranken). Allerdings hängt an diesem Kreuz (bzw. wurde
mehrfach befestigt) ein anderer Christuskörper, nämlich der, der auch
am Wegkreuz von Haisterkirch nach Hittelkofen zu sehen ist. Das
bedeutet also, dass das Hüttenwerk, das die Kreuze in seinem
"Portfolio" hatte, wie man heute vielleicht sagen würde, durchaus
individuell zusammengestellt werden konnten. Das schon 1874
aufgestellte Kreuz wurde erst kürzlich im Sommer 2024, also zum
150-jährigen Jubiläum von Erwin Fink und seinem Grabener Nachbar Karl
Dangel privat restauriert und wieder an seinem angestammten Platz
aufgestellt.
Die Inschrift auf dem Sockel lautet: "O Jesus du Zuflucht aller, die zu
dir ihre Zuflucht nehmen" und darunter die Zahl 1874. Besonders
charmant an der Inschrift ist, dass diese vermutlich auch von einem
eingeschnitten wurde, der wohl kein Steinmetz war. Als der Platz rechts
zu knapp wurde, setzte er einfach die beiden Buchstaben "en"
unmittelbar unter die Zeile.
Wie aus einem Bericht in der Bildschirmzeitung Bad Waldsee vom 11.
September 2024 von Rudi Martin nachzulesen ist, wurde das Kreuz
auch schon "Opfer" roher Gewalt, vermutlich von über Gebühr Feiernden
auf dem nahe gelegenen Spielplatz. Dabei wurde auch der rechte Arm des
Gekreuzigten beschädigt. Der Mut, die mutwillige Tat, einzugestehen,
hat denen, die einstmals wohl als die "Halbstarken" genannt wurden,
allerdings gefehlt, sodass eben nicht mutwillige, aber gutwillige
Menschen das Erhaltenswerte wieder würdig repariert haben. Danke dafür!
Die Fotos zeigen zunächst den renovierungsbedürftigen und weiter unten den renovierten Zustand des Kreuzes.
Wegkreuz an der Straße von Haisterkirch nach Hittisweiler
47.904, 9.791
An der Straße von Haisterkirch nach
Hittisweiler, etwa 200 Meter vor Hittisweiler auf der linken
Straßenseite, an der Abbiegung nach Hittiswieler steht das kleine
Wegkreuz mit der Aufschrift "Gott segne unsere Fluren". Das wunderbar
mit einem Blumenbeet gestaltete Kreuz scheint sich fast ein wenig unter
den ab September mehr als 2 Meter hohnen Maishalmen zu ducken...
Zugleich bietet das Kreuz einen wohltuenden Augenblick im
frühherbstlichen Maisland. Das hat offensichtlich auch der Landwirt so
gesehen und für das sakrale Kleindenkmal einen angemessen großen Raum
freigelassen. Vergelt's dafür!
Hofkreuz beim Hof Dorn-Bohner in Hittisweiler
47.900, 9.787
Wie mir der Hofbauer Oskar Bohner
berichtet hat, hat er das Kreuz im nahegelegenen Wald liegend gefunden.
Mehrere Versuche, den Besitzer zu finden, schlugen fehl. Vielleicht gab
es diesen schon gar nicht mehr. Jedenfalls hat die Familie Dorn-Bohner
sich dann des Kreuzes angenommen, dieses restauriert, vermutlich auch
den Buntsandsteinsockel mit der Aufschrift "IM KREUZ IST HEIL" und
einer Efeuranke von einem Steinmetz gestalten lassen und das Kreuz an
einem würdigen Platz, gleich nach Abzweig nach Bad Waldsee aufgestellt.
Mittlerweile wurde das Kreuz, wie das letzte Foto zeigt, gar schon an
einen noch schöneren Platz aufgestellt. Auch das gibt es...
Feldkreuz in HIttelkofen
47.929, 9.816
Mit einem ungewöhnlichen Schriftzug
"Gott ist die Liebe ~ findet sie" fällt das eigentlich klassische
gusseiserne Feldkreuz mit einer Akanthusranke am Fuße des Längsbalkens
auf.
Gartenkreuz in Hittelkofen
47.930, 9.914
Auf einem Findling, der fast von einem
Strauch verdeckt ist, steht ein eigentlich für Haisterkirch typisches
gusseisernes Kruzifix (so wird ein Kreuz mit Christuskörper genannt)
mit Dreipassenden an den Balken und einem goldfarbenen Christuskorpus.
Allein der Standort ist etwas ungewöhnlich. In Gärten unserer Zeit,
vornehmlich in Wohngebieten, gibt es allerhand Elemente in den Gärten
(nicht nur Wäschespinnen, wie auf dem Foto), etwa Spielgeräte, alte
Fahrräder, Buddha-Statuen, usw. Allerdings sind sakrale Kleindenkmale
tatäschlich eher selten anzutreffen. Nicht so in Hittisweiler!
Immer wieder ist in den Kirchengemeinden festzustellen, dass
unterschiedliche Kreuzestypen dominieren. In Haisterkirch ist es gewiss
das gusseiserne Kreuz, vermutlich aus dem Schussenrieder Hüttenwerk,
bestellt per Katalog. Andere Gemeinden zeigen so genannte Hochkreuze,
also mehr als 2,5 bis 3 m hohe, dann allerdings häufig Holzkreuze,
nicht selten mit Wetterdach oder gar Wetterkasten. So ist dies etwa im
Raum Fronhofen festzustellen.
Im Gebiet der Kirchengemeinde Arnach sind, ebenso wie in Haisterkirch
wahrlich viele Kreuze anzutreffen, in Arnach sind allerdings unter
diesen 4 Arma-Christi-Kreuze in unterschiedlichem Erhaltungszustand. So
viele gibt es vielleicht nicht einmal in Bayern in einer
Kirchengemeinde. Zu erklären ist dies vielleicht durch ein gewisse
"Ansteckung", dass also der eine Bauer es seinem Nachbarn gleich machen
möchte oder sogra eins (in diesem Falle Werkzeug oder eine Waffe)
draufsetzen wollte.
Wegkreuz in Hittelkofen
47.932, 9.802
Ein fast scherenschnittartiges, aber
gewiss gusseisernes Kreuz mit einem fast majestätisch anmutenden
Chrstuskorpus steht in Hittelkofen. Das reich ornamentierte Kreuz mit
Akanthusranken, der INRI-Tafel und "geflügelten" Puttenköpfen um das
Haupt Jesu angeordnet, stammt aus dem Jahre 1870, also dem Geburtsjahr
des einstmaligen Bischofs der damaligen Diözese Rottenburg, Johannes
Baptista Sproll aus Schweinhausen. Man könnte das Kreuz durchaus dem
Jugendstil zurechnen. Auffallend ist auch, dass am Fuße des Kreuzes
nicht eine Muttergottes steht, sondern ein hl. Erzengel Michael wie an
den Flügeln, dem Falmmenschwert und dem Drachen zu seinen Füßen
unschwer zu erkennen ist. Ohne diese Attribute könnte die Figur aber
auch als weibliche Gestalt identifiziert werden. Vielleicht machte als
der "Künstler", der den Entwurf des Kreuzes gemacht hat, einfach, dass
Engel nur Frauen sein können und also der heilige Michael eigentlich
eine Michaela ist...
Wegkreuz am linken Rand der Straße von Haisterkirch nach Hittelkofen
47.929, 9.808
Man würde das Wegkreuz am linken Rand
der Straße von Haisterkirch nach Hittelkofen (etwa auf halber Strecke)
durchaus eher als ein "einfaches" Metallkreuz bezeichnen. Das Kreuz mit
den in der Gotik reich ausgeschmückten Dreipassenden sieht geschmiedet
aus, der christuskorpus ist gewiss aus Gusseisen gearbeitet. Dennoch
ein Wegzeichen, das zur Aufmerksamkeit weckt und einen Gedanken an Gott
und Jesus Christus ruft, der vielleicht gar in eine "Gelobt sei Jesus
Christus" mündet, laut oder leise, selbst wenn dieses Stoßgebet nicht
am Fuße des Kreuzes oder sonstwo steht. Zum Lesen wäre selbst bei
geringem Tempo ohnehin keine Zeit.
Wegkreuz am früheren Ortsausgang von Haisterkirch Richtung Hittelkofen
47.923, 9.802
An der Kreuzung am einstmaligen
Ortsausgang von Haisterkirch Richtung Hittelkofen steht das aus Stein
gearbeitet Kreuz mit dem gusseisernen Christuskorpus und einem Relief
am Sockel des Kreuzes. Dieses Relief ist insoweit etwas Besonderes, als
dass es in verkleinerten Form ziemlich exakt das Deckengemälde Gebhard
Fugels zeigt, das in der nahegelegenen Sebastianskapelle im Original
und farbig zu sehen ist.
Rudi Martin hat im Amtsblatt der Stadt Bad Waldsee vom 22. April 2021 auf der Seite 8 einen Artikel
im Rahmen der Serie „Kleindenkmäler am Wegesrand“ veröffentlicht. In diesem Artikel geht er auf die
Geschichte eines Wegkreuzes ein, das an der Kreuzung Körnerweg und Hittelkofer Straße in
Haisterkirch steht. Das Besondere an diesem etwa eineinhalb
Meter hohen Wegkreuz aus Granit mit einem gusseisernen
Kruzifix ist das bronzene Reliefbild im Sockel. Das Kreuz
selber entstand in der Werkstatt der Steinmetzfamilie
Nothhelfer. Das Deckengemälde von Gebhard Fugel in der
Sebastianskapelle ist die Vorlage des Reliefbildes. Oberlehrer
Breimeier hat das im Zeitraum zwischen 1930 und 1935
errichtete Kreuz gespendet. Breimeier war mit Gebhard
Fugel aus der Studienzeit bekannt und hat offensichtlich die
Verbindung nie ganz abbrechen lassen. So wird das Wegkreuz
auch als das „Breimeier‘sche Kreuz“ bezeichnet, wohl aber
auch deshalb, weil der Lehrer im Haus auf der
gegenüberliegenden Straßenseite gewohnt hat. Wie im
Artikel von Rudi Martin ausgeführt wird, beruhen diese
Hinweise auf Informationen von Ortsvorsteherin Rosa Eisele,
die sie wiederum von einem ihrer Vorgänger, nämlich von
Johann Georg Gams (* 1923, + 2007, Ortsvorsteher von 1980
bis 1990) in einem Gespräch im Jahr 2005 vernahm. Das Reliefbild zeigt, wie eben das Deckengemälde
auch, die Szene, wie die heilige Irene den schwer verwundeten Sebastian vom Baum, an den er
gefesselt war, befreit, und eine zweite Frau Pfeile aus seinem Körper zieht. Wer als „Modell“ für die
zwei Frauen diente, wird derzeit noch recherchiert.
Quelle: Kapellenführer 2021,
St. Sebastian Haisterkirch, veröffentlicht auf der Homepage
www.wegzeichen-oberschwaben.de, per Klick auf nachfolgenden Schriftzug
zu sehen:
WEGKREUZ MIT FUGELBILD
"Imkerkreuz" am Holzschopf/Garage in Hittisweiler
47.899, 9.793
Auch das gibt es in Haisterkirch. Da hat
doch ein pfiffiger Imker einfach die Farben gelb und braun, die er
vermutlich noch vorrätig hatte, verwendet, um auf das ehemalige grüne
Kreuz, das als Protestkreuz vor einigen Jahren in großer Zahl
aufgestellt wurde, die Bienenfarben zu malen und so auf seinen
Honigverkauf aufmerksam zu machen. Ist ja nicht verboten, auch nicht
verwerflich, irgendwie halt pfiffig. Was hätte man auch sonst aus dem
grünen Protestkreuz machen sollen?
Nebenbei bemerkt: Im Oktober 2019 sollen deutschlandweit ca. 10.000
dieser grünen Kreuze aufgestellt worden sein. Die Aktion war übrigens
umstritten. Kann ein Kreuz zum Protest aufrufen oder ist dieses nciht
doch tatsächlich ein Symbol der Gnade?
Feldkreuz mit Sühnekreuz auf der rechten Seite an der Straße von Haisterkirch nach Bad Waldsee
47.921, 9.798
Quasi im elektrifizierten Nadelstreifen
erscheint das Feldkreuz an der Straße von Haisterkirch nach Bad
Waldsee. Das fein gearbeitete gusseiserne Kreuz mit dem fast in weiß
gefärbten Christuskorpus steht auf einem imposant hohen Sockel, der die
Inschrift "Vom Kreuze strömt Heil, Licht und Leben" trägt. Auf dem
renovierten Element des Sockels steht die Zahl 1867, darunter ist ein
weiterer Eintrag zu erkennen, der noch entschlüsselt werden muss.
Bei diesem Kreuz steht der ältere Sockel auf dem jüngeren Sockelteil,
der wiederum auf dem Fundament steht. Unterhalb des restaurierten
Sockels mit der deutlich entzifferbaren Jahreszahl 1867 liegt ein
Erhöhungselement mit der Aufschirft: "REN. MCMXXX", also gab es vor der
vermutlich erst vor kurzem erfolgen Instandsetzung eine Renovation im
Jahre 1930.
Wegkreuz an der Klostermauer im Zentrum von Haisterkirch
47.921, 9.798
Ob das Kreuz immer schon an dieser
exponierten Stelle an der Kreuzung im Zentrum von Haisterkirch
gestanden hat, ist ungewiss. Jedenfalls ist dieses fast eine Kopie der
Kruzifixe am Radweg nach Eggmannsried, am Weg nach Hittisweiler oder
auch kurz nach dem Ortsausgang am Weg nach Bad Waldsee. Der Sockel ist
dem des Kreuzes nach Hittisweiler nachempfunden, trägt - wie dieser
auch - die Inschrift "Mein Jesus Barmherzigkeit!", jedoch ist das Kreuz
11 Jahre später aufgestellt worden,wie die Jahreszahl 1902 deutlich
macht. Man kann also diesen Typus eines gusseiesernen Wegkreuzes im
Raum Haisterkirch durchaus als "Bestseller" bezeichnen. Das Kreuz grüßt
so quasi in alle Richtungen, die von Haisterkirch aus in die Welt
gehen...
Osterhofen, aus Ziegeln gemauerter Bildstock
47.935, 9.821
Schon etwas oberhalb von Osterhofen, auf
dem Weg nach Graben, steht dieser Bildstock, gemauert aus Ziegeln,
gewiss schon mehrfach renoviert. In der dreiseitig geöffneten Nische
des Bildstocks mit spitzbogigen verglasten "Fenstern", steht ein Kreuz
aus Naturholz mit Christuskropus und eine verkleinerte Ravensburger
Schutzmantelmadonna aus Bronze. Die Blumenvase im Bildstock mit immer
wieder frischen Blumen zeugt von der Pflege des Bildstocks, die auch an
den Blumen am Fuße des Kleindenkmals zu sehen sind.
Wegkreuz an der Straße von Osterhofen Richtung Biberach / Mühlhausen
47.944, 9.812
Das Kreuzifix, eingezähnt mit einem
Metallhag und mit spitzen Metallstäben geschützt, erfährt dennoch immer
wieder Beschädigungen. Auch der Ruheplatz wird manchmal etwas vermüllt
zurückgelassen. Umso schöner ist das mit goldfarbenem Akanthusrandwerk
rechhaltig verzierte Kruzifix, wenn es unbeschädigt ist. Auf dem
verwitterten, mit "Patina" nostalgisch anmutenden Sandsteinstockel
steht ein "Klassiker" der Stoßgebete, nämlich "Mein Jesus
Barmherzigkeit", hier ohne erkennbares Ausrufezeichen, aber dennoch als
Bitte um Barmherzigkeit zu verstehen. Die Jahreszahl ist 1895, wenn ich
das richtig entziffert habe.
Wegkreuz an der Straße Richtung Eggmannsried, noch im Dorf Osterhofen, auf der rechten Seite
47.937, 9.817
Vermutlich
hat der Besitzer bzw. Aufsteller des Kruzifix im Dorf Osterhofen eine
gewisse Vorliege für typisch bayrische Wegzeichen. Jedenfalls ist ein
solches Holzkreuz mit Wetterdach in ähnlicher Weise nur noch in der
Mauchenmühle bei Haisterkirch zu entdecken. Wie man sieht, wird auf
diesem (ehemaligen?) Hof großer Wet auf Pflege gelegt. Zudem sind die
Blumen am Fuße des Kreuzes ein eindeutiger Hinweis darauf, dass das
Kreuz den Menschen etwas bedeutet.
Wegkreuz an der Weggabelung auf dem Weg nach Eggartskirch
In Haisterkirch sind tatsächlich neben
sehr individuell gestalteten sakralen Kleindenmalen immer wieder auch
solche, vornehmlich metallische, anzutreffen, die es so mehrfach gibt.
So auch das Wegkreuz an der Weggabelung in Richtung Eggartshirch. Diese
ist identisch mit dem von Haisterkirch nach Hittelkofen, wobei eine
spätere Bearbeitung die beiden unterscheidet. So sind die Dreipassenden
des hier abgebildeten Kreuzes hell angestichen, des anderen Kreuzes
schwarz. Zudem ist der jeweilige Christkuskorpus unterschiedlich
gefärbt.
Wegkreuz, das an "Isa", die bei eienm Verkehrsunfall im Juli 2022 ums Leben kam, erinnert.
47.923, 9.793
Das Holzkreuz mit der Aufschrift "Du
bist nicht mehr da, wo du warst, aber du bist überall, wo wir sind" und
dem Namen "Isa" erinnert
an die 18-jährige Isa, die bei einem furchtbaren Verkehrsunfall
unmittelbar nach Ortsausgang Haisterkirch Richtung Bad Waldsee am 31.
Juli 2022 ums Leben gekommen ist. Das Kreuz ist Zeichen der Erinnerung,
aber auch der Mahnung an alle, die zu schnell und rücksichtslos
unterwegs sind.
Arma-Christi-Kreuz, schon fast bei Mühlhausen
47.962, 9.805
Gewiss, die Natur bildet stets einen
wohltuenden Rahmen für die Bildstöcke, Wegkreuze und so auch für das
einzige Arma-Christi-Kreuz, das ich auf dem Gebiet der Pfarrkirche St.
Johannes Baptist in Haisterkirch gefunden habe. Und dieses steht noch
ganz auf der Grenze oder gar schon über diese hinweg. Jedenfalls ist
das Arma-Christi-Kreuz tatsächlich erst auf den zweiten Blick zu
entdecken. Die Farbe Anthrazit des Kreuzes, die zurückhaltende
Goldfärbung und ebenfalls das eher gedeckte Rot führen dazu, dass das
Kreuz fast versteckt wirkt. Und dennoch ist auch dieses ein bedeutsames
Zeichen der Verbindung zum Glauben im Raum Haisterkirch. Der
Christuskorpus ist vermutlich in der Wilhelmshütte in Schussenried
erworben worden. Das Arma-Christi-Kreuz stelbst ist vermutlich von
einem örtlichen Schmied gestaltet worden und kann gewiss als "Unikat"
bezeichnet werden.